Wo bleibt das Leben während einer Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

isabe
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Beitrag Di., 20.06.2017, 15:55

Nee, ich nehme dich nicht so wahr wie "ach, die kennen wir ja schon" ;) Sondern eher als jemanden, der sehr kämpft für ein gutes Leben - und ich finde das total schön!

Aber trotzdem möchte ich sozusagen frei darin sein, dir zu widersprechen, und ich möchte dich damit nicht angreifen. Die "neue Erfahrung" für dich wäre dann, dass du vielleicht merkst, dass man dir nichts Böses will, selbst wenn man anders ist als du und das auch zeigt. Ist ja nicht mal unbedingt eine Kritik (jedenfalls von mir nicht so gemeint), sondern ein Austausch; ich sehe deine guten Ideen, aber ich denke halt auch, dass es sich lohnen würde, noch mal weiter hinten in dir zu schauen.

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Schneerose
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Beitrag Di., 20.06.2017, 15:59

@isabe danke für den Beitrag weiter oben

Glaub mir, ich denke viel darüber nach was ich bei anderen auslöse und dein ehrlicher Beitrag ist für mich sehr wertvoll als Feedback.
Darüber werde ich mehr nachdenken.

Ich habe damit wirklich viel Problem im Leben. Ich löse was aus auch im Leben und bei Therapeuten. ...
Die wollen mir unbedingt helfen, ich bin voll beliebt mehr als andere - eine zeitlang... solange ich hilfsbedürftig aber doch herzenswarm und stark wirke..

Doch werde ich mal schwach werde ich ausgegrenzt, auch gemobbt. .. im Leben mein ich jetzt.
Zuletzt geändert von Schneerose am Di., 20.06.2017, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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sandrin
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:01

Kein Therapeut dieser Welt kann einen "füttern", kann nachholen, was vor vielen Jahren versäumt wurde, und wenn er behauptet, dass er das kann, dann lügt er entweder dreist oder überschätzt sich selbst. Das ist auch nicht seine Aufgabe. So sehr ich diese Sehnsucht auch verstehe, sie ist wahrscheinlich die natürlichste der Welt, eine zutiefst menschliche. Aber da liegt meiner Ansicht nach genau das Problem

Unsere eigene Aufgabe ist, in der Therapie zu erkennen, was uns fehlt, Strategien zu besprechen, wie man diesen Mangel beheben kann, die Praxis zu verlassen und zu versuchen, eigenständig daran zu arbeiten.

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Philosophia
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:03

Schneerose hat geschrieben: Di., 20.06.2017, 15:52 es stellt sich mir nur öfter die Frage, ob manche User meine Beiträge selbst so lesen wollen wie sie gelesen werden, und es ist nicht mein überstülpen ist sondern eben genau umgekehrt. .. so von wegen"ach Schneerose wieder; das kennen wir ja schon "...
Vielleicht ist es sogar so, liebe Schneerose. Mir passiert es auch im realen Leben, dass mir jemand sagt "ach, diese Philosophia wieder", aber um ehrlich zu sein, denke ich das auch oft von anderen Leuten. Das werd ich wohl auch nicht abstellen können :-D. Aber ich lass mich auch gern eines besseren belehren. Uuuund ich gestatte anderen, auch mal von mir genervt zu sein, ohne dass ich automatisch mich blöd finden muss ;-). Ich hab ja nen Grund, das gerade so und so zu machen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Schneerose
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:04

sandrin, da scheint mir der Haken, es gibt Thera die gern füttern weil es ihnen selbst gut tut. Als Patient lechzt man danach. .. eine verhängnisvolle Situation.
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sandrin
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:05

Genau. Das hat sicherlich auch eine narzisstische Dimension.

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Schneerose
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:07

isabe hat geschrieben: Di., 20.06.2017, 15:55 Nee, ich nehme dich nicht so wahr wie "ach, die kennen wir ja schon" ;) Sondern eher als jemanden, der sehr kämpft für ein gutes Leben - und ich finde das total schön!

Aber trotzdem möchte ich sozusagen frei darin sein, dir zu widersprechen, und ich möchte dich damit nicht angreifen. Die "neue Erfahrung" für dich wäre dann, dass du vielleicht merkst, dass man dir nichts Böses will, selbst wenn man anders ist als du und das auch zeigt. Ist ja nicht mal unbedingt eine Kritik (jedenfalls von mir nicht so gemeint), sondern ein Austausch; ich sehe deine guten Ideen, aber ich denke halt auch, dass es sich lohnen würde, noch mal weiter hinten in dir zu schauen.
Das nehme ich absolut an.

Ich denke nur es gibt schon Sympathie Tendenzen und bei wenigen hier bin ich schon lange unten durch, da kann ich schreiben was ich will.
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Schneerose
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:09

@isabe,

Das Feedback an mich, das von dir kommt ist total hilfreich.
Liest sich aber völlig anders als andere.
Zuletzt geändert von Schneerose am Di., 20.06.2017, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
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isabe
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:10

Muss jetzt weg, melde mich aber noch und würde gerne weiterschreiben

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Philosophia
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:11

Schneerose hat geschrieben: Di., 20.06.2017, 16:07 Ich denke nur es gibt schon Sympathie Tendenzen und bei wenigen hier bin ich schon lange unten durch, da kann ich schreiben was ich will.
Ja und auch das ist vielleicht wirklich so. Aber magst du hier jeden User? ;-)
Oh Gott, wenn ich mir vorstelle, ich müsste hier allen gefallen, was ein Stress - nee, ich will ruhig mal was sagen, was einige so richtig blöd finden.
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:12

Philosophia hat geschrieben: Di., 20.06.2017, 16:11
Schneerose hat geschrieben: Di., 20.06.2017, 16:07 Ich denke nur es gibt schon Sympathie Tendenzen und bei wenigen hier bin ich schon lange unten durch, da kann ich schreiben was ich will.
Ja und auch das ist vielleicht wirklich so. Aber magst du hier jeden User? ;-)
Oh Gott, wenn ich mir vorstelle, ich müsste hier allen gefallen, was ein Stress - nee, ich will ruhig mal was sagen, was einige so richtig blöd finden.
Dann lass mich was von dir lernen! :-P
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Schneerose
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:14

isabe hat geschrieben: Di., 20.06.2017, 16:10 Muss jetzt weg, melde mich aber noch und würde gerne weiterschreiben
Ich auch, meine Tochter räumt alles aus
Bis dann, man liest und schreibt sich...
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montagne
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:15

Ich frage mich außerdem, ob es nicht von den eigentlichen Problemen eher ablenkt, wenn man sich emotional zu sehr an einen Therapeuten hängt. Und das wäre dann schon so etwas wie Verschwendung.
Einerseits ja. Glaube auch, das passiert oft genug und mag ein Grund sein, wenn Therapien als erfolglos angesehen werden. Der Therapeut hat die Aufgabe den Klienten dahin zu bringen auf sich zu gucken. Aber: Auch wenn ich ganz sicher kein Kernberg-Fan bin. Ich las mal von ihm etwas und das gab mir selbst auch echt zu denken:
Wenn der Klient will, kann er/sie die Therapie gegen die Wand fahren. Ein Therapeut kann nicht alles abfangen.
Denn letzlich kann ein Therapeut ja nur Angebote machen. Er kann das Verhalten der Klienten nicht steuern. und wenn sich jemand therapiezerstörerisch verhält, nun ja... wobei klar, was genau das sein soll, wäre im Einzelfall zu diskutieren.

Andererseits, wenn ich über meine Therapie nachdenke, wie es früher war, dann glaube ich, das diese Fokusierung auf meine Therapeutin ein Mittel war mich zu stabilisieren. Ist sicher keine Nachhaltige Strategie, aber es war eine Übergangslösung. Ohne dem, keine Ahnung, wäre ich in der Psychiatrie gelandet oder wäre nicht mehr..

Denn die innere Stärke und die Ressourcen muss man ja auch erstmal haben, an seinen tiefer liegenden Problemen arbeiten zu können, eine wirkliche Innenschau mal halten zu können und hinsehen können, was da so weh tut. Für viele ist der Weg dahin schon lang.

Von daher macht es ja nicht jeder grundsätzlich falsch, der zum Beispiel heute bei dem tollen Wetter in der Bude hockt und sich um die therapeutische Beziehung dreht.
amor fati

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Philosophia
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:17

@ Schneerose gern, bei Gelegenheit ;-). Aber ich kann dir mit ziemlicher Ehrlichkeit sagen, dass ich schon ne Weile hier stille Mitleserin war, bevor ich mich anmeldete. Ich habe unweigerlich für einige User Antipathien entwickelt, während ich mich für andere richtig erwärmen konnte - und bei einigen schwankte das auch noch ständig hin und her :-D
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sandrin
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Beitrag Di., 20.06.2017, 16:20

Schon, ich sehe das durachaus auch so, dass der Therapeut auch mal stützen muss. Aber die Frage ist doch, in welcher Form dies geschieht. Wird der Patient motiviert, wird ihm versichert, dass ein Mensch an seiner Seite ist, der ihm zuhört, dass man keine Verurteilung zu erwarten hat, dass man sich Zeit lassen kann - alles prima.
Was ich meine, ist diese teils bewusst gewollte oder zumindest fahrlässig geförderte emotionale Abhängigkeit von der PERSON und nicht der FUNKTION des Therapeuten. Das halte ich für gefährlich.
Zuletzt geändert von sandrin am Di., 20.06.2017, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.

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