Therapeut spurlos verschwunden

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Pitt
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 12:00

Was mir zu diesem an sich tollen Thread einfällt:

Ich sehe auch die Lage des Therapeuten. Ziemlich gewiss, dass er selbst eine schwere Lebenskrise durchgemacht hat. Er hat seinen Therapeutenberuf an den Nagel gehängt, er ist sogar nicht mehr ärztlich tätig, und er entzieht sich mit einem Schreibtischjob sogar dem Patientenkontakt. Vielleicht ist er ja selbst psychisch erkrankt gewesen, z.B. schwere Depression.
In solch einem Falle kann man nicht erwarten, dass er seine "ehemalige Existenz" ordnungsgemäß abschließt.
Lg
Pitt

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Gast
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 15:25

Hi Pitt
In solch einem Falle kann man nicht erwarten, dass er seine "ehemalige Existenz" ordnungsgemäß abschließt.
Doch Pitt, das kann man erwarten. Vielleicht nicht mit der vorgeschriebenen Verweisung an einen anderen T. Vielleicht nicht mit einer konkreten ERklärung.

Aber man, Elle, kann ewarten, dass der T (oder seine Angestellte oder er übergibt das der Kammer z.B.) sich abmeldet bei seinen Patienten. Ich will nicht näher drauf eingehen, aber Elle hatte ja geschrieben, dass sie nicht die einzige war, die auf dem Schlauch stand.

Was der T. hier gemacht hat widerspricht JEDER Berufsethik, jeder Therapeutenregel.

Selbst der Tod des T. hätte bei Auffindung der Unterlagen dazu geführt, dass Elle eine Mitteilung bekommen hätte.
Da dieser aber nicht tot war/ ist, hatte ER und NUR er die Verantwortung.

Hallo Elle

meine Güte. Was ist mit diesem Menschen passiert, dass er sich so sch*** verhält. Auch jetzt noch.

An deiner Stelle wäre ich wütend. Nur wütend, kein Verständnis, für was auch immer. Es ist sooo viel Zeit vergangen, dieser Typ hat (te) mittlerweile wieder praktiziert und es nicht für nötig befunden, wenigstens eine winzig kurze Mitteilung, wenn es sein muß auch unpersönlich " ich teile Ihnen mit, dass ich die Praxis aufgegeben habe aus persönlichen Gründen. Ich wünsche Ihnen für Ihren Lebensweg alles Gute"

Sowas in der Art wäre seine verdammte Pflicht.

Ich kann dich, vielleicht grade jetzt, gut verstehen. (Nee, mein T. ist nicht verschwunden, aber es gibt eine Schiebung nach der anderen und so ist seit vielen Wochen kein Termin mehr..Eine Ausrede nach der anderen und nun kommt seit einiger Zeit nix mehr nach seiner letzten Absage)

Dieser, dein 'alter' T war damals, nach anfänglichen 'Schwierigkeiten' weil es dir so sch*** ging, eine Art Hoffungsschimmer und dann schubst er dich derart den Abgrund runter. Das tut mir sehr sehr leid für dich.

Meinst du, du kannst das zu einem (Haupt) thema (zumindest auf Zeit) machen bei deinem jetzigen T.
Das hat sooo viel mit Vertrauen zu tun.
Dein 'Neuer' darf das nicht so 'abbügeln'

Rosenrot

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Elle
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 17:49

Danke euch für die ganzen Beiträge und Gedankenanstöße.
Ich antworte jetzt mal kurz und lese es später noch mal; habe heute einen ziemlich verplanten Tag.

metro, du hast den satz also schon auf meinen jetzigen T. bezogen, ok. Aber warum findest Du ihn dann aus seinem Mund schlimm? Du hast mir doch dasselbe gesagt?

carö, danke für die ausführliche Erklärung. Es klingt nicht wirr und ich glaube da ist sehr viel dran und werde noch mal in Ruhe drüber nachdenken. Ich denke nämlich auch, dass die Garstigkeit dieses Satzes irgendwie relativ ist...

Elena, ja, ich bin tatsächlich im Moment nicht so weit, es so zu sehen.

Pitt, sehe ich so wie Rosenrot und habe ich meinem T. auch genau so gesagt. Er ist seit Anfang des Jahres wieder berufstätig, war sogar noch in diesem Jahr als niedergelassener Arzt tätig.

Rosenrot, ja, an Deine Geschichte habe ich auch gedacht, hatte auch vorher schon mehrmals überlegt was dazu zu schreiben, aber mir ist nichts eingefallen. Bei Dir hatte es sich ja auch gut angelassen und dann so was.
Ich habe leider grad sehr viele andere Baustellen und weiss selbst noch nicht, wie viel Platz ich dem Ganzen jetzt einräumen werde in meiner Therapie.

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metropolis
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 18:10

Elle hat geschrieben:
metro, du hast den satz also schon auf meinen jetzigen T. bezogen, ok. Aber warum findest Du ihn dann aus seinem Mund schlimm? Du hast mir doch dasselbe gesagt?
Ich hoffe, du weißt wie ich es gemeint habe? Der gleiche Satz kann nämlich unterschiedliche Dinge aussagen.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Elle
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Beitrag Do., 27.05.2010, 16:57

@ metro: ich will mich jetzt nicht in Definitionen über diesen Satz verhakeln, in der Therapie ist er jedenfalls schwierig, weil er eben einerseits garstig klingt (also als Vorwurf, zu anspruchsvoll zu sein), es andererseits - siehe meine Diskussion mit carö hier - nicht unbedingt ist.
Ich gehe natürlich davon aus, dass Du es nicht als "zu anspruchsvoll" gemeint hast, habe aber trotzdem kurz gestutzt dass Du den Satz dann von einem Therapeuten ausgesprochen so unangemessen fandest.
ich will sagen, dass ich in dem satz deines aktuellen T.´s keinen vorwurf an dich erkennen kann, sondern ein versuch, dich darauf aufmerksam zu machen, dass in deinem inneren dieser ex-T. mit einer übergroßen bedeutung für dich beladen ist, so dass man immer vor diesem szenario, seine eigene enttäuschung und wut und schmerz sehen und anerkennen muss.
Ja, das stimmt wohl. Trotzdem kann ich es bei meinem Ex-Thera nicht so sehen wie bei irgendeinem anderen Menschen, weil er im Gegensatz zu anderen um diese Übertragung und Projektionen auf ihn weiss. Er ist Analytiker, er WEISS einfach, was er damit anrichtet. Das ist es, was ich so schlimm finde.
Dass er da irgendwo verbrannte Erde bei seinen Patienten hinterlässt (ich werde wohl nicht die einzige sein), das ist einfach was anderes als ein anderer "Ersatzvater", der mich enttäuscht. Ich finde einfach, dass er da aus professioneller Sicht ganz schlimm und verantwortungslos gehandelt hat, auch mit diesem lapidaren Satz am Telefon, es sei zwei Jahre her, er dachte, es "hätte sich erledigt".
Was heisst denn "hätte sich erledigt". Das wird er - mit seinem Beruf - doch nur allzu gut wissen, wie sich solche Verletzungen "erledigen". Er hat doch jahrelang mit Patienten gearbeitet, er muss sich der Konsequenzen seines Handelns voll bewusst gewesen sein und hat es eben trotzdem getan. Das finde ich grade schlimm.

Ich hoffe, dass er nun wenigstens den alten Therapieantrag an meinen Arzt schickt. Ich glaube wenn das erledigt ist und da nichts mehr offen ist, dass es mir dann hoffentlich besser gehen wird.
Momentan fühle ich mich sehr schlecht und kämpfe wieder mit Symptomen, von denen ich mich schon eine Weile verabschiedet hatte.

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carö
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Beitrag Do., 27.05.2010, 17:26

Trotzdem kann ich es bei meinem Ex-Thera nicht so sehen wie bei irgendeinem anderen Menschen, weil er im Gegensatz zu anderen um diese Übertragung und Projektionen auf ihn weiss.
ja das verstehe ich. er müsste es wissen. er sollte es wissen. irgendwas ist los mit dem "kerl", dass er völlig neben der spur läuft.

dass du jetzt wieder mit symptomen zu kämpfen hast, zeigt ja, wie wichtig, wie schwerwiegend die ganze situation ist, aber auch wie wichtig das ist, was du im innern damit verbindest. du hast hier irgendwo geschrieben, dass du das thema evt. nicht so ausführlich in deiner aktuellen thera angehen willst, aber das wäre mE sehr wichtig. es steht und fällt damit vermutlich auch dein jetziges vertrauen in den aktuellen therapeuten. immerhin ist das auch ein analytiker und du wirst dich zu recht fragen, wie er so "tickt". das nicht anzusprechen würde bedeuten, dass da etwas zwischen euch stehen könnte, was die weitere zusammenarbeit nachhaltig erschweren könnte - einfach weil die vertrauensbasis zwischen dir und dem aktuellen T. durch die situation mit dem ex-T. beeinträchtigt sein könnte.

eins frag ich mich: der ex-T. hat ja die therapie abgebrochen, nicht du. hast du denn bei deiner KK mal nachgefragt, wie man in solchen fällen mit der kontingentierung verfährt? eigentlich stünden dir die 70 stunden zu... nur mal so aus meinem laienempfinden heraus.

ich wünsch dir, dass du da bald wieder herausfindest

LG
carö
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Elle
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Beitrag Do., 27.05.2010, 19:00

das nicht anzusprechen würde bedeuten, dass da etwas zwischen euch stehen könnte, was die weitere zusammenarbeit nachhaltig erschweren könnte - einfach weil die vertrauensbasis zwischen dir und dem aktuellen T. durch die situation mit dem ex-T. beeinträchtigt sein könnte.
Ich habs natürlich angesprochen, war alleiniges Thema der vorgestrigen Stunde. Nur gibt es eigentlich keine große Vertrauensbasis zwischen meinem aktuellen T. und mir weil Misstrauen eins meiner Hauptprobleme ist. Die Geschichte mit dem alten T. ist natürlich Wasser auf meine Mühlen und das weiss der aktuelle T. auch. Ich habe aber schon fast ein halbes Jahr ziemlich ausschließlich dem Misstrauens-Thema gewidmet und habe den Eindruck, ich komme da nicht weiter wenn ich mich so festbeisse, ich muss jetzt auch mal versuchen, die anderen Baustellen anzugehen und vielleicht ändert sich dann auch mit dem Misstrauen mal was.
Also ich habe meinem T. natürlich sofort unterstellt, dass ich ihm im Grunde egal bin, dass er genau so handeln würde wie mein Ex-T.,.... die ganze Palette. Das war aber im Grunde auch schon vorher so, er kennt dieses abgrundtiefe Misstrauen und immerhin verstecke ich es ihm gegenüber nicht mehr.
Aber das geht jetzt schon sehr in meine spezielle Problematik...

Das mit dem Kontingent... ich mache mir da kaum Hoffnungen. Werde es aber noch besprechen mit dem T. und vielleicht auch die KK kontaktieren. Die hat es als "Therapeutenwechsel" gewertet, was natürlich keine Erweiterung des Kontingents zur Folge hat. Evtl. könnte mein T. aber im Verlängerungsantrag ein erweitertes Kontingent begründen. Ich wage aber kaum, das zu hoffen grade.

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hungryheart
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Beitrag Do., 27.05.2010, 20:17

hi elle,
vielleicht solltest du dir nochmal ganz klar machen, dass das, was die geschichte bei dir auslöst alte gefühle sind, die vielleicht mit dem therapeuten gar nicht sooo viel zu tun haben, sondern mit deiner geschichte.

und zu dem thera...
toll ist das nicht. dass du, elle , als betroffene dich da aufregst und enttäuscht bist, verstehe ich gut.
aber dass die anderen sich so ereifern verstehe ich nicht wirklich.
gerade in solch einem forum sollten die leute vielleicht verständnis für menschen in (möglichen) lebenskrisen haben.


ich habe so eine ähnliche geschichte von der anderen seite im freundeskreis erlebt.
eine freundin wurde in der klinik von ihren (neuen) vorgesetzten und kollegen nach einer (psychischen) erkrankung mit entsprechend längeren fehlzeiten nach ihrer "genesung" und rückkehr plötzlich ziemlich übel behandelt und sehr gemobbt.
da meine freundin ohnehin noch labil und angeschlagen war, hatr sie das nur kurz ausgehalten und sich dann wieder krank gemeldt.
anfangs ohne genau zu wissen, wann sie wiederkommen würde.
schließlich ging es ihr immer schlechter und es wurde immer klarer, dass sie nicht zurückgehen würde.

sie hat sich furchtbar den kopf zerbrochen, wie sie ihren patienten noch eine nachricht zukommen lassen könnte.
aber dazu hätte sie in die klinik fahren oder in der klinik anrufen müssen, was sie keinesfalls wollte und in ihrer schlechten verfassung auch nicht gekonnt hätte


wenn cih mir vorstelle, dass sie, nachdem sie wieder etwas stabiisiert ist und eine neue stelle gefunden hat, jetzt von wütenden patienten angerufen und zur minna gemacht würde , wird mir ganz anders

Nimm was du willst und zahl dafür.

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Elle
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Beitrag Do., 27.05.2010, 20:39

Tut mir leid hungryheart, aber der Vergleich mit Deiner story ist wirklich an den Haaren herbeigezogen.

Die Geschichte deiner Kollegin in allen Ehren. Aber mein Ex-T. war in der Klinik sehr geschätzt, das hatte mir die Sekretärin dort deutlich gesagt, man war besorgt und nach Monaten des Hinhaltens wohl auch verärgert, hat aber insgesamt wohl ein Jahr auf seine Rückkehr gewartet und die Stelle nicht neu besetzt.

Der Mann hat meine kompletten Therapieunterlagen bei sich gebunkert, so dass sie von der Klinik nicht zugänglich waren und für den Folgeantrag bei meinem neuen Thera nur über ein Verfahren bei der Ärztekammer erreichbar gewesen wären. Er hätte mich sehr wohl kontaktieren können. Er ist seit einem halben Jahr wieder berufstätig, zwischenzeitlich auch als Arzt. Noch im November letzen Jahres, also einen Monat vor Aufnahme seiner neuen Tätigkeit, habe ich ihn über die Klinik gebeten, mir die Unterlagen zukommen zu lassen.

Tut mir leid, da hört mein Verständnis auf. Und ehrlich gesagt wird MIR grade etwas anders, was für Dinge Du hier in einen Topf werfen willst.

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hungryheart
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Beitrag Do., 27.05.2010, 21:00

Elle hat geschrieben:Aber mein Ex-T. war in der Klinik sehr geschätzt, das hatte mir die Sekretärin dort deutlich gesagt, man war besorgt und nach Monaten des Hinhaltens wohl auch verärgert, hat aber insgesamt wohl ein Jahr auf seine Rückkehr gewartet und die Stelle nicht neu besetzt.
die aussage (irgend-)einer sekretärin, die eh keine interna ausplaudern darf, sagt nicht viel aus.
Elle hat geschrieben:Der Mann hat meine kompletten Therapieunterlagen bei sich gebunkert, so dass sie von der Klinik nicht zugänglich waren und für den Folgeantrag bei meinem neuen Thera nur über ein Verfahren bei der Ärztekammer erreichbar gewesen wären.
gab es keinen arztbrief?
(dieser ist -wenn überhaupt- für einen folgeantrag ausreichend. die aufzeichungen eines anderen theras braucht der neue thera für einen folgeantrag nicht.)

Elle hat geschrieben: Er hätte mich sehr wohl kontaktieren können. Er ist seit einem halben Jahr wieder berufstätig, zwischenzeitlich auch als Arzt.
in der klinik, in der deine kontaktdaten vorlagen?

Elle hat geschrieben: Noch im November letzen Jahres, also einen Monat vor Aufnahme seiner neuen Tätigkeit, habe ich ihn über die Klinik gebeten, mir die Unterlagen zukommen zu lassen.
dass er wieder berufstätig ist, heißt doch nicht, dass er (wieder) in kontakt mit der alten klinik steht.
Elle hat geschrieben:Tut mir leid, da hört mein Verständnis auf. Und ehrlich gesagt wird MIR grade etwas anders, was für Dinge Du hier in einen Topf werfen willst.
oh man, das sollte eigentlich eine mögliche -vielleict ja auch tröstliche- erklärung für sein verhalten sein.
das würde nämlich bedeuten, dass du nicht "egal" warst, sondern er einfach andere, vielleicht schwerwiegende probleme hatte, ducrh die er eben nicht vorrangig an seine patienten denken konnte, weil er selbst in einer krise war.

aber wenn du dich lieber dran festmachst, dass du ihm egal bist und alle männer dich verlassen....
Nimm was du willst und zahl dafür.

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carö
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Beitrag Do., 27.05.2010, 21:07

hallo hungry,

dass du stellung für deine freundin beziehst, kann ich nachvollziehen. dabei blendest du aber die berechtigte wut und kritik der betroffenen patienten aus. es scheint dir schwer zu fallen, aufrund eigener sympathie oder betroffenheit (?) (spielt es eine rolle, das du selbst ärztin bist?) einen perspektivwechsel einnehmen zu können.
klar ist das unangenehm und schwierig, wenn man selbst krank ist oder sonstwas schlimmes mit einem ist noch an andere zu denken, aber immerhin ist dieser mann - der ex-T. - zum zeitpunkt wieder arbeitsfähig. wenn das deine freundin derzeit nicht ist, dann wäre es dennoch anständig und verantwortungsvoll, einen für alle beteiligten gangbaren weg zu finden, beispielsweise die klinik schriftlich zu bitten, die patienten zu informieren. EDIT: wobei mir jetzt nicht klar ist, ob sie als PT arbeitet, denn v.a. wenn es um derartige enge arzt-patientenbeziehungen geht, hielte ich das für notwendig. ansonsten kann ich den vergleich nämlich nicht nachvollziehen.


gruß
carö

EDIT: vorherigen beitrag noch nicht gelesen
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Beitrag Do., 27.05.2010, 21:23

Meine Unterlagen inklusive meiner Kontaktdaten hatte er bei sich zuhause, nicht in der Klinik.
Ich weiss nicht, warum Du unbedingt das schlechtes Verhältnis mit der Klinik in diese Geschichte hineinkonstruieren willst. Die Klinik hat mir vor zwei Tagen seine zwischenzeitliche neue Praxisadresse gegeben, also gibt es Kontakt.

Ich kann im Ton Deines ersten posts, der mit dem Wut-smiley endet, keine Tröstungsabsicht erkennen, falls das denn Deine Intention gewesen sein sollte.

Falls Du den thread gründlich gelesen hast, ist Dir wohl aufgefallen, dass ich mich nach der äußeren Auseinandersetzung mit dem Thema inzwischen vor allem mit den Zusammenhängen mit meinen schon vorhandenen Problemen beschäftigt habe.
Einen Kommentar von oben herab wie diesen
aber wenn du dich lieber dran festmachst, dass du ihm egal bist und alle männer dich verlassen....
kann ich dabei nicht brauchen.
Zuletzt geändert von Elle am Do., 27.05.2010, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.

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hungryheart
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Beitrag Do., 27.05.2010, 21:25

carö hat geschrieben: dass du stellung für deine freundin beziehst, kann ich nachvollziehen. dabei blendest du aber die berechtigte wut und kritik der betroffenen patienten aus.
ich blende sie nicht aus.

carö hat geschrieben:es scheint dir schwer zu fallen, aufrund eigener sympathie oder betroffenheit (?) (spielt es eine rolle, das du selbst ärztin bist?) einen perspektivwechsel einnehmen zu können.
also sorry, aber das kann ich sozusagen "ungebraucht" zurückgeben .
der perspektivwechsel scheint ja einigen hier durchaus auch nicht leicht zu fallen.
ihr seht halt alles ausschließlich aus der patientenperspektive.
ich kenne beide perspektiven. die des (psychotherapie-)patienten und die des arztes.
ich schrieb ja, dass ich elles betroffenheit, wut, ärger etc. verstehen kann.
nicht aber den ärger der anderen schreiber hier.
ihr seid nicht betroffen.

carö hat geschrieben:klar ist das unangenehm und schwierig, wenn man selbst krank ist oder sonstwas schlimmes mit einem ist noch an andere zu denken
bist du sicher, dass du das immer und unter allen umständen tust.

carö hat geschrieben:wenn das deine freundin derzeit nicht ist, dann wäre es dennoch anständig und verantwortungsvoll, einen für alle beteiligten gangbaren weg zu finden, beispielsweise die klinik schriftlich zu bitten, die patienten zu informieren.

oh cool, meine freundin ist also unanständig und verantwortungslos, wenn sie zwischen zwei suizidgedanken nicht an ihre patienten denkt.

wie wichtig kann man sich nehmen?

carö hat geschrieben:ich kann nicht nachvollziehen, warum das so völlig ausgeschlossen sein soll. klar ist jeder, der leidet/krank ist zunächst sehr mit sich beschäftigt. eine gewisse egozentrik halte ich da für normal. aber gerade als arzt hat man eine größere verantwortung übernommen, als viele andere berufsgruppen.

aber aufopfern muss man sich nicht
abgesehen davon gilt das , wenn schon, für alle sozialen berufe.
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hungryheart
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Beitrag Do., 27.05.2010, 21:33

Elle hat geschrieben: Ich kann im Ton Deines ersten posts, der mit dem Wut-smiley endet
der sich wiederum explizit auf mögliche anrufe wütender patienten bei meiner freundin bezieht.

Elle hat geschrieben: keine Tröstungsabsicht erkennen
dass du sie nicht erkennst heißt nicht, dass sie nicht da war


Elle hat geschrieben: dass ich mich nach der äußeren Auseinandersetzung mit dem Thema inzwischen vor allem mit den Zusammenhängen mit meinen schon vorhandenen Problemen beschäftigt habe.
darauf bezog ich mich ja, weil du zu dem schluss zu kommen scheinst, dass er so gehqandelt hat, weil du ihm so egal bist.

da du auf meine mögliche alternative erklärung wütend reagierst (villeicht auch, weil du den wut smilie irrtümlich - auch du solltest gründlich und unvoreingenommen lesen -auf dich beziehst??? ) scheinst du an dieser erkärung festhalten zu wollen.
das ist nicht von oben herab, sondern eine feststellung

da du unfreundlich und genervt reagiert hast, hatte ich keine lust, das noch weiter zu erläutern, sondern gestehe dir eben ganz nüchtern zu, dich weiter egal und unwichtig zu fühlen.
und tschüss
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Thread-EröffnerIn
Elle
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Beitrag Do., 27.05.2010, 21:40

Ich denke auch dass es besser ist, wenn Du Dich aus diesem Faden wieder verabschiedest und Deine Freundin Deine Freundin sein lässt und meinen Therapeuten meinen Therapeuten.

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