Freundschaft mit Therapeutin möglich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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ExVoto
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Beitrag Di., 06.08.2013, 13:18

Liebe Yamaha, liebe User,

ich habe gerade die letzten 10-15 Seiten durchgelesen und mich über einiges gewundert. Ich kann Yamahas Reaktionen gut nachvollziehen. Kein Wunder, dass sie sich angegriffen fühlt. Würde mir ganz genauso gehen, wenn man mir Unehrlichkeit und fehlende Selbstreflexion usw. unterstellte, selbst wenn eine eigentlich positive, d.h. aufdeckende Absicht dahinter gesteckt haben mag. Wenn dies nicht wertschätzend, sondern z. T. eher unsensibel vorgebracht wird, laufen derartige Diskussionen ins Leere. Aber dies nur am Rande.

Yamaha, du fragtest, was sich bei mir inzwischen getan hat. Obwohl die Abstände zwischen den Sitzungen recht lang sind, befinden wir uns in einer sehr intensiven Abschiedsphase, in der, wie bei dir, therapeutische Themen wieder stark im Mittelpunkt stehen, jetzt aber eher resümierend, viel stärker auf Augenhöhe, nicht mehr so sehr aus der Thera-Patient-Perspektive. Wir lachen auch viel gemeinsam. Mein Thera bringt auch verstärkt Persönliches mit ein, er löst sich offenbar aus der Therapeutenrolle, so wie ich aus der Patientenrolle. Das "Freundschaftsthema" ist gerade etwas in den Hintergrund gerückt, insofern wir darüber im Moment gar nicht sprechen. Finde ich auch folgerichtig: erst kommt der Abschied, dann das Danach. Gleichzeitig ist ein deutlicher Wandel der Beziehung spürbar. Ich würde es auch als unpassend empfinden, jetzt auf die Zeit nach der Therapie zu sprechen zu kommen, ich denke, da empfinde ich ähnlich wie du, Yamaha. Wie unpassend es sein kann, mit der Tür ins Haus zu fallen, habe ich ja selbst erlebt ... Ich kann mir für die Zeit nach der Therapie vieles vorstellen und bin offen und gespannt, was sich ergeben wird. Wichtig dabei ist mir, dass sich die Sache langsam entwickelt, so wie im "richtigen" Leben.

Dass du, Yamaha, das Thema nicht so barsch auf den Tisch bringen möchtest, muss keineswegs, wie hier im Forum teilweise angedeutet, ein Zeichen der Angst vor Zurückweisung sein, im Gegenteil, ich finde es gehört auch zur menschlichen Reife, zu erkennen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, und zwar für beide Seiten (Empathie und Rücksichtnahme auf den anderen), und dann mit dem Ergebnis zurecht zu kommen. Dass wir enttäuscht und auch verlassen werden, gehört zur allgemeinen Lebenserfahrung, und du scheinst mir da eher gelassen zu sein und einen realistischen Blick zu haben. Ich weiß, ich argumentiere sehr unpsychologisch, aber man läuft Gefahr, sich zu verkrampfen, wenn man zu viel psychologisiert, wie meiner Meinung nach hier geschehen.

Ganz liebe Grüße
ExVoto

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wera
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Beitrag Do., 07.11.2013, 15:14

Hallo liebes Forum,

ich war vor einer Weile in einer psychosomatischen Klinik (komplexe PTBS) und habe dort eine Therapeutin kennengelernt die ich von Anfang an mochte und mit der ich unbedingt befreundet sein wollte. Nach einigem Hin und Her und diesbezüglichen Absagen ihrerseits habe ich es ein paar Monate später geschafft, dass sie sich doch auf privaten Kontakt einlässt und dieser wurde in kürzester Zeit wirklich sehr sehr innig, sehr vertrauensvoll. Wir wohnen weit voneinander entfernt und aber ich war sie besuchen, habe Urlaub bei ihr gemacht, wir haben fast täglich und oft stundenlang gechattet, geskypt, telefoniert, uns einander anvertraut...

Die ehemalige Therapiesituation, die ja nur für 5 Wochen bestanden hatte, war für mich komplett abgeschlossen, ich hatte irgendwann die Erinnerung an die Therapeutin im Kopf wie die an eine andere Person, die mit der Freundin gar nichts zu tun hatte. (Ich hatte sie damals auch ganz anders wahrgenommen und eingeschätzt als sie dann als Privatperson tatsächlich war.) Ihr selbst ging das schon viel früher so und sie konnte zB meine anfänglichen Bedenken im Offenbaren ggü anderen woher wir uns kennen gar nicht verstehen. Ich kenne ihre ganze Familie, ihre Freunde... und sie ist immer ganz offen damit umgegangen.

Und jetzt bekomme ich von einem Tag zum anderen eine SMS, kühl, klar und knallhart: Sie fühle sich unwohl mit mir und hätte in einem Selbsterfahrungsseminar erkannt, dass sie klare Grenzen braucht zwischen Therapie und Privat und die Freundschaft mir mir ein Fehler sei. Deshalb beende sie diese hiermit auf allen Ebenen für alle Zeiten und unwiderruflich...

Und ich weiß gar nicht wie ich damit umgehen soll. Ich glaube nicht dass sie eine andere Freundschaft schonmal auf diese Weise beendet hat. Und ich bin wirklich total fertig, vor allem weil sie sich weigert mit mir zu sprechen und ihre Entscheidung zu erklären, und das bei mir eben ganz schwer ein Trauma triggert... Und das weiß sie besser als jeder andere. Und deswegen fühle ich mich grad krank und frage mich ob mein Thema jetzt doch noch zu Psychotherapie gehört und nicht allein unter Freundschaft fällt..., und was ich jetzt für mich tun kann...???

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Tristezza
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Beitrag Do., 07.11.2013, 17:33

Hallo Wera,

erstmal herzlich willkommen im Forum! Ich kann dir nachfühlen, wie schmerzhaft diese plötzliche und definitive Abwendung von deiner Ex-Therapeutin/Freundin ist. Ich habe Ähnliches, allerdings innerhalb einer Therapie, erlebt.
Es klingt für mich so, als hättest du die Freundschaft ein wenig forciert und als hätte sie sich gegen ihre eigentliche Überzeugung darauf eingelassen. Erinnert mich auch an die Erfahrung in besagter Therapie: Die Therapeutin hatte am Anfang sehr gezögert, ob sie mich behandeln soll, und es schließlich doch getan. Vermutlich ist diese Ambivalenz ein Zeichen dafür, dass man es besser lassen sollte ...
Offenbar hat deine Freundin Probleme mit der Regulierung von Nähe und Distanz. Es ist schon erstaunlich, wie viel Nähe sie nach ihrem anfänglichen Zögern zugelassen hat. Euer Verhältnis war ja nach kurzer Zeit sehr innig. Jetzt das andere Extrem: Kündigung der Freundschaft per SMS. Und du musst nun ausbaden, dass sie so extrem fühlt und handelt (und nicht von vornherein konsequent Berufs- und Privatleben trennen konnte, sondern erst jetzt nach diesem Seminar). Bei meiner Ex-Therapeutin hieß es übrigens auch knallhart: Keine Mails mehr, ich lese sie nicht mehr ...
Dass du dich nun wie traumatisiert fühlst, könnte ein Hinweis darauf sein, dass du dich doch noch nicht aus der ursprünglichen Übertragung gelöst hast. Denn ihr hattet ja kein Liebesverhältnis. Vielleicht hatte sie für dich doch noch etwas wie eine Mutterfunktion. Denn würdest du dich bei einer normalen Freundschaft, die so zu Ende geht, auch traumatisiert fühlen?
Vermutlich kannst du jetzt nichts anderes tun, als sie in Ruhe zu lassen, die Trennung (evtl. mit therapeutischer Hilfe) zu verarbeiten und vielleicht irgendwann wieder einen Kontaktversuch zu starten, wenn sich bei ihr die Wogen geglättet haben.

LG
Tristezza

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wera
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Beitrag Do., 07.11.2013, 22:04

Hallo Tristezza, vielen Dank für deine Antwort. Das tut mir leid mit dem auch so radikalen Ende bei deiner Therapeutin, hat sie dir auch gar nicht erklärt was sie zu diesem Schritt bewegt?

Du hast da sehr recht bei mir, am Anfang war sie sehr ambivalent und ich musste sehr viel Überzeugungsarbeit leisten. Das hat mich später noch ein paar Monate beschäftigt dass ich sie vielleicht zu sehr manipuliert/überredet haben könnte... und sie meinte dann immer, dass sie die letzte sei die sich zu irgendwas überreden ließe was sie nicht selbst wolle und sie wusste sehr genau was sie wollte und tat und hätte sich frei entschieden und keinerlei Zweifel mehr... Und irgendwann hab ich darauf vertrauen können und jetzt nach einem Jahr plötzlich sowas...

Zu mir und eventueller Übertragung: Also ich hatte damals das seltsame Gefühl dass ich sie unheimlich mag ohne sie zu kennen und unabhängig davon was ich kennenlernen würde und was sie tun würde. Natürlich habe ich mich gefragt ob das so eine Therapieübertragung sein könne - aber ich habe mich auch nicht so bedürftig gefühlt, mehr so dass ich sie auch noch mögen würde wenn sie keinen Kontakt zu mir zulässt...

Am Ende war´s für mich aber auch keine normale Freundschaft sondern mehr, vielleicht so eine Art "Seelenverwandtschaft" und die wichtigste Person neben meiner Familie... Und das Ende tut mir natürlich unendlich weh, wie Liebeskummer.

Traumatisiert fühle ich aber nicht wegen des Endes, sondern wegen der Art des Auseinandergehens, so ohne Erklärung und Vorwarnung kompletter Kontaktabbruch - als wäre ich so unwichtig dass ich nicht mal ein Gespräch wert bin, mal fix aussortiert und fertig.Und ein paar Tage vorher erzählt sie mir noch wie lieb sie mich hat! Ja da bin ich extremst empfindlich schon bei gar nicht engen Freunden, ich stehe zB schon längere Zeit echt neben mir wenn mir ein Freund zB nur am Telefon auflegt ohne dass ich weiß was ich falsch gemacht habe...

Und bei ihr ist´s natürlich ganz extrem und lässt mich zweifeln was vorher wohl echt war und seit wann schon Lüge, weil wenn sie mich so lieb hatte wie sie sagte, wie kann sie mir das dann auf diese Weise antun?

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Tristezza
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Beiträge: 2252

Beitrag Fr., 08.11.2013, 12:33

Ja, ich verstehe, dass die die Art des Kontaktabbruchs sehr weh tut. Meine Ex-Therapeutin hat mir, als sie die Therapie beendet hat, nur gesagt, dass sie mir alles gegeben hat, was sie mir geben könne. Konkreter ist sie nicht geworden, das war schon etwas mager. Als ich dann einige Zeit nach der Therapie nochmal Kontakt aufgenommen habe, hat sie erst positiv reagiert, dann aber ganz barsch den Kontakt ohne weitere Begründung abgebrochen. Das hat unglaublich weh getan. Ca. ein halbes Jahr später habe ich ihr nochmal einen Brief geschrieben und sogar eine Antwort erhalten. Allerdings hat sie darin jegliche Wut auf mich - die bei ihrem Kontaktverbot deutlich zu spüren gewesen war - geleugnet. Doch immerhin, es war eine Reaktion. Von daher mein Rat an dich, erstmal abzuwarten und vielleicht später nochmal zu versuchen, Kontakt aufzunehmen.

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(e)
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 13:41

@wera
@Tristezza

Ich habe auch schon Freundschaften recht abrupt abgebrochen, war aber dabei sehr offen, was die Gründe betrifft. Ich denke, gerade ein so klarer Schnitt spricht eher dafür, wie schwer es dem anderen fiel, dies zu tun, er es aber für richtig hielt. Die Gründe mögen rational oberflächlich sein, aber meistens treffen sie genau den Kern, wenn man darüber nachdenkt. Wenn einer Therapeutin klar wird, dass sie grundsätzlich die falsche Herangehensweise hatte und sie sich privat zu sehr einließ oder alles gegeben hat und nun weitergehen möchte, dann ist nun mal die einzige Konsequenz daraus, es zu ändern, auch wenn es gefühlsmäßig harte Konsequenzen nach sich zieht. Nur denke ich, dass in einem solchen Fall damit gerechnet wird, dass der andere dies verkraften und bald Ersatz finden wird, was auch zutrifft, auch wenn es im Moment sehr weh tut und gewöhnungsbedürftig ist.

Das ist natürlich nur so leicht möglich, wenn die Bindung nicht wirklich so stark war wie z. B. bei Familienmitgliedern, auch wenn es oftmals forciert wird mit großen Gefühlen und Seelenverwandtschaft (wenn das zuträfe, wäre meine Seelenfamilie enorm groß) etc. Gerade diese Überschwänglichkeit ist meiner Meinung nach meistens eigenmotiviert, um den anderen besser an sich binden und einverleiben zu können in seine eigene Welt. Ich habe das schon oft erlebt, aber irgendwann kommt der Augenblick, wo beide nicht mehr wirklich innerlich zusammenpassen und ein kurzer Schnitt für beide besser ist. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es gibt nichts Schlimmeres, als ein schleichender Abschied. Deshalb wäre ich dankbar für den klaren Schnitt, er ist weitaus menschlicher.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Tristezza
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Beiträge: 2252

Beitrag Fr., 08.11.2013, 14:20

(e) hat geschrieben:Es gibt nichts Schlimmeres, als ein schleichender Abschied. Deshalb wäre ich dankbar für den klaren Schnitt, er ist weitaus menschlicher.
Das ist vermutlich eine Typfrage. Ich bevorzuge das Ausschleichen, generell, sei es bei Medikamenten, Zigaretten oder eben bei Beziehungen , und das funktioniert bei mir auch ganz gut. Die plötzliche Trennung von bedeutenden Menschen tut mir zu weh oder macht mir zumindest zu große Angst.

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wera
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Beiträge: 3

Beitrag Fr., 08.11.2013, 14:49

@tristezza
Ja abwarten muss ich da auf jeden Fall erstmal, ich kann mir grad auch gar nicht vorstellen dass ich mich überhaupt nochmal melde. Deine Erfahrung mit der Leugnung später spricht mir auch eher dagegen, weil wenn ich mich nochmal melde, dann wirklich nur um wenigstens später nochmal klären zu können was passiert ist. Und die Chance dass sie es auch später nicht kann ist wohl groß. Mir machen plötzliche Trennungen auch riesige Angst und trotzdem weiß ich dass ein Ende mit Schrecken zumindest irgendwann mal ausgestanden sein wird und das Wissen hilft mir es auszuhalten. Allerdings wie gesagt will ich wissen warum und vorbereitet sein: also ein Ausschleichen der Beziehung hätte ich zwar schlimmer gefundenals ein schnelles Ende, aber so war´s dann zuu schnell. Ein paar Tage Vorbereitung und drüber reden wären unglaublich hilfreich um selbst zu verstehen und einzusehen, dass ein Ende besser ist. (Am Ende will ich ja auch keine Freundschaft die der andere nicht will)

@elana
Du zeigst mir eine ganz andere Sichtweise als die meine und wenn ich mir sagen könnte es ist ihr immerhin schwergefallen, würde mich das echt schonmal sehr beruhigen. Für mich sieht ihr Vorgehen grad im Gegenteil so aus als wäre es das einfachste der Welt mich einfach per sms loszuwerden, zu vergessen und weiterzumachen als sei nichts gewesen. Grad wenn mir jemand wichtig ist wil ich ihm doch zumindest meine Entscheidung erklären, oder? So fühl ich mich jetzt derartig unwichtig dass ich echt an meiner Wahrnehmung der ganzen Beziehung vorher zweifeln muss... Und das tut tatsächlich mehr weh als der eigentliche Schnitt (der echt schmerzhaft genug ist) denn es gibt mir gleich das Gefühl, wirklich auch in keiner Beziehung mehr vertrauen zu können, weil ich überhaupt nicht zu erkennen scheine, wenn der andere mir nur noch Gefühle vormacht und eigentlich meint nicht mehr zu mir zu passen. Ich glaube dass ist grad der größte Schmerz.

Über die Eigenmotiviertheit der Überschwänglichkeit muss ich glaub ich auch mal nachdenken...

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(e)
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 15:23

@Tristezza
Kann ich verstehen, versuche ich manchmal zu leisten, wenn ich merke, dass dies jemand möchte, muss aber sagen, dass die Qualität der Beziehung für mich ab einem bestimmten Punkt einfach so schlecht ist, dass es mir dann die gute Erinnerung an die Freundschaft kaputt machen würde. Dann ziehe ich eindeutig den Stecker der Beziehung, bevor nichts zurückbleibt, denn dafür war mir die Freundschaft dann doch zu wertvoll, um meine Erinnerung das das Gute daran verlieren zu wollen und das Risiko einzugehen, mich nur noch schlecht damit zu fühlen.

@wera
Ja, mir würde es ähnlich wie Dir ergehen. Natürlich hätte ich auch gerne eine Erklärung, wenn das möglich ist. Aber dann eben auch ein heilsamer Schnitt und kein langes, gequältes Leiden, das sich hinzieht und mich dann wirklich langfristig psychosomatisch angreifen würde mit meiner bestehenden Schmerzkrankheit. Ich muss sagen, dass ich da auch recht schnell automatisch umschalte und mich distanziere, wenn es zu lange läuft mit diesem Abschluss, es mir dann einfach zu viel wird, es wie zu einer Überladung der Spannung kommt und die Sicherung durchbrennt und ich selbst dann das Ganze beende. Ich kann es zwar noch aufschieben, es in der Zwischenzeit ausblenden, aber langfristig wär nix für mich. Ich will eine klare Sache. (Bei meiner engen Familie wäre es aber niemals möglich. Dort bin ich absolut das Gegenteil.)

Ich glaube nicht, dass ein sauberer, schneller Schnitt bedeutet, dass derjenige nichts oder weniger gefühlt hat. Ganz im Gegenteil machen das doch eher Menschen, die sich gefühlsmäßig nicht gut abgrenzen können und gerade deshalb den harten Schnitt brauchen. Bei einem oberflächlichen Gefühl wär das wohl eher nicht nötig, weil man sich ja dann innerlich gut distanzieren kann und sich weniger vereinnahmt und gefühlsmäßig berührt fühlt. Mir geht das z. B. bei Foren so. Es gibt viele Foren, wo ich mich nicht speziell zum "Entzug" zwingen muss, an denen hänge ich zu wenig, da kann ich ruhig eingeloggt bleiben, aber dieses Forum hier bedeutet mir mehr, deshalb muss ich mich hier immer wieder rausschmeißen und das Passwort fortwerfen. Sogar meinen Nick elana habe ich auf (e) geändert, damit ich mich besser distanzieren kann durch diese Abstrahierung. Noch bei keinem Forum war das so. Es ist zum Verrücktwerden.
Lieben Gruß
elana

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