Rahmen der Traumatherapie

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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Nandori
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Rahmen der Traumatherapie

Beitrag Di., 20.03.2012, 02:30

Hallo zusammen,
ich leide schon lange an einer posttraumatischen Belastungsstörung und bin 24.

Trotz mehrerer Therapien und Klinikaufenthalte konnte das Thema nie angegangen werden, weil nie der (sichere) Rahmen dafür bestand und teilweise auch keine Ausbildung des Therapeuten in Traumatherapie.
Eigentlich komme ich aus Deutschland, studiere derzeit aber noch für min. 3 Semester in Österreich.
Seit November gehe ich - mehr sporadisch als alles andere - zur psychologischen Studentenberatung, wo mir die Therapeutin dabei geholfen hat, die Flashbacks recht gut in den Griff zu bekommen.

Die Frage ist, macht es jetzt Sinn eine richtige Traumatherapie mit allem drum und dran zu machen?
Bei der Studentenberatung gehen maximal 20 Stunden... wovon jetzt schon 8 weg sind... das wäre also schon fast wahnwitzig. Auf Nachfrage, hat sie mir angeboten, dass wir dennoch das Thema bearbeiten könnten, wenn ich unbedingt will. Ich komme halt sehr gut mit ihr klar. Sie macht sich nur Sorgen, was dann ab Juli wäre (ich mir auch . Sie kann mir jedoch auch eine Therapeutin empfehlen, wo ich hingehen kann, dort könnte ich zumindest so oft hingehen, so oft ich hier bin und ich mir das Leisten kann. Das Manko wär die finanzielle Geschichte.. da Österreich, müsste ich dort selbst zahlen. Frage mich ob ich das hinbekomme (wenn jetzt eventuell sogar Studiengebühren wiederkommen - *rumfluch*). Außerdem wäre es auch nur ein Jahr.. und zwischenzeitlich bin ich auch immer wieder weg.. in den Semesterferien, Osterferien, Weihnachtsferien usw bin ich immer in Deutschland bei meinem Freund.
Momentan ist es für mich Pest gegen Cholera - Pest = weiter damit leben gegen Cholera = das Risiko destabilisiert zu werden, mich wie ein Stück scheiße zu fühlen und noch dazu immer aufm letzten Pfennig rumzuhüpfen. Für den letzten Punkt könnte ich natürlich auch meinen Freund fragen, ob er mich unterstützen möchte, weil er davon weiß oder meine Eltern, wobei die davon nichts wissen und ich dann erstmal ein paar Stichpunkte erzählen müsste.
Ich bin mir unsicher, womit ich grad besser leben könnte.
Nach dem Bachelor würde ich irgendwo den Master machen. Wo genau weiß ich nicht, in Österreich oder Deutschland. Ich tendiere aber zu Deutschland...

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Mary-Lou
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Beitrag Di., 20.03.2012, 07:48

Hallo Nandori,

wo bist du denn krankenversichert (D/AT)?

Ich habe keine Ahnung, ob so etwas auch bei Therapien geht, aber vielleicht könntest du bei deiner KK mal nachfragen, ob sie dir über das Kostenerstattungsverfahren eine Therapie in Österreich bezahlen würden? Oder die Auslandskrankenversicherung?



Liebe Grüße
Mary-Lou
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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gosa
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 21:16

Hallo Nadori,

finde den Tipp von Mary-Lou sehr gut. Vielleicht gibt es ja eine Chance in Österreich eine Therapie genehmigt zu bekommen. Kenne mich da leider gar nicht aus.

Weiß nur das es in Deutschland sehr schwer ist überhaupt einen Traumatherapeuten zu bekommen und Traumatherapie noch nicht anerkannt ist.

Nehme auf jeden Fall das mit was du von der Studienberatung bekommen kannst, weil die anscheinend sehr gute Erfahrungen in Traumatherapie hat. Soweit sich finanziell möglichkeiten ergeben (vielleicht gibt es ja auch Beratungsstellen in Östereich die einen noch weiter helfen oder Deutsche die sich mit Österreich auskennen oder doch noch eine Versicherung etwas übernimmt) würde ich eine Traumatherapie, auch wenn erstmal nur ein Jahr, versuchen zu beginnen. Jeder kleine Schritt aus dem Caos raus ist ein Schritt nach vorne und mir kommt es vor das du schon einige begonnen hast.

Wünsche dir ganz viel Mut

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Nandori
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Beitrag Fr., 30.03.2012, 14:53

Hallo zusammen,
sry hab den Beitrag hier komplett vergessen. ^^

Also krankenversichert bin ich in Deutschland. Über die Auslandsabsicherung werde ich in Österreich behandelt wie jemand der bei der Gebietskrankenkasse des jeweiligen Bundeslandes versichert wäre, dh ich kriege alles was so jemand auch bekommen würde, was anderes aber nicht.

Es macht vllt Sinn nochmal bei der Krankenkasse nachzufragen. Aber ich mache mir da ehrlich gesagt keine großen Hoffnungen.

Edit: Mir fällt grad noch ein - die Systeme der Psychotherapie sind in Deutschland ganz anders als in Österreich. In Österreich gibt es ja zig "Schulen" bzw Methoden (Existenzanalyse, Klientenzentrierte usw.).
In Deutschland ist die Ausbildung gesetzlich vorgeschrieben und auch nur durch so eine Ausbildung erhält man die Möglichkeit eine Kassenzulassung zu bekommen. Und dann auch nur für die drei Methoden der Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierten Therapie und der Psychoanalyse. Alle anderen Psychotherapieverfahren werden nicht von der Kasse übernommen.
Mist, hatte mir grad shcon angefangen Hoffnung zu machen. Aber dadurch bin ich mir sehr sicher, dass es nicht geht.

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Mary-Lou
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Beitrag Fr., 30.03.2012, 15:38

Hallo Nandori,

ich bin mir nun nicht ganz sicher, ob ich dich da richtig verstehe: die Auslandsversicherung übernimmt das, was eine KK dort wo du in Österreich lebst bezahlen würde?

Also mir fällt dazu gerade nur ein, dass in Österreich, soweit ich mich erinnere, Therapien nach einem Trauma zumindest zu Teil rückerstattet werden. (Ich hoffe, ich bringe da gerade nichts durcheinander).

Frag doch mal einen hier im Forum, der aus Österreich stammt.

Sofa-held?
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Nandori
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Beitrag Fr., 30.03.2012, 17:54

Man bekommt bei jeder Psychotherapie unter gewissen Voraussetzungen 21, nochwas zurück.
Bei Traumatherapie muss es ne Anzeige gegeben haben oder so, die gab es nicht und zu dem komm ich ja auch nicht aus Österreich.

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gosa
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Beitrag Sa., 31.03.2012, 00:28

Hallo Nandori,

wenn die auslandversicherung alles zahlt was auch in Österreich bezahlt wird, müsste sie denn nicht auch Verfahren bezahlen die in österreich anerkannt werden?

In Deutschland sind leider nur die drei von dir genannten Verfahren anerkannt, allerdings wird meist Traumatherapie über eins der Verfahren abgerechnet, evtl. müsste bei außervertraglicher Therapie aber auch die möglichkeit bestehen einen Therapeuten zu bekommen der evtl. nur Traumatherapie anbittet (soweit es keiner anderen gibt), wäre vielleicht einen versuch werd. Lass dich da im zweifel nicht einfach am Telefon abspeisen, sondernd stelle ruhig mal antrag ggf. geht dieser auch erst im Widerspruch durch.

Was mir ansonsten noch einfällt, da du ja nicht aus Österreich kommst, sprich dort wohl ehr keine Entschädigung bekommst, wie sieht es mit dem OEG aus? Das würde unter betimmten Voraussetzungen zum tragen kommen wenn die Tat in Deutschland war (eine Anzeige ist nicht dringend erforderlich).

Hoffe du findest einen Weg Traumatherapie zu bekommen.

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Nandori
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Beitrag Sa., 31.03.2012, 14:59

wie funktioniert denn das mit dem opferentschädigungsgesetz? höre das jetzt zum ersten mal?

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gosa
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Beitrag Mi., 04.04.2012, 00:22

Hallo Nandori,

OEG (Opferentschädigungsgesetz) wird beim Versorgungsamt beantragt. Es ist für Opfer von Gewaltaten die in Deutschland geschehen sind. Zuständig ist das Bundesland wo die Tat begangen worden ist, wird aber ggf. auch weitergeleitet. Es gibt einige Hilfreiche Seiten im Internet, die dir erstmal einen allgemeinen Einblick verschaffen können und auch auf die Gefahren hinweisen. Ansonsten kannst du auch beim weißen Ring oder evtl. bei einer Beratungsstelle Tipps bekommen.

Da es ein sehr schweres Verfahren ist, solltest du dich davor gut Informieren. Zumal du kannst es jederzeit stellen, da es dort keine Verjährungsfristen gibt.

Hoffe das ganze hilft dir etwas, vielleicht steht ja auch hier im Forum noch mehr über das OEG.

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