Psychopharmaka und Essstörung

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Luzifera
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Psychopharmaka und Essstörung

Beitrag Sa., 22.11.2014, 19:26

Hallo,

ich hätte eine generelle Frage: Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich eine Essstörung, es fing an mit Magersucht, danach Essanfälle. Habe mein Gewicht im Griff, ca. 65 kg bei 175 cm.

Anscheinend gehöre ich zu einer Risikogruppe, wass Depressionen anbelangt (mehrere Fälle in der Familie sind bekannt). Ich kann selbst nicht einschätzen, ob ich ernsthaft depressiv bin oder ob mir "nur" die dunklen Tage derzeit besonders aufs Gemüt schlagen. Es ist aber so, dass oft das Gefühl habe, mit dem allgemeinen Fröhlichkeitslevel (auch wenn diese Fröhlichkeit vllt nur aufgesetzt ist) nicht mithalten zu können. Oft sprechen mich Leute an, warum ich so traurig/ernst schaue, oder fordern mich auf, mal zu lachen. Das ist wohl nett gemeint, verunsichert mich aber noch mehr.

Eigentlich bin ich schon ein humorvoller Mensch, aber mir liegt tiefgründiger Humor besser als oberflächliches Geplapper. Ich fühle mich auch eher in Zweiersituationen wohl als in größeren Gruppen, da verstumme ich sehr schnell.

Psychotherapie hat bei mir nicht angeschlagen. Bitte nicht böse sein, ich habs versucht, auch stationär, aber es bringt mich nicht entscheidend weiter. Und meine Motivation war sehr hoch, da ja auch der Leidensdruck entsprechend war.

Ich schätze, es liegt auch an der Hirnchemie. Ich versuche, mit Sport gegenzusteuern, das gelingt bis zu einem gewissen Grad. Aber ich überlege, ob ich mich an einen Neurologen bzw. Psychiater wenden sollte, um unterstützend/stabilisierend Antidepressiva zu bekommen.

Meine Frage ist, ob diese bei einer Essstörung sinnvoll sind. Ich habe gehört, dass viele die Nebenwirkung "Gewichtszunahme" mit sich bringen, und das wäre wirklich fatal für mich.

Vielen Dank im Voraus
Luzifera

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Krang2
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 09:05

Hallo,

ja, diese Nebenwirkung gibt es tatsächlich, allerdings trifft sie nicht jeden gleichermaßen.

Vielleicht hilft es dir schon weiter, wenn du den Leuten klarmachst, daß du nicht dazu da bist, ihre Erwartungen von Fröhlichkeit zu erfüllen. Und lachen sollte man auch nicht, nur weil ein anderer das gern sehen würde, wenn man sich nicht danach fühlt. Erzwungene Fröhlichkeit kann Depressionen sogar noch verstärken, denn Gefühle wie Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit wollen ernst genommen werden. Die Umwelt hat einen großen Einfluß: Umgib dich mit Menschen und Situationen, die dir guttun, von denen du dich bereichert und nicht erschöpft fühlst.

Wenn du selbst das Gefühl hast, depressiv zu sein, aber eine Therapie nicht geholfen hat, kannst du es noch mit anderen Möglichkeiten und Techniken versuchen, bevor du im Notfall auf die Chemiekeule zurückgreifst. Wenn du eine biochemische Störung o.ä. vermutest, die vielleicht anlagebedingt ist, lohnt es sich vielleicht, eine genaue Analyse (Neurotransmitter usw.) zu machen. Oder vielleicht liegt bei dir ein Mangelzustand (Mineralien, Vitamine usw.) oder eine Vergiftung (Schwermetalle usw.) vor.

Alles Gute!

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