Was gehört beim Sex heute alles dazu?

[Caro85]

Ist es ein gewisses Grundbedürfnis, sich in seiner Sexualität gesellschaftlich einordnen zu können, sich einer gewissen Gruppe zuzuordnen?
Machen das nicht alle? Das frage ich mich gerade.

Die Frage ist durchaus berechtigt Themis.

Was mich persönlich betrifft kann ich mich heute schwer einer Gruppe zuordnen.

Als ich Studentin war, so mit Mitte 20, da weiß ich noch, dass es in meinem Freundinnenkreis das tatsächlich gab: Es gehört dazu, dass wir möglichst aufregende Affären und sexuelle Erfahrungen sammelten. Das war schon ein wenig so etwas wie eine Trophäenjagd. Es gehörte auch dazu damit anzugeben, ok, was heißt angeben, es war aufrgend sich zu erzählen, wer hat mit wem in welchem Hotel in welcher Stadt, wie waren die Männer, was hat man mit ihnen gemacht usw.

Doch Pronos, waren damals kein Thema. Wir wussten gar nicht was das war. Und von den Männern die wir verführten oder uns verführen ließen, hatten wir auch noch nie etwas mitbekommen, dass für sie Pronosex ein Thema war.

Rückblikend, waren auch die Männer zu der Zeit wesentlich offener und hemmungsloser und auch wesentlich leidenschaftlicher, als dass was ich heute so mitkriege. Also mit Mitte 20 war schlechter Sex und schlechte Liebhaber noch kein Thema.

Dannie

Uffbuff .. das kenne ich so überhaupt nicht. O.o
wenn mich ANGEBLICHE FREUNDE nur darüber wahrnehmen, was ich für sexuelle Erfahrungen habe, dann wären das gewiss nicht MEINE FREUNDE...
was war denn dann mit Leuten bei euch, die kaum was am laufen haben?
bei euch wäre dann wohl jemand wie ich mit gerade zwei sexuellen Erfahrungen unten durch. lol

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[ExtraordinaryGirl]

@Stacheldraht

Danke für deinen Beitrag!

Du bringst da in der Tat eine Idee ein, die mir bisher überhaupt nicht gekommen ist.

Denn bisher ging es bei mir wirklich um ONS, bzw. viel mehr um Sexbeziehungen (und das gerade bei mir, wo ich mit Sex ohne Gefühle überhaupt nichts anfangen kann).

Und dass man da mit anderen Erwartungen herangeht als in einer Liebesbeziehung ... Ist ein interessanter Gedanke.

[Stacheldraht]

Ja, mit solchen Beziehungen habe ich leider auch zuviele Erfahrungen gemacht. Gerade nach meiner letzten Beziehung hatte ich dann auch wieder ein paar ONS und da war halt auch einer bei, der mich zu Sachen überreden wollte, die für mich nicht in Frage kommen. Glücklicherweise hab ich das jedoch abgelehnt. Gerade im Nachhinein bin ich da nochmal doppelt froh drüber, da als er währendessen dann anfing immer wieder zu sagen, ich soll ihm bloß nicht den Rücken zerkratzen. Da war klar, dass er eine Freundin hat, was er danach dann auch zugab. Da kam mir dann auch der Gedanke, dass er bei mir wohl nur etwas probieren wollte, was er daheim nicht bekommt.

[ExtraordinaryGirl]

Gut, dass du das abgelehnt und dich durchgesetzt hast.

Ich wünschte, das hätte ich beim letzten Mal auch geschafft.

Frage mich aber auch, wie die Menschen, denen ONS oder Sexbeziehungen zu genügen scheinen, zu ihrer Haltung kommen.

Damit will ich das auf keinen Fall be- oder verurteilen, und dass meine Erfahrungen bisher nicht so toll waren, habe ich ja im Grunde auch selbst zu verantworten.

Aber ich würde dennoch gerne verstehen, weshalb für manche Menschen Sex nichts Besonderes oder Erfüllendes zu haben scheint. Oder, ob es schlicht an mir liegt.

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[Stacheldraht]

Ich kann nur für mich sprechen. Bei mir war es lange Zeit so, dass ich mir einfach so ging, dass ich dachte, mich könnte eh keiner lieben, also nimm halt mit, was Du an Zuwendung bekommen kannst.
Gleichzeitig habe ich dabei dann auch noch das Problem Menschen nur schwer an mich ranlassen zu können, da mein Vertrauen so oft missbraucht wurde, dass es mir schwerfällt welches aufzubauen. Insofern habe ich mir früher eingeredet, mit der Situation glücklich zu sein und es gar nicht anders zu wollen. Wohl auch, um mich selbst nicht als schwach zu erleben.
Totaler Selbstbetrug im Grunde genommen, was mir nur auch erst viel später klar geworden ist, als ich dann tatsächlich mal eine wirkliche Beziehung mit echter Liebe hatte.

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