Langeweile aushalten-wie geht das?

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hungryheart
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Langeweile aushalten-wie geht das?

Beitrag Di., 10.05.2011, 07:48

ihr lieben, kurz und knapp:

ich habe -angeblich typisches symptom einer erkrankung, die ich habe- ein riesenproblem damit, langeweile auszuhalten.

das macht es schwer, jemals so richtig zur ruhe zu kommen.

ich empfinde langeweile als n ahezu unaushaltbar und wann immer ich mal leerlauf, oder nichts zu tun habe (immer nur minuten oder mal eine stunde zwischendurch, das aber natürlich mehrmals am tag), fülle ich den leerlauf wie unter zwang.


ich würde gerne mehr zur ruhe kommen daher: kennt jemand das problem und hat tipps, wie man sich an das thema herantasten kann?


(disclaimer: es geht mir nicht um diese typische borderlinige angespanntheit, die ich auch kenne, die ich aber mittels skills sehr gut im griff habe.
ich hab die skills und die anspannungseinschätzung so sehr in meinen alltag eingebaut, dass ich gar nicht mehr in schlimme anspannungshöhen komme.

skills gegen die langeweile habe ich auch schon ausprobiert, aber das kommt mir absolut nicht als geeignete maßnahme vor, weil ich da ja dann auch irgenwas mache.
ich möchte aber ja da hin kommen, dass ich eben einfach nichts mache und das sogar genießen kann, ohne sofort langeweile und das wiederum als qual zu empfinden)
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beat
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Beitrag Di., 10.05.2011, 08:29

Hm,

Ich halte Langeweile mittlerweile sehr gut aus und kann immer wieder zwischendurch mir mal eine Auszeit gönnen, oder eine Auszeit sinnvoll nutzen (hat wohl auch was mit unserer Erziehung zu tun, dass sogenanntes Nichtstun, eher verpönt ist und als Faulheit oder sonst negativ konnotiert uns eingepflanzt wurde).

Erreicht habe ich das für mich in dem ich mich bewusst auf meine Atmung konzentriert habe, wenn ich mal einfach nur da sitze und quasi nichts mache, was ja nicht stimmt im Grunde, denn mein Körper arbeitet eh unterbrochen.
Ich gewöhnte mir beizeiten ab, nach der Traumfrau zu suchen. Ich wollte nur eine, die kein Albtraum war. Charles Bukowski


montagne
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Beitrag Di., 10.05.2011, 10:49

Ich kann eigentlich gar nicht mitreden. Mir ist fast nie langweilig. WEIL es für mich immer immer etwas interessantes zu beobachten und zu denken gibt. Man hat ja nie wirklich keine Anregung. Selbst wenn man ohne Buch in einem Wartezimmer endet oder auf einem Langstreckenflug, so kann man immer noch beobachten. Die anderen, sich, seine Gedanken, seine Gefühle. Man kann etwas durchdenken, planen, phantasieren.
Wirkliches nichts-tun gibt es nicht.... na ja vllt. in einem höheren Stadium der Meditation. Aber das ist dann bestimmt auch alles andere als langweilig.
Man kann fokusiert denken oder sich dem Fluss der Gedanken anpassen oder auch die Gedanken langsamer und diffuser werden lassen.
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Marja
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Beitrag Di., 10.05.2011, 11:26

Hallo hungry,

rein gefühlsmäßig würde ich sagen, kommst Du von jetzt auf nachher ja nicht einfach mal so zur Ruhe, daher könnte ich mir vorstellen, dass Du etwas aktiv machst, was Dich zur Ruhe bringt um in einiger Zeit nichts mehr machen zu müsse. Ich denke das wird ein Prozess sein der einen Übergang braucht.
Mir fällt jetzt nichts besseres ein als zB. auf einem Gummiball zu sitzen und zu wippen und vielleicht daneben etwas händisch oder geistig tun. Vielleicht wippst Du Dich dadurch in Ruhe. Oder so.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 10.05.2011, 11:51

Ein Kurs in stiller Sitzmeditation könnte helfen.

Ich würde die sogenannte Shamata Meditation empfehlen, das ist die sogenannte Ruhiges Verweilen Meditation. Nicht daß dir das am Anfang leicht fallen wird, aber regelmässig praktiziert ist es eine Übung gegen innere Unruhe und dagegen, jedem Gedanken oder Gefühl, invl Langweilegefühl der aufkommt sofort so grosse Bedeutung beizumessen, weil man übt, dem Gedanken oder Impuls nicht nachzugeben und ihn gehen zu lassen.

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Ive
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Beitrag Di., 10.05.2011, 11:55

Progressive Muskelentspannung in einem Kurs erlernen - kann Wunder wirken.

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Tristezza
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Beitrag Di., 10.05.2011, 12:00

hungryheart hat geschrieben:ich möchte aber ja da hin kommen, dass ich eben einfach nichts mache und das sogar genießen kann
Um die Frage zu beantworten, finde ich es wichtig zu verstehen, was es für dich heißt, einfach nichts zu machen? Nichts tun im Sinne von nur herumsitzen oder -liegen? Oder im Sinne von nichts vordergründig Nützliches tun, also Musik hören, fernsehen etc.?

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hungryheart
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Beitrag Di., 10.05.2011, 13:16

hallo ihr lieben,
vielen dank!!! ich wusste doch, dass ich hier gute tipps bekomme
beat hat geschrieben:hat wohl auch was mit unserer Erziehung zu tun, dass sogenanntes Nichtstun, eher verpönt ist und als Faulheit oder sonst negativ konnotiert uns eingepflanzt wurde
das kommt noch hinzu , wobei ich da, glaub ich, inzwischen ganz gut kopfmäßig gegensteuern kann.

beat hat geschrieben:Erreicht habe ich das für mich in dem ich mich bewusst auf meine Atmung konzentriert habe, wenn ich mal einfach nur da sitze und quasi nichts mache, was ja nicht stimmt im Grunde, denn mein Körper arbeitet eh unterbrochen.
super idee! ich kenne auch einige atem- und achtsamkeits übungen, muss mal mein altes therapieheft ausgraben und das wiederbeleben.
das werde ich auf jeden fall mal ausprobieren.

(und dir hat das geholfen...."nur" das, oder hast du auch anderes ausprobiert?)
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hungryheart
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Beitrag Di., 10.05.2011, 13:20

vallée hat geschrieben:Ich kann eigentlich gar nicht mitreden. Mir ist fast nie langweilig. WEIL es für mich immer immer etwas interessantes zu beobachten und zu denken gibt. Man hat ja nie wirklich keine Anregung. Selbst wenn man ohne Buch in einem Wartezimmer endet oder auf einem Langstreckenflug, so kann man immer noch beobachten. Die anderen, sich, seine Gedanken, seine Gefühle. Man kann etwas durchdenken, planen, phantasieren.
Wirkliches nichts-tun gibt es nicht...
interessante sichtweise.......du bewertest das "immer beschäftigt sein" nur anders, als ich...oder?
so erlebe ich meine welt nämlich auch- ich habe immer automatisch nach kurzer zeit irgendwas, was mich interessiert oder beschäftigt.

aber es ist noch mehr als das.
oft nicht lustvoll, sondern eher zwanghaft, nach dem motto nur ja keine langeweile.
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Beitrag Di., 10.05.2011, 13:23

vallée hat geschrieben:Man kann fokusiert denken oder sich dem Fluss der Gedanken anpassen oder auch die Gedanken langsamer und diffuser werden lassen.

münchnerkindl hat geschrieben:Ein Kurs in stiller Sitzmeditation könnte helfen.

Ich würde die sogenannte Shamata Meditation empfehlen, das ist die sogenannte Ruhiges Verweilen Meditation. Nicht daß dir das am Anfang leicht fallen wird, aber regelmässig praktiziert ist es eine Übung gegen innere Unruhe und dagegen, jedem Gedanken oder Gefühl, invl Langweilegefühl der aufkommt sofort so grosse Bedeutung beizumessen, weil man übt, dem Gedanken oder Impuls nicht nachzugeben und ihn gehen zu lassen.

vallée hat geschrieben:Man kann fokusiert denken oder sich dem Fluss der Gedanken anpassen oder auch die Gedanken langsamer und diffuser werden lassen.
meditation hab ich sogar schonmal ausprobiert und sehr genossen.
fand ich aber auch alles andere als langweilig, sondern eine hochspannende und hochentspannende form der beschäftigung gleichzeitig.
vielleicht sollte ich das nochmal vertiefen.....

ich werde das auf jeden fall nochmal ausprobieren und noch etwas regelmäßiger machen- vielleicht liegt ja das geheimnis darin.
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Beitrag Di., 10.05.2011, 13:23

vallée hat geschrieben:Man kann fokusiert denken oder sich dem Fluss der Gedanken anpassen oder auch die Gedanken langsamer und diffuser werden lassen.

münchnerkindl hat geschrieben:Ein Kurs in stiller Sitzmeditation könnte helfen.

Ich würde die sogenannte Shamata Meditation empfehlen, das ist die sogenannte Ruhiges Verweilen Meditation. Nicht daß dir das am Anfang leicht fallen wird, aber regelmässig praktiziert ist es eine Übung gegen innere Unruhe und dagegen, jedem Gedanken oder Gefühl, invl Langweilegefühl der aufkommt sofort so grosse Bedeutung beizumessen, weil man übt, dem Gedanken oder Impuls nicht nachzugeben und ihn gehen zu lassen.

vallée hat geschrieben:Man kann fokusiert denken oder sich dem Fluss der Gedanken anpassen oder auch die Gedanken langsamer und diffuser werden lassen.
meditation hab ich sogar schonmal ausprobiert und sehr genossen.
fand ich aber auch alles andere als langweilig, sondern eine hochspannende und hochentspannende form der beschäftigung gleichzeitig.
vielleicht sollte ich das nochmal vertiefen.....

ich werde das auf jeden fall nochmal ausprobieren und noch etwas regelmäßiger machen- vielleicht liegt ja das geheimnis darin.
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Beitrag Di., 10.05.2011, 13:23

vallée hat geschrieben:Man kann fokusiert denken oder sich dem Fluss der Gedanken anpassen oder auch die Gedanken langsamer und diffuser werden lassen.

münchnerkindl hat geschrieben:Ein Kurs in stiller Sitzmeditation könnte helfen.

Ich würde die sogenannte Shamata Meditation empfehlen, das ist die sogenannte Ruhiges Verweilen Meditation. Nicht daß dir das am Anfang leicht fallen wird, aber regelmässig praktiziert ist es eine Übung gegen innere Unruhe und dagegen, jedem Gedanken oder Gefühl, invl Langweilegefühl der aufkommt sofort so grosse Bedeutung beizumessen, weil man übt, dem Gedanken oder Impuls nicht nachzugeben und ihn gehen zu lassen.

vallée hat geschrieben:Man kann fokusiert denken oder sich dem Fluss der Gedanken anpassen oder auch die Gedanken langsamer und diffuser werden lassen.
meditation hab ich sogar schonmal ausprobiert und sehr genossen.
fand ich aber auch alles andere als langweilig, sondern eine hochspannende und hochentspannende form der beschäftigung gleichzeitig.
vielleicht sollte ich das nochmal vertiefen.....

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Beitrag Di., 10.05.2011, 13:53

vallée hat geschrieben: in einem höheren Stadium der Meditation. Aber das ist dann bestimmt auch alles andere als langweilig.
Man kann fokusiert denken oder sich dem Fluss der Gedanken anpassen oder auch die Gedanken langsamer und diffuser werden lassen.
münchnerkindl hat geschrieben:Ein Kurs in stiller Sitzmeditation könnte helfen.

Ich würde die sogenannte Shamata Meditation empfehlen, das ist die sogenannte Ruhiges Verweilen Meditation. Nicht daß dir das am Anfang leicht fallen wird, aber regelmässig praktiziert ist es eine Übung gegen innere Unruhe und dagegen, jedem Gedanken oder Gefühl, invl Langweilegefühl der aufkommt sofort so grosse Bedeutung beizumessen, weil man übt, dem Gedanken oder Impuls nicht nachzugeben und ihn gehen zu lassen.

ich mache viel yoga und meditation habe ich entsprechend schon mal ausprobiert.
ich fand das immer sehr angenehm, weil ich es als spannende mischung aus totale anspannung und totale entspannung empfand....
alles andere als langweilig allerdings.

ich hab das aber nie vertieft, vielleicht liegt darin der fehler. ich werde gleich mal schauen, ob es so eine shamata meditation in meiner nähe angeboten wird.
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Beitrag Di., 10.05.2011, 13:58

Marja hat geschrieben:rein gefühlsmäßig würde ich sagen, kommst Du von jetzt auf nachher ja nicht einfach mal so zur Ruhe, daher könnte ich mir vorstellen, dass Du etwas aktiv machst, was Dich zur Ruhe bringt um in einiger Zeit nichts mehr machen zu müsse.
guter punkt.
wenn ich so drüber nachdenke....über aktiv was machen zur ruhe kommen klappt bei mir ziemlich gut.
da gibt es einiges.....yoga z.b. , oder zeichnen, musik hören......

aber irgendwie mache ich da ja auch schon wieder etwas.
....da werde ich ruhig und entspannt, aber langweilig finde ich das halt nicht.


deshalb finde ich den tipp cool:
Marja hat geschrieben: Mir fällt jetzt nichts besseres ein als zB. auf einem Gummiball zu sitzen und zu wippen
das, oder die hängematte.

werd ich ausprobieren und mal stoppen, wie lange ich es schaffe, ohne aufzuspringen und irgendwas zu putzen, zu lesen, aufzuräumen, zu erledigen, hier zu lesen, zum telefon zu greifen....................
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Beitrag Di., 10.05.2011, 14:00

Ive hat geschrieben:Progressive Muskelentspannung in einem Kurs erlernen - kann Wunder wirken.

danke auch dir ive.
pme hab ich sogar mal gelernt-
aber das hat mich fast in den wahnsinn getrieben.

aber vielleicht sollte ich mal autogenes training ausprobieren.
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