Immer wieder Gefühl,nicht gehört/wahrgenommen zu werden

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Winterwolke
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 306

Immer wieder Gefühl,nicht gehört/wahrgenommen zu werden

Beitrag Fr., 24.02.2012, 20:19

Ja, und irgendwie fällt mir auf, dass ich in letzter wieder verstärkt über diese Thematik nachdenke.

Ausgelöst durch Situationen in meiner Arbeit und im Teilzeitstudium.

Nehmen wir das Studium zuerst. Wir sind bald fertig damit, die Bachelorarbeit schreiben wir in einer Gruppe, mit denen verstehe ich mich total gut, das ist nicht das Problem.
Wenn ich mir hingegen das Loggbuch anschauen, dann stehen da meist Kommentare, die andre gesagt haben, ich auch, aber ich werde nicht erwähnt.
Was dumm aussehen kann, wenn wir Dokumente mit Kommentaren, wer was geschrieben/geäussert hat, unserem Betreuer zuschicken. Wir sind noch ganz am Anfang, aber ich werde es im Auge behalten und ggf ansprechen.

Zur Arbeit: Auch wenn ich bald mit dem 2. Studium fertig bin, habe ich rein erfahrungsmässig Defizite und weiss vieles nicht. Gerade administrative Sachen habe ich wenig Ahnung von, auch wenn ich schon eine Weile da arbeite.
Aber ich hab auch von vielen Dingen Ahnung. Nur da fühle ich, dass ich kaum gehört werde. Vielleicht liegt es an meiner Art, Dinge zur Sprache zu bringen, obwohl ich finde, dass ich da schon viel verbessert habe.
Zumal ich eine Kollegin habe, die einfach nur toll ist. Sie weiss alles, hat immer ein offenes Ohr, sie muss sich nicht profilieren, arbeitet ruhig und effektiv.

Zurück zu mir und meinem Gefühl, nicht gehört zu werden.
Ich weiss, dass das nicht an den Anderen liegt. Es liegt wohl in mir. Ich bekomm aber auch wirklich wenig Rückmeldung von anderen. Meist wird nur positiv kommentiert, weil es hier nicht so üblich ist, auch mal konstruktiv seine Meinung zu äussern. Das würde aber mir viel mehr weiterhelfen.

ICh habe schon öfter mal Kritik für zu forsches Auftreten, für meine direkte Art und meine Ansprüche bekommen und mich nach bestem Gewissen versucht, da zu verbessern. Ich will niemanden vor dem Kopf stossen, schon gar nicht meine Kollegen, mit denen ich fast täglich zusammenarbeiten muss. Und wie gesagt, da bin ich schon sehr vorsichtig geworden, reflektierter und kann dementsprechend mich besser Situationen anpassen.

Bezeichnend ist, dass ich es immer mal wieder erlebe, dieses Gefühl zu haben. Ich hab manchmal das Gefühl, dass es keinen goldenen Mittelweg gibt. Entweder werde ich als zu forsch und direkt aufgefasst, nehme ich mich zurück, versuche Dinge auf eine diplomatische, rücksichtsvolle Weise anzusprechen, werde ich nicht mehr wahrgenommen.

Ich habe auch schon bemerkt, dass ich nicht auf dem selben Niveau wahrgenommen werde, wie meine anderen Kollegen mit der selben Berufsbezeichnung. Man wendet sich auch eher selten an mich in fachlichen Fragen. Das fällt mir auf und ich frage mich, wieso das so ist.

Natürlich ist es nicht nur schwarz-weiss. Aber es ist doch erstaunlich, dass manche Menschen eine natürliche Begabung besitzen, egal was sie machen/sagen, dafür respektiert und geachtet zu werden. Und widerum andere haben das eben nicht, müssen es sich schwer erarbeiten, immer wieder mit sich selbst ins dunkle Denkkämmerlein gehen und an sich arbeiten.

Anstrengend.

Irgendwelche Tips, wie ich besser damit umgehen kann? Was ich anders machen kann?
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

Werbung

Benutzeravatar

Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 611

Beitrag Mo., 27.02.2012, 16:12

Hallo Winterwolke,

ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, sondern nur deinen letzten Beitrag. Deshalb nur einen Gedanken zu dem letzten von dir. Das Thema deines Threads kenne ich zu gut, deshalb hab ich jetzt reingeschaut.

Zurück zu mir und meinem Gefühl, nicht gehört zu werden.
Ich weiss, dass das nicht an den Anderen liegt. Es liegt wohl in mir. Ich bekomm aber auch wirklich wenig Rückmeldung von anderen. Meist wird nur positiv kommentiert, weil es hier nicht so üblich ist, auch mal konstruktiv seine Meinung zu äussern. Das würde aber mir viel mehr weiterhelfen.
Erst ganz kürzlich hat mir selbst jemand die Augen geöffnet bzgl einiger Kommunikationsmuster vor allem beruflich. Daher könnte es sein, dass sie dich wegen der "Forschheit" (wie forsch kannst du denn sein?) kritisieren, WEIL du dann gehört und wahrgenommen wirst und vielleicht Ansprüche hast, die sie nciht möchten, die aber sinnvoll sein könnten? D.h. dass man dich dann lieber wieder duckmäusert und dich lieber still halten wollen, damit sie ihren Stiefel weiterfahren können? Vielleicht merken andere die innere Unsicherheit und den großen Wunsch anerkannt und akzeptiert zu werden und nutzen das aus?
Ich bin grad am lernen, dass es wichtig ist, auch mal anzuecken und womöglich auch "schwierig" für andere zu sein, weil es eben so meine Meinung ist. Vielleicht hast du dann aber auch Ängste und befürchtest dann nicht mehr "gemocht" zu werden oder zu akzeptiert?
Vielleicht ist deine forsche Art gar nicht so schlecht? Und die anderen verhalten sich tatsächlich nciht besonders entgegenkommend zu dir?

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag