Berufliche Veränderung einleiten - Angst das Falsche zu tun!

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Tiefschwarz
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Berufliche Veränderung einleiten - Angst das Falsche zu tun!

Beitrag Fr., 11.09.2015, 13:03

Hallo an Alle,

ich brauche einmal eure Meinung zu einem etwas kniffeligen Thema.
Ich arbeite seit 10 Jahren in meinem Unternehmen. Der Job ist recht langweilig, aber o.k. Parallel arbeite ich daran mich beruflich zu verändern, um mehr Erfüllung zu finden. D.h. bedeutet konkret, dass ich seit 4 Jahren ein Studium zur Psychologischen Astrologin nebenbei mache.

Mein Plan war, nach der Ausbildung meine Stunden im Büro um einen Tag zu reduzieren und dann den Rest als Beraterin (Kleingewerbe) dazu zu verdienen. Es geht also nicht darum, meinen derzeitigen Job zu kündigen, sondern mir den Wunsch zu erfüllen nur noch 4 Tage hier sein zu müssen.

Folgende Ängste begleiten mich nun seit einiger Zeit: meine Kollegin hat vor Jahren auch schon einmal davon gesprochen, dass sie gerne freitags frei hätte. Bisher hat sie in diese Richtung nichts unternommen, aber ich befürchte, dass das in nächster Zeit passieren könnte. Ich habe Angst, dass sie mir zuvor kommt und meine Pläne, auf die ich nun seit 4 Jahren hin arbeite, zerstört.

Aus diesem Grund habe ich mein nebenberufliches Studium bisher hier verschwiegen, um sie nicht auf den Plan zu rufen. Sie kann ja sicher 1:1 zusammen zählen. Sie ist auch auf das Geld nicht angewiesen. Ihr Mann hat dick Kohle. Allerdings sagt sie immer, dass sie wahnsinnig viel zu tun hat und hat an die 100 Überstunden auf dem Konto von denen sie nicht runter kommt. Wäre natürlich schwierig für sie, eine Stundenreduktion so vor dem Chef zu rechtfertigen.
Ich werde mit meiner Ausbildung voraussichtlich nächstes Jahr im Sommer fertig sein. Ich habe jetzt gerade meine Homepage fertig gestellt und veröffentlicht. Eigentlich zum Testen, ob da überhaupt Anfragen kommen und um zu sehen wie viele.

Aber was, wenn jetzt mein Chef oder jemand aus der Firma die durch Zufall sieht? Dann wäre er sicherlich verstimmt und das wahrscheinlich auch zu Recht.

Deshalb überlege ich, die Karten auf den Tisch zu legen. Von meiner Ausbildung zu erzählen und das ich das ab Sommer 2016 evtl. als Nebentätigkeit machen werde. Nun ist aber die Frage: sage ich schon, dass ich ab Sommer die Stunden reduzieren möchte? Sonst kommt meine Kollegin mir vielleicht zuvor, wenn sie von meinen Plänen hört. Dann fahre ich aber volles Risiko, wenn das mit der Astrologie überhaupt nicht läuft. Dann fehlt mir eine Menge Geld.

Allerdings: verhungern werde ich nicht. Ich könnte leben und meine Rechnungen bezahlen. Müsste dann nur erstmal auf den Luxus wie essen gehen, Kino, Klamotten weitestgehend verzichten. Dafür habe ich aber endlich die ersehnte hinzugewonnene Freiheit!

Ich hab so Angst das Falsche zu entscheiden. Vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben?

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 11.09.2015, 14:58

Liebe Tiefschwarz,

Selbständigkeit gibt es nicht ohne Risiko. Nirgendwo.

Sie hat auch IMMER ihren Preis.

Auf "Luxus zu verzichten" - wäre deiner. Bist du bereit diesen zu zahlen? Klingt in meinen Augen ziemlich machbar. WENN du es denn wirklich willst.

Und ja klar ist da Angst mit dabei! Wer hätte das nicht. So lange sie einem die nötige Umsicht schenkt, die ist gut und nötig wie gemässigtes Lampenfieber bevor man auf die Bühne tritt. Wenn sie zu sehr lähmt - kennst du EFT? ("Klopfen" hilft wirklich gut gegen solche Ängste.)

Was das mit deiner Kollegin zu tun hat, verstehe ich nur ein bischen. Es ist DEINE Entscheidung.
Wenn du es willst, ziehe es durch. Wenn die Zweifel darüber, dass deine Kollegin vielleicht dies oder das könnte - nun, dann frage deine Zweifel: Was wollt ihr mir eigentlich sagen? Woher kommt ihr?

Ob du deine Nebentätigkeit anzeigen musst, hängt von deiner Branche in der du arbeitest und deinem Arbeitsvertrag ab. Wenn du sie anzeigst, würde ich das zunächst mit dem Chef mit dem Hinweis, dass dies erst unter vier Augen bleiben soll, besprechen bzw. einfach nur vorab kund tun. Und ggf sagen, dass es bisher nur ein Testlauf ist (und du noch kein Gewerbe angemeldet hast zb wenn es so ist).

Wenn deine Kollegin nun durch gezieltes googlen oder wie auch immer (facebook freundschaft und du postest da was?) deine website sieht, heisst das ja nun erst mal nichts. Und selbst WENN sie das dann als Turbobooster für eigenes Vorhaben hernimmt, dann wäre das eben so. Das sind Probleme, die a) jetzt noch gar nicht da sind und wenn b) sich lösen lassen. Oder warum sollten sie das nicht? Gibt es zwischen euch da so ein Konkurrenzding? Könnte auch beflügend sein, oder? Du wirst auch andere Konkurrenten haben.

Das ist ja das Ding mit der Selbständigkeit. Man muss losmarschieren auch wenn man den Weg nicht weiter sieht als die nächsten 5 Schritte. Sicher ist es sinnvoll das Mögliche abzuwägen und Pläne zu machen und schauen, wo kommen die Kunden her - aber eine risikofreie Selbständigkeit gibt es nicht.

Ermutigender Gruß,
die Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Tiefschwarz
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Beitrag Fr., 11.09.2015, 21:41

Liebe Miss, danke für deinen bereichernden Post! Ich antworte ganz bald detaillierter dazu!

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Tiefschwarz
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Beitrag Mo., 14.09.2015, 07:23

Guten Morgen Miss,

also, ich arbeite seit mittlerweile 4 Jahren ( so lang geht das Studium schon) daraufhin, irgendwann weniger Stunden im Büro sein zu müssen. Mich also ein Stück weit zu befreien und etwas zu tun, was mir mehr Spaß macht.

Am liebsten würde ich jetzt erstmal so ein Jahr gucken, was überhaupt an Kunden über meine neue Homepage reinkommt, um dann zu entscheiden, ob ich den Sprung wage oder nicht.

Dann ist da aber die Angst davor, dass meine Kollegin mir zuvor kommt. Wir haben damals, als sie hier anfing (vor ca. 8 Jahren) einmal darüber gesprochen, dass sie gerne freitags frei nehmen würde, um nur eine 4tage Woche zu haben. Da sie mittlerweile recht alt ist (60), mach ich mir nen Kopf, dass das evtl. bald geschehen könnte. Das würde meine Pläne für die ich schon so lange arbeite, wahrscheinlich zunichte machen. Ich befürchte, dass nicht wir beide unsere Stunden reduzieren dürfen. Ich weiß allerdings aber auch nicht, ob ich das überhaupt genehmigt bekomme Ein Konkurrenzding haben wir eher nicht, aber sie setzt schon immer sehr stark ihren Willen durch, ist sehr egoistisch und kommt mit meinem Chef auch besser klar als ich.

Aus diesen Ängsten heraus, habe ich natürlich Druck und bin eben am überlegen, ob ich nun das Risko eingehen soll, bereits jetzt schon meine Stundenreduktion anzukündigen. Ich habe nachher ein Gespräch mit unserem Personaler. Wir verstehen uns sehr gut und ich möchte mal hören, was er dazu sagt.

Letztendlich denke ich, würde es auch eine Lösung geben, wenn die Selbstständigkeit nicht läuft wie gewünscht. Dann könnte ich mir immer noch für den freien Tag einen Nebenjob (kellnern etc) suchen. Also sterben würde ich sicher nicht. Trotzdem habe ich Angst, diesen Schritt irgendwann zu bereuen....

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