Vom Druck der Konformität

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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euphoria
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Vom Druck der Konformität

Beitrag Fr., 13.11.2009, 18:54

Angepaßt sein, funktionieren, in ein bestimmtes Schema passen müssen - Konformität wird verlangt, bzw. als selbstverständlich vorausgesetzt und alle die nicht hineinpassen, fallen auf, setzen sich einem gewissen Druck aus. Ich habe auch immer auf die eine und andere Weise nicht den herkömmlichen Klischees entsprochen - wie Frau zu sein hat, wie man sich verhalten soll, usw. Ich singe auf der Straße, wenn mir danach ist, ziehe mein eigenes Ding durch und es gab zwar Widerstände, aber ich hatte nie große Schwierigkeiten mich zu behaupten.
Was ich jedoch immer stärker bei anderen bemerke und was mir zu schaffen macht: viele Menschen legen sich selbst den größten Druck auf. Sie meinen z.B. dass sie aufgrund einer Hauterkrankung (nicht ansteckend) sich verstecken müssen, schämen sich fürchterlich wenn sie Akne bzw. Aknenarben haben, oder weil sie sich aus sonst einem Grund körperlich auffällig wähnen (entstellt, im Bewegungsablauf gestört, usw.). Ich kenne Leute, die sich aus dem Grund zuhause isolieren und nicht mehr hinauswagen, bei manchen ist der sogenannte "Makel" für mich kaum sichtbar bzw. nennenswert, bei anderen schon markant, aber für mich kein Grund, aufgrund dieser äußeren Komponente über den Menschen zu urteilen.
Ich würde mir das genaue Gegenteil wünschen: mehr Mut zur Sichtbarkeit. Vielleicht ist das leicht geschrieben, wenn man selbst nicht betroffen ist, aber ich glaube, dass das Verstecken der absolut falsche Weg ist. Ich kenne jemanden, der aufgrund einer Hauterkrankung extrem depressiv geworden ist, sowas finde ich schlimm, das zeigt den Druck der einem auferlegt wird, bestimmten Erwartungen zu entsprechen und wer das nicht tut, der wird an den Rand gestellt.
Traurig. Sorry, das mußte gerade so raus, weil es mich derzeit stark beschäftigt. Und ich mich frage, was kann jeder einzelne von uns dazu beitragen, dass es mal anders ist? Sich tatsächlich jede/r angenommen fühlen kann, ganz so wie er/sie ist.
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Gast
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Beitrag Fr., 13.11.2009, 20:08

Hallo Euphoria

ich kenne das von dir beschriebene Verhalten sehr gut.
Ich habe mich aber nicht versteckt, sondern ich wollte einfach nicht raus.

Ich hatte einfach keine Kraft, ständig die Frage: Was ist ihnen denn passiert? Sie Arme. Bei mir waren es keine 'glotzenden' Blicke oder so. Eher Mitgefühl, Mitleid.
Ich habe, in all den Jahren, nur einmal etwas wirklich negatives erlebt mit meiner Erkrankung/ eher Behinderung. Dieses eine Mal konnte ich gar nicht so schnell reagieren, wie sich ein anderer für mich eingesetzt (gerächt im positiven Sinne) hat. Hat mich gefreut.

Mir ging (und geht es jetzt noch oft) einfach wahnsinnig auf den Keks, wenn das Gespräch drauf kommt, entsetzte Blicke zu sehen und das Mitgefühl nervt auf Dauer auch.

Wenn ich keine Lust auf draussen habe, dann ist das auch der Tatsache geschuldet, dass ich einfach schneller 'schlapp' mache und ICH das nicht immer gut haben kann. Die, mit denen ich unterwegs bin, stört das nicht, die die mich angucken, sehen es kaum noch (nur wenn ich laufe oder wieder mal ein Medikament nicht vertrage.) Meist ist es ok, aber manchmal denke ich an die, die ich war und dann will ich meine Ruhe.

Du siehst, durchaus möglich, dass ein Kranker/ Behinderter schlicht die Energie nicht hat und es nicht an der Umwelt liegen muss.

Rosenrot

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Thor
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 18:30

Hallo Euphoria,

den Zwang zu Anpassung kenne ich aus berufliche Sicht sehr gut. Man darf sich nicht selbst verleugnen, auch wenn es schwer fällt. Anpassung ist ein weites Feld und im gesellschaftlichen Überleben wahrscheinlich eine Notwendigkeit. Die Grenzziehung ist das Problem. Ab wann sollte man damit aufhören, sich anzupassen.
Vielleicht wenn man das Gefühl hat, sie zu verbiegen?
Irgendwie ist es sicher auch eine Balance zwischen Mehrheit und Minderheit. Die Mehrheit hat eben keine Hautkrankheiten. Das Bild passt nicht nur auf Krankheiten, sondern auf alle gesellschaftlichen Konventionen.

Ich habe gerade meine eigenen Anpassungsprobleme und habe sie im Forum unter Ängste abgelegt, weil mir nicht Anderes eingefallen ist. Unangepasstheit kann ja zu Ängsten führen oder?

Schönes Wochenende
Thor
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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 21:38

Hallo euphoria,

dein Beitrag verwirrt mich etwas.

Du bist, wie du schreibst, eine Frau, die sich nicht anpasst. Dennoch beeinflusst das Anpassen der Anderen dich so sehr, dass du deswegen hier ein Thema eröffnest. - Was hat das Anpassen der Anderen mit dir und deinem Leben zu tun? - Was für Gefühle ruft es in dir hervor?

Lieben Gruß

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Affenzahn
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 21:39

euphoria hat geschrieben:Und ich mich frage, was kann jeder einzelne von uns dazu beitragen, dass es mal anders ist? Sich tatsächlich jede/r angenommen fühlen kann, ganz so wie er/sie ist.
Man kann wohl dazu beitragen, indem man denjenigen Menschen, die man annehmen kann, dies auch zeigt. Aber leider ist es in Wirklichkeit gar nicht so leicht, denn was heisst "annehmen"? Gut, ich wünsche zwar allen einen guten Tag, auch wenn z.B. ihre Haut noch so abstossend aussieht. Aber für näheren Kontakt lasse ich nur Leute zu, die mir passen. Frösche küsse ich nicht. Ich meine es aber nicht böse, es soll keine Machtdemonstration sein. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die Frösche es mir übel nehmen. Und wenn doch, würde ich ihnen sagen, dass sie sonst doch ganz in Ordnung sind und, solange sie mir nicht zu nahe kommen, gerne so sein dürfen, wie sie sind.

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euphoria
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Beitrag Mi., 02.12.2009, 18:14

Innere_Freiheit hat geschrieben:Hallo euphoria,

dein Beitrag verwirrt mich etwas.

Du bist, wie du schreibst, eine Frau, die sich nicht anpasst. Dennoch beeinflusst das Anpassen der Anderen dich so sehr, dass du deswegen hier ein Thema eröffnest. - Was hat das Anpassen der Anderen mit dir und deinem Leben zu tun? - Was für Gefühle ruft es in dir hervor?
Nun, es hat mit einem lieben Bekannten zu tun, warum es mich derzeit stark beschäftigt. Er hat eine Hautkrankheit, die meines Erachtens nicht besonders auffällig ist, ihn aber sehr stört, er scheint nur mehr diese Flecken wahrzunehmen, als wären sie alles an ihm und seitdem er diese Krankheit hat, die übrigens nicht ansteckend ist, traut er sich kaum noch hinaus und hat Angst, darauf angesprochen zu werden. Ich habe ihm schon mehrere Male gesagt, dass er ein attraktiver Mann ist und aus mehr als nur diesen Flecken besteht, die auch gar nicht besonders störend meiner Meinung nach aussehen, aber er glaubt mir einfach nicht.
Das tut mir weh, zu sehen, wie stark das jemanden betreffen kann, einfach nur, weil er so aussehen möchte, wie viele andere und dies aber nicht mehr tut.
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euphoria
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Beitrag Mi., 02.12.2009, 18:18

Affenzahn hat geschrieben:
euphoria hat geschrieben:Und ich mich frage, was kann jeder einzelne von uns dazu beitragen, dass es mal anders ist? Sich tatsächlich jede/r angenommen fühlen kann, ganz so wie er/sie ist.
Man kann wohl dazu beitragen, indem man denjenigen Menschen, die man annehmen kann, dies auch zeigt. Aber leider ist es in Wirklichkeit gar nicht so leicht, denn was heisst "annehmen"? Gut, ich wünsche zwar allen einen guten Tag, auch wenn z.B. ihre Haut noch so abstossend aussieht. Aber für näheren Kontakt lasse ich nur Leute zu, die mir passen. Frösche küsse ich nicht. Ich meine es aber nicht böse, es soll keine Machtdemonstration sein. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die Frösche es mir übel nehmen. Und wenn doch, würde ich ihnen sagen, dass sie sonst doch ganz in Ordnung sind und, solange sie mir nicht zu nahe kommen, gerne so sein dürfen, wie sie sind.
Hm, das finde ich ziemlich heftig. Was hat das mit "Fröschen" zu tun? Makellos ist niemand und wenn jemand nun Narben hat, oder Flecken, ist das für mich nix anderes, als wenn ein anderer ein fliehendes Kinn, oder wenig Haare hat. Es kommt doch auf den Gesamteindruck ein, die Ausstrahlung und nicht auf einzelne Merkmale. Ich für meinen Teil versuche Menschen auf mich wirken zu lassen und da ist es interessant, wenn man feststellt, dass es eine Schönheit gibt, die sich nicht auf den 1. Blick erschließt, dafür aber nachhaltiger ist und auch nach dem 1000. Blick noch besteht und nicht "abgenutzt" ist.
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euphoria
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Beitrag Mi., 02.12.2009, 18:21

Thor hat geschrieben: Ich habe gerade meine eigenen Anpassungsprobleme und habe sie im Forum unter Ängste abgelegt, weil mir nicht Anderes eingefallen ist. Unangepasstheit kann ja zu Ängsten führen oder?
Ich weiß nicht, ob Unangepaßtheit zu Ängsten führen kann, ich habe jedenfalls ein Gefühl von Freiheit entwickelt, das kann ich aber schwer erklären, es ist jedenfalls eine sehr feine Empfindung und ich wünschte, sie wäre allen zugänglich.
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Affenzahn
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Beitrag Mi., 02.12.2009, 20:55

euphoria hat geschrieben:Hm, das finde ich ziemlich heftig. Was hat das mit "Fröschen" zu tun? Makellos ist niemand und wenn jemand nun Narben hat, oder Flecken, ist das für mich nix anderes, als wenn ein anderer ein fliehendes Kinn, oder wenig Haare hat.
Nein, das "Frösche küssen" meinte ich nicht (hauptsächlich) auf die Haut oder das Aussehen bezogen, das war nur eine Metapher. Das kann auch z.B. eine abstossende Weltanschauung sein oder die Tatsache, dass man sich irgendwie einfach nicht versteht, immer wieder irgendwie übereinander "stolpert" usw.. Das kommt ja gerade bei psychischen Krankheiten nicht selten vor.

Diese Metapher wird ja oft im Zusammenhang mit der Wahl von "Lebenspartnern" benutzt, daher dachte ich, es würde verstanden. Gerade bei der Partnerwahl merkt man doch, dass man nicht so tolerant ist, wie man gerne wäre.

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humanist
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Beitrag Mi., 02.12.2009, 23:19

.....@E...

...definiere..."Unangepasstheit".....

...dann haben wir eine Basis.

Ungepasst sind viele, die meisten verkriechen sich. No End!

lg
H.

PS: no connect = future = positive = life

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euphoria
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Beitrag Do., 03.12.2009, 07:51

Affenzahn hat geschrieben: Diese Metapher wird ja oft im Zusammenhang mit der Wahl von "Lebenspartnern" benutzt, daher dachte ich, es würde verstanden. Gerade bei der Partnerwahl merkt man doch, dass man nicht so tolerant ist, wie man gerne wäre.
Ein interessanter Aspekt, den du da in die Diskussion einbringst. Klar, die Toleranz hat ein Ende, bei mir z.B. da, wo eine Weltanschauung vorhanden ist, die ich ablehne, mit einem Rechtsradikalen oder einem religiösen Fanatiker könnte ich garantiert nicht zusammen sein, ansonsten strebe ich aber Reibung, die Erweiterung des eigenen Horizonts und Herausforderungen an.
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euphoria
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Beitrag Do., 03.12.2009, 07:56

humanist hat geschrieben:.....@E...

...definiere..."Unangepasstheit".....

...dann haben wir eine Basis.

Ungepasst sind viele, die meisten verkriechen sich. No End!
Ich definiere nicht, ich beschreibe lieber.
Für mich hat es nichts mit einem Kampf gegen die Masse zu tun. Die eigene Unangepaßtheit ständig verteidigen oder rechtfertigen/behaupten zu müssen, wäre mir definitiv zu mühsam. Für mich ist es: hinausgehen in den Tag und machen, wonach mir der Sinn steht, mit Abstrichen natürlich, weil ich täglich in die Arbeit gehe, danach steht mir nicht immer der Sinn, aber wenn ich auf der Straße herumlaufe und mir nach singen zumute ist, dann mache ich das, egal ob da noch jemand ist. Ode rich tanze nachts im Innenhof, weil es gerade so ist, als läge Musik in der Luft. Ansonsten nehme ich mich selbst und die Spiele des Lebens nicht allzu enrst. Das ist so ziemlich ide größte Freiheit die ich für mich erringen konnte, weil ich früher ganz anders war und es fühlte sich bescheiden an. Jetzt bin ich vorerst mal da angelangt, wo ich hinwollte, der Rest wird sich zeigen.
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Thor
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Beitrag Fr., 04.12.2009, 19:37

Guten Abend Euphoria,

das Leben könnte ein Spiel sein. Ein Spiel mit unserer Realität. Leider gibt es beim Spielen nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer.
Sicher sehen manche, die Unangepassten als Verlierer an. Anpassung setzt ja etwas voraus, dem man sich anzupassen wünscht oder auch nicht. Irgendwelche Konventionen, Regeln. Gesellschaften ändern sich und damit auch der Zwang zu neuer Anpassung. Es gibt sicher ein paar Dinge, an die man sich nie anpassen sollte. Fanatismus gehört für mich auch dazu.

Sein Leben so zu leben, wie man es selbst für richtig hält, ist sicher eine große Freiheit.Also singe weiter, wenn dir danach ist.

Einen schönen Abend
Thor
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Lurgee
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 10:53

Ich habe selbst sowas wie einen "Makel" den niemand so stark wahrnimmt wie ich.
Mein Freund hat mich GsD da ein bisschen von runter geholt, weil er mir glaubhaft versichert, dass man es kaum sieht.
Und klar kenne ich das, dass man deswegen Kontakt meidet, es ist auch ein Teufelskreis - das sich Zurückziehen an sich ist ja der Todesstoß, von anderen überhaupt unvoreingenommen wahrgenommen werden zu können.

Ich habe mir aber in letzter Zeit änliche Gedanken gemacht wie euphoria.
Wir als Gesellschaft versagen an Menschen, die nicht der Mode entsprechen.
Ich brauche mir nicht dieses Forum ansehen, um zu wissen, wie viele introvertierte Menschen darunter leiden, dass ihre Persönlichkeitsstruktur grade sowas von out ist.

Ich gehe so weit zu sagen, dass schon Introversion an sich keine Krankheit oder Störung ist, die behandelt werden muss, sondern dass sie eine Ausprägung des breiten und vielfältigen Spektrums von Persönlichkeiten ist, die es eben gibt. Wie viele threads gibt es hier zum Thema "hilfe, ich bin extrovertiert", ich brauche nur den Fernseher oder das Radio einschalten, um zu wissen, dass Extrovertiertheit und ausgeprägtes Selbstbewusstsein gerade sehr wichtig sind, um hip und cool zu sein.
Wir alle sind hier, um uns selbst passend zu machen für eine Welt, zu der wir doch eigentlich schon gehören müssten, auch ohne uns zu verbiegen. Im Grunde finde ich das wahnsinnig schade, wie viele Menschen dazu gebracht werden, das Gefühl zu haben "kaputt" zu sein und repariert werden zu müssen. Auch wenn das ab einem bestimmten Punkt sicher zutrifft, wenn die Dinge sich verselbständigt haben.

Selbstunsicherheit ist nicht dasselbe wie Introversion.
Die Selbstunsicherheit ist das Schlimme. Die entsteht (im Gegensatz zur Introversion) aber doch nicht "von selbst", sondern erst in dem Moment, in dem ein Mensch auf andere Menschen trifft, kommuniziert, Reaktionen auf sich und sein Aussehen oder Verhalten erfährt, interpretiert, einordnet.
Dazu gehören also immer zwei Seiten.

Vielleicht ist es Teil des Prozesses meiner "Persönlichkeitsstörung" (ich weiß nichtmal, ob ich per definitionem eine hätte), dass ich nicht die alleinige Schuld an der Misere tragen mag, aber momentan sehe ich das so, dass "die Gesellschaft" und wie wir sozialisiert werden (eine "Norm" definieren, von der Norm abweichendes kritisch beäugen bis ablehnen) eine gehörige Mitschuld trägt daran, dass es Orte wie diesen überhaupt geben muss.

Ich nehme mich aus "der Gesellschaft" übrigens nicht aus.
Selbst betroffen zu sein hindert mich überhaupt nicht daran, andere ungewollt zu verletzen, vor den Kopf zu stoßen, abzuweisen etc., im Gegenteil, in vielen Situationen reagiere ich noch weniger souverän und locker, als ich es ohne meinen poersönlichen Wust täte.

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humanist
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 23:32

@Euphoria

Dankfür die Beschreibung, nun, Du siehst es, Du lebst es. Geh raus in den Innhof und singst. So what. Tut es DIR gut? Wenn Ja, mach es.

@Thor: wenn Du dich nicht anpasst, wirst DU sehr,sehr krank werden. DIese "Gewinner/Verlierershow" baut genau Dein Typus auf. Wie sind Menschen,keine Verlierer und keine Gewinner. Nach Deinen Maßstäben wärst DU ein Verlierer, DU postest hier mit Ehrgeiz, ich nicht. Ich sah und sehe in meinem ehrenamtlichen "Tun" vieles, daß meiste wollte ich gar nicht sehen. Nun 19 Jahre sind es nun.

Ich weiss, Dein nächstes Posting wird wieder eine Witzelei, evnt, so politisch wie Dein letztes Post, gell.

Danke
H.

PS: Hier geht es um Menschen, nicht um den Mittelstande, der sein Heimatland sucht. Politik,hat hier keinen Platz (hoffe ich), nur genau darauf legst Du es an. Schade, hier gibts kein "PLONK", es sei Dir trotzdem gewährt.

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