Weihnachtsfeier oder sonstige gesellschaftliche Feier

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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bonny12367
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Weihnachtsfeier oder sonstige gesellschaftliche Feier

Beitrag Sa., 05.12.2009, 19:33

Hallo,
wie jedes Jahr steht in Kürze bald eine Weihnachtsfeier von unserer Firma aus an.
Und wie jedes Jahr bin ich auch wieder total angespannt. Am liebsten würde ich nächste Woche gar nicht zur Feier erscheinen. Aber ausgrenzen möchte ich mich halt auch nicht jedes mal. Bin der zurückhaltende Typ.

Meine Ängste sind, daß ich hoffentllich nicht zu langweilig oder zu ruhig erscheine, dass ich mich auch schön mit den Kollegen unterhalte usw.....
Einfach ein innerlicher Druck und Anspannung
.
Wie ist das bei Euch? Und was macht Ihr dagegen bzw. habt Ihr irgendeine Strategie mit der man den Druck/Anspannung besser unter Kontrolle hat?

LG Bonny

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candle
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Beitrag Sa., 05.12.2009, 19:46

Abgrenzen, wenn Du nicht magst, ist doch auch OK.

Wieso magst Du nicht?

Ich habe zig Weihnachtsfeiern hinter mir, und es war immer schön. Was geht Dir dazu durch den Kopf?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Winterwolke
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Beitrag Sa., 05.12.2009, 20:10

Wie ist denn sonst dein Kontakt zu den Kollegen?

Ich finde, Weihnachtsfeiern oder andere soziale Zusammentreffen sind immer gute Gelegenheiten, seine Kollegen mal auf andre Art und Weise kennen zu lernen als im beruflichem Umfeld. Man ist lockerer und plaudert ungezwungener.

Was meinst du könnte schief gehen?
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

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Gärtnerin
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Beitrag Sa., 05.12.2009, 20:27

Auch für mich zählen Weihnachtsfeiern zu den lästigen und anstrengenden gesellschaftlichen Ereignissen. Aber ich mag mich aus solchen Dingen nicht ganz raushalten, und es gibt immer sehr leckeren Kuchen. Also tue ich es mir einmal im Jahr eben an und plane gleich eine gewisse Regenerationszeit für hinterher mit ein. Ich habe aber auch Kollegen, die grundsätzlich nie zu solchen Feiern kommen, weil sie sich dort zu unwohl fühlen. Das wird auch akzeptiert.

Gegen die innere Anspannung hilft mir eine Haltung, die ich im Verlauf vieler Jahre (und vieler Weihnachtsfeiern) entwickelt habe: Ich erwarte nicht mehr von mir, dass ich mich amüsieren oder die anderen unterhalten muss. Meine Kollegen sind eh schon gewohnt, dass ich nicht viel rede. Ich versuche, mich auf das Essen zu konzentrieren, oder beobachte die Leute. Das Schlimmste an solchen Situationen ist nämlich die ständige Eigenbeobachtung und -bewertung. Wenn es gelingt, davon ein Stück weit wegzukommen, indem man sich auf die Umgebung konzentriert, dann wird der innere Druck geringer.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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bonny12367
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Beitrag Sa., 05.12.2009, 23:24

Hallo,
erstmals danke Euch allen für Euere Antworten...

Gärtnerin@ Du beschreibst meine Bedenken bzw. innere Gedanken etc... ganz gut.
Du bringst es gut auf dem Punkt. Ich erwarte von mir dass ich mich gut amüsiere, oder die andern mehr oder weniger unterhalen muss. Und das ich nicht als zu ruhig oder zu langweilig gehalten werde. Habe einfach angst, dass die mich irgendwie mit anderen Augen sehen als vorher. obwohl ich vorher ja auch nicht unbdingt die Laute oder Stimmungskanone bin. Habe einfach Angst mich gelassen zu geben oder besser gesagt habe angst dass ich entdeckt werde (entlarvt). So richtig weiß ich auch nicht was die Leute entdecken könnten.

Aber das was Du gegen die innere Anspannung schon seit Jahren tust muss ich auch mal probieren...

LG Bonny

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foolishness
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Beitrag So., 06.12.2009, 21:34

Wahnsinn, ihr erschreckt mich gerade etwas, obwohl, eher positiv.
Und ich dachte, das wäre eins "meiner ganz großen Probleme". Bei anderen sieht man sowas ja nie, und es redet auch niemand drüber.

Naja, bei mir steht genau eine solche Weihnachtsfeier demnächst an. Ich habe gerade letzte Woche in dem Betrieb angefangen, und ehrlich gesagt kann ich noch nicht so viel mit den Leuten anfangen. Ich habe mitbekommen, dass dort sehr viel gelästert wird, was mich ein wenig "unglücklich" macht. Andererseits kann ich auch nicht sagen, ich wolle nicht mitkommen, da die Feier sozusagen während der Arbeitszeit - um 14 Uhr mit einer kurzen Wanderung - beginnt. Das wäre unhöflich, gerade als Neue, nicht mitkommen zu wollen.

Ich habe nun ein wenig Angst davor, wieder mal still neben den Grüppchen herlaufen zu müssen, weil ich mich einfach nicht ins Gespräch einringen kann. Vielleicht weil mich das Gespräch nicht interessiert, oder weil ich einfach nicht laut genug bin. Vielleicht wollen die auch gar nicht, dass ich mich einmische?...
Und ich werde die ganze Zeit dabei denken "Jetzt musst du doch was sagen" "Schau mal, was die jetzt wieder von dir halten"...

Ich danke dir, Gärtnerin, denn das mit der Eigenbeobachtung trifft es auch bei mir ganz erheblich.
Ich werde versuchen, das gleich übernächsten Dienstag am Tag der Weihnachtsfeier umzusetzen.... obwohl ich weiß, dass ich zumindest den Tag danach nicht aufhören kann, mein verhalten und die Reaktionen darauf zu analysieren

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Sonja_AC
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Beitrag So., 06.12.2009, 21:44

Hallo ich habe eben die Beiträge gelesen und finde mich wieder. Ich kenne das auch sehr gut von früher - heute ist es nicht mehr so, weil ich nicht mehr so sehr eine "Maske" aufhabe und nicht mehr so sehr Arbeit, Privat usw. trenne. Ich bin mehr die die ich bin und damit wird alles irgendwie leichter. Aber ich kenne es von mir, dass ich das auf solchen Anlässen wie Weihnachtsfeier usw. am meisten gemerkt habe und als ich dann mal tiefer gefühlt habe, hatte ich das eigentlich bei allem und jedem, dass ich sozusagen immer im Kopf hatte "wie muss ich sein", "bin ich richtig", "was soll oder muss ich reden"... das waren alles Gedanken wo ich schon weiss, dass ich nciht ich bin und irgendwie sein will. Heute habe ich das auch noch - aber eben nicht mehr bei der Arbeit sondern manchmal ganz unvermittelt.
Mir hilft es es genau zu beobachten und diesen Gedanken dann aufmerksamkeit zu schenken und zu überprüfen was ich gerade wieder von mir erwarte wie ich zu sein habe und ich kenne es auch, dass solche Gedanken dann im nachhinein mich beschäftigen so in der Art "oh ... was habe ich da nur wieder gesagt" .... "oh ... wie war ich doch so und so"....

Alles Gedanken in denen ich mich dann selbst abwerte, statt mich zu lieben. Also meine Erfahrung ist es ist die Maske die ich aufsetzte um vermeindlich "richtig" zu sein, was aber nicht geht weil es ein "richtig" nicht gibt.

Sonja

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Hiob
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Beitrag Mo., 07.12.2009, 16:58

Ich finde es sehr traurig, dass die Menschen selbst wenn sie sich „amüsieren“ noch eine bestimmte Form waren müssen. Eine gute Figur dabei abgeben müssen. Wie ist denn dann erst der Pflichtteil? Und welcher Teil bleibt dann noch übrig, wo man frei ist? Haushalt, Mann und Kind? Wahl der Nahrungsaufnahme und des Fernsehsenders?

Klingt vielleicht etwas seltsam, aber ich würde mir das vielleicht grundsätzlich mal wieder anschauen, an deiner Stelle. Denn es geht hier m.E. nicht um den simplen Rat „grenz dich ab“ oder „überwinde deine Angst und geh hin“. Jeder dieser Ratschläge ist irgendwie richtig, allerdings wirst du dich möglicherweise schon letztes Jahr für einen davon entschieden haben.

Es geht m.E. auch ein bisschen darum, was man „hier eigentlich so macht“.
Entlarvt zu werden, diese Angst beschreibst du. Vielleicht ist man hinter einer Larve (Maske) nur immer so frei, wie es die jeweilige Rolle, die man eingenommen hat, zulässt. Vielleicht ist es auch notwendig, zu entscheiden, ob man diese Beschränkungen aufrecht erhalten will, um nicht allein zu sein, um nicht ausgegrenzt zu werden...vielleicht grübelst du auch mal grundsätzlich über die Bestrebungen der Menschen einerseits hin zu Gemeinschaft und andererseits zur Eigenständigkeit hin. Und schaust, wofür sich die Menschen unter welchen Umständen lieber entscheiden...und rückst den Gründen etwas dichter auf den Pelz...bei anderen und bei dir selber.

Nur ein Vorschlag.
Alles Gute damit
Hiob

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blackstar81
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Beitrag Di., 08.12.2009, 01:47

Hiob hat geschrieben:Ich finde es sehr traurig, dass die Menschen selbst wenn sie sich „amüsieren“ noch eine bestimmte Form waren müssen. Eine gute Figur dabei abgeben müssen. Wie ist denn dann erst der Pflichtteil? Und welcher Teil bleibt dann noch übrig, wo man frei ist? Haushalt, Mann und Kind? Wahl der Nahrungsaufnahme und des Fernsehsenders?
*gg* Musste lachen! Wahl der Nahrungsaufnahme und Fernsehsender ist jetzt wo ich verheiratet bin noch das höchste der Gefühle und selbst das bestimmt oft meine Frau

Zurück zum Ernst:

Auch mir ist es so gegangen in der Schule zB auch in den ersten Jobs, .... bloß nicht so sein wie man ist, oh gott oh gott was werden die Leute wohl denken!! - so ein Sch.. !!!! wacht auf!!!! Seid ihr selbst !!!!
Was war damals bei meinen ersten Jobs ? Ich hab mich völlig komisch benommen weil ich nicht ich selbst war und die Leute merkten dass und ich begann depressiv zu werden, für mich war jeder Arbeitstag eine extreme Belastung!
Aber heute .. bin ich ganz selbst!! (Sicher ich beschimpfe die Leute nicht A...löcher und so auch wenn ichs mir denke) aber meine Gefühle udn Meinungen sind echt und werde auch respektiert, bin erholter also zusammengefasst - es bringt was ich selbst zu sein!!!

Danke für deine Aufmerksamkeit beim Lesen

lg
blackstar81

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Hiob
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Beitrag Di., 08.12.2009, 13:27

vom blackstar81:
Aber heute .. bin ich ganz selbst!! ...aber meine Gefühle udn Meinungen sind echt und werde auch respektiert, bin erholter also zusammengefasst - es bringt was ich selbst zu sein!!!
Wenn du schreibst, du bist jetzt verheiratet, wirst respektiert und schmunzelst bei dem Gedanken daran, wer bei euch das Fernsehprogramm und die Naschereien auswählt, frag ich mich ein bisschen warum du andere zum „sei du selbst“ aufrufst. Irgendwie werd ich bei solchen Erkenntnissen immer bedrückter. Wenn ich mit kompletter Garderobe aus einem Teich krabbel und mir die Hände an einem geborgten Handtuch abtrockne, dann verkünde ich schmunzelnd und wissend „trocken sein ist toll, jeder sollte trocken sein“...

Worin besteht diese Freiheit. Ein selbstbewusst wirkendes Auftreten, eine anspruchsvolle Haltung den anderen und dem Leben gegenüber, ein gut gefülltes Bankkonto und ein einigermaßen gutes Ansehen bei Menschen gleicher Wertvorstellungen (Nässe), was sich durch ein gutes Einfügen in die gesell. Wertvorstellungen (Ehe, Arbeit, Wohnung, Auto, Handy, Pauschalurläube...) einstellt. Durch Mitmachen. Überlegenes psychologisches, selbsterkenntnistechnisches oder philosophisches Wissen, was eigentlich nur in der Zuordnung von Begriffen (zu Sachverhalten) besteht... usw.

Eine seltsame Erkenntnis ist das, wenn ich doch mit den trockenen Händen immer wieder nach verlockendem Zeugs greife, was im Wasser schwimmt.

H. *riesengroße traurige Augen*

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 08.12.2009, 16:00

Es ist der Lärm, der bei solchen Veranstaltungen entsteht, der bei mir einen solchen Stress auslöst, dass ich ganz automatisch eine Maske aufsetze, um mich innerlich abzugrenzen von dem ganzen Trubel. Dabei finde ich viele Kollegen ja sehr nett und fühle mich unter ihnen recht wohl. Bloß wenn sie dann alle aufeinanderhocken... das halte ich nur wenige Minuten aus und brauche danach mehrere Stunden der Erholung und der Stille.

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Gärtnerin
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Beitrag Di., 08.12.2009, 17:13

blackstar81 hat geschrieben:wacht auf!!!! Seid ihr selbst !!!!
Genau das ist mein Problem bei geselligen Anlässen: Ich BIN ich selbst. Und als ich selbst bin ich eben ein introvertierter Mensch, der sich in Menschenmassen unwohl fühlt. Daran konnten weder Psychotherapien noch jahrelanges Üben etwas ändern, weil es schlichtweg meine Persönlichkeit ist. Die Geräuschkulisse durch die vielen durcheinander redenden Stimmen, die SandyP. ansprach, kommt als zusätzliche Belastung noch dazu. Diese Reizüberflutung längere Zeit auszuhalten, kostet Energie.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.


Gast
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Beitrag Di., 08.12.2009, 21:46

Hallo Foolishness


Menschen, wie ich früher einer war (kommunikativ, gern gesehener Gast ohne den Clown zu geben etc) bewundern Menschen wie dich. Ruhig, zurückhaltend, lieb wirkend. Echt.

Sei einfach du und so still, wie du sein magst (und musst) Das macht dich aus.

Was solche Feiern betrifft, sollte man abwägen: fühlt man sich völlig unwohl, wie manche/r beschreibt, den Lärm, Stimmen etc nicht ertragend, sollte man danach handeln. Wenn es 'nur' darum geht, dass man stiller ist als andere, dann seid es einfach. Nur Plapperschnauzen oder gar Clowns, wie langweilig wäre es.

Rosenrot

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blackstar81
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Beitrag Do., 10.12.2009, 20:46

@Gärtnerin

Na dann passts ja eh, Hauptsache du bist du selbst. Ich zB war eher ruhig introvertiert, hab halt länger gebraucht um aus mir herauszukommen. Bei mir ging es halt schon soweit dass ich mir selber meine eigene Meinung verneint habe und mich von anderen (Freunden etc) beeinflussen lasste,w as richtig etc. ist, doch nur ich selber weiß das am besten!!

@Rosenrot

Das wusste ich gar nicht, dass so extrovertierte Menschen introvertierte bewundern!

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bonny12367
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Beitrag Fr., 11.12.2009, 12:48

Hallo,

aber ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass "alle" Extrovierten Menschen die Introvetierten Menschen beneiden. Ich glaube, normalerweise tun sich doch die extrovetierten leichter im sozialen Bereich, oder täusche ich mich da?

Bei mir ist das so, dass ich immer angst habe, irgendwie entdeckt zu werden... Das heist: das die leute merken könnten das ich introvetiert, ruhig, und deren ihre Meinung auch langweilig bin. Und das ich das nicht möchte versuche ich angestrengt nicht so zu entsprechen.

Schon anstrengend solche eine Denkweise

LG Bonny

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