Fühle mich durch Nachbarn beengt- Unsicherheit/Ängste

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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anna1979
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Fühle mich durch Nachbarn beengt- Unsicherheit/Ängste

Beitrag Mi., 25.05.2016, 20:56

Hallo liebe Foren-Teilnehmer,

ich habe ein Problem, dass mich sehr verunsichert. Ich hoffe, es passt in diese Sparte.

Ich wohne seit geraumer Zeit in einem Mehrfamilienhaus. Meine Küche und Wohnzimmer grenzen an eine 4-Raum-Wohnung, die zum Nebenaufgang gehört dh. diese Nachbarn wohnen nicht "Tür an Tür" mit mir. Einige Jahre hat dort eine Familie mit zwei Kindern gewohnt. Ich war damals diejenige, die neu hinzugezogen ist. Da die Wohnungen hier sehr hellhörig sind und es in den Räumen schallt (obwohl ich viel drin stehen habe), fühle ich mich hier manchmal ziemlich unwohl. Im Allgemeinen ist es aber eine sehr schöne Wohnung - und wenn diese Hellhörigkeit nicht wäre, würde ich mich hier sogar sehr wohl fühlen. Bei der besagten Familie war es schon so, dass ich das Gefühl hatte, dass die Tochter gern mal gegen die Wand haut, wenn ich zb. telefoniere. Diese Tochter war ziemlich hysterisch und hatte ihrer Mutter gegenüber öfter mal Wutanfälle. Wahrscheinlich flog deshalb hin und wieder was gegen die Wand. Trotzdem war ich innerlich immer ziemlich angespannt, wenn die da waren und die Kinder laut waren.Ich hatte oft das Gefühl bzw. Angst, die würden mit Absicht etwas gegen die Wand schmeißen, weil sie was von mir hören.

Nun sind vor Kurzem neue Leute in diese Wohnung gezogen. Diese haben (zum Glück) nur eine Tochter ca. 14 J., die aber ebenfalls ziemlich laut ist und vermutlich die Haupt- oder Förderschule besucht. Ich möchte niemanden zunahe treten. Aber sie vermittelt mir den Eindruck, nicht gerade klug zu sein. Nun höre ich sie seitdem sie hier wohnen eigentlich ständig. Die Tochter redet sehr laut und klönt ständig mit ihrem Stiefvater herum, was mich ja auch nicht stört. Allerdings habe ich auch hier wieder den Eindruck, als hätten die bereits 2 mal mit Absicht gegen die Wand gehaun. Einmal als ich den Sauger angemacht habe, da hat es nebenan plötzlich ziemlich laut gerumpelt. Habe dann aber versucht, nicht wieder schwarz zu malen und gedacht, dass es ja normal sei, wenn die vllcht noch Möbel aufbauen oder schieben. Heute war dann aber wieder so eine Situation. Meine Mutter rief mich an. Das Klingeln des Telefons hört man auf jeden Fall, da ich deren Telefon auch schon gehört habe. Als ich dann ein paar Wörter mit ihr redete (ganz normale Lautstärke) hörte ich wieder ein Poltern, ausgerechnet an meiner Wohnzimmerwand. Ich fühlte mich in diesem Moment wieder total beengt und unsicher und bilde mir ein, dass es vllcht mit Absicht war. Das Problem ist, dass ich hier alleine wohne und allgemein ziemlich ruhig bin dh. kaum Musik, kaum Gespräche, keinen Besuch. Es gibt ja tatsächlich Leute,welche die Dreistigkeit besitzen, bei jeder Kleinigkeit zu klopfen. Aber neue Mieter, die gerade mal zwei Tage hier wohnen,verhalten sich im Normalfall doch nicht so? Ich habe auch eher ein Problem mit der Tochter als mit den Eltern. Zwar sind wir uns noch nicht begegnet, aber ich denke, dass die es vllcht draufhaben könnte zu klopfen, da sie halt nicht sehr helle ist.

Würde ich hier noch mit jemand anderem wohnen, wäre ich viel selbstsicherer und mir wäre vieles egal. Aber ich finde, wenn man alleine wohnt, zieht man oft den Kürzeren. Mein Problem mag sich etwas komisch anhören, aber ich wollte es gerade einfach mal loswerden. Eventuell findet sich da ja jemand drin wieder?

Liebe Grüße

Anna

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efeutute
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Beitrag Mi., 25.05.2016, 21:45

Wie wäre es, wenn du einfach die Wände, die an die andere Wohnung angrenzt, schallisolierst oder das von handwerkern machen lässt? ist gar nicht so teuer, soweit ich weiß, und bringt dir vielleicht viel lebensqualität, die das geld dann sicher wert wäre!

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feenstaub
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Beitrag Mi., 25.05.2016, 22:03

Lerne deine Nachbarn doch mal etwas näher kennen. Unser Haus ist auch sehr hellhörig, aber es ist eine nette Hausgemeinschaft und wenn morgens um 6 meine Nacht vorbei ist, weil Herr X duscht und Herr Y hustet und Z seiner Enkeltochter den ersten 'Witz erzählt, dann denke ich nicht mehr so viel drüber nach, sonder stehe eben auch auf

Ich glaube das nicht, dass die klopfen, weil du telefonierst. Die machen wahrscheinlich einfach nur ihren Kram.

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rainyday
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Beitrag Mi., 25.05.2016, 22:42

ich würde den nächsten Rums gegen die Wand abwarten und dann mal nebenan freundlich nachfragen, ob sie das gemacht haben, weil sie etwas gestört hat. Und ihnen noch sagen, dass du wegen der dünnen Wände ihre Gespräche über Thema X unbeabsichtigt mithören musstest.
Manchen Leuten ist das dann peinlich und sie geben sich Mühe. Muss aber nicht so sein.

Liebe Grüße
RD
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anna1979
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Beitrag Do., 02.06.2016, 13:00

Hallo an Alle,

erstmal vielen Dank für die Antworten.

Ich wäre noch zu unsicher, um die darauf anzusprechen. Das Problem ist, dass ich alleine wohne und die halt zu viert. Ich finde, wenn man alleine neben einer Familie wohnt, zieht man oft den Kürzeren, also man ist benachteiligt. Seht ihr das auch so?

Seit ca 1 Woche wohnen die neuen Nachbarn nun hier. Wie gesagt, nicht direkt Tür an Tür, sondern im Nebenaufgang. Trotzdem grenzt dessen WZ und Kinderzimmer-wand an meine Küche und mein Wohnzimmer. Was ich seltsam finde: Gestern am späten Abend bemerkte ich wieder ein Klopfen. Das letzte Mal hatte ich ja schon abgehakt und das wirklich mit dem Handwerklichen verbunden. Dieses Klopfen klingt aber schon so, als würde jemand willkürlich mit dem Besen gegen die Wand hauen. Ich frage mich nur, was der Schwachsinn soll. Die Eltern klammer ich schonmal aus. Wenn, dann traue ich das der Tochter zu. Die ist ungefähr 14 und ist, wie gesagt, nicht so helle. Aber auch da frage ich mich, warum man so etwas tut. Gestern ABend hörte ich dieses Klopfen. Es war aber nicht mehrmals hintereinander, sondern immer nur ein kurzer dumpfer Schlag, wie gesagt, als würde ein Besenstiel gegen die Wand geschlagen. Dann war wieder 10 min nichts, dann wieder der Schlag. Das war ca. 3 - 4 mal so. Ich selbst saß aber nur auf der Couch und habe fernsehn geguckt. Also nichts auffälliges gemacht. Heute morgen, als ich aufgestanden bin und ins Wohnzimmer gegangen bin, hörte ich wieder diesen Schlag/Klopfen, aber wieder nur einmal kurz. Bin nun total unsicher, woher das kommt. Ob das zb. die Tür ist, die ausversehen gegen die Wand schlägt oder ob die Tochter oder der Sohn wirklich absichtlich gegen hauen, um sich bemerkbar zu machen.

Mein Problem ist, dass ich schnell viele Geräusche in der Wohnung auf mich beziehe. Allerdings bin ich auch in einer verzwickten Situation. Ich arbeite von zu Hause aus und mir geht es gesundheitlich nicht wirklich gut. Ich habe keinen Partner, der mit mir da rüber geht und die einfach mal anspricht. Dann wäre ich sowieso lockerer, würde ich hier nicht alleine wohnen.

Kennt ihr so eine Situation und war/ist von euch jemand in einer ähnlichen Situation? Sprich, dass ihr Geräusche von der Nachbarswohnung an "eurer" Wand wahrnimmt, die ihr nicht einordnen könnt bzw. ihr euch dadurch angesprochen fühlt?
Ich weiß, es hört sich alles seltsam an. Aber für mich ist die Wohnsituation sehr wichtig. Ich wollte die Nachbarn erst ansprechen, wenn es sich noch mehrere Wochen so hinzieht. Ich schaue mir sowas erst immer ne Weile mit an, bevor ich gleich überreagiere oder was anzettele.

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rainyday
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Beitrag So., 05.06.2016, 22:39

anna1979 hat geschrieben: Ich finde, wenn man alleine neben einer Familie wohnt, zieht man oft den Kürzeren, also man ist benachteiligt. Seht ihr das auch so?
Nicht unbedingt. Mehr Menschen - mehr Lärm - mehr Müll - mehr Unordnung - mehr Ärger. So könnte man das auch sehen.

Ich würde irgendwelche Klopfgeräusche nicht auf die vermutete Intelligenz des Nachbarkindes beziehen.

Du kannst jetzt freilich noch ein paar Wochen Rätselraten bis du dich mal traust...
Habt ihr euch schon miteinander bekannt gemacht? Das wäre ja auch eine Gelegenheit, das mal anzusprechen.

LG RD
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lamedia
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Beitrag Mo., 06.06.2016, 08:31

Hey Anna, und wie ich das kenne! Bisher hatte ich noch keine Wohnung, wo es keinen Nachbarlärm gab. Von oben, von unten, von der Seite. Über mir wohnt eine sehr agile Familie. Es hat mich teilweise so aggressiv gemacht! Türenschlagen, Schreien, mit Holzschuhen auf Dielen die Wohnung reinigen, Feste, Feiern, laute Fernseher...
Anfangs habe ich Zettel geschrieben und in den Briefkasten geworfen. AUch mal gegen die Decke gewummert. Dann habe ich mich getraut und bin ab und an hochgegangen und habe geklingelt. Am unangenehmsten war mir, meine eigene Aufgeregtheit und den Ärger zu spüren (die Stimme ist nicht ganz klar, der Atem geht heftiger, man spricht in komischer Grammatik) HInterher habe ich mich oft geschämt, dass ich mich beschwert habe. Aber trotzdem hat es geholfen - die Nachbarn sind insgesamt viel leiser geworden, einmal hat mich die Tochter sogar ermutigt, dass ich immer Bescheid sagen kann, wenn was zu laut ist.
Meine Toleranz ist seitdem auch gestiegen. Wenn mal wieder Reinemachen dran ist und alles rumst und wackelt, dann weiß ich, dass es in ein paar Stunden vorbei ist. Wenn Familienfeier ist, weiß ich, die Gäste gehen spätestens um Mitternacht. Und wenn irgendein Lärm mir komisch vorkommt, frage ich manchmal nach, was das ist und wie lange es wohl noch dauert. Unangenehm ist es immer noch. Aber es ist besser, als still bei sich immer aggressiver und lärmempfindlicher zu werden.

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mondlicht
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Beitrag Mo., 06.06.2016, 09:59

Hallo Anna,

ich fühle mich durch die Geräusche im Nebenhaus, die in mein Wohn- und Schlafzimmer dringen, auch öfters belästigt. Ich werde dann schnell wütend. Vor allem wenn am Sonntagmorgen das Kind im Dreirad über den Laminatboden brettert ... Habe es auch noch nicht gepackt, da mal rüberzugehen. Obwohl das ganz normale und nette Leute sind. Übrigens auch Familien und ich lebe allein.

Was ist denn eigentlich Inhalt Deiner Unsicherheit/ Ängste, die im Titel Deines Fadens stehen?

Liebe Grüße

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anna1979
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Beitrag Di., 07.06.2016, 21:13

rainyday hat geschrieben:
anna1979 hat geschrieben:
Du kannst jetzt freilich noch ein paar Wochen Rätselraten bis du dich mal traust...
Habt ihr euch schon miteinander bekannt gemacht? Das wäre ja auch eine Gelegenheit, das mal anzusprechen.

LG RD
Hallo rainyday,

da wir nicht im gleichen Aufgang wohnen, haben wir uns noch nicht gesehen bzw. wohnen die auch erst seit zwei Wochen hier. Insofern haben wir direkt nichts miteinander zu tun, nur eben, dass wir uns zwei Wände teilen. :-/

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anna1979
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Beitrag Di., 07.06.2016, 21:31

mondlicht hat geschrieben:Hallo Anna,

ich fühle mich durch die Geräusche im Nebenhaus, die in mein Wohn- und Schlafzimmer dringen, auch öfters belästigt. Ich werde dann schnell wütend. Vor allem wenn am Sonntagmorgen das Kind im Dreirad über den Laminatboden brettert ... Habe es auch noch nicht gepackt, da mal rüberzugehen. Obwohl das ganz normale und nette Leute sind. Übrigens auch Familien und ich lebe allein.

Was ist denn eigentlich Inhalt Deiner Unsicherheit/ Ängste, die im Titel Deines Fadens stehen?

Liebe Grüße
Hallo Mondlicht,

mein Problem ist eher, dass ich in dieser Wohnung das Gefühl habe, dass die Nachbarn sehr viel von mir mitbekommen. Schon allein, weil das Haus hier hellhöriger ist als das alte Haus, in dem ich gewohnt hab. Bei dieser neuen Familie herrscht vor allem Abends ein ganz schön reges Treiben inkl. lauter Gespräche (fast pausenlos) und ständiges Gekiechere. Wer mir von Anfang an gleich negativ aufgefallen ist, ist die Tochter. Sie ist ca. 13/14 Jahre oder etwas älter und hat offensichtich keinen weiten Horizont, scheint geistig sehr zurückgeblieben. Als nicht zurechnungsfähig würde ich die aber definitiv nicht einstufen. Sie ist mein größtes Problem. Ihr Kinderzimmer grenzt an meine Wohnzimmerwand und ich nehme ein ständiges Gekiechere von ihr wahr. Außerdem ist sie von allen die Lauteste. Abgesehen davon, dass ich solche Menschen nicht mag, die bei allem laut sind und respektlos erscheinen, habe ich bei ihr das Gefühl, als wenn sie teilweise auf mich reagiert.
Zweimal dieses besagte Klopfen, das evtl wirklich nicht auf mich bezogen war. Gestern aber wieder: gegen 0 Uhr hörte ich an "meiner" Wand ein lautes Quitschen. Erst dachte ich, dass sie das ist. Aber sie hatte irgendeinen Gegenstand, wie einen Luftballon oder sowas, den sie offensichtlich an die Wand gehalten hat und damit Geräusche verursacht hat. Ich frage mich nur, was das wieder sollte und es macht mich, ehrlich gesagt, auch ziemlich wütend. Ich habe dieses Geräusch diesmal wieder auf mich bezogen und dachte, dass sie mir evtl damit sagen will, dass sie mein quitschender Fußboden nervt. Seit einiger Zeit ist es so, wenn ich durch die Wohnung gehe, dass der PVC-Boden leise quitscht.

Bei so etwas könnte ich dann immer ausrasten. Wenn Leute sich selber rücksichtslos und laut benehmen, aber dann von ihren Mitmenschen nichts akzeptieren. Ich will jetzt nicht sagen, dass es bei dieser Familie so ist - bin da noch in der Findungsphase , aber ich fühle mich doch wieder etwas unwohl, seitdem die hier wohnen. Die Kinder von den Eltern sind ja quasi schon erwachsen. Der Sohn ist etwa 21 J. Ich weiß nun auch nicht, wie ich damit umgehen soll. Wenn man alleine ist, dh ohne Partner usw, ist man einfach unsicherer und verhält sich anders als wenn man noch mit jemandem zusammen wohnen würde. Auch beziehe ich einiges auf mich zb. jetzt gerade, wo sie mal wieder auf dem Balkon sitzen und sich lauthals unterhalten, die Tochter ständig kiechert - ich denke dann oft, dass die über mich reden.

Ausziehen wäre zurzeit keine Option für mich, da ich gesundheitlich noch nicht stabil bin. Ihr schreibt, dass eure Nachbarn euch zwar nerven, aber persönlich nett sind. Das weiß ich ebend bei dieser Familie nicht, da ich mit denen ja eigentlich (wegen der unterschiedlichen Aufgänge) nichts zu tun habe , dh. ich begegne ihnen nicht im Hausflur, wo man sie mal ansprechen könnte. Ich habe ja zum Glück noch Ausweichmöglichkeiten ins Schlafzimmer. Dort wohnt nur eine Alleinstehende und normale Frau nebenan, die mich nicht weiter stört.
Diese besagten Nachbarn in der 4-Raum-Wohnung habe ich bisher nur von Weitem gesehen. Unsympathisch sehen die jetzt nicht aus. Wie gesagt, mein Problem bezieht sich auch hauptsächlich auf die Tochter...

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mondlicht
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Beitrag Mi., 08.06.2016, 09:53

anna1979 hat geschrieben:mein Problem ist eher, dass ich in dieser Wohnung das Gefühl habe, dass die Nachbarn sehr viel von mir mitbekommen.
Was meinst Du damit? Befürchtest Du, Deine Nachbarn zu stören? Obwohl sie selber so laut sind?
anna1979 hat geschrieben: Auch beziehe ich einiges auf mich zb. jetzt gerade, wo sie mal wieder auf dem Balkon sitzen und sich lauthals unterhalten, die Tochter ständig kiechert - ich denke dann oft, dass die über mich reden.
Warum sollten die über Dich reden? Hältst Du das wirklich für realistisch?

Wie gehst Du mit Deinen Gedanken um, hast Du bestimmte Tricks, um Dich von ihnen wieder abzulenken? Was machst Du sonst so zur Zeit, hast Du genug Kontakte, bist Du eingebunden - auch außerhalb Deiner Wohnung?

Lieben Gruß!

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anna1979
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Beitrag Do., 09.06.2016, 13:09

Hallo Mondlicht,

ja, ich habe irgendwie Angst, dass sich Nachbarn bei mir beschweren könnten, OBWOHL ich mich ganz normal verhalte, fast nie Besuch habe und keine Musik höre (nur mit Kopfhörern). Es ist halt so, dass es mir besonders wichtig ist, frei in der Wohnung reden zu können. Da gibt es wirklich noch einen seelischen Hintergrund: mein Stiefvater, der mit meiner Mutter über 20 Jahre zusammen war, hat es mir damals verwehrt, meine Gefühle auszudrücken. Das war die reinste seelische Folter für mich. Ich durfte nie reden, wie ich wollte, musste immer aufpassen, was ich sage und wenn ich mal ausgelassen lachte, tat er etwas, was mir die Laune wieder verdarb. Sicherlich fließt die Vergangenheit mit in meine heutigen Gedanken mit ein. Darüber hinaus ist es aber auch einfach die aktuelle Gesamtsituation, die mich verunsichert: keinen Partner bzw. alleine wohnen neben mehreren Leuten und keine große Ablenkung. Aber selbst wenn dies gegeben wäre, würden mich diese Nachbarn stören. Gestern waren die wieder bis 1 Uhr ziemlich laut. Meist höre ich die Tochter, die gestern Nacht doch tatsächlich noch die Dreistigkeit besaß, sich auf dem Balkon zu setzen und laut zu singen. Dann dieses pausenlose Gerede dieser drei Personen (Stiefvater, Sohn und Tochter der Mutter) und das laute Gekiechere der Tochter ab Abends macht mich ziemlich ärgerlich. Seitdem die hier wohnen (seit 2 Wochen) hab ich mich schon so oft mit denen beschäftigt, dass es mich total ärgert, meine Zeit daran vergoldet zu haben. Aber ich schaffe es einfach nicht, auf Dauer da wegzuhören. Somit kenne ich leider auch keine Tricks - und ich sehe es auch nicht ein, wegen der Nachbarn mein Leben umzustellen und die Wohnung zu verlassen, damit ich sie nicht ertragen muss.

Wie gehst du mit deiner Wohnsituation um? Die Frage richtet sich auch an alle anderen Leser. Denkst du auch, dass Familien, die sich selbst laut verhalten, automatisch weniger auf ihre Umgebungsgeräusche (also Nachbargeräusche) achten, da sie mehr mit sich selbst beschäftigt sind? Was mich extrem wütend macht ist das Gefühl, dass die Nachbarn gleich lauschen, wenn ich dann mal rede. Ich rede manchmal auch einfach so vor mir her und selbst da habe ich schon ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, dass die Tochter dann hellhörig wird. Heute habe ich shcon richtige Aggressionen gegen sie entwickelt, da sich dieses besagte Gefühl bei mir so zuspitzt. Dann denke ich, dass sie dann mit Absicht Lärm macht, nur damit ich aufhöre, zu reden oder mich zu bewegen. Ich selbst finde es nämlich schon unangenehm, wenn Nachbarn unfreiwillig etwas von mir mitbekommen, seien es auch nur normale Telefonate, denn mehr mache ich in meiner Wohnung eigentlich nicht, was auffallen könnte. Ich fühle mich dann sehr in meiner Privatsphäre eingeschränkt.

Fakt ist, dass ich diese Tochter nicht mag, da sie sich ziemlich unangemessen verhält und nach 22 Uhr auch noch laut ist, obwohl sie schon im jugendlichen Alter ist. Wenn dann solche Menschen auch noch auf meine Geräusche auf irgendeine Art und Weise reagieren, dann geht es mit mir durch. Allerdings bin ich mir da noch nicht sicher, ob es wirklich so ist. Jedenfalls spanne ich wieder unnötig an und da ich ohnehin schon überall verspannt bin, ist das nicht gerade förderlich für mich. Deshalb hoffe ich, dass es mir schon hilft, wenn man sich einfach darüber austauscht.

Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass die Nachbarn auf eure Geräusche reagieren?

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feenstaub
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Beitrag Do., 09.06.2016, 18:45

Denkst du auch, dass Familien, die sich selbst laut verhalten, automatisch weniger auf ihre Umgebungsgeräusche (also Nachbargeräusche) achten, da sie mehr mit sich selbst beschäftigt sind?
ja,ich denke das.
Fakt ist, dass ich diese Tochter nicht mag, da sie sich ziemlich unangemessen verhält und nach 22 Uhr auch noch laut ist, obwohl sie schon im jugendlichen Alter ist
Hintergrund: mein Stiefvater, der mit meiner Mutter über 20 Jahre zusammen war, hat es mir damals verwehrt, meine Gefühle auszudrücken. Das war die reinste seelische Folter für mich. Ich durfte nie reden, wie ich wollte, musste immer aufpassen, was ich sage und wenn ich mal ausgelassen lachte, tat er etwas, was mir die Laune wieder verdarb
Tut sie da nicht eigentlich das, was du früher auch gerne getan hättest? Unbeschwert sein? Ärgert dich das, dass sie das einfach tut und nicht bestraft wird, wo du das doch nie durftest?
Heute habe ich shcon richtige Aggressionen gegen sie entwickelt, da sich dieses besagte Gefühl bei mir so zuspitzt. Dann denke ich, dass sie dann mit Absicht Lärm macht, nur damit ich aufhöre, zu reden oder mich zu bewegen
Sie ist aber nicht dein Stiefvater. Nicht alle Menschen reagieren so wie er. Im Gegensatz zu ihm ist es ihr wahrscheinlich egal, ob sie dich mal hört oder nicht. Gerade in dem Alter wird sie sich vermutlich gar nicht darum kümmern, welcher Nachbar da überhaupt zu hören ist. Also meine Kinder hören die Nachbarn im Gegensatz zu mir so gut wie gar nicht. Interessiert die auch nicht.
Vielleicht magst du da noch mal hin gucken auf diesen Zusammenhang mit dem Stiefvater.

Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass die Nachbarn auf eure Geräusche reagieren?
nein

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BluePoint
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Beitrag Do., 09.06.2016, 23:30

Machst du Therapie?

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mondlicht
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Beitrag Fr., 10.06.2016, 11:06

Hallo Anna,

ich finde Feenstaubs Überlegungen sehr gut. Mir kam auch beim Lesen Deiner Zeilen der Gedanke, dass dieses Nachbarmädchen Deinen besonderen Unmut weckt, weil sie sich herausnimmt, was Dir früher versagt wurde und was heute noch ein schwieriges Thema ist (andere zu "stören"). Klar nerven laute Nachbarn. Aber gerade wenn sie selbst laut sind, werden sie wohl kaum auf Deine Telefonate lauschen. Mir fällt auf, dass Du sehr reagierst auf die Geräuschemissionen Deiner Nachbarn, Deine Ängste und Unsicherheiten aber sich darauf beziehen, dass Deine Nachbarn auf Deine vermeintlichen Geräusche regieren.
anna1979 hat geschrieben: Dann dieses pausenlose Gerede dieser drei Personen (Stiefvater, Sohn und Tochter der Mutter) und das laute Gekiechere der Tochter ab Abends macht mich ziemlich ärgerlich.
Woher kennst Du die Verwandschaftsbeziehungen Deiner Nachbarn eigentlich, ich dachte, Du hättest diese Leute bislang nur aus der Ferne kurz gesehen ...??

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