unsicher gegenüber eigenen Verwandten

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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roterFuchs
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unsicher gegenüber eigenen Verwandten

Beitrag Fr., 19.06.2009, 20:21

Hallo ,
so wie fang ich an, also ich hab große Probleme mit mit meinen Eltern besonders meinem Vater und meinen nahen Verwandten "normal" zu reden, bin bei manchen leicht nervös, wenn ich was sagen will, obwohl sie nett sind und wir uns regelmäßig in größeren Abständen sehen. Meinen Vater seh ich fast jeden Tag, aber der ist sehr distanziert zu mir .

Ich hab dann das Gefühl, ich drücke mich blöd aus, oder ich formuliere den Satz in Gedanken, und hab dann keinen Mut mehr es auszusprechen , weil es zu konstruiert klingt
oder ich denke, dass es nicht so wichtig ist.
Besonders wenn ich etwas über einige Personen hinweg rufen/sagen will.

Bei meinen Freunden bin ich zwar manchmal auch unsicher beim Sprechen, es ist aber viel besser geworden, bei denen kann ich auch sagen, was ich denke.
Bei ganz engen Verwandten ist es besonders schlimm, da spreche ich oft automatisch in einer höheren Stimmlage, außer wenn mich etwas aufregt etc. Würde das gerne abstellen Würde gerne "ich" sein können und manchen auch öfters meine Gefühle mitteilen, aber ich trau mich irgendwie nicht.

Vor allem hab ich die Angst, dass wenn ich jetzt plötzlich anders bin, dass das dann unhöflich klingt (was natürlich Blödsinn ist, aber ich denke das, weil ich oft so übertrieben lieb bin), und sie es nicht verstehen.
Ich will ja nett zu ihnen sein, weil ich sie sehr gern habe, und ich bei manchen nicht weiß wie lange sie noch da sind. Ich weiß nicht wie sie damit umgehen werden, oder ob es gar nicht so schlimm sein wird, trotzdem fällt es mir so schwer und ich weiß nicht wie ich das ändern kann. Ich will einfach auch vor meiner Familie und meinen Verwandten "ich" sein und öfter meine Gedanken und Wünsche äußern können.
Weiß jemand Rat ?

lg roterFuchs

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Fr., 19.06.2009, 22:46

Hallo roter Fuchs!

Klingt, als würdest du dir sehr,sehr viele Gedanken machen. Sage ich etwas "Richtiges"?Klingt es blöd? Was denken die anderen davon? Kann ich das so formulieren? Klingt das zu dumm? Sage ich etwas Falsches? Klingt es konstruiert?

Du machst dir sehr viele Gedanken, die dich-wenn ich dich richtig verstanden habe- sehr daran hindern, spontan zu sein und dich so zu verhalten,wie du dich fühlst/wie du bist.
Denkst du, man würde dein "Ich" nicht akzeptieren?
Was konkret befürchtest du denn?

Wenn das Verhältnis zu deinen Eltern/Verwandten ein gutes ist, dann kann es auch Differenzen/Auseinandersetzungen aushalten. Das ist ja auch sehr wichtig.
Für mich klingt das so, als gäbe es keine gefühlte sichere Basis zu ihnen für dich; als müsstest du Angst haben, dass man dich nicht akzeptiert,wenn du du bist!! Du "musst" du sein!!
Dann wirst du dich auch besser fühlen. Selbstsicherer, selbstbewusster und -bestimmter! Dann kannst du hinter deinen Aussagen/Meinungen/Haltungen stehen!!


Es ist schön,wenn Menschen sich reflexiv verhalten. Mein Eindruck ist aber, dass deine Gedanken(die ja fast ein bisschen zwanghaft klingen)dich daran hindern,spontan zu handeln!!
Die Balance ist wichtig!!

Was ich mir auch noch überlegte war, deine Eltern darüber zu informieren(wie du dich fühlst). Vielleicht-indem du das aussprichst-ändert sich etwas.

Liebe Grüße

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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roterFuchs
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 00:39

Hallo Pippi Langstrumpf !

Danke für deine guten Ideen
Du machst dir sehr viele Gedanken, die dich-wenn ich dich richtig verstanden habe- sehr daran hindern, spontan zu sein und dich so zu verhalten,wie du dich fühlst/wie du bist.
Ja genau so ist es!! Ich hab eh nicht so oft das Bedürfnis was zu sagen, weil viele Themen über die sie reden mich nicht interessieren, weil ich halt andere Interessen hab und man auch nicht zu allem irgendwas sagen muss. Aber wenn ich mal zu etwas meinen Beitrag leisten will, weil ich mich da gut auskenn oder einfach weils mich interessiert, fällt es mir oft schwer einfach drauflos zu reden.
Ich warte dann aus Höflichkeit immer ZU lange bis jemand fertig geredet hat, dann ist es entweder zu spät, weil schon jemand anderes etwas sagt, und ich wieder warte, währenddessen überlege, wie ich das am besten und kürzesten formulieren kann, nur damit ich nicht so lange vor meiner Verwandtschaft oder Familie sprechen muss.

Denkst du, man würde dein "Ich" nicht akzeptieren?
Ich glaube, dass sie manches vielleicht blöd finden oder, dass was ich zu sagen habe, ist nicht so gut, wie das, was so-und-so gesagt hat, weil a) derjenige kennt sich da besser aus, weil: mehr Erfahrung oder b) derjenige ist ein netter Mensch, aber hört sich gern reden oder c) sehr lieber Mensch, den ich nicht langweilen will etc.
also fange ich gar nicht erst an, aber am schlimmsten ist vor einer anderen Person mit jemandem zu sprechen, weil dann werd ich von zwei Menschen bewertet -ja natürlich ist es nicht wirklich so.
Was konkret befürchtest du denn?
Ja, ich hab irgendwie Angst, nur weiß ich nicht wovor, ich mein das ist meine Familie, die ist auch nicht perfekt, aber trotzdem, komm ich mir manchmal vor, als wäre meine Meinung nicht so wichtig/gut.
Wenn das Verhältnis zu deinen Eltern/Verwandten ein gutes ist, dann kann es auch Differenzen/Auseinandersetzungen aushalten. Das ist ja auch sehr wichtig.
Ich weiß , leider will ich dass sich alle verstehen, weil ich manche nur für ein paar Stunden seh und dann wieder für einige Wochen nicht und dann will ich das man sich da versteht und nicht über irgendwas unnötig diskutiert, ich bin eh schon genervt, das meine Eltern so viel streiten, oder ein Elternteil mich als seelischen Mistkübel wegen der Arbeit benutzt. Ich kann nur nicht wirklich deutlich nein sagen, dass mich das stört. Ich denk immer, es ist meine Verpflichtung zuzuhören, oder zumindest so zu tun, weil sie so viel für mich getan haben.
Für mich klingt das so, als gäbe es keine gefühlte sichere Basis zu ihnen für dich; als müsstest du Angst haben, dass man dich nicht akzeptiert,wenn du du bist!! Du "musst" du sein!!
Dann wirst du dich auch besser fühlen. Selbstsicherer, selbstbewusster und -bestimmter! Dann kannst du hinter deinen Aussagen/Meinungen/Haltungen stehen!!
Das stimmt Bei meinem Freundeskreis hat das weitestgehend geklappt nur bei meiner Familie haperts irgendwie..Aber ich kann mich sowie so schwer fallen lassen, bin viel zu realistisch und analysiere alles ständig, das macht mich noch verrückt!
Was ich mir auch noch überlegte war, deine Eltern darüber zu informieren(wie du dich fühlst). Vielleicht-indem du das aussprichst-ändert sich etwas.
Ja...... ich weiß nicht wie ich das anstellen soll, im Moment hab ich irgendwie keinen Mut dafür, schon gar nicht bei meinem Vater, mir gegenüber Gefühle zu zeigen oder loben is nicht so sein Ding, da schwärmt er lieber von anderen Bekannten, deren Kindern oder Haustieren, wie aufgeweckt, klug, toll etc. die sind. Aber das soll nicht heißen dass er mich nicht lieb hat, er kanns nur irgendwie nicht zeigen, das muss immer von mir kommen, nur oft trau ich mich nicht.

Sorry ist etwas lang geworden..

liebe Grüße von
roter Fuchs

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rosarot
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 19:03

hallo roter fuchs!

ich kenne das total gut, was du da beschreibst. ist bei mir genauso.
ich brauch zb auch immer ewig, um mich dazu durchzuringen, etwas zu sagen, bzw schaff es nicht, weil ich dann auch zu lange warte oder denke, meine meinung ist ja eh unwichtig.

ich kann mich auch kaum überwinden, hier was ins forum zu schreiben, aus genau den selben gründen.

ich glaube, man muss sich einfach dazu überwinden und einfach "springen". wie ins wasser halt. das denk ich mir immer in solchen situationen. und manchmal klappts, manchmal nicht. augen zu und durch...ist denk ich auch ein stück weit übungssache, oder man gewöhnt sich dran.

kennst du das zufällig auch, dass du dir denkst: "jetzt hab ich ja schon die ganze zeit nichts gesagt...wenn ich jetzt plötzlich was sage, finden die anderen es ja bestimmt total komisch, denn die denken ja jetzt, dass ich anders wäre. und ich kann ja jetzt nicht deren bild von mir zerstören..." ??

einfach zu viele verwirrte gedanken

lg

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roterFuchs
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 23:51

hi rosarot
ich glaube, man muss sich einfach dazu überwinden und einfach "springen". wie ins wasser halt. das denk ich mir immer in solchen situationen. und manchmal klappts, manchmal nicht. augen zu und durch...ist denk ich auch ein stück weit übungssache, oder man gewöhnt sich dran.
Ja, man sollte sich denken, ist eh egal wie das jetzt klingt, hauptsache man sagt was, sonst ist man noch enttäuscht über die verpasste Chance was zu sagen.
Und stimmt, ja mit jedem Mal wirds besser, irgendwie müsste man die Stimme in seinem Kopf umprogrammieren, damit sie was konstruktives sagt, sowie:
Deine Meinung ist wichtig, damit die anderen neue Sichtweisen kennenlernen können. Oder: Die anderen würden sich sicher wahnsinnig darüber freuen, wenn ich ihnen ganz viel erzähle, weil sie mich als Mensch sehr schätzen. Oder: Du kannst gar nicht laut genug reden, dann verstehen es auch alle gut. Und besser laut reden und sich versprechen, als leise zu murmeln, sonst hat der Gesprächspartner gar nichts von der Konversation. Mir ist auch lieber jemand verspricht sich hundert Mal, als jemand der leise murmelt, so dass ich nichts verstehe.
Man weiß wies geht, aber das dann umzusetzen ist schwer
kennst du das zufällig auch, dass du dir denkst: "jetzt hab ich ja schon die ganze zeit nichts gesagt...wenn ich jetzt plötzlich was sage, finden die anderen es ja bestimmt total komisch, denn die denken ja jetzt, dass ich anders wäre. und ich kann ja jetzt nicht deren bild von mir zerstören..." ??
Ja, klar! Wir machen uns viel zu viele Sorgen. Vielleicht werden sie kurz verwundert sein, ziemlich sicher aber werden sie sich freuen, dass man sich auch dafür interessiert, worüber sie reden


Ich hab auch das Problem, weiß nicht ob das jemand kennt, dass ich oft total "lieb" rede, so wie ein Kind halt, jetzt nicht auf den Inhalt bezogen, sondern rein auf die Tonhöhe und mir fällt das so schwer das zu ändern. Anscheinend denk ich, dass ich dem anderen ne Freude damit mach so süß zu sein und wenn ich das jetzt ändere, er glauben könnte ich wäre gar nicht so nett, obwohl ich es ernst mein was ich sage, nur red ich halt nicht in der Kopfstimme...aahhhhhhhh!..bei mir funktioniert das schon automatisch....
Warum muss ich denn immer so lieb sein!!!
Ich nehm mir vor, so jetzt red ich mit so-und-so ganz normal, so wie mit nem Freund halt, und dann red ich wieder so überdrüberlieb Auch nicht gut für die Stimmbänder..


lg
roter Fuchs

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag So., 21.06.2009, 13:11

Hallo roter Fuchs!

Diesen Gedanken kenne ich auch und die Rolle des seelischen Mistkübels ist mir ebenso bekannt:
Ich kann nur nicht wirklich deutlich nein sagen, dass mich das stört. Ich denk immer, es ist meine Verpflichtung zuzuhören, oder zumindest so zu tun, weil...
Nein-Sagen bereitet mir auch Schwierigkeiten!!
Aber: du hast das Recht NEIN zu sagen und gewissermaßen sogar etwas wie eine "Verpflichtung" dir selbst gegenüber! Du darfst dich vor seelischem Material anderer schützen. Das muss ja nicht bedeuten, nie zuzuhören. Aber wenn es dir zu viel ist und du das gerade nicht möchtest, dann musst du es nicht tun!! Und vorallem darfst du es auch sagen:"Mir ist das zu viel. Ich möchte jetzt nicht mehr weiter reden!"

Bekommst du denn überhaupt Gelegenheit auch einmal etwas zu äußern?
Fragt man dich beispielsweise "wie es dir geht" oder "was du über ein bestimmtes Thema denkst" und wenn ja, lässt man dich dann auch ausreden?

Ich würde dir wünschen, dass du mehr hinter dir stehen kannst!! Dass du dir das Recht nimmst(denn du besitzt es!!), dich zu äußern!!
Warum hast du den Eindruck,dass sie alle so viel für dich getan haben? Es klingt, als hättest du das Gefühl, in ihrer Schuld zu stehen!?
Aber ich denke, wenn dich jemand liebt/aufrichtig liebt, dann möchte er, dass du "DU" bist!! Dann wird er dich nicht "abstellen" wollen!!
Aber das soll nicht heißen dass er mich nicht lieb hat, er kanns nur irgendwie nicht zeigen, das muss immer von mir kommen...
Das ist aber auch nicht einfach für dich,wenn immer alles zuerst von dir kommen muss.
Du schreibst, dass er dich lieb hat. Woran/wodurch merkst du seine Liebe, wenn er sie nicht zeigen kann?
Weißt du bloß, dass er dich liebt oder kannst du es auch wirklich fühlen?


Liebe Grüße

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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roterFuchs
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Beitrag So., 21.06.2009, 18:10

Hallo Pippi
Diesen Gedanken kenne ich auch und die Rolle des seelischen Mistkübels ist mir ebenso bekannt:
Das tut mir leid, das kann ganz schön nerven, besonders wenn man selber grad eigene Probleme hat

Zu sagen, dass ich dies und jenes grade nicht hören will, trau ich mich nicht oft. Schon gar nicht zu erzählen, dass mirs grad nicht so gut geht, ich will meine Familie nicht damit nerven will (außerdem können sie bei vielem eh nicht helfen).

Sie haben gesagt ich wär in einigen Dingen zu sensibel, ich unterdrück auch oft meine Emotionen nur des Friedens willen.. außerdem kann ich mich bei Streitigkeiten, gar nicht gut ausdrücken, weil mir in dem Moment keine gescheiten Argumente einfallen, und ich dann irgendeinen Schwachsinn rede den ich gar nicht so meine..
Nein-Sagen bereitet mir auch Schwierigkeiten!!
Aber: du hast das Recht NEIN zu sagen und gewissermaßen sogar etwas wie eine "Verpflichtung" dir selbst gegenüber! Du darfst dich vor seelischem Material anderer schützen. Das muss ja nicht bedeuten, nie zuzuhören. Aber wenn es dir zu viel ist und du das gerade nicht möchtest, dann musst du es nicht tun!! Und vorallem darfst du es auch sagen:"Mir ist das zu viel. Ich möchte jetzt nicht mehr weiter reden!"
Ich verstehe das so gut!! Ich möchte auch Nein-Sagen..Ich wünsche dir und mir und allen dens so geht, dass es mit jedem Mal leichter wird!!
Bekommst du denn überhaupt Gelegenheit auch einmal etwas zu äußern?
Fragt man dich beispielsweise "wie es dir geht" oder "was du über ein bestimmtes Thema denkst" und wenn ja, lässt man dich dann auch ausreden?
Wie es mir geht fragen sie schon

Eigentlich ist es eher so, dass sie (vorwiegend männlichen Geschlechts) mir etwas erzählen wollen, ihre Meinung..Wenn ich etwas erzähle, hab ich das Gefühl sie würden nicht wirklich zu hören. Oder ich dürfte nur kurz was sagen, weil sie lieber weiterreden wollen..
Ich würde dir wünschen, dass du mehr hinter dir stehen kannst!! Dass du dir das Recht nimmst(denn du besitzt es!!), dich zu äußern!!
Danke!! Das wünsch ich dir auch!! Das ist soooo wichtig!! Leider ist es leichter jemand anderem das zuzugestehen, als sich selbst
Warum hast du den Eindruck,dass sie alle so viel für dich getan haben? Es klingt, als hättest du das Gefühl, in ihrer Schuld zu stehen!?
Weil sie meine Eltern sind, mich aufgezogen haben.. Bald bin ich mit meiner Ausbildung fertig, aber das stört sie halt sehr, dass ich so lange gebraucht habe.

Mein Vater behandelt mich manchmal als wär ich unterbelichtet (was ich wohl durch mein Verhalten hervorrufe), er tut das zwar scherzhaft, aber es verletzt mich trotzdem , vor allem weil es nicht stimmt. Einmal hab ich mich darüber beschwert, meine Mutter hats ihm dann erzählt, und dann hat er es abgetan..
Aber ich denke, wenn dich jemand liebt/aufrichtig liebt, dann möchte er, dass du "DU" bist!! Dann wird er dich nicht "abstellen" wollen!!
Bei manchen bin ich davon überzeugt, dass sie es akzeptieren, da muss ich nur selber mutiger werden, aber bei anderen denke ich, dass es ihnen lieber ist, wenn ich so bleibe, halt nett und ihnen zuhöre, nur kurz was von mir erzähle , weil sie lieber selber reden.
Woran/wodurch merkst du seine Liebe, wenn er sie nicht zeigen kann?
Weißt du bloß, dass er dich liebt oder kannst du es auch wirklich fühlen?
Ja, er erzählt mir manchmal was, fragt kurz wie meine Ausbildung vorangeht, außerdem fühle ich schon dass er mich liebt, irgendwie. Er hatte halt keine tolle Kindheit..deshalb verzeih ich ihm seine Distanziertheit. Ich freu mich einfach wenn er ganz normal mit mir redet.

Danke für deine hilfreichen Anregungen Pippi!

lg,
roter Fuchs

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag So., 21.06.2009, 20:46

Hallo roter Fuchs!
Sie haben gesagt ich wär in einigen Dingen zu sensibel
Nur du weißt, wer du bist!! Das ist meine Ansicht!

Nur als Anregung(bitte versteh das nicht so, dass ich über deine Eltern schlecht reden möchte!!):

"Wenn mir in Zukunft jemand erklärt,wie ich bin-auch wenn er mir schmeicheln oder mich bestärken will-werde ich mir diese Frechheit verbitten!"(In: Die linkshändige Frau von Peter Handke)


In diesem Sinne....



Liebe Grüße


Pippi
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roterFuchs
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Beitrag So., 21.06.2009, 22:31

Liebe Pippi
Nur du weißt, wer du bist!! Das ist meine Ansicht!
Das ist ein guter Satz, den werd ich mir merken!
Ja stimmt, niemand kann über den anderen urteilen, da er nicht weiß wie es ist derjenige zu sein, wie es innen drin aussieht, wenn ich dich richtig verstanden hab.
"Wenn mir in Zukunft jemand erklärt,wie ich bin-auch wenn er mir schmeicheln oder mich bestärken will-werde ich mir diese Frechheit verbitten!"(In: Die linkshändige Frau von Peter Handke)
Hmmm..eigentlich sollten wir wohl nicht der Komplimente anderer bedürfen, obwohl es einen manchmal aufbaut und Mut macht zum Bsp vor einem wichtigen Termin.

Aber so kann man auch in eine Rolle gedrängt werden, die man gar nicht sein will, und dann glaubt man bald, man wäre tatsächlich so oder man müsste sich immer so verhalten.

Oder wenn jemand über einen unzufrieden ist, aufgrund einer Eigenschaft, dann heißt das nicht, dass sie schlecht ist, vielleicht ist sie für das Gegenüber unangenehm, der nächste freut sich darüber usw. Und vor allem kann sie oft sehr hilfreich, horizonterweiternd, oder schützend, etc. sein. Obwohl sie natürlich auch unangenehme Gefühle begünstigen kann. Aber alles hat zwei Seiten und viele Graustufen

Ja, man muss selber entscheiden, ist das wirklich schlecht so zu sein, dann kann man es versuchen zu ändern, aber wenn es keine schlimmen Auswirkungen hat, nur jemand anders vielleicht nicht damit umgehen kann, dann ist es besser, man bleibt so wie man ist.

liebe Grüße
roter Fuchs

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mo., 22.06.2009, 11:08

Hallo roter Fuchs!

Mir gefällt dieses Zitat deshalb so gut, weil ich mich immer unwohl fühle, wenn mich jemand beurteilt. Selbstverständlich beurteile auch ich Menschen, oft ganz automatisch. Das kann man wohl nicht verhindern. Aber ich mag es nicht, zu anderen z.B.zu sagen:"Du bist so und so. Das machst du deshalb, du warst schon immer der und der...!"
Ich versuche immer zu fragen:"Kann es sein,dass du da so und so bist? Liege ich da richtig?Empfindest du das anders?"

Natürlich gelingt das sicher nicht immer.
Aber man kann es ja versuchen.

Mein Gefühl war eben immer, dass ich mich ganz unwohl fühle, wenn mich jemand sowohl massiv lobt als auch total entwertet. Beides empfinde ich als Zudringlichkeit!Beides ist mir einfach zu viel. Vielleicht bin ich da aber auch zu empfindsam. Jedenfalls, als ich dann Handkes Buch las und diese Worte darin vorfand, wusste ich: "Genau das meine ich!!Das ist mein Gefühl dazu!"

Liebe Grüße

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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stilleswasser
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Beitrag Mo., 22.06.2009, 11:34

Hallo alle zusammen,

roter fuchs, ich kenne das problem auch sehr gut. ich mag meine verwandten auch sehr, aber wenn sie bei uns sind oder wir sie besuchen, dann sag ich auch nie etwas, außer sie fragen. bei mir ist es so:
1. fällt mir meist nichts ein, was ich sagen kann, da ich zu verkrampft bin und nicht klar denken kann
2. wenn mir was einfällt, dann trau ich es mich nicht zu sagen, da 1. meine stimme zu hoch und zu unsicher klingen würde und ich mir dann dämlich vorkommen würde und 2. die anderen sich wundern würden, wenn ich plötzlich dann doch mal was sage (rollen-verhalten)
so läuft das bei mir ab. wie man sieht, ist mir das bewusst und ich weiß auch, dass ich zu viel nachdenke usw usw. aber der kopf bzw. mein mangelnes selbstbewusstsein will das einfach nicht kapieren, dass es gar keine grund gibt, angst zu haben und sich zu verkrampfen
das bessert sich nur, wenn ich die leute schon lange kenne und oft sehe und wir persönlich und nicht nur sachlich oder beruflich reden. dann werd ich mit der zeit lockerer, aber das dauert auch ganz schön manchmal gibt es aber auch momente, da bin ich total locker und keineswegs verkrampft und kann reden und witze machen usw. sind aber nur vereinzelte und wenige augenblicke, hab jedoch noch nicht rausgefunden, wie das ausgelöst wird. oder die leute sind sehr offen und locker mir gegenüber, das nimmt mir auch etwas meine kontaktangst.
warum ich mich immer verkrampfe, weiß ich auch nicht so genau, mangelnes selbstbewusstsein halt.

ein tipp, wie man vllt. spontaner wird, man übt seine schlagfertigkeit. dass man schneller reagiert und einem schneller etwas einfällt, was man sagen kann. hab mir dazu einige bücher ausgeliehen. dort sind sehr gute übungen drin. vllt. hilft dir das.

alles gute!
stilleswasser
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
*

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roterFuchs
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Beitrag Mi., 24.06.2009, 13:27

Liebe Pippi!
Mein Gefühl war eben immer, dass ich mich ganz unwohl fühle, wenn mich jemand sowohl massiv lobt als auch total entwertet. Beides empfinde ich als Zudringlichkeit!Beides ist mir einfach zu viel. Vielleicht bin ich da aber auch zu empfindsam.
Über Beleidigungen oder dergleichen freut sich niemand, aber manche können besser damit umgehen, weil sie es nicht an sich rankommen lassen. Ja, und starkes Lob kann einen auch unter Druck setzen..Man muss für sich definieren, wer man ist und sich das besonders in solchen Situationen bewusst machen, dann kann man besser damit umgehen und auch kontern.



Liebes stilleswasser !
so läuft das bei mir ab. wie man sieht, ist mir das bewusst und ich weiß auch, dass ich zu viel nachdenke usw usw. aber der kopf bzw. mein mangelnes selbstbewusstsein will das einfach nicht kapieren, dass es gar keine grund gibt, angst zu haben und sich zu verkrampfen
Die Vernunft sagt einem dass man nichts zu befürchten hat, eher im Gegenteil, es ist besser einfach so wie man selbst zu sein, aber irgendwie glaubt einem ein Teil seiner Selbst nicht?? Der ist ganz schön eingefahren in seinen Sichtweisen, und will nicht wie wir wollen!! Aber wir werden ihn auch noch überzeugen!!
das bessert sich nur, wenn ich die leute schon lange kenne und oft sehe und wir persönlich und nicht nur sachlich oder beruflich reden.
..weil man dann den Gesprächspartner besser einschätzen kann, weil man weiß wie er zu verschiedenen Dingen steht, das gibt einem Sicherheit.
oder die leute sind sehr offen und locker mir gegenüber, das nimmt mir auch etwas meine kontaktangst.
Das hilft sehr, ich denk mir seit einiger Zeit, dass sie diejenigen, die vielleicht nicht so locker mit einem umgehen, vielleicht auch unsicher sind (davor ist man ja leicht verleitet zu glauben, dass liege daran, dass man nicht so interessant wäre), und deswegen nicht so viel reden, dass nimmt einem selbst die Unsicherheit, und man kann leichter ein Gespräch beginnen.
Besonders wichtig ist nicht zu denken, die anderen wären alle interessanter als man selbst, und jeder hat so seine Unsicherheiten, manche können sie besser verbergen oder überspielen, so dass man sie nicht merkt.

Es ist ganz gut, sich das jedesmal in Errinnerung zu rufen, wenn man mal wieder verkrampft. Und dadurch dass man immer mehr aus sich herausgeht, wird man viel sicherer. Dauert halt manchmal, aber es funktioniert auf jeden Fall!

Und jeder hat was interessantes zu erzählen, kann aber sein dass man vielleicht auch einfach mit der falschen "Zielgruppe" umgeben ist, und deshalb kein lockeres Gespräch zustande kommt.
...hab mir dazu einige bücher ausgeliehen. dort sind sehr gute übungen drin. vllt. hilft dir das.
Danke für den Tipp, werd mich mal umschauen .

liebe Grüße von
roter Fuchs

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stilleswasser
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Beitrag Do., 25.06.2009, 11:48

Hallo!
roterFuchs hat geschrieben:..weil man dann den Gesprächspartner besser einschätzen kann, weil man weiß wie er zu verschiedenen Dingen steht, das gibt einem Sicherheit.
Ja, weil man merkt, dass der gegenüber, trotzdem man sehr ruhig ist und nur wenig erwidert, sein verhalten uns gegenüber nicht verändert. weil er immer gleich freundlich und locker bleibt. egal, wie wir uns verhalten und wieviel und was wir sagen. mit der zeit werden wir dann auch lockerer und offener. weil man uns so nimmt, wie wir sind.
ist mir bei der arbeit aufgefallen. erst hab ich mich total gewundert, aber jetzt bin ich einfach nur froh darüber und mag diese menschen sehr
roterFuchs hat geschrieben:Die Vernunft sagt einem dass man nichts zu befürchten hat, eher im Gegenteil, es ist besser einfach so wie man selbst zu sein, aber irgendwie glaubt einem ein Teil seiner Selbst nicht?? Der ist ganz schön eingefahren in seinen Sichtweisen, und will nicht wie wir wollen!! Aber wir werden ihn auch noch überzeugen!!
Das werden wir
roterFuchs hat geschrieben:ich denk mir seit einiger Zeit, dass sie diejenigen, die vielleicht nicht so locker mit einem umgehen, vielleicht auch unsicher sind
ja, bestimmt spielt da auch irgendwo unsicherheit eine rolle. ich denke, dass die einfach nicht wissen, was mit uns los ist und nicht wissen, wie sie mit uns umgehen sollen. die bilden sich dann ihre meinung und je nachdem wie sie ausfällt, versuchen sie es weiter oder lassen uns links liegen. wobei es da ja noch mehrere varianten gibt
Pippi Langstrumpf hat geschrieben:Mein Gefühl war eben immer, dass ich mich ganz unwohl fühle, wenn mich jemand sowohl massiv lobt als auch total entwertet.
sowohl lob als auch abwertung bestätigen oder widerlegen das eigene selbstbild, was man von sich hat.
ist man eher eine unsichere person, dann glaubt man nicht, dass man etwas gut kann/gemacht hat und fühlt sich unwohl, wenn man gelobt wird. weil es dem (eher negativen) selbstbild widerspricht.
genauso wie, wenn man (ungerecht) kritisiert wird oder die kritik persönlich nimmt. keiner denkt von sich zu 100% , dass man blöd ist und rein gar nichts kann. die kritik widerspricht auch so dem selbstbild und man fühlt sich wiederrum unwohl.

hier ein buch-tipp: Pöhm, Matthias: Nicht auf den Mund gefallen! So werden Sie schlagfertig und erfolgreicher. – 10. Aufl. – Landsberg am Lech: mvg-Verl., 2000. – ISBN: 3-4787-2960-2

LG stilleswasser
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
*

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roterFuchs
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Beitrag Di., 30.06.2009, 17:18

Liebes Stilleswasser,

hatte viel zu tun, deshalb schreib ich erst jetzt, danke für den Buchtipp
weil man uns so nimmt, wie wir sind.
ist mir bei der arbeit aufgefallen. erst hab ich mich total gewundert, aber jetzt bin ich einfach nur froh darüber und mag diese menschen sehr
Ja man sollte sich für andere Menschen eh nicht verbiegen, wär auf Dauer nur anstrengend, am besten man ist so wie man ist und die die einen so mögen, die passen dann auch zu einem, also kann nix schiefgehen, einfach man selbst zu sein

liebe Grüße von
roter Fuchs

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stilleswasser
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Beitrag Mi., 01.07.2009, 10:43

Hallo!
roterFuchs hat geschrieben:Ja man sollte sich für andere Menschen eh nicht verbiegen, wär auf Dauer nur anstrengend, am besten man ist so wie man ist und die die einen so mögen, die passen dann auch zu einem, also kann nix schiefgehen, einfach man selbst zu sein
ja, aber das ist für mich und für dich sicherlich auch noch graue theorie sich nicht verstellen zu wollen und sich annehmen wie man ist...das ist nicht so leicht, wie es sich anhört, hm?
ich weiß z.B. dass ich auch gerne mehr der lebensfrohe typ wäre, der vor allen dingen in gruppen mehr sagt. aber ich bin wohl eher der ruhigere typ, nur kann und will ich das noch nicht so ganz akzeptieren, wies mir scheint. oder z.b. mein äußeres. manchmal find ich mich einfach nur häßlich. und gerade da hab ich dann noch das problem, dass ich mich nicht traue etwas neues auszuprobieren und mich zu verändern. weil ich ja dann wieder auffallen würde und im mittelpunkt stehe und das mag ich so gar nicht deswegen hab ich auch angst vor veränderung. weil man dafür altes, bekanntes aufgeben muss, was man kennt und das einem sicherheit gegeben hat/gibt.
ja ja, ist alles nicht so einfach

darf ich dich was frage, roter fuchs? was bedeutet dein nickname?

liebe grüße!
stilleswasser
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
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