Umgang mit unzuverlässigen, schlampigen Mitmenschen

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schmetterling.1983
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Umgang mit unzuverlässigen, schlampigen Mitmenschen

Beitrag Do., 16.08.2012, 17:05

Hallo,
man stößt ja ab und an in seinem Leben auf Menschen von denen man sich nicht befreien kann, wie im Job oder Studium bzw. Familie.
In manchen Fällen ist man Student und die Arbeit kommt monatelang nicht benotet zurück obwohl man die entsprechende Note für ein Formular beim Amt braucht um Gelder zu beantragen. Oder es sind Chefs bei denen es auf dem Schriebtisch wie "Kraut und Rüben" aussieht, wenn ein Dokument verschwindet waren sie es jedoch nicht, wird es dennoch von einem Mitarbeiter auf Chefs Platz gefunden hat es angeblich jmd dort platziert.

Sie beurteilen oder benoten, bezahlen einen evtl. sogar und zudem können sie innderhalb der Familie das Klima beeinflussen und Chaos schaffen. Aber man ist von diesen Menschen abhängig, man braucht sie eben aus den oben genannten Gründen.

Daher wollte ich hier mal die Frage stellen wie ihr mit solchen Leuten umgeht? Ich würde mich freuen, wenn ihr allgemein antwortet und/oder das nachfolgende Beispiel weiterlest und darauf eingeht.

Ich bekam kürzlich einen Kommentar von einer Person zu einer getätigten Arbeit, die den Passus enthielt ich hätte angeblich den Umfang der Arbeit nicht eingehalten. Nach Rücksprache stellte sich heraus, dass dieser Umfang umgestellt wurde ohne dies den Beteiligten mitzuteilen, geschweige denn ein neuer bereitgestellt oder der alte für ungültig erklärt!

Für mich schon ein Unding das im ersten Nachfragen nicht gleich alle Änderungen mitgeteilt wurden!... Schließlich das Fehlverhalten mir zu zuschreiben empfinde als ungerechtfertigt.
Ich reklamierte dies und wies darauf hin, dass ich bereits andere Änderungen nur auf direkte Nachfrage erfahren hatte, wünschte eine Änderung des Kommentars.
Darauf bekam ich keine Antwort mehr.

Weiterhin habe ich in der gleichen Nachricht an diese Person um ein Gespräch gebeten um die zu verbessernden Punkte meinerseits meiner Arbeit zu klären. Die Anfrage wurde zunächst (trotz Verantwortlichkeit) ignoriert.
Ich schrieb erneut, bat um ein Telefonat. Die Person antwortete Mittags ich könnte Sie an diesem Tag anrufen oder ich solle meine Nummer schicken, sodass sie mich zurück rufen kann. Ich las die Nachricht Abends, zu spät anzurufen, gab meine Nummer an, die Zeiten und einzelnen Tage an denen ich nicht erreichbar war. Dies betraf 0 bis max. 2,5h pro Tag.

3 Tage später bekam ich den Anruf zu einer der Zeiten in der ich gerade weg musste, was ich auch sagte. Daraufhin meinte die Person 5 min. würden ja nicht reichen für ein Gespräch. Ich meinte ich hätte deswegen die Zeiten angegeben, dass genügend Spielraum wäre. Die Person: ich hätte ja gesagt ich wäre zu der Zeit da. Ich: entschuldigte mich(, weil ich an einen Tipfehler meinerseits dachte) und bat darum an einem alternativen Tag anrufen zu dürfen. Die Person: Sie könne sich ja nicht für jeden an seine Zeiten anpassen, sie müsse ja auch arbeiten.
Daher schlug ich vor ich würde anrufen bis es klappt, Resultat vom Beginn an: Es steht nach 3 Wochen Mailverkehr und Anrufsversuchen noch aus.
Im Nachhinein stellte ich fest, dass meine Zeitangaben richtig waren und hätte die Person meine Nachricht korrekt gelesen hätte sie dies auch gewusst. Ich habe mich wirklich geärgert!
Das ist auch nicht das erste mal im Kontakt, dass ich Schlampigkeit und Unzuverlässigkeit bei der Person erlebe. Wenn ich mich nun lautstark beschwere befürchte ich eine Verhärtung der Fronten und noch weniger Kooperation. Ich würde es gern diplomatisch klären und eine gute Lösung finden - allgemein mit solchen Situationen und Menschen fertig zu werden.

Habt ihr Vorschläge und Ideen?
Danke, LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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MissX
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Beitrag Do., 16.08.2012, 17:25

schmetterling.1983 hat geschrieben:Habt ihr Vorschläge und Ideen?
Ich weiß genau, was du meinst. Das Problem ist, dass diese Menschen ja meist am längeren Hebel sitzen und man selbst deshalb in einer eher machtlosen Position ist. Man ist ja quasi ausgeliefert. Zumindest bei den Fällen, die ich so erlebt hab. Ich denke, dass ich genau der Grund, warum sich dieses Leute so verhalten, sie wissen, dass sie es sich erlauben können. Wenn man jetzt die Zeit und die Mühe scheut eine Art Revolution anzuzetteln, bleibt nur übrig sich mit dem Zustand zu arrangieren. Als Einzelperson kommt man da meistens eh nicht weiter. Wenn dann müsste man sich noch einige verbündete Suchen, um die Machtlosigkeit zu reduzieren. Im Idealfall hätten einer oder mehrere die Verbündete dann auch irgendeine Form von Macht. Ob das dann alles so klappt, bleibt fraglich.
schmetterling.1983 hat geschrieben:Ich würde es gern diplomatisch klären und eine gute Lösung finden - allgemein mit solchen Situationen und Menschen fertig zu werden.
Da mir oben geschriebenes zu aufwendig ist, laute meiner persönliche Taktik der Wahl: Die Mitleidstour. Kein besonders heroisches Vorgehen, aber häufig klappts.
schmetterling.1983 hat geschrieben:In manchen Fällen ist man Student und die Arbeit kommt monatelang nicht benotet zurück obwohl man die entsprechende Note für ein Formular beim Amt braucht um Gelder zu beantragen.
Also ich würde da in einem seriösen, formellen Tonfall etwas ausschmücken und dramatisieren. Die Dringlichkeit klar machen. Oder die Wahrheit anderweitig etwas ausschmücken. Am besten ist auch immer persönlich in der Sprechstunde zu erscheinen. Oder die Mails in einem gewissen Abstand (den Nervfaktor dabei im Blick) zu wiederholen. Ich habe da mehere Stufen: Also zum Beispie: Erst nur höflich nachfragen, wie lange es noch dauert zum Beispiel. Dann: Dringlichkeit klar machen. Dann die Mitleidstour.
Und dabei immer empathisch bleiben, also Formulieren wie "Ich weiß Sie haben viel zu tun..." kommen gut.,

Ansonsten: Abgrenzen. Also sich wirklich nur in der Zeit, in der man Mails schreibt etc. damit auseinerander setzen. Und sich ansonsten ganz bewusst von diesen Theman ablenken. Letztendlich kann man eh nicht viel machen.
Alles versuchen, was geht und dann für den Rest des Tages oder ein paar Tage abhaken und dann: Neuer Versuch. Und sich immer wieder sagen: Mehr als mein besten geben, kann ich nicht. Abhaken.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 16.08.2012, 18:50

Die Welt ist leider voll von solchen Menschen - ich würde frech behaupten, jeder zweite ist so (nicht immer, nicht durchgehend, aber immer wieder mal). Zum Umgang:
Erstens mal auf jeden Fall eine Methode finden, dass man sich nicht zu sehr darüber aufregt. Die ist individuell festzulegen, aber ein Ventil braucht man einfach.
Zweitens sich in Penetranz üben. Höflich und freundlich immer und immer wieder mit deinem Anliegen ankommen, sich nicht drum scheren, ob man den anderen nervt, und immer freundlich bleiben, so lange, bis die andere Person aufgibt. Oft probiert, klappt gut. Und hat vor allem den erzieherischen Nebenefffekt, dass sich keiner mehr mit einer "Nervensäge" wie mir anlegt (hehe).
Drittens: Sich immer selbst absichern! Jede Anfrage schriftlich, mit Zeugen, dokumentiert, damit man selber aus dem Schneider ist, wenns hart auf hart geht und den "wahren Schuldigen" mit Beweisen benennen kann.
Und nochmal: Sich ja nicht aufregen! Wie gesagt, die Welt ist voll mit solchen Leuten, wenn man sich jedes Mal aufregt, lebt man nicht lange.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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schmetterling.1983
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Beitrag Do., 16.08.2012, 21:06

Liebe MissX, LiebeRatlosigkeit,
vielen Dank für die ANtworten!
MissX hat geschrieben:Das Problem ist, dass diese Menschen ja meist am längeren Hebel sitzen und man selbst deshalb in einer eher machtlosen Position ist. Man ist ja quasi ausgeliefert.
Genau, furchtbar!
MissX hat geschrieben:Wenn dann müsste man sich noch einige verbündete Suchen, um die Machtlosigkeit zu reduzieren. Im Idealfall hätten einer oder mehrere die Verbündete dann auch irgendeine Form von Macht. Ob das dann alles so klappt, bleibt fraglich.
Ich finde das ist doch eine gute Idee, viell. finde ich Leute denen es auch so geht, so kann ich zumindest meinen Ärger darüber teilen.
Ratlosigkeit hat geschrieben: Und hat vor allem den erzieherischen Nebenefffekt, dass sich keiner mehr mit einer "Nervensäge" wie mir anlegt (hehe).
das denke ich auch machmal, aber ich mag mich nicht so gern als Nervensäge.
Ratlosigkeit hat geschrieben:Drittens: Sich immer selbst absichern! Jede Anfrage schriftlich, mit Zeugen, dokumentiert, damit man selber aus dem Schneider ist, wenns hart auf hart geht und den "wahren Schuldigen" mit Beweisen benennen kann.
Das versuche ich meist auch, nur in dem Fall fanden ausführliche Telefongespräche statt und ich glaube die darf man nciht ohne WIssen aufzeichnen.
Ratlosigkeit hat geschrieben:Und nochmal: Sich ja nicht aufregen! Wie gesagt, die Welt ist voll mit solchen Leuten, wenn man sich jedes Mal aufregt, lebt man nicht lange.
Das fällt mir aber extremst schwer, weil ich das Gefühl habe ich mache alles mindestens 3 mal und versuche es zu erklären und es kommt nie an. Manchmal denke ich auch dass ich es vielleicht unpassend erkläre aber gerade bei Uhrzeit und Tages angaben kann man ja eigentlich nicht viel falsch machen.
Und das ist es was mich dann auch ärgert, dass eben so logische Dinge, die ich eigentlich voraussetze von Leuten die in dem Bereich arbeiten nicht funktionieren. Das raubt mir Kraft und Nerven.
Vor allem verliere ich dann rel. schnell den Respekt und muss aufpassen, dass ich nicht unverschämt werde, weil ich so wütend bin. Ein Glück hören die meine Gedanken manchmal nicht .
MissX hat geschrieben:Da mir oben geschriebenes zu aufwendig ist, laute meiner persönliche Taktik der Wahl: Die Mitleidstour. Kein besonders heroisches Vorgehen, aber häufig klappts.
lustig, aber wenn ich damit zum Ziel komme, alles klar
MissX hat geschrieben:Ansonsten: Abgrenzen. Also sich wirklich nur in der Zeit, in der man Mails schreibt etc. damit auseinerander setzen. Und sich ansonsten ganz bewusst von diesen Theman ablenken. Letztendlich kann man eh nicht viel machen.
Leider, das muss ich wohl bei solchen Dingen noch besser lernen.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Rainer-JGS
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Beiträge: 142

Beitrag Do., 16.08.2012, 23:39

Hallo Schmetterling.1983,
anstatt zu ägern und lange zu bitteln und zu betteln, besser handel:

1. E-Brief mit deutlichem Hinweis auf das Fehlverhalten und bitte um Abstellung!

2. Persönlich im Büro des Schlampers erscheinen und lang und breit darüber reden, wie schlimm das für Dich ist!

3. Im Widerholungsfalle Meldung an die Geschäftsleitung ankündigen!

4. Schriftliche Beschwerde bei der Geschäftsleitung und bitte um Abmahnung!
Zuletzt geändert von Tante Käthe am Fr., 17.08.2012, 08:18, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Einige Passagen des Beitrages wegen O-Ton entfernt
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.

Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.

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stilleswasser
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Beitrag Fr., 17.08.2012, 00:00

kann mich rainer nur anschließen. öfter nachhaken, nachfragen, direkter werden, zum ausdruck bringen, wie wichtig dein anliegen ist, penetrant sein und wenn die dann noch schlampen und fehler machen, sich beschweren bei einer höheren instanz.
wenn du mit der person keine beziehung hast, ist es leichter. dann geht es nur um eine sache und du musst nicht in etwa aufpassen diese beziehung nicht zu gefährden. du kannst also nichts verlieren. dann darf man auch unpersönlich werden und muss den anderen nicht als menschen wahrnehmen, sondern ein dienstleister. ich also rechte habe. wenn ich genau weiß, was ich möchte, fällt es mir oft leichter für meine rechte einzustehen. ich bin dann quasi im unpersönlichen modus.

stilleswasser
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
*

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schmetterling.1983
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Beitrag Fr., 17.08.2012, 17:36

Das Gespräch hat heute nun nach 5 Anrufversuchen stattgefunden und ist zur Hälfte besser gelaufen als ich dachte, zur Hälfte schlechter. Ich werde sehen was ich ergibt.
Tatsächlich war ich über die Unterhaltung und die telefonische Reaktion überrscht, weil ich nicht erwartet hätte, dass die Person sich doch engagieren kann (zu der einen Frage die ich hatte) und klare Aussagen dazu bringt, die mir wirklich weiter geholfen haben.
Ich habe mich aber auch sehr bemüht trotz meines Ärgers sachlich und erlich zu bleiben, auch wenn das was ich dachte verstanden zu haben nicht sehr nett war. Zum Glück stellte sich das als Missverständnis heraus und wir konnten beide ruhig und ich glaube auch ohne weiteren persönlichen Konflikt (wenn auch die Meinung über die Verbreitung der Information noch gegensätzlich ist) auseinander gehen.
W.Rainer-JGS.de hat geschrieben:1. E-Brief mit deutlichem Hinweis auf das Fehlverhalten und bitte um Abstellung!

2. Persönlich im Büro des Schlampers erscheinen und lang und breit darüber reden, wie schlimm das für Dich ist!

3. Im Widerholungsfalle Meldung an die Geschäftsleitung ankündigen!

4. Schriftliche Beschwerde bei der Geschäftsleitung und bitte um Abmahnung!
Wow, du bist ja da sehr stirkt, ich glaube das traue ich mich noch nicht, weil ich eben zu viel Angst davor habe das anderweitig zurück zu bekommen. Worüber ich froh bin, ist eben, dass es mit der Sachlichkeit geklappt hat, das Gespräch zu Hälfte positiv war und ich erlich gesagt habe was ich darüber denke (gutes wie schlechtes).
Danke für Eure Tipps!
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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