Aggression in der Partnerschaft

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
clever
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 31
Beiträge: 1

Aggression in der Partnerschaft

Beitrag Do., 20.08.2009, 11:39

Hallo,

ich hab nun zum ersten mal eine frau kennengelernt bei der ich auf anhieb dachte "die oder keine", mit ihr wollte ich von anfang an eine familie gründen und heiraten - gedanken die ich zuvor niemals hatte. Wir haben uns gesehen und wussten beide wir gehören zusammen (zumindest zum damaligen zeitpunkt). Ich war zuvor glücklicher single und wollte es auf grund mehrerer enttäuschungen einfach dabei belassen da ich ohnehin ein wenig labil bin und zu dem zeitpunkt stabil war und mein leben total im griff hatte. Kurz zu meiner vorgeschichte: depression bzw. dysthymie mit dadurch induzierten hang zur substanzabhängigkeit (drogen, alkohol, benzos), gelegentliches selbstverletzen, aggression, zwei entzüge, diverse behandlungen, ausprobieren sämtlicher medikation, wovon ich immer wieder abkam weil die nebenwirkungen einfach nicht tragbar waren. Ich habe einfach gelernt mit mir zu leben. Einziges laster seit jahren, bier und zigaretten. Nun aber wieder zurück zu meiner beziehung - schnell stellte sich heraus da wir mit einer ausnahme perfekt zusammen passen - streit. Da ich ohnehin leicht aufbrausend bin, ist das verhalten meiner freundin (sofern sie das noch ist) nicht unbedingt hilfreich. Sie provoziehrte mich bis aufs blut (mit ruhig bleiben während ich zu schreien begann und geziehlten trotzigen bemerkungen und sarkasmus, gleichgültigkeit usw). Die streits wurden heftiger aber dennoch war klar das wir zusammengehören und bleiben - schließlich war alles bei uns extrem leidenschaftlich. Wenn wir nicht gestritten haben war es auch bis vor einer woche noch kitschig schön, wie frisch verliebt. Ich hatte ihr von anfang an gesagt das ich an depressionen leide, das ich aufbrausend bin und das sie bestimte dinge einfach nicht machen soll weil ich mich sonst irgendwann nicht mehr kontrollieren kann. Sie meinte immer nur sie is hald so und fertig - ich dachte mir dann auch irgendwann ich bin auch so wie ich bin und wenn sie ohnehin weiss was passiert wenn sie mich endlos reizt, brauche ich auch kein schlechtes gewissen haben. Leider lief das ganze irgendwann total aus dem ruder. Irgenwann reichte schreien nicht mehr und ich begann sie zu schupsen, an den haaren zu ziehen oder/und irgendwelche gegenstände zu zerstören oder einfach mich selbst zu verletzen... ich dachte niemals das ich so weit gehen würde, schon gar nicht bei einem menschen den ich tatsächlich liebe zur abwechslung.. Vielleicht auch noch interessantes detail am rande, sie steht bei sexuellen handlungen auf gewalt - für mich was es immer tabu einer frau weh zu tun, aber nach dem sie es wollte hab ich mich darauf eingelassen (hat eh monate gedauert bis ich das halbwegs hemmungsfrei machen konnte) - zeitgleich überschritt ich diese grenze dann eben auch beim streit. Gut, ich hab sie nie geschlagen, trotzdem reichte es ihr - und zwar von einem tag auf den anderen. Nun wohne ich bei einem freund am sofa, fühle mich alleine und komplett unverstanden... die aggression ist natürlich nicht entschuldbar, ich schäme mich auch total für diese ausbrüche... Aber das war bisher auch nie ein problem weil ich noch nie eine partnerin hatte die so dermaßen auf kampf und provokation eingestellt ist. Nun werde ich auf jeden fall ausgeschlossen, ich darf sie nicht mehr berühren und sie lässt mich zappeln was unsere zukunft angeht was für mich sehr schwer zu verkraften ist. Am freitag noch totale liebe und sie war traurig das sie noch immer nicht schwanger ist (versuchen es schon seit monaten) und seit Sonntag darf ich sie nicht mehr berühren und soll nicht mehr heimkommen. Sie geniesst die zeit ohne mich und ich leide weil mir meine familie (sie hat auch einen sohn für den ich mittlerweile auch der papa war) genommen wurde und ich nicht mal mehr ein zu hause habe... Verstehe nicht wies so schnell soweit kommen konnte ich weiss nicht wirklich was ich gegen meine aggression machen soll... ab einem gewissen punkt verliere ich einfach die kontrolle... Aber kann eine therapie hierbei helfen? Meine bisherigen erfahrungen mit therapien sind eher wenig positiv... Ich weiss wirklich nicht was ich machen soll, ich hasse mich doch selber für das potentielle monster das in mir steckt, aber ich krieg das einfach nicht los...

Werbung

Benutzeravatar

mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1532

Beitrag Do., 20.08.2009, 23:22

Hallo,
Sie provoziehrte mich bis aufs blut (mit ruhig bleiben während ich zu schreien begann und geziehlten trotzigen bemerkungen und sarkasmus, gleichgültigkeit usw).
Oh, sie provozierte dich, nachdem du schon mit Schreien angefangen hattest? Fast hätte ich es so verstanden, dass du schriest, weil sie dich provozierte.
Ich hatte ihr von anfang an gesagt das ich an depressionen leide, das ich aufbrausend bin und das sie bestimte dinge einfach nicht machen soll weil ich mich sonst irgendwann nicht mehr kontrollieren kann.
Was für Dinge?

Nun wohne ich bei einem freund am sofa, fühle mich alleine und komplett unverstanden...
Solange das so ist, wirst du auch nicht glauben, dass dir eine Therapie helfen kann.


Ich denke zum einen, dass du ein großes Problem hast, da du es nicht schaffst, dir einzugestehen, dass du die Verantwortung trägst wenn du körperlich übergriffig wirst und dass das nicht eigentlich ja doch ihre eigene Schuld ist.

Zum anderen bezweifle ich, dass eure Beziehung ohne deine Körperlichkeiten langfristig besser laufen würde. Manche Paare wollen ständig diese Extreme, weil sie sich sonst irgendwie langweilen. Sowas verläuft meiner Meinung nach entweder kruz und intensiv oder lang und grauenhaft.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag