Frauenarztbesuch...

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Beebee
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Frauenarztbesuch...

Beitrag Mo., 17.06.2013, 17:29

Hallo!
An alle, die einen Missbrauch o.ä. hinter sich haben...
Wie ist für euch, der Besuch beim Gynäkologen? Ist es ok oder geht vorher/nachher/dabei auch so extrem schlecht?
Weiß euer Arzt von der Problematik und wenn ja, was wird getan, um euch die Untersuchung zu erleichtern und erträglicher zu machen? Was tut der Arzt eventuell und was tut ihr in der Situation, wo es auf den Stuhl geht selber? Müßt ihr zwangsläufig auf den Stuhl oder ist der Arzt auch bereit, die Untersuchung anders (wie?) durchzuführen?
LG Beebee

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(e)
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 17:40

Liebe Beebee

Ich hab auch total Mühe mit dem Frauenarztthema, kann mich immer noch nicht entschließen, die neue Gynäkologin vor Ort aufzusuchen. Der Gynäkologe davor hatte eine sehr neutrale Arzt, wo ich keine Bedenken hatte und es ging. Jetzt wieder was Neues, wieder ein großer Überwindungsschritt von 2 Jahren ... Wichtig ist für mich die Neutralität der Herangehensweise, eben sehr klinisch. Ich werd jetzt noch etwas abwarten. Ob das mit den missbräuchlichen Erfahrungen zusammenhängt, weiß ich nicht. Vielleicht. Wäre möglich.
Lieben Gruß
elana

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Beebee
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 18:10

Also *vorher* hatte ich keine Probleme mit dem Besuch beim Gyn. Ich hatte eine ganz ganz tolle Ärztin und bei ihr war es in Ordnung für mich. Leider wohne ich mittlerweile in einer anderen Stadt und hier finde ich keine passende Ärztin. Ein männlicher Gynäkologe ist sowieso völlig ausgeschlossen.
Ich war letztens bei meiner FÄ und sie weiß um die Problematik aber sie wollte sich auf nichts einlassen, außer, daß sie "schnell macht". Sie ist nett aber ich finde, sie geht da schlecht auf mich ein.
Auch mir fällt es extrem schwer, mich auf wen neues einzustellen aber ich fühle mich dort überhaupt nicht mehr wohl.
Ich frage mich halt, was eure Ärzte da konkret tun oder auch grad nicht tun, um das Ganze erträglicher für euch zu gestalten.
Denn wenn ich jedes mal spätestens danach völlig zusammenbreche, dann geh ich irgendwann gar nicht mehr.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 18:15

was soll ich sagen?

Ich war bei über 20 Gynäkologen und: ich geh offline und habe mir angewöhnt dabei an schöne Dinge zu denken.

Nun habe ich in einer Uniklinik eine sehr gute Gynäkologin gefunden.
Wenn sie vaginal untersucht bekomme ich immer ein Tuch über den Schambereich.
Ausserdem trage ich dann meist Röcke oder ganz lange Shirts so dass ich nicht so nackt bin bis ich auf dem Stuhl bin.

Ich habe Narben im Genitalbereich, die aus meinen SVV Zeiten stammen.
Von all den vielen Gynäkologen haben mich nur 2 angseprochen darauf
eben meine Klinik Gyn und einmal ein niedergelassener FA.
Diese Beiden wissen auch um die Vergangenheit.

Ich liege nicht immer auf dem Stuhl sondern manchmal auch auf der Liege
je nachdem, wie ich das möchte.

Und dann wie gesagt: denk ich an was Schönes und träum mich weg.

Irgendwie hab ich mich dran gewöhnt, keine Ahnung.
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Beebee
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 18:43

Danke für die Antworten!
Das mit der Liege habe ich auch vorgeschlagen aber sie wollte sich halt nicht drauf einlassen und sagte, das ginge eben nicht anders.
AdW, ich bin total froh zu lesen, daß deine Gyn das mit der Liege macht! Schön zu wissen, daß es ja anscheinend doch möglich ist.
Dennoch weiß ich grad nicht, wie ich mich überwinden soll, eine andere Ärztin aufzusuchen und ihr das Problem wieder zu schildern. Ich mag gar nicht drüber reden. Und wenn ich die nicht kenne, dann ist es umso schwieriger.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 18:46

ich verstehe nicht wieso das nicht gehen sollte.
Der Vorschlag kam sogar von meiner Gynäkologin.
Auch, dass sie immer das Tuch drüber legt war keine Idee von mir.
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Beebee
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 19:00

Tja und manche zeigen da irgendwie überhaupt kein Verständnis... Sie fragte mich dann sogar bei der Untersuchung, ob ich auch Probleme beim Sex hätte. Das fand ich in der Situation ziemlich unangebracht und das hat es irgendwie noch schlimmer gemacht. Auch, weil ich mir grad vorher die "Abfuhr" von ihr geholt hatte. Ich mußte die Untersuchung aber hinter mich bringen, weil ich Beschwerden hatte, jedoch wäre ich am allerliebsten sofort abgehauen. Aber dann hätte ich mich wahrscheinlich überhaupt nicht untersuchen lassen und zu einer fremden Ärztin wär ich in dem Moment auch nicht gegangen.
Ich drifte dann auch immer total ab und meistens schaffe ich es währenddessen nach außen hin ruhig zu bleiben aber spätestens wenn ich aus der Praxis raus bin, breche ich zusammen.
Ich überlege, mir jetzt, wo ich grad keine Beschwerden habe, mal Ärztinnen anzusehen aber ich kann ja nicht ständig ohne Beschwerden, zum Gyn gehen, oder?
Ich weiß nicht, wie ich eine Ärztin finden soll, die da einfühlsam genug ist und woher ich die Überwindung nehmen soll, das überhaupt nochmal in Angriff zu nehmen...

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(e)
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 19:04

Ich hatte auch Probleme mit Ärztinnen, deshalb ging ich immer zu männlichen Gynäkologen, weil sie voll auf klinisch machen. Aber diesmal ist es eben eine Gynäkologin. Mein Gynäkologe zog um. Meine Mutter hat aber die neue Gynäkologin ausgetestet und findet sie gut, sie sei auch sehr klinisch. Überall Geräte.
Lieben Gruß
elana

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 19:08

oh je, mir gings 1zu1 auch mal so mit einem Gyn
wirklich genau das gleiche: während der Untersuchung die Frage nach dem Sex.
Dieser FA wusste allerdings nichts von meiner Vergangenheit sondern fragte ganz unbedarft als er die schlecht vernähte Dammschnittnaht sah.

Ich weiss, dass das bescheuert klingt, wie ein Witz wenn ich sage, ich denke dabei an was Schönes.
Aber es ist ehrlich so.
Ich liege dann da und denke an den letzte Urlaub oder was wir als nächstes unternehmen...
dann ist es meist auch schon vorbei.
Manchmal spricht meine Gynäkologin auch mit mir während der Untersuchung dann bin ich auch abgelenkt.

Wenn ich rauss gehe aus dem Gebäude muss ich mich dann allerdings auch erstmal kurz auf eine Bank setzen und tief durchatmen bevor ich ins Auto steige.

Deine Idee ohne Beschwerden Gyns anzuschauen finde ich eigentlich ganz gut.
Du kannst dann mit ihnen sprechen ohne dich untersuchen zu lassen.

LG ADW
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Beebee
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 19:29

Wie gesagt, ein männlicher Arzt ginge bei mir gar nicht und auch das allzu Klinische wäre für mich glaub ich auch eher schlecht.

Ich kriege mich leider im Vorhinein, wenn ich weiß, dass ich zum Gyn muß, schon recht schlecht wieder runter, weil allein der Gedanke an die Untersuchung mir teilweise schon Weinkrämpfe beschert.
Dabei bin ich dann auch irgendwie weg. Ich kriege kaum mit, was sie sagt, ich kann nur auf die Berührungen, die sich einfach furchtbar anfühlen, achten und manchmal bekomme ich gar nix mit und es ist danach umso heftiger.
Und irgendwie ist es mir auch unangenehm, das beim Arzt anzusprechen und jetzt hab ich mich dann letztes Mal endlich getraut und darum gebeten, dass wir uns irgendetwas anderes für mich überlegen, damit ich die Untersuchung besser überstehe aber weil das so abgeblockt wurde, trau ich mich glaub ich gar nicht, das nochmal bei wem anders zu versuchen.
Ja und dann fragt sie mich dabei noch, wie es mit dem Sex geht...


montagne
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 20:00

Ich hatte auch einige Gynäkologinnen, die untersucht haben, wegen einer Erkrankung, die ich hatte.
Und obwohl ein vaginales Ultraschall bei mir auch weiterhin unabdingbar ist, weil ich nen gutartigen Tumor am Bauchfell und der Blase hatte, ähm ja, hab ich es bei guten Gyns so erlebt, dass kein Druck zu nem transvaginalen US gemacht wird. Also klar, der muss irgendwann sein, in bestimmten Fällen, aber wenns zu dem Termin nicht geht, dann eben nicht, dann komme ich eben wieder.
Das alleine hat mir schon so den Druck genommen, dass es immer ging.

Einmal wurde mir das Angebot gemacht, den US durch die Bauchdecke zu machen. Der Arzt (Chefarzt) sagte, man würde transvaginal schon mehr sehen können, aber manchmal (nicht immer) reiche es durch die Bauchdecke, insbesondere, wenn man vor kürzerem schon transvaginal gemacht hat und mit den Bildern vergleichen kann.
Der Arzt sagte mir auch, dass er es verstehen kann, dass es einem unangenehm ist, unabhängig vom Hintergrund, weil es nunmal eine Überschreitung von Grenzen ist, die sich leider nicht immer vermeiden lässt, dennoch...


Ich glaube es hängt letzlich meist von der Beziehung ab.
amor fati

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Gelli
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Beitrag Di., 18.06.2013, 07:12

Ihr alle habt den einen großen Vorteil mir gegenüber.

Alle seid ihr mutig überhaupt zu einem Gyn hin zu gehen.Ich dagegen bin schon seit 16 Jahren wo ich wegen der zweiten Schwangerschaft ewig da hinlatschen mußte,nicht mehr wieder da gewesen.

Es ist mir egal ob Frau oder Mann als Gyn,ich gehe freiwillig zu keinem Gyn mehr hin,ich finde das für mich so erbärmlich und widerlich.Egal ob ich mal deswegen erkranke oder nicht,ich geh nicht mehr zu einem Gyn hin.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Bambam1990
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Beitrag Di., 18.06.2013, 19:14

Mir geht es genauso wie Dir, nur mit dem Unterschied, dass ich nie zuvor dort war.

Gelli hat geschrieben:Ihr alle habt den einen großen Vorteil mir gegenüber.

Alle seid ihr mutig überhaupt zu einem Gyn hin zu gehen.Ich dagegen bin schon seit 16 Jahren wo ich wegen der zweiten Schwangerschaft ewig da hinlatschen mußte,nicht mehr wieder da gewesen.

Es ist mir egal ob Frau oder Mann als Gyn,ich gehe freiwillig zu keinem Gyn mehr hin,ich finde das für mich so erbärmlich und widerlich.Egal ob ich mal deswegen erkranke oder nicht,ich geh nicht mehr zu einem Gyn hin.

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oli
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Di., 18.06.2013, 20:21

Hallo,
ich lese hier im Forum schon eine ganze Weile mit und bin immer wieder fasziniert von der Offenheit, die in den Diskussionen und Gesprächen herrscht.
Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut hier auch etwas beizutragen, aber als ich das Thema hier gelesen habe "musste" ich mich quasi anmelden!
Das Problem Frauenarzt kenne ich nur zu gut. Ich bin jetzt 42 Jahre alt und schaffe es einfach nicht noch einmal zu einem Gyn zu gehen. Einmal war ich bei einer Gynäkologin da ich einen Knoten in der Brust getastet hatte. Das ist jetzt ca. 15 Jahre her.
Damals bin ich auf Drängen einer guten Freundin dorthin. Ich dachte es kann ja nicht so schlimm sein- andere schaffen das ja auch. Naja- das Ende vom Lied war, dass ich dort hyperventilierte und die Untersuchung abgebrochen wurde.

Für mich war seitdem immer klar, dass ich, bevor ich noch einmal zu einem Gyn gehe, lieber sterben werde. Damit war das Thema jahrelang für mich "gegessen".

Jetzt bin ich seit ca. 2 Jahren in Therapie (MB) und als ich im Frühjahr einen Abszeß im Schambereich hatte und fast nicht um einen Gynbesuch herumgekommen wäre, habe ich gespürt, dass ich mittlerweile wohl doch leben möchte. Den Abszeß habe ich dann zum Glück selber in den Griff bekommen.
Aber seit dem geht mir das Thema Gyn nicht mehr aus dem Kopf. Vom Verstand her weiß ich, dass es am besten wäre einen solchen Arztbesuch in Ruhe zu planen und anzugehen. Aber allein der Gedanke daran macht mich regelrecht panisch.
Ich habe keine Ahnung, ob ich dieses Thema je in den Griff bekommen werde...

oli

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**AufdemWeg**
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Beiträge: 3753

Beitrag Mi., 19.06.2013, 06:08

doch, ich beisse mich durch diese Besuche durch
schon alleine in den Schwangerschaften, da gehts nicht nur um mich und da stell ich meine Gefühle soweit
weg, dass ich in der Situtaion wirklich wenig Zugriff habe.
UND ich gehe auch sonst, denn meine Angst eine tödliche Krankheit zu haben und womöglich daran zu sterbe
ist viel viel größer als die Angst vor dem Frauenarzt je sein könnte.
Bevor ich sterbe versuche ich alles.
Sterben vermeiden, so lange wie möglich.

LG ADW
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