SPIEGEL Online: Die dunkle Seite der Psychotherapie

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sandrin
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Beitrag Fr., 30.11.2012, 05:58

Stimmt, das ist mir auch aufgefallen.

Gerade, da ich jetzt selber wieder in der Situation bin, merke ich, welche Ohnmacht das in mir auslöst. Denn eines ist doch auch klar. In dem Moment, in dem wirklich Schwierigkeiten auftreten, kommt kein Mensch auf die Idee, dass es an der Therapie selbst liegen könnte. Und schon bleibt der Patient wieder mit dem Gefühl zurück, er sei ein hoffnungsloser Fall und es läge an ihm. Ich finde das sehr, sehr problematisch.

Sandrin

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(e)
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Beitrag Fr., 30.11.2012, 06:03

Könnte natürlich auch sein, dass die Kassen dann damit argumentieren, dass die Therapien eh nicht unbedingt funktionieren, und Therapien vielleicht nur noch in Extremfällen bezahlt werden oder nur für wenige Stunden, damit es nicht zu sehr destablisiert.

Ich persönlich würde sagen, dass eine Therapie auch dann hilfreich ist, wenn die Störung selbst weiterbesteht. Innere Fortschritte lassen sich nur schwer messen. Wechseln sollte man aber schon immer können, wenn die Therapie dem Patienten nicht zusagt.
Lieben Gruß
elana

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sandrin
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Beitrag Fr., 30.11.2012, 06:11

Das sowieso. Heilung ist doch ohnehin eher die Ausnahme. Aber eine Milderung der Symptome ist doch auch schon ein Gewinn!
Ich sehe es aber auch wie du, elana. Die Kassen werden früher oder später mal aussteigen aus der Finanzierung.
Wichtig ist doch aber auch, dass man sich der Risiken bewusst ist und rechtzeitig die Notbremse zieht, wenn das was schief läuft.

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Beitrag Fr., 30.11.2012, 07:20

Ja. manchmal denke ich darüber nach, wie es gewesen wäre, wenn ich nie erfahren hätte, dass ich überhaupt psychisch "speziell" bin. Ich dachte 40 Jahre lang, ich sei normaler als jeder andere, sozusagen der einzige Normale in einer verrückten Welt. Und nun das ... Natürlich verstehe ich mich nun besser und habe die große Chance, nicht weiter betriebsblind durchs Leben zu latschen wie die meisten Menschen. Aber um welchen Preis? Man muss für alles bezahlen, womit ich jetzt nicht nur Geld meine ...
Lieben Gruß
elana

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Jenny Doe
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Beitrag So., 02.12.2012, 17:10

Beipackzettel für die Psychotherapie
Wenn Menschen eine Therapie beginnen, ahnen sie nichts von möglichen Nebenwirkungen.

http://www.zeit.de/2012/48/Psychotherap ... packzettel

Beipackzettel für die Psychotherapie
Es fehlt ein Meldesystem für die Nebenwirkungen

http://www.zeit.de/2012/48/Psychotherap ... el/seite-2
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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sandrin
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Beitrag So., 02.12.2012, 20:15

Krass, wirklich. Aber ich finde es super, dass gerade ein Psychotherapeut das so offen anzspricht. Ich kann mir auch vorstellen, dass das für die Psychotherapeuten ein rotes Tuch ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es erst einmal eine Kränkung ist, wenn man seinen Anteil für das Scheitern einer (Arbeits-)Beziehung sehen muss bzw. auch das System (ob nun Schule oder auch was Anderes) kritisch unter die Lupe nimmt. Aber das ist in so vielen Bereichen so.

Besonders interessant fand ich die Aussage in den Kommentaren unter dem Artikel, wo der Schreiber sagt, dass jegliche Kritik wiederum als Symptom des Patienten gedeutet wird.


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 00:11

Radiosendung online:

Beipackzettel für die Psychotherapie
Psychologen erforschen Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung

Von Stefanie Schramm
Deutschlandfunk 28.12.2012
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1962197/
Medizin.- Depressionen, Ängste, Essstörungen ...: Wer unter seelischen Problemen leidet, dem wird heute selbstverständlich eine Psychotherapie empfohlen. Manchmal kann eine solche Behandlung aber auch unerwünschte Wirkungen haben. Erste Forschungsprojekte untersuchen diese jetzt.
(...)
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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