Exzessive Selbstbefriedigung- Sucht (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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jailhouse
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Exzessive Selbstbefriedigung- Sucht (W)

Beitrag Di., 22.09.2009, 20:26

Hallo,
eigentlich ist das Wort Selbstbefriedigung nicht das richtige für das was ich tue, denn es gibt mir keine Befriedigung - Orgasmus ja, Befriedigung nein.

Schon als Kind habe ich mich oft stundenlang (mit Pausen) immer wieder erregt bis zum Orgasmus, anfangs ganz schnell, dann dauerte es immer länger, alles tat weh, ich war verkrampftund nervös, konnte aber nicht aufhören.

Heute ist es immer noch so, nicht mehr täglich wie früher, aber oft. Es geht nicht mehr so schnell und ich "kann" schneller nicht mehr. Aber dieses zwanghafte, getriebene Gefühl ist das Gleiche.

Irgendwie war mir damals klar, dass das nicht gut ist und ich habe in Büchern gesucht, ob es da eine Krankheit gibt. Wenn überhaupt bin ich immer nur auf solche moralischen Argumentationen gestoßen bzw. Ausführungen, dass man früher dachte, dass Masturbation schädlich sei usw. Aber das war und ist gar nicht der Punkt. Ich hatte nie das Gefühl, etwas zu tun, was irgendwie unmoralisch ist oder zu schlimmen Krankheiten führt und empfand auch keine Schuldgefühle. Es war wie oben schon erwähnt dieser innere Zwang.

Seit einiger Zeit denke ich, ohne das oder andere Dinge wie exzessives Essen, sehr scharfes Essen oder andere Kicks fühle ich gar nichts. Dann habe ich das Gefühl, irgendwie zu existieren, aber es geht mir nicht gut. Die einzige Ausnahme, wenn es mir wirklich gut geht und ich die oben beschriebenen Sachen nicht so brauche und mache, ist wenn ich verliebt bin. Deshalb produziere ich vielleicht ständig neue Verliebtheiten, obwohl ich verheiratet bin.

Das verunsichert mich sehr. Ich bin schon in Therapie, traue mich aber gar nicht, diese Dinge anzusprechen, weil sie mir peinlich sind.

Kennt jemand von Euch das? Oder hat eine Ahnung unter welcher "Störung" man solche Verhaltensweisen einordnet?

Bin übrigens weiblich und 49 Jahre alt und ziemlich verzweifelt.

Danke fürs Lesen
jailhouse

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hintermmond
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Beitrag Di., 22.09.2009, 22:25

In Therapie gehen und dann die Dinge über die man reden will nicht anzusprechen ist dorch irgendwie schade ums Geld. Immer raus mit der Sprache denke ich.

Darf ich fragen wie oft Du Dich selbst befriedigst? Mir gehts darum besser abschätzen zu können ob/wie weit Du Dich da in einem ungewöhnlichen Bereich befindest. Mehr mals täglich den Drang zu verspüren war bei mir in der Pupertät auch so. Mittlerweile(33) ist es schwächer, aber kommt immernoch vor.


"Seit einiger Zeit denke ich, ohne das oder andere Dinge wie exzessives Essen, sehr scharfes Essen oder andere Kicks fühle ich gar nichts. Dann habe ich das Gefühl, irgendwie zu existieren"
Ich denke als Mensch hat man den Vorteil und Nachteil gleichzeitig mit einem Bewusstsein ausgestattet zu sein. Also man beobachtet und bewertet sich selbst. Den meisten Tieren würde es reichen solche "Kicks" zu haben um glücklich zu sein. Als Mensch muss man den Selbstbeobachter, der auch ein Teil des ichs ist halt auch glücklich machen. Sonst fühlt man sich zB leer und unausgefüllt, oder unrund. Daher wäre mein Gedanke, dass Du Deinen selbstbeobachter Teil glücklich machen solltest. Irgendetwas was ihm gefallen könnte. Zum Beispiel wenn Du Dich einer Tätigkeit widmest die Du immerschon machen wolltest oder die Du meinst man sollte sie machen, oder die Du besonders gut kannst(Hausbauen?, Gemeinnützige Arbeit mit Kindern?, Beste Mama/Oma/Tante/Schwester der Welt werden?, Führende in der Tennisclubrangliste werden? usw.).

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Aurora
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Beiträge: 307

Beitrag Do., 24.09.2009, 15:26

Hi
Dann habe ich das Gefühl, irgendwie zu existieren, aber es geht mir nicht gut
Soweit ich über solche Dinge informiert bin, sind so Dinge die ins exzessive und zwanghafte gehen, oft der Versuch, eine innere Leere zu füllen.
Dazu gehört natürlich auch exzessives Essen und natürlich auch Sexualität
Du beschreibst ja auch selbst, dass du dich fühlst, als würdest du nicht existieren.

Da es bei dir schon als Kind solche Formen angenommen hat, wäre meine erste Frage, wie es in deinem Elternhaus ausgesehen hat. Wurdest du geliebt? Haben deine Eltern sich um dich gekümmert? oder wurdest du vernachlässigt?
Du bist heute verheiratet, aber anscheinend sind diese Zwänge immer noch nicht besser geworden, dazu schreibst du, dass du dich immer wieder neu verliebst, um dich besser fühlen zu können. Wie sieht es denn in deiner Ehe so aus?

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