Missbrauch durch Bruder-deswegen Hemmungen?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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bea25
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Missbrauch durch Bruder-deswegen Hemmungen?

Beitrag Fr., 08.02.2008, 10:40

Hallo,
ich bin neu hier im Forum und finde es klasse wie sich hier gegenseitig geholfen und beraten wird. Deswegen dachte ich mir, ich werde mein Geheimnis verraten um zu erfahren ob es mich belastet.
Zwischen meinem 11 bis 13 Lebensjahr hat mein Bruder mich missbraucht, wenn man das so sagen kann. Er hat sich häufig vor mir selbst befriedigt und ich musste ihn 3 mal oral befriedigen. (er kam oft abends in mein Zimmer oder wenn wir im Urlaub in einem Zimmer geschlafen haben)
Bis heute kann ich es nicht einschätzen ob das normal ist? ich komme aus einem sehr guten Elternhaus, ich liebe meine Eltern und kann immer auf sie zählen. Auch zu meinem Bruder habe ich ein gutes Verhältnis, er kommt nur noch alle paar Wochen Heim und wenn er da ist, verstehen wir uns sehr gut, reden auch sonst über alles.
Wir haben darüber nie gesprochen....ich werde darüber auch nie reden- mit meiner Familie

Nun zu meiner Frage, in meiner letzten Beziehung (4 Jahre) hatte ich nie Lust auf Sex, habe aber genauso gespielt wie bei meinem Bruder, auch den Oralverkehr vollzog ich wie automatisch, aber voller Ekel. Meinen ex-freund habe ich nie innigst geliebt, er war mehr wie ein guter Freunde, als mehr.

Jetzt habe ich einen neuen Freund den ich sehr sehr mag und das erste mal empfine ich sehr große Lust auf Sex. Ich mache mir auch kaum Gedanken, sondern lass mich einfach treiben und das erste mal in meinem Leben habe ich wirklich Lust. Nur bei der Vorstellung ihn Oral zu befriedigen, krempelt sich in mir alles um. Auch sonst habe ich mitten beim Sex Ängste und schäme mich. Das kommt aber wirklich nicht oft vor, bis jetzt 3 mal.

Nun meine Frage, sollte ich ihm irgendetwas in diese Richtung sagen? Wie kann ich dafür sorgen das ich mich ganz fallen lassen kann? Ich bin zeimlich verwirrt, denn erst seit dem ich wirklich Lust auf Sex habe kommen diese Erinnerungen wieder hoch...oder ist es besser niemanden etwas zu sagen?

Liebe Grüße,
Bea

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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 08.02.2008, 20:09

Huhu Bea!

Herzlich Willkommen im Forum!
bea25 hat geschrieben:Bis heute kann ich es nicht einschätzen ob das normal ist?
Hm... ich denke für "normal" gibt es keine eindeutige Definition. Üblich ist es sicher nicht, was dein Bruder getan hat. Wie alt war er da? Wie hast du es damals empfunden? Fandest du es schlimm? Eklig? Peinlich?

Dass du den Sex mit deinem neuen Freund als sehr schön empfindest (jedenfalls meistens), ist doch toll. Wollte er denn schon einmal, dass du ihn oral befriedigst? Glaubst du, du kannst ihm so weit vertrauen, dass du mit ihm über deinen Ekel hinsichtlich des Oralverkehrs sprechen kannst? Falls es dir hilft, dich entspannter zu fühlen, dann würde ich es ihm an deiner Stelle sagen. Du musst ihm ja nicht sagen, woher dieser Ekel kommt - oder du sagst nur allgemein, dass du mal schlechte Erfahrungen gemacht hast. Wenn er das weiß und respektiert, brauchst du keine Angst mehr zu haben, dass er es irgendwann von dir erwarten wird. Vielleicht hilft dir diese Sicherheit, dich beim Sex besser fallenzulassen.

Ob du sonst mit jemandem darüber reden magst (z.B. mit einem Außenstehenden, etwa deinem Hausarzt), weißt du selber am besten.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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bea25
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Beitrag Mo., 11.02.2008, 22:52

hallo Gärtnerin,
danke für deine Antwort.
Also mein Bruder war damals 14-16 Jahre alt. ich weiß das ich mich dabei wie taub gefühlt habe und danach sehr schlecht. ich habe mich immer sehr geschämt, besonders vor meine eltern. denn er hat es auch im Urlaub gemacht, in Buchten am Strand neben unseren Eltern...aber gewollt habe ich es nie. ich weiß auch nicht warum ich das gemacht habe, ich hätte mich ja auch wehren können.

Nein, meinem neuen Freund vertarue ich noch nicht so stark. Kennen uns noch nicht so lang und es ist auch unsicher ob was längeres daraus wird, da er bindungsprobleme hat. Aber im Moment stehen die Sterne ganz gut für uns
ja ich denke es ist eine gute Idee ihm das zu sagen (also mit schlechten Erfahrungen) aber erst wenn das mit uns weiter so gut läuft und mein Bauch sagt, das das der richtige Zeitpunkt ist....

Vielen vielen Dank....du hast mir schon geholfen

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Fritz
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Beitrag Di., 12.02.2008, 19:57

Liebe Bea,

es gibt sehr viele Frauen, die Oralsex nicht mögen. Es gibt also keinen Grund, Dich deswegen zu schämen.
Du kannst ja Deinem Freund auch sagen, dass Du Oralsex nicht magst. Jeder Mensch hat ja andere Sachen, die er mag und die er nicht mag...

LG
Fritz

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frozen rabbit
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 01:29

bea25 hat geschrieben:Wir haben darüber nie gesprochen....ich werde darüber auch nie reden- mit meiner Familie
Willst du nicht wissen, ob er es jetzt im Nachhinein bereut? Oder willst du nicht riskieren, die "heile Familie" zu verlieren? Wäre nicht wenigstens eine Entschuldigung von ihm angebracht, auch wenn es nichts ungeschehen machen kann?

Deine Eltern musst du auch nicht einbeziehen, aber ob es auf Dauer gut ist, diesen wichtigen Aspekt eurer beider Vergangenheit unausgesprochen zu lassen?!

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Otherwise
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 08:30

Hi bea,

wie darf man das verstehen:
ich habe mich immer sehr geschämt, besonders vor meine eltern. denn er hat es auch im Urlaub gemacht, in Buchten am Strand neben unseren Eltern...aber gewollt habe ich es nie.
Heißt das, das sie das gesehen haben?
Bis heute kann ich es nicht einschätzen ob das normal ist?
In meinen Augen ist es definitiv NICHT normal, dass ein jemand seine sexuellen Bedürfnisse einfach mal so an der Schwester auslebt.
Hast du jemals Therapie gemacht?

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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bea25
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 09:01

Hallo ihr lieben und danke für eure Antworten,
im Moment kann ich mir nicht vorstellen meinen Bruder jemals darauf anzusprechen...

Nein, meine Eltern haben nie etwas gesehen, ich weiß nicht warum ich mich dann vor ihnen so geschämt hatte. Aber wenn wir vier heute am Tisch sitzen oder alte Fimle ansehen aus solchen Urlauben, dann schäme ich mich wieder und muss mich darauf konzentrieren das ich gedanklich nicht abschweife....

Eine Therapie habe ich noch nie gemacht. Ich bin wirklich ein sehr offener, lebenslustiger Mensch und habe keine Probleme. Deswegen wüsste ich nicht ob eine Therapie sinnvoll wäre?!
Ich habe halt nur Probleme mich fallen zu lassen und habe Verlustängste...

Aber vielen Dank, ihr habt mir schon sehr geholfen, indem ihr auch denkt das dieses Verhalten nicht normal war. Ich fühle mich jetzt verstanden. Würdet ihr an meiner Stelle einen Therapeuten aufsuchen?

Lg

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Meeressturm
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 10:55

bea25 hat geschrieben: Ich habe halt nur Probleme mich fallen zu lassen und habe Verlustängste...

genau aus dem grund empfehlen dir andere eine therapie zu machen. Solche Probleme könnten manchmal hinderlich werden. Und ich denke, es ist sicher sehr unangenehm für dich, wenn du zB alte Urlaubsvideos ansiehst und Angst haben musst, gedanklich abzuschweifen.

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lemon
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 17:27

Für mich ist dein Verhalten schwer nachzuvollziehen, dass du dich nicht konfrontieren willst. Meinst du, es bliebe auf Dauer unter dem Teppich gekehrt? Ich denke das ist ein Trugschluss.
Wieso willst du deinen Bruder nicht darauf ansprechen?
Wovor hättest du Angst?
Was könnte kaputtgehen, außer eure "Schöntuerei"?
Meinst du dein Bruder hat es vergessen?
Ihr trefft euch und lügt euch sozusagen jedes Mal an.

Ich würde ihn darauf ansprechen und abwarten wie er reagiert...
So würde ich es tun, doch wenn du dich wirklich nicht traust und große Ängste deshalb hast, dann geh zu einem Therapeuten, denn schon allein die große Angst, die du davor verspürst, ist meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass du es unbedingt tun solltest.
Die Entscheidung liegt bei dir; natürlich kann es auch möglich sein, dass du es für dich selbst abklären kannst, ich denke, du wirst die richtige Entscheidung treffen.
lemon
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ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Fritz
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Beitrag Do., 14.02.2008, 20:07

lemon hat geschrieben:Für mich ist dein Verhalten schwer nachzuvollziehen, dass du dich nicht konfrontieren willst. Meinst du, es bliebe auf Dauer unter dem Teppich gekehrt? Ich denke das ist ein Trugschluss.
Wieso willst du deinen Bruder nicht darauf ansprechen?
Wovor hättest du Angst?
Was könnte kaputtgehen, außer eure "Schöntuerei"?
Meinst du dein Bruder hat es vergessen?
Ihr trefft euch und lügt euch sozusagen jedes Mal an.

Ich würde ihn darauf ansprechen und abwarten wie er reagiert...
So würde ich es tun, doch wenn du dich wirklich nicht traust und große Ängste deshalb hast, dann geh zu einem Therapeuten, denn schon allein die große Angst, die du davor verspürst, ist meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass du es unbedingt tun solltest.
Die Entscheidung liegt bei dir; natürlich kann es auch möglich sein, dass du es für dich selbst abklären kannst, ich denke, du wirst die richtige Entscheidung treffen.
lemon
Ich kann es nachvollziehen, dass sie es nicht möchte, ich brauchte auch ewig, ehe ich etwas ähnliches in meiner Familie ansprechen konnte - und das auch nur, weil ich es anders gar nicht mehr ausgehalten hätte...

Liebe Bea,

ich würde Dir zu einer Therapie raten - sieh es als Unterstützung an, mit Dir und Deinen zwei Problemen besser zurechtzukommen.

LG
Fritz

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lemon
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Beitrag Do., 14.02.2008, 21:04

Nun, ich kann es auch verstehn, wenn sie es nicht möchte oder sich eben nicht traut, irgendwann hat wohl alles seine Zeit. Doch denke ich mir immer, weshalb man alles so lange mit sich herum schleppen sollte, wenn es einem doch mal bewußt ist.
Eine Therapie finde ich gut, unterstützend, um sich innerlich zu klären, mit Konfrontation oder ohne, je nachdem, wies einem bekommt.
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Soli
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Beitrag So., 24.02.2008, 22:24

Hallo Bea!

Hier erkenne ich vom Alter bis zum Umfang sehr große Paralelen zu mir. Der einzige Unterschied ist, daß es bei mir nicht mein Bruder sondern ein anderer Verwandter war (aber im Altersunterschied paßt es wieder) und daß ich "nur" ein halbes Mal oral befriedigen mußte.
bea25 hat geschrieben:Zwischen meinem 11 bis 13 Lebensjahr hat mein Bruder mich missbraucht, wenn man das so sagen kann. Er hat sich häufig vor mir selbst befriedigt und ich musste ihn 3 mal oral befriedigen. (er kam oft abends in mein Zimmer oder wenn wir im Urlaub in einem Zimmer geschlafen haben)
Bis heute kann ich es nicht einschätzen ob das normal ist?
Auch ich kann immernoch nicht einschätzen, ob ich diese Erfahrungen schon unter "Mißbrauch" ablegen kann und wie ich damit umgehen sollte.

Ich kann Dir also leider nicht wirklich helfen, wollte Dir nur sagen, daß ich all Deine Gedanken, die Du gschrieben hast (inkl. daß Du nicht mit Deinem Bruder über dieses Thema sprechen möchtest) sehr gut nachvollziehen kann. Ich bin z. Zt. in Therapie, aber eigentlich nicht "deswegen" und ich kann mir z. Zt. auch nicht ernsthaft vorstellen mit meinem Therapeuten darüber zu sprechen, obwohl ich sehr, sehr großes Vertrauen zu ihm habe.

Den Tipp der anderen, über eine Therapie nachzudenken, finde ich im Übrigen sehr gut. Du profitierst da mit Sicherheit!

Ich wünsche Dir in jedem Fall alles Liebe!

Soli
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Nagetier
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Beitrag Di., 26.02.2008, 14:17

Hallo bea

Ich will nicht viel schreiben, habe auch nicht alles gelesen da mir das sehr Nahe geht. Ich wurde im etwa selben Alter wie von meinem Bruder missbraucht. Und ich habe definitiv deswegen Hemmungen. Ich konnte (kann) keine Beziehung aufbauen, denn sobald das Gefühl der körperlicher Nähe auftritt, schalte ich ab und versuche zu flüchten. Durch Therapie hat sich das gebessert. Soll heissen, ich kann jetzt auch mal eine Umarmung geniessen.

Mir hat geholfen, dass ich mich bemühe, das alles zu differenzieren. D.h. wenn es planbar ist, spreche ich mir gut zu: "Es ist nur eine Umarmung. Sie stellt keine Gefahr dar." Gut wie es beim Sex sein wird kann ich nicht sagen, da muss ich mich auch mal rantasten. Ich habe bemerkt, dass nur gewisse Sachen (Berührungen Bauch-Bauch, Halten am Hals/Nacken,...) mich dermassen aus der Bahn werfen. Vielleicht wäre es geschickt von dir, einmal darüber nach zu denken, ob sich diese Situationen vermeiden lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass mehrere gute Erlebnisse (also ohne Aufschrecken) dich stärken und du dich dann besser fallen lassen kannst.

Ich werde mein Bruder nicht darauf ansprechen. Ist ja auch nicht nötig und trägt nicht zu meiner Gesundung bei. (alles nur meine Meinung) Konfrontation ist nicht immer der richtige Weg. Meine Familie weiss nur, dass ich eine Therapie mache und der Rest geht sie nichts an.

Ich hoffe, du findest einen für dich guten Weg.
Alles liebe Nagetier

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lemon
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Beitrag Di., 26.02.2008, 14:24

Dein Beitrag hat mich berührt Nagetier und wohl hast du Recht, dass Konfrontation nicht immer eine Lösung ist.
Doch wie gehst du diesbezüglich mit deinen Gefühlen um?
Ich könnte mir vorstellen, dass da eine riesige Wut in dir steckt, was deinen Bruder betrifft? Hast du noch Kontakt zu ihm? Vielleicht magst dus erzählen, es berührt mich sehr, kann es jedoch (zum Glück) nicht nachempfinden, was da in einem Menschen, der solches erlebt hat vorgehen mag.
Ich bemerke nur meine eigene Reaktion, ich kriege schon Wut und Aggression beim Lesen, auf so eine Tat.
Alles Gute dir und dass die Therapie dir weiterhilft,
liebste Grüße
lemon
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Nagetier
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Beitrag Di., 26.02.2008, 15:29

Hey lemon

Man lernt damit umzugehen. Ja sicherlich habe ich Wut und Trauer und all so Zeug. Nur jetzt z.B. kann ich zwar daran denken aber Gefühle habe ich nicht dazu. Wie soll ich das sagen, es ist Nichtig. Nicht wichtig. Ich sehe in mich und sehe nichts. Es ist selten so, dass mich jemand verletzen kann. Ich bemerk das erst am Abend.
Sehr selten brichts auf und ja, dann gehe ich ab. Dann kommt alles. Verzweiflung, Panik, Angst, Trauer, Hilflosigkeit aber auch Wut und Aggression. Das schauckelt sich hoch. Bin wütend kann aber nichts ändern, werde traurig deswegen und dann wieder wütend weil ich kein Grund sehe traurig zu sein. Irgendwann am Zenit, wenn die Gedanken an Selbstmord kommen (oder ähnliche STOP-Signale) bin ich nur noch Beobachter, der ganz nüchtern seinen Gedanken zusieht und kommentiert. Dann legt sichs wieder und der Spuck ist vorbei.
Ich wünschte ich könnte von den intensiven Gefühlen mehr mit in mein Alltag mitnehmen. Vor allem Wut. Hasse mich schon selbst, weil ich nie wütend werde. Vor allem, da es so eine gute Energiequelle ist.
Also ein "Umgang" habe ich nicht damit. Es ist einfach so.

Ich habe relativ guten Kontakt zu ihm. Ich kann ihm nicht böse sein. Keine Ahnung warum, wäre vielleicht besser. Ich sehe es eher als meine Herausforderung. Ich will daran wachsen und nicht andere runterdrücken wie es so viele tun in unser Gesellschaft.

Das einzige was wirklich schmerzt, ist die Tatsache, dass mir die schönen Seiten des Lebens(sprich Frauen) nicht so geläufig sind. Aber das kann noch werden. Ist nur bitter wenn man Paare auf der Strasse sieht oder wiedermal so Herzschmerzfilme im Fernseh kommen.

Nagetier

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