Austausch über devotes Verhalten gewünscht

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Else
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Austausch über devotes Verhalten gewünscht

Beitrag Do., 13.03.2008, 17:48

Hallo zusammen,

da ich momentan aus gegebenem Anlaß ganz intensiv nach Info´s über dieses Thema suche, würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn sich hier der ein oder andere devote Mann (natürlich auch Frauen in einer ähnlichen Situation, wie der meinen) rumtreibt und auch bereit ist, sich darüber auszutauschen. Gern auch über PN, wer es nicht öffentlich möchte....

Versuche mal, meine Situation zu beschreiben:

Ich bin jetzt seit 1 ½ Jahren mit einem Mann zusammen und wir haben uns als „große Liebe“ bezeichnet. Wir haben schon beide die ein oder andere Beziehung/Ehe hinter uns, aber dieses Gefühl hatte bisher keiner von Beiden.

Nun stellten sich in der Vergangenheit leider mehrere Probleme ein, die wir Beide nicht erwartet hatten (ich fühle mich am neuen Wohnort nicht wohl, gibt RIESIGE Probleme mit seiner Tochter etc..... aber das ist ein anderes Thema).

Wir sind von Anfang an sehr offen miteinander umgegangen (na ja.... er eher als ich) und auch sexuell haben wir von Anfang an über alles gesprochen. Klasse fanden wir von Anfang an, dass wir Beide Rollenspiele total spannend und aufregend finden. So oder so....

So lief es auch eine ganze Zeit und auch wirklich toll und befriedigend für beide Seiten; klar... ich habe recht schnell bemerkt, dass er oftmals in die devote Rolle schlüpfen möchte... war auch kein Problem, weil ich beide Seite reizvoll finde..... Ziemlich früh (vor etwa einem Jahr) fiel mir allerdings der ein oder andere Kommentar von ihm auf. Nicht ständig, aber immer wieder kamen so kleine Äußerungen und da ich ein Mensch bin, der sehr viel „zwischen den Zeilen“ liest, ließ es mich „aufhorchen“... Irgendwie hatte er offensichtlichen den Wunsch, diese devote Rolle auch ins „normale“ Leben zu übernehmen. Es kam das ein oder andere „Angebot“ von ihm, was ich aber niemals wahr nahm..... fragt mich nicht warum... vielleicht aus Angst, weil ich das eigentlich nicht wollte??? Aus Unsicherheit, damit umzugehen????
Dazu gesagt, ich bin auch nicht grad der dominanteste Mensch, der anderen sagt, was sie zu tun haben....

Wie ich in einem anderen Beitrag antwortete, hat er mir dann vor einem halben Jahr mitgeteilt, dass er gern Strumpfhosen trägt (hatte ich geahnt) und akzeptiere es, obwohl ich nicht wirklich begeistert bin, wie ich zugeben muss.....

Nun hat er mir vor einigen Wochen (in einer „spielerischen Situation im Bett“) mitgeteilt, dass er mir hörig ist.... Ich hab´s ignoriert.... bzw. es versucht und weiter versucht, diese Äußerung auf unser „Spielchen“ zurück zu führen.... ahnte aber irgendwie, dass das nicht zutreffend ist.

Mein Zwischen-den-Zeilen-lesen trügt mich sehr selten und so war es auch dieses Mal. Wir sprachen irgendwann drüber (er wollte es mir mitteilen) und er sagte mir, dass es irgendwie eine Eigendynamik gegeben habe...... er hat den Wunsch, diese devote Haltung auch in Teilen in unser „normales Leben“ zu übertragen. Auch ist es für ihn teilweise kein Spielchen mehr beim Sex, denn er KANN sich gegen das ein oder andere nicht wehren... selbst, wenn er wollte.

Unsere alltäglichen Probleme haben momentan ein heftiges Ausmaß angenommen und er spricht das ein oder andere Mal deutlich von Trennung, wie auch grad wieder z.Zt., wo er mit mit seiner Tochter im Urlaub ist (Ortsabwesenheit=Kopfentscheidungen???) Komischerweise ist alles erst SO heftig gekommen, seit er sich mir offenbart hat und ich habe das Gefühl, dass es damit zusammen hängt. Die direkte Nachfrage bei ihm, beantwortet er damit, dass es sein könnte, dass es damit zusammenhängt, weil er tierische Angst davor hat...... Er weiß nicht, wie wir damit so umgehen können, dass wir Beide zufrieden sind und hat wohl wahnsinnige Angst vor dem „no-retourn“, wie er es nennt. Wir waren Beide davon überzeugt, eine Beziehung „auf gleicher Augenhöhe“ führen zu wollen.

Von meiner Seite ist natürlich auch viel Angst... viel Unsicherheit.... viel Unwissenheit. Wie sind die Auswirkungen? Will/kann ich damit leben? Wo ist die Grenze? (kann er mir nicht beantworten, weiß er ja selbst nicht), wo führt das hin? Können wir damit glücklich werden?

Ich habe es offensichtlich vor ihm selbst geahnt/gewusst und ihm war es –lt. seiner Aussage- erst viel später so klar, von daher weiß er damit selbst nicht umzugehen.

Würde mich wahnsinnig über Austausch „Erfahrener“ freuen.... ob mit Frauen in meiner Situation, oder sehr gern auch mit den Herren der Schöpfung, die es irgendwann für sich selbst entdeckt haben.

Liebe Grüße
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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Gregor Samsa
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Beitrag So., 16.03.2008, 12:09

Liebe Else,

ich kann da wohl ein Wort mitreden.

Allerdings bin ich ein Switcher, d.h. das Devote ist nur ein, wenn auch DER beherrschende Teil bei mir und ich fühle mich auch in weiblicher Bekleidung (gelegentlich) recht wohl.
Meine Ehefrau (seit 1996) ist nun schon recht lange bei mir, allerdings habe ich immer wieder Geliebte nebenher, mit denen ich meine Fantasien total ungehemmt auslebe.

Mit meiner Frau läuft auf der sexuellen Ebene eher etwas wie Fetish-Sex, in dem sie sich selbst mit viel schwarzer und roter Lackwäsche und auch einigem Vergnügen selbst zur Hure und Sklavin stilisiert. Leichte Bondage ist möglich, aber schon schlagen und demütigen ginge gar nicht. Ich würde SIE auch nie schlagen, weil sie nicht maso ist.

Ihr gegenüber bin ich eher nicht devot, weil sie keinerlei dominante Ausstrahlung hat.

Keine Ahnung, ob Dir das weiterhilft, wenn Du magst, können wir uns auch ausführlich mailen etc.

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Rebell5812
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 15:35

Hallo Else,

was mir bisher immer wieder auffällt, tun sich Männer äußerst schwer damit, sich gegenüber der Ehefrau oder Lebenspartnerin gegenüber zu outen.
Frauen tun sich im Verhältnis zu Männern erheblich schwerer, ausgefallene Neigungen zu akzeptieren.
Warum das so ist, habe ich bisher auch noch nicht verstanden.
Ich selbst bin z. B bekennender "Gummihosen"-Träger (Plastikwindelhosen), was komischerweise, seit ich mich von meiner Ehefrau, die überhaupt kein Verständnis für diverse Neigungen hatte, getrennt habe, von vielen der jetzt mit mir liierten Dame und etlichen anderen Frauen aus meinem Bekanntenkreis sehr geschätzt und akzeptiert wird.
Seltsame Welt.
Ich kann Dich trotz allem sehr gut in Deiner Situation verstehen.

Gruß
Rebell5812

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Rebell5812
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 15:35

Hallo Else,

was mir bisher immer wieder auffällt, tun sich Männer äußerst schwer damit, sich gegenüber der Ehefrau oder Lebenspartnerin gegenüber zu outen.
Frauen tun sich im Verhältnis zu Männern erheblich schwerer, ausgefallene Neigungen zu akzeptieren.
Warum das so ist, habe ich bisher auch noch nicht verstanden.
Ich selbst bin z. B bekennender "Gummihosen"-Träger (Plastikwindelhosen), was komischerweise, seit ich mich von meiner Ehefrau, die überhaupt kein Verständnis für diverse Neigungen hatte, getrennt habe, von vielen der jetzt mit mir liierten Dame und etlichen anderen Frauen aus meinem Bekanntenkreis sehr geschätzt und akzeptiert wird.
Seltsame Welt.
Ich kann Dich trotz allem sehr gut in Deiner Situation verstehen.

Gruß
Rebell5812

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Else
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 20:02

Hallo Gregor S. und Rebell,

danke erst mal für die ehrlichen Antworten. Viele öffentliche gibt es ja hier nicht davon, weshalb ich auch noch in einem anderen Forum gepostet habe.

Nochmal zur Klarstellung, weil ich nicht weiß, ob ich das deutlich genug rüber gebracht habe. Es geht nicht um das sexuelle Ausleben eben dieser Phantasien! Das tun wir, solange wir uns kennen... natürlich hat sich das mit wachsendem Vertrauen gesteigert. DAS war auch immer klasse, wir haben es beide genossen, aufkommende Wünsche realisiert, ausprobiert, abgehakt oder weiter ausgebaut..... je nachdem. Wir reden –so glaube ich- sehr offen über unsere Wünsche was dies betrifft Es geht hier also nicht um „ausgefallene Neigungen“, die nicht zur Sprache kommen dürfen! Wenn auch vom anderen das ein oder andere Mal nicht geschätzt, so ist es immer möglich gewesen, alles anzusprechen.

Es geht primär darum, dass mein Freund den Wunsch/das Verlangen hat, eben dieses teilweise im Spielchen gelebte, devote Verhalten in den Alltag zu integrieren! Wie das überhaupt funktionieren soll, war mir komplett schleierhaft und es kommt eben auch viel Unsicherheit und Unwissenheit dazu. Will er nur ein paar Spielchen mehr im Alltag (kein Problem), oder will er sich aus meiner „Augenhöhe“ entfernen?? (DAS wäre mit Sicherheit ein Problem) Daß er diese Neigungen anderweitig auslebt, ist für uns beide völlig unakzeptabel! Außerdem sagt er ja auch (was ich ihm auch glaube), dass dieser Wunsch in ihm erst in unserer Beziehung aufgekeimt ist; d.h. ja entweder gab es einen Auslöser, oder ich selbst bin der Auslöser, weil ich in ihm Phantasien wecke, die er in dieser Form nicht kannte.

Was die Gummihosen (bei meinem Freund Strumpfhosen) betrifft, so würde ich mich da gern erklären, denn es hat nichts damit zu tun, das mir ausgefallene Neigungen zu schaffen machen.

Leider ist es zunehmend so, dass man sich erklären und in die „prüde“ Ecke drängen lassen muss, wenn man a, b oder c nicht mag. Davon möchte ich mich gern befreien! Ich mag wirklich viele ausgefallene Neigungen, genieße sie, probiere gern, bin offen..... aber es gibt auch einige Dinge (auch wenn sie in manchen Augen „harmloser“ sind), die mir einfach nicht gefallen. So wie eben dem einen 08/15, dem anderen die Reiterstellung und dem nächsten Oralsex nicht gefällt. Dann ist es so und ich finde, es hat akzeptiert zur werden.

Mir gefällt (rein von der Vorstellung) mein Freund in Strumpfhosen nicht... NICHT wegen einer Neigung, sondern weil mich der Gedanke einfach abtournt. Er ist ein relativ femininer Mann, was ich bisher auch immer total genossen habe, aber (für mich) hat alles seine Grenzen. Auch er möchte mit Sicherheit keine absolut maskuline Frau an seiner Seite und wenn ich nur noch in „Blaumännern“ bekleidet bin, einen Gang habe, wie John Wayne ohne Pferd, mich mit einer Bierpulle mit den Bauarbeitern über Zaun unterhalte, Freunden bei der Begrüßung locker flockig einen Schlag auf die Schulter gebe.... ich bin mir sicher, dass ihm das nicht gefallen würde. Und SO geht es mir eben teilweise. Seine feminine Art mag ich.... aber in Grenzen..... und die Grenze war bei mir mit den Strumpfhosen einfach überschritten. Inzwischen sehe ich die ganze Sache schon wieder etwas lockerer und bin mir nicht sicher, ob ich einfach nur „akzeptiere“, oder irgendwann auch bereit bin, da den ein oder anderen Blick hinzuwerfen.....

Es geht mir definitiv NUR um den Alltag mit dieser Neigung! Ob es lebbar ist, ob man die Augenhöhe verliert, die für mich (uns) so wichtig ist, ob die Beziehung einen anderen Stellenwert bekommt. Nicht um das Geschocktsein einer Ehefrau, die bisher nur Blümchen kannte.

Lebt Ihr Beide es auch eben in diesem?

LG
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Gregor Samsa
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 21:22

Hallo, Else,

nur mal kurz zwischengehakt:
will er das, was wir S/Mer "24/7" nennen oder wie ist das jetzt zu verstehen ?

"24/7" halte ich für nicht wirklich lebbar und ich verstehe schon, dass Du ihn nicht in stockings haben magst.

Ich würde meine Geliebte (Mona) auch nicht als "Mann" haben wollen, Dominanz kann ja auch etwas sehr genuin weibliches sein!

Also ? 24/7 ?

Ich brauche einfach eine Menge taktiler Reize und meine Frau ist zu raffiniert-grazil für sowas-> Doppelleben, was machbar ist, weil ich 18 km von hier entfernt arbeite und ich kein Christ bin.

Mein Alltag ist sehr durch meinen Beruf geprägt, in dem ich eine sehr kooperative, nicht autoritäre Leitungsfunktion lebe, in einem grossem TEAM. Ansonsten ist mein Alltag durch viele Dinge geprägt, die nicht nur erotisch sind (Literatur, Musik, Sport, Schach!).

Ein durch Sex oder S/M geprägter Alltag würde sich rasch totlaufen, ich bin kein pubertierender Teenie mehr.

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Irrlicht
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Beitrag Do., 20.03.2008, 08:31

Hallo Else,

ich kann über den sexuellen Aspekt devoter Neigungen nichts sagen - aber der ist für Dich ja lt Deiner Aussage auch nicht das problematische Thema.

Mir fällt auf, dass Du von Schwierigkeiten in Eurem leben schreibst. Und nun hat er den Wunsch im Alltag devot zu sein, d.h. "nix zu sagen zu haben" (=müssen). Devot darf er Deiner Entscheidungskompetenz folgen, Du handelst als "Chef" oder "Mutter" und er muss sich nicht erwachsen verantwortlich Problemen stellen - denn er ist dann ja nur ausführendes Organ, wenn Du bestimmst, was wie zu tun ist.

Der Wunsch, Verantwortung abzugeben, gelenkt und geleitet zu werden mag vor allem bei drückender Problemlast sehr verständlich sein. Aber als gleichberechtigte Partnerschaft könnte ich das nicht mehr sehen. Und das würde ich nicht wollen.

Vielleicht spricht er zZ von Trennung, weil er selber spürt, dass das über die sexuelle Neigung weit hinaus geht. Er möchte Kind sein und hat Dich zur lenkenden Mutter auserkoren. Es würde mir Angst machen, wäre ich bereit, mein eigenständiges Handeln und Denken aufzugeben.

Lg,

Irrlicht

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Gregor Samsa
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Beitrag Do., 20.03.2008, 08:59

Liebes Irrlicht,

der Ansatz ist recht nett, aber irreführend ( ).

Ich denke das beurteilen zu können, weil ich auch bisweilen 24/7-Gedanken hegte (was allein deshalb schon nicht in Frage kommt, weil ich auch in der Öffentlichkeit meinen Mann stehen muss UND ja auch eine dominante und sadistische Ader habe. Es wäre wohl auch zu langweilig, wo bleibt dann das Einsetzen des Kicks und Klicks ?).

Man kann nicht einfach hergehen und sagen, alle devoten Männer seien Babies.

Für mich ist eher der Gedanke der Minne bestimmend und das Ansehen der geliebten Frau als verehrungswürdige Königin und Göttin (ich klinge wie ein 3D-Sissy-Film!).
Auch das Paradox, meine unendliche kräftemässige Überlegenheit über die Frau ausblenden zu können, ist witzig und erregend zugleich.

Auch Männer möchten sich mal überwältigen lassen (das Odysseus-theme).

Die sexuelle Komponente bei dem Ganzen abzuziehen, geht sowieso gar nicht!

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Irrlicht
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Beitrag Do., 20.03.2008, 09:12

Hi Gregor Samsa,

Du magst völlig richtig liegen, dass ich mit meinem Gedankenansatz komplett daneben liege, ich hab nämlich echt keine Ahnung von den (psychischen) Bedingungen von SM.

Allerdings wollte ich nicht
sage(n), alle devoten Männer seien Babies.
Es schien mir hier jedoch naheliegend, dass Verantwortung abgeben wollen mit devotem Verhalten gekoppelt sein könnten. Dass sich die sexuelle Neigung (äh un-)selbstständig gemacht hat.



Lg,

Irrlicht

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Else
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Beitrag Do., 20.03.2008, 22:16

@ Gregor Samsa

Hmmmm... ob 24/7? Tja, die Frage stelle ich mir halt auch. So ganz genau weiß ich das nicht, weil wir eben noch nicht ausreichend darüber gesprochen haben, WAS in WELCHER Form der Wunsch ist. Eben nur „angeschnitten“ und jetzt, da er grad im Urlaub ist, informiere ich mich halt und er kann sich nicht wirklich ausreichend äußern. Ich habe aber die Vermutung (und auch bezugnehmend auf seine Äußerungen), dass es nicht darauf hinaus laufen soll/wird/könnte, denn er kann sich definitiv NICHT vorstellen, bestimmte Dinge abzugeben und der besagte „Wichtel“ an meiner Seite zu sein. Für mich schon einmal SEHR beruhigend.

Ich, als Person, scheine in diesem Wunschdenken/Verlangen schon eine große Rolle zu spielen, denn er sagte ja mehrfach, dass er das vorher in diesem (alltäglichen) Ausmaß nicht kannte und es irgendwie an mir/meiner Person/meiner Ausstrahlung liegen würde. Er nannte des weiteren versch. „Handhabungen“ von mir, Verhaltensweisen, die gerade eben dann diesen Wunsch auslösen. Also ist es wohl nicht so, dass er grundsätzlich immer dieses Verlangen hatte und es „irgendwie“ ausleben möchte, sondern eher umgekehrt....

Auch er ist kein pubertierender Teenie mehr (liegt altersmäßig noch weiter über Dir) und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er sein gesamtes Leben sexuell gesteuert (ob S/M, Bondage oder sub/dom) ausrichten will und wird. Er hat auch mehrere Interessen außerhalb dessen, wir auch zusammen und es gibt viele Phasen, wo das so gar keine Bedeutung hat!

@ Irrlicht

Da muss man auch nicht viel über sexuelle Neigungen wissen (Erfahrungen haben)..... ist ja eigentlich hier auch nebensächlich und mir ging es eher darum, ob/wie es im Alltag lebbar ist.... Eine Ansicht darüber kann ja auch jeder andere nachvollziehbar haben und die Situation, da der Partner mit x oder y kommt, kann ja jedem widerfahren..... ob erfahren, oder nicht.

OB es wirklich so ist, dass er sich versch. Verantwortlichkeiten entziehen will, kann ich natürlich nicht sagen, weil ich es eben nicht weiß.... und ich denke, auch ihm ist das mom. nicht wirklich klar; aber ich glaube es eigentlich nicht, denn es gibt versch. Dinge, bei denen er über meinen Kopf hinweg entscheidet (was ich in dem ein oder anderen Fall nicht gut fand) und er definitiv seinen eigenen Weg geht.... keine Verantwortlichkeit abgeben will... mir noch nicht einmal Mitspracherecht einräumt, weil ER es so will und auch nicht will, dass ich da irgendwelchen Einfluß drauf habe.

Er spricht m.E. derzeit mehr als oft über Trennung, weil er selbst mit der Situation nicht konform laufen kann... diese für ihn neu ist..... es für sich nicht akzeptieren will/kann und eben auch Angst hat, vor dem, was noch kommt/kommen kann. Er weiß selbst nicht, WO die Grenze ist, WIE weit es geht...... und ich glaube, er hat einfach Angst, es darauf ankommen zu lassen, was ich natürlich auch nachvollziehen kann.

Ich vermute mal eher dieses von Gregor Samsa: „ Für mich ist eher der Gedanke der Minne bestimmend und das Ansehen der geliebten Frau als verehrungswürdige Königin und Göttin (ich klinge wie ein 3D-Sissy-Film!).
Auch das Paradox, meine unendliche kräftemässige Überlegenheit über die Frau ausblenden zu können, ist witzig und erregend zugleich.

Auch Männer möchten sich mal überwältigen lassen (das Odysseus-theme).“

Oder hier schrieb jemand in einem anderen Forum: „Wenn er den Kick gerne öfter und intensiver genießen möchte, dann kann ich das sehr gut nachvollziehen. Wenn es für ihn geil ist, dominiert zu werden, dann will er das so oft es geht. Es ist wie Schokolade, die er nicht nur zum Nachtisch will, sondern einfach mal zwischendrin, immer wieder naschen und dass du ihm Schokolade in der Handtasche mitbringst. Plötzlich, und erwartet und auch im Alltag“.


Ich habe die Vermutung, dass es eher in diese Richtung geht und damit könnte ich –so denke ich- gut leben. Wenn er aus meiner Augenhöhe verschwinden will..... Verantwortungen abgeben will, die ich auch nicht übernehmen möchte, DANN wäre es für mich auch nicht mehr lebbar.

Liebe Grüße
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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Gregor Samsa
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Beitrag Fr., 21.03.2008, 10:07

Hallo, Else,

dann kämst Du also mit 8/2,3 ganz gut zurecht ?

Kannst Du das Problem nochmal etwas pointieren ?

Du willst halt kein winselndes Hündchen an Deiner Seite, oder ?

Also, wenn ich mich so anschaue...auch in meinen devoten Phasen bin ich schon allein aufgrund meiner Grösse immer noch ein Mann, der noch ganz schön was darstellt.

Und das will ich auch dann sein...wenn sie so langsam die Seile hervorholt...

Kickt Dich das gar nie, so überlegen sein zu dürfen ?

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Beitrag Fr., 21.03.2008, 14:47

Gregor Samsa hat geschrieben:dann kämst Du also mit 8/2,3 ganz gut zurecht ?
Ja, ich denke, damit käme ich zurecht und es würde mir sogar Spaß bereiten!
Gregor Samsa hat geschrieben:Du willst halt kein winselndes Hündchen an Deiner Seite, oder ?
Nein, das will ich nicht! Zumindest nicht außerhalb unserer "Phasen". Innerhalb ist das ok, bzw. gewollt und gern genommen.... ich denke, von beiden Seiten, aber ich möchte keinen Partner, der sich im gesamten Leben aus meiner Augenhöhe entfernt. DEM wäre ich nicht gewachsen und ich will es auch gar nicht! Ich bin sowieso (aus welchen Gründen auch immer) ein Mensch, der sich ALLE Schuhe anzieht, die irgendwo rumstehen und ständig alle Verantwortlichkeiten übernimmt, was mich dann wiederum überfordert. Ich bemühe mich grad -auch im fortgeschrittenen Alter geht das noch - genau DIESES in meinem Leben zu ändern. Sich nicht überall und für jeden verantwortlich zu fühlen, Dinge da zu lassen, wo sie hingehören, jedem sein Päckchen selbst tragen zu lassen.... Ich tue mich da recht schwer mit und möchte eben nicht, daß mir mein Partner SEINEN Rucksack zum Tragen aufschnallt. Das wäre mom. völlig kontraproduktiv und mir ist auch nicht wohl bei dem Gedanken.

Eben DIESE Einstellung ist für ihn vermutlich auch ein Problem für sein offenes Sprechen mit mir gewesen..... Er weiß um mein Problem, mich oftmals nicht durchsetzen zu können, meine Wünsche für andere zurück zu stellen und er mag es auch nicht, es macht ihn unsicher, weil ich oftmals eben nichts einwende, obwohl ich etwas anderes möchte. Er weiß auch um meine Einstellung, daß ich es verachte, wenn man einen solchen Menschen nutzt, nur weil er sich nicht wehrt.....
Gregor Samsa hat geschrieben:Also, wenn ich mich so anschaue...auch in meinen devoten Phasen bin ich schon allein aufgrund meiner Grösse immer noch ein Mann, der noch ganz schön was darstellt.
hmmmmm.... das ist bei ihm etwas anderes! Nicht, daß er nicht männlich ist (mir reicht es absolut), aber insgesamt hat er schon relativ viele feminine Eigenschaften. Er ist zwar nicht klein (ich 167cm/er 182cm), aber eben sehr schlank, eher zart von der gesamten Körperstruktur, sehr hohe und ruhige Stimme, viele feminine Bewegungen, oftmals (für mich) feminine Einstellungen und Äußerungen....

Gregor Samsa hat geschrieben:Kickt Dich das gar nie, so überlegen sein zu dürfen ?
Doch, das tut es!!! Absolut sogar!! Darum ist es ja nur möglich gewesen, daß bisher so auszuleben! Aber mich reizt der Gedanke eben nicht, es immer und ständig zu sein! Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, das ein oder andere in den Alltag zu übernehmen (im Kleinen gab es das ein oder andere schon einmal), aber ich möchte definitiv keinen anderen Stellenwert in unserer Beziehung. Ich möchte auch einen Partner, zu dem ich ab und an aufschauen kann, weil ich dieses oder jenes nicht so souverän erledigt hätte.... möchte mich auch mal fallen lassen... nicht den ganzen Tag mit Verantwortlichkeiten rumschlagen..... möchte einen Menschen an meiner Seite, den ich wirklich ohne wenn und aber respektiere und achte und der nicht immer nur nach meinen Anweisungen "funktioniert"..... DAS könnte ich nicht ertragen und wollte es auch nicht leben

LG
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Gregor Samsa
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Beitrag Sa., 22.03.2008, 17:12

Hallo, Else,

ich finde, das sollte zwischen Euch absolut zu arrangieren sein.

DU und Deine (ja wohl dominante) Ausstrahlung müssen ihm doch wichtiger sein, als ein eben schier nicht machbares 24/7, in dem er relativ rasch allein dastünde..

Schöne Feiertage!

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Else
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Beitrag Sa., 22.03.2008, 17:53

@ Gregor Samsa
Gregor Samsa hat geschrieben:ich finde, das sollte zwischen Euch absolut zu arrangieren sein.
Nachdem ich mich nun auch in "einschlägigen Foren" informiert habe, denke ich das inzwischen auch. War wohl wirklich die Angst vor dem Ungewissen; insbesondere vor dem Verlust der Augenhöhe. Der würde für mich unweigerlich zum Aus führen.
Gregor Samsa hat geschrieben:DU und Deine (ja wohl dominante) Ausstrahlung müssen ihm doch wichtiger sein, als ein eben schier nicht machbares 24/7, in dem er relativ rasch allein dastünde..
Naja... DIE Ausstrahlung sehe ich nicht so wirklich bei mir (beim "Spielchen" sehr wohl), aber da scheint ja wohl irgendetwas für ihn dran zu sein.

Und das 24/7 nicht wirklich lebbar ist, ist ihm auch klar..... darum ja der Gedanke an Trennung, in der Hoffnung, daß sich ohne mich dieses Verlangen wieder in Wohlgefallen auflöst......

Liebe Grüße
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Gregor Samsa
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Beitrag Sa., 22.03.2008, 19:10

Genau das würde es eben NICHT, es würde sich eher verstärken.

Warum versucht Ihr nicht, einen für Euch gangbaren Weg zu finden ?

Ich glaube nicht, dass man in S/M "trocken" werden kann.

Ich war ja auch nicht immer glücklich damit, aber ganz ohne könnte ich eben auch nicht.

Nun habt Ihr noch das vergleichsweise Glück(!!!), dass Du überhaupt etwas damit anfangen kannst!

Er sollte froh und dankbar sein, das sag ich EUCH.

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