Umwandlung Tiefenpsych. fundierte in analytische Th.?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
heissundkalt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 536

Umwandlung Tiefenpsych. fundierte in analytische Th.?

Beitrag Mi., 01.02.2012, 23:12

Hallo!

Heute gab mir meine Therapeutin einen Antrag zur Verlängerung der Therapie mit.
Zum Glück...
Jedenfalls meinte sie ich solle analytische Therapie ankreuzen - und ich hatte 135 (Langzeit) + 25 (Kurzzeit) Stunden tiefenpsychologisch fundierte Therapie.
Dann erst fiel mir auch auf, dass auf dem Antrag "Verlängerung oder UMWANDLUNG" steht...
Die Stunde war vorbei und mir fiel eben auch erst auf, dass das seltsam ist...

Wenn eine "Umwandlung" stattfindet - dann nur "fürs Papier" aus bürokratischen Gründen, also vll weil für analytische Therapie generell mehr Stunden angesetzt werden können? Oder handelt sich auch inhaltlich um eine "andere"Therapie?? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn darüber hätte sie ja mit mir geredet.
Mich würde jetzt nur interessieren, ob und warum so eine Umwandlung statt findet.

Meines Erachtens liegt die oberste Grenze bei tiefenpsych. Fundierter Therapie auch bei diesen 160 Stunden, oder ist das auch nochmal verlängerbar? Und wo liegt dann die Grenze?

Vielen Dank für eure Antworten, schon mal im voraus...

H&K
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN

Werbung

Benutzeravatar

Schattenmädchen
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 101

Beitrag Mi., 01.02.2012, 23:36

Hallo heissundkalt,

hm, also was deine Therapeutin da inhaltlich anders machen wird oder auch nicht, liegt denke ich eher an ihr als an der Therapieform. Soweit ich weiß, ist so eine Umwandlung nicht unüblich. Mir hat sogar ein Therapeut mal gesagt, dass es für die Krankenkasse am Anfang fast egal ist, welche der beiden Therapieformen im Erstantrag steht - wie es später ist, weiß ich natürlich nicht. Ich wollte auch immer eine Tiefenpsychologische machen, die Therapeuten haben mir aber alle hartnäckig eine Analyse empfohlen. Bis mir mal einer sagte, dass es bei all diesen Empfehlungen gar nicht um die Therapieform an sich ging, sonder nur um die max. Stundenanzahl. Es kann also schon sein, dass man eine TFP beantragt bei Beschwerden, die man meint in max. 100 Stunden bearbeiten zu können und eine Analyse bei tiefgreifenderen Problemen, bei denen abzusehen ist, dass es länger dauert. Vielleicht wollte deine Thera erst mal sehen, wie weit sie in 80 Stunden kommt?
160 Stunden TFP kann ich mir übrigens nicht vorstellen - normalerweise hat die ein max. Stundenkontingent von 80, in Ausnahmefällen 100 Stunden. Bei mehr dürfte die Krankenkasse schon aufmucken... Eigentlich müsste deine Therapie schon vor einiger Zeit in eine Analyse umgewandelt worden sein.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
heissundkalt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 536

Beitrag Mi., 01.02.2012, 23:51

hmm... Danke dir erstmal!

Aber ich bin sicher das erste mal tiefenpsych. fundiert angekreuzt zu haben. Und ich hatte vor langem auch mal gegoogelt und eine tiefenpsych. fund. kann bis zu 160 stunden umfassen... also das hatte ich irgendwo mal entdeckt (aber ich hatte auch quellen, in denen bis zu 100 stunden standen gefunden)

da muss ich gleich nochmal schauen...
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
heissundkalt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 536

Beitrag Mi., 01.02.2012, 23:56

krass... ich muss mich wphl wirklich verlesen haben... 160 finde ich jetzt auch nur noch im ZUsammenhang mit analytischer Therapie...

Nun ja, aber ich denke auch, es geht womöglich einfach darum die maximale Stundenanzahl zu beantragen.
Ich bin nur gerade überrascht und geschockt, dass ich anscheinend nicht wusste, dass es eine analytische Therapie ist Denn eigentlich arbeitet sie auch wie bei einer tiefenpsych. fundierten Therapie. Das Hier und Jetzt ist wichtiger als vergangene Ereignisse, aber zum Teil rücken diese, "nach Bedarf" doch wieder in den Vordergrund.

Aber wie auch immer ich glaube dann ist meine Frage geklärt
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN

Werbung

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15121

Beitrag Do., 02.02.2012, 00:13

Hallo heissundkalt!

Also eine Tiefenpsychologische Therapie beinhaltet 80 Stunden, also 5 probatorische Sitzungen und 3 mal 25 Therapiesitzungen. Warum die Therapeutin das macht ohne es dir irgendwie gesagt zu haben finde ich merkwürdig.

Ich denke, sie wird als die Therapie an sich so weiter fortführen, aber eben als Analyse abrechnen, die ja max. 300 Stunden beträgt.

Wenn sie beide Methoden anbietet, ist das auch theoretisch möglich, aber wie gesagt: Ohne Absprache auch nicht OK.

Was bedeutet das denn für dich?

Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Schattenmädchen
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 101

Beitrag Do., 02.02.2012, 13:46

heissundkalt hat geschrieben:Ich bin nur gerade überrascht und geschockt, dass ich anscheinend nicht wusste, dass es eine analytische Therapie ist Denn eigentlich arbeitet sie auch wie bei einer tiefenpsych. fundierten Therapie. Das Hier und Jetzt ist wichtiger als vergangene Ereignisse, aber zum Teil rücken diese, "nach Bedarf" doch wieder in den Vordergrund.
Das kann ja durchaus auch bei einer modifizierten Analyse der Fall sein. Ich habe auch inzwischen gelernt, dass Analyse nicht unbedingt 4x pro Woche auf der Couch liegen heißen muss. Ich fange gerade eine Analyse an, die vom ersten Eindruck und vom Konzept, das mir der Therapeut sehr genau erklärt hat, eher einer TFP ähnelt. Also: Fokus hauprsächlich im Hier und Jetzt, Therapie im Sitzen, 2 Sitzungen pro Woche. Und trotzdem heißt das Ding Analyse, weil man eben mehr Stunden braucht als nur 80 oder 100. Und wie candle schon sagte, wenn sie die Ausbildung für beide Therapieverfahren hat, kann sie durchaus auch beides abrechnen. Ob und was genehmigt wird, entsceidet letztenddlich sowieso der Gutachter.

LG Schattenmädchen

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
heissundkalt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 536

Beitrag Do., 02.02.2012, 15:24

Danke, euch beiden. Ja, sie bietet beide Verfahren an, dass wusste ich auch vorher.

Aber es war so, dass sie zuerst, weil es schnell gehen sollte, wie es oft der Fall ist eine Kurzzeittherapie beantragt hat - und das war dann tiefenpsych. fundiert. Dann wurde direkt im Anschluss eine Langzeittherpie beantragt, das waren dann 135 Stunden - also zusammengerechnet 160, wss bedeuten würde, dass eine Umwandlung zur Analytischen Therapie dann bereits statt gefunden hatte.
Ich weiss, dass sie ihren eigenen Therapiestil entwickelt hat und ich nehme an, dass sie die Verfahren dann "mischt". Anfangs hatte ich 2 Stunden die Woche, dann wieder nur eine. Und da ich beruflich zum Teil unterwegs war, gab es auch mal 1-2 monatige Pausen (höchstens).
Wir gingen imm vom Hier und Jetzt aus und sprangen in die Vergangenheit, wenn es sich ergab - dann aber wurden einige Bereiche bzgl der Kindheit auch sehr ausführlich behandelt, was dann wohl eher dem genannten Setting und der Form von Schattenmädchens beschriebenem Verfahren ähnelt.
So dramatisch finde ich das alles nicht, ich glaube einfach, das sind Dinge, die zur Beantragung der Stundenanzahl wichtig sind - mir war es nur irgendwie peinlich, dass ich nicht bescheid wusste, aber da sie Inhalte sich nicht ändern bzw ich mich nicht auf einmal auf die Couch begeben muss ist alles ok Ich mag nämlich nicht liegen Aber das muss ich ja so oder so nicht.
LG H&K
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag So., 07.04.2013, 14:46

Was mich interessieren würde, ist, ob man diese Umwandlung nur zu Beginn (also nach 25 Stunden) beantragen kann oder ob das auch noch später geht (zumal ich von vornherein 50 Stunden bewilligt bekommen habe, das war also gar keine Kurzzeittherapie in der TfP).

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag