Erfahrungen mit dem Opferentschädigungsgesetz (OEG)

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland

Thread-EröffnerIn
Landkärtchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 453

Beitrag So., 29.09.2013, 17:40

Ja, einen Brief zu schreiben ist eine gute Idee. Habe ich schon einmal gemacht und das war gut so.
Abhängigkeit: durch meine sehr schlechten Erfahrungen in der ersten Therapie (mit den sexuellen Übergriffen) bin ich ausgesprochen vorsichtig geworden. Sobald auch nur ein Hauch von einer Abhängigkeit für mich spürbar wird, läuten bei mir alle Alarmglocken. Rein vom Verstand her sage ich mir dann immer "es ist eine neue Situation und ein anderer Mensch", doch meine Angst, läßt dadurch nur wenig nach. Oft frage ich dann meine Therapeutin, ob sie weiß was sie tut. Muss mich absichern. Aus diesem Grund fällt es mir auch besonders schwer nach weiteren Stunden zu fragen, bzw. dies in der Therapie zu thematisieren.
Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

Werbung

Benutzeravatar

hopelife
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1430

Beitrag So., 29.09.2013, 17:46

ja verstehe das, aber es gibt ja auch Abhänigkeiten, die dann einen positiven Einfluss auf dich haben. Also, wenn
von einer guter Mutter, ist das Kind genauso abhängig, wie von der " schlechten" Mutter und wenn du eine gute Therapeutin hast, könne sich das und wird sich positiv auf dich auswirken.
/ Glaub ich!
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Thread-EröffnerIn
Landkärtchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 453

Beitrag So., 29.09.2013, 17:51

Oh hopelife, dass hast du wunderschön beschrieben. DANKE.
Noch eine Frage: wie meinst du das, dass sich dies dann auf mich positiv auswirken kann?
Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

Benutzeravatar

hopelife
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1430

Beitrag So., 29.09.2013, 18:05

oh da könne ich dir jetzt einen roman schreiben, meinte korrigierende Beziehungserfahrungen machen, gerade bei traumatischen Beziehungserfahrungen fällt es vielen Betroffenen schwer Vertrauen aufzubauen.
Unter sehr positiven Umständen innerhalb der Therapie kannst du lernen davon Abstand zu nehmen und erneut in eine beständige Beziehung zu gehen, wo Achtung, Akzeptanz und Empathie herrscht.
Achtung... meint sich nicht in der Bewunderung des Pat zu suhlen und diese zu missbrauchen, sondern verantwortungsbewusst mit diesem Pat umzugehen.
Manche Pat provitieren mehr von der Technik in der Therapie, aber für andere Pat ist auch die Beziehung die heilsame Quelle, kommt auch immer auf die Problematik an.
Jede Beziehung ist ja anders...
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

Werbung

Benutzeravatar

hopelife
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1430

Beitrag So., 29.09.2013, 18:14

viewtopic.php?f=35&t=29375&start=645
ich habe mal eine Stunde beschrieben, was ich mit Beziehung meinte.. Ich glaube es ist vom 11.09.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Thread-EröffnerIn
Landkärtchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 453

Beitrag So., 29.09.2013, 18:47

puh hopelife, deine Zeilen gehen mir sehr nahe. Ich spüre beim Lesen, dass du eine sehr vertrauensvolle Beziehung zu deiner Therapeutin hast. Hast du ihr das so auch schon mal mitgeteilt und wenn ja, wie hat sie reagiert und wie ging es dir anschließend.
Ich könnte das so garnicht. Meine Therapeutin zeigt mir gegenüber schon Achtung, Akzeptanz und Empathie doch trotzdem würde ich sie nicht so nah an mich rankommen lassen. Vielleicht auch aus Angst davor, dass sie dann meine "weiche Seite" sieht. Ich vermute aber auch, dass meine Gefühle für sie nicht so intensiv sind.
Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

Benutzeravatar

hopelife
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1430

Beitrag So., 29.09.2013, 18:57

ja das hat sie sich hart erarbeitet
gab auch schon oft viel Krach zwischen uns, aber daran bin ich auch gewachsen.
Die Angst hatte ich auch mal, auch immer mal wieder. Ich habe ihr das schon oft gesagt
wie hat sie reagiert? Anfänglich war sie nicht so begeistert, aber jetzt ist es ganz gut geworden, kennt mich ja jetzt auch schon länger und weiss das einzuschätzen.
Vorher war sie ein bisschen überfordert mit der Verantwortung, ( glaube ich)
Haben wir aber immer gut hinbekommen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Thread-EröffnerIn
Landkärtchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 453

Beitrag So., 29.09.2013, 19:08

wielange bist du bei ihr in Therapie?
Krach gab es bei uns auch schon - "Übertragungskrach". Häftig. Das war für mich aber auch eine neue (schöne) Erfahrung, dass ich trotz deutlicher Kritik an ihrem Handeln sie mich nicht rausgeschmissen hat.
Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

Benutzeravatar

hopelife
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1430

Beitrag So., 29.09.2013, 19:13

zwei Jahre...Übertragungskrach hört sich ja auch witzig an.
Und wie lange bist du schon bei ihr?
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Thread-EröffnerIn
Landkärtchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 453

Beitrag So., 29.09.2013, 19:45

Insgesamt sechs Jahre (dazwischen immer zwei Jahre Pause).
Übertragungskrach: sie hat etwas zu mir gesagt, was mich total an meine Mutter erinnerte mit der ich ein sehr schlechtes Verhältnis habe. Dies führte dazu, dass ich zunächst mich aus den therapeutischen Sitzungen zurückzog. Ich habe mehrere Stunden abgesagt. Nach etwa sechs Wochen hatte ich wieder eine Stunde und war sehr gut vorbereitet. In dieser Stunde machte ich meinen Mund auf und sagte ihr deutlich, was ich von ihren Worten hielt. Auslöser war, dass sie meinte, ich soll meinen ungestümen inneren jugendlichen Anteilen Grenzen setzen. So wie das eine Mutter auch mit ihren Kindern macht. Ich fühlte mich unter Druck gesetzt. Eingeengt in meinem Freiheitsdrang. Es dauerte lange, bis wir die Situation klären konnten und ich spüre selbst jetzt (ein halbes Jahr später), dass ich sehr vorsichtig und misstrauisch bin.

Wie hat sich denn die Überforderung bei deiner Therapeutin gezeigt? Meine nahm sich dann Supervisionsstunden.
Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

Benutzeravatar

hopelife
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1430

Beitrag So., 29.09.2013, 20:14

Ach weiss nicht, sie hat immer neue "unsinnige" Regeln aufgestellt, die haben mich dann irritiert und ich fühlte mich abgeschoben.
Aber sie brauchte ja auch Objektivität und ich habe manchmal gaaaaanz schön arg an ihrem Zipfel gehangen.
jedesmal wenn sie versucht hat Regeln aufzustellen und Grenzen zu setzen, konnte ich eben nicht aufhören zu weinen und traurig zu sein und ihr Vorwürfe zu machen...
Und diese Nähe war für sie etwas befremdlich, denke ich.
Sie weiss jetzt aber ganz genau, dass das alles in gesunde Richtungen läuft, glaub das war ihr vorher nicht bewusst oder sie hatte da selbst Ängste etwas falsch zu machen und das zeichnet sie ja auch aus..
Es ist mir lieber einen "Menschen" vor mir sitzen zu haben,als ein hochprofi. emotionslosen Therapeuten, das ist eben auch ein Lerneffekt für mich.
Sowie du ihn auch beschrieben hast, man ist im Konflikt und klärt ihn, keine Machtverhältnisse und
wenn sie irgendwas sagte, was mich sehr aus der Bahn warf, dann kann sie sich auch entschuldigen, viele Therapeuten machen das nicht, die gestehen sich Fehler nicht ein und das ist die Ehrlichkeit, die ich sehr an ihr schätze.
Und durch diese Erfahrungen hab ich irgendwie Vertrauen gewonnen. Ich war oft diesen Machtverhältnissen ausgesetzt eigentlich immer, bei ihr ist das nicht so.
Ich kenne auch ein paar ihrer Schwächen, wenn ihr etwas zu nah geht.
Da sagt sie denn schon mal ein Machtwort, aber da kommt auch meistens von mir eines zurück, weil ich eben tief in meinem Herzen weiss, dass hält sie schon aus. Werden auch wieder andere Stunden sein, wo ich nicht so richtig weiss, was jetzt gerade wieder passiert ist, bin ja auch hochsensibel für viele ihrer Worte.
Aber sie macht das gut und es scheint ihr wichtig zu sein, dass ich da positive Erfahrungen mache.

Das mit deiner Vorgeschichte tut mir sehr leid
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Thread-EröffnerIn
Landkärtchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 453

Beitrag So., 29.09.2013, 20:50

hopelife, du hast geschrieben, dass du oft (eigentlich immer) Machtverhältnissen ausgesetzt bist. Ist das immer noch so? Magst du etwas dazu schreiben (vielleicht auch per pn)? Außerdem würde mich interessieren, welche Art von Therapie du machst? Durch deine Schilderungen sehe ich, wie unterschiedlich doch die Therpeutinnen arbeiten. Ich finde, dass Thema Grenzen setzen sehr schwierig. Auch im therapeutischen Rahmen. Sobald meine innere Freiheit von ihr bedroht oder eingeschränkt wird, werde ich sehr ablehnend ihr gegenüber. Sehe sie dann fast als Feindin an, die mir nichts Gutes wünscht.
Mir gegenüber hat sie sich noch nie entschuldigt. Sie saß mir einmal schmunzelnd gegenüber und meinte, dass sie lange über mich nachgedacht hat und sich eine Supervisionsstunde nahm, um zu verstehen was mich gerade so gereizt und wütend ihr gegenüber macht. Ich sah es als eine indirekte Entschuldigung an.

Ja, mit meiner Vorgeschichte muss ich (leider) leben. Manchmal überfällt mich eine große Traurigkeit in eine Familie hineingeboren worden zu sein in der es keinerlei Fürsorge, Anerkennung, Liebe, Geborgenheit, Ruhe, Schutz, Aufmerksamkeit, Sicherheit ... gab. Doch daraus entstand auch die Kraft andere, neue Wege zu gehen.
Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

Benutzeravatar

hopelife
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1430

Beitrag So., 29.09.2013, 20:54

ich schreib dir das mal per pn
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Thread-EröffnerIn
Landkärtchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 453

Beitrag So., 29.09.2013, 21:51

hopelife: habe dir eine pn geschickt.
Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag