Ambulanz Sigmund Freud Uni

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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shadow24
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Ambulanz Sigmund Freud Uni

Beitrag Sa., 14.04.2012, 18:15

Hallo!

Nach langem erfolglosen Hin und Her beim Thema Vollkostenübernahme mit der WGKK, was ziemlich hoffnungslos ist - wurde ich durch Zufall auf die Ambulanz der Sigmund Freud Universität aufmerksam, wo man angeblich auch Psychotherapie machen kann.
Meine finanziellen Verhältnisse lassen es leider nicht zu, eine Therapie selbst zu finanzieren (auch nicht mit den 21,80€ Zuschuss den man von der WGKK bekommen könnte)

Hat da irgendwer schon Erfahrungen, wie das da abläuft?
Die Informationen von dort sind etwas verwirrend - einmal heißt es, dass da Studenten Therapeuten sind, dann wieder dass man die Therapie schon bei ausgebildeten Therapeuten macht, dass aber Studenten zuschaun.
Weiß nicht so genau, was ich machen soll. Die Vorstellung, dass ich über meine intimsten Probleme reden und mich öffnen soll und da Studenten sitzen und zuschaun und zuhören, ist schon auch seltsam.
Deswegen wäre ich sehr froh, wenn es hier Leute gibt, die da waren/sind und mir beschreiben könnten, wie das da so abläuft.

Danke!
Shadow

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Beitrag Mi., 25.04.2012, 17:53

Hallo!
Ich war dort, allerdings hatte ich noch keine Therapiestunde. Der Ablauf ist folgender:
1. Anmeldung in der Ambulanz, Ausfüllen eines Fragebogens.
2. Termin: Noch ein Fragebogen, man zahlt 30 Euro für ein Erstgespräch
3. Termin: Interview mit einem/r Studierenden (fragebogengeleitet)
4. Erstgespräch=Beratungsgespräch, bei dem man gemeinsam versucht draufzukommen, welche Therapie passen könnte. Geführt wird das von einem/r ausgebildeten Psychotherapeut/in, in Anwesenheit eines/r Studierenden. (Für alle Termine ungefähr der Zeitraum von 6 Wochen)

Wartezeit von ca- 3 Monaten. (da bin ich gerade)
Die Therapie selbst wird von einem/r PT in Ausbildung unter Supervision geführt. Das heißt, das sind junge, noch nicht ganz fertige Therapeuten, deshalb ist der Preis so niedrig.
Ich werde mir das einmal anschauen (ein paar Stunden), wenn ich den Eindruck habe, dass die fehlende Erfahrung Einfluss auf die Therapiequalität hat, dann lass ich es halt. Ich lass es auf den Versuch ankommen, vielleicht hab ich ja Glück. Ich geb dem Ganzen die Wahrscheinlichkeit von 50:50, dass es zu einer brauchbaren Therapie kommt. Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen,
lg
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shadow24
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Beitrag So., 29.04.2012, 12:26

Hallo identität!

Ein ganz großes Danke für deine Antwort.
Ich habe mich jetzt gestern auch mal angemeldet, dh. Fragebogen Teil 1... hinter mich gebracht und in einer Woche folgt dann der nächste Fragebogentermin.

was mich beschäftigt ist auch, wenn Studenten die Therapeuten sind - und beim Erstgespräch rauskommen sollte, dass die Psychoanalyse die Methode der Wahl ist, die ja mehrere Jahre dauert in der Regel, dann wird der/die Student/in ja nicht mehr so lang da studieren wie dann meine Therapie dauert. Wenn die fertig sind mit der Supervision oder das Studium fertig haben (kenn mich da im Studienablauf nicht so aus) muss man dann Therapeuten wechseln wenn man sich keine freiberuflichen Therapeuten leisten kann?

Vielleicht denke ich grad auch zu viel nach...

Ich drück uns beiden die Daumen, dass wir da eine brauchbare Therapie bekommen und das der Schritt in ein Leben mit mehr Lebensqualität ist!

LG
shadow

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Beitrag Mo., 30.04.2012, 08:54

Hallo Shadow!
Ich denke, das solltest du beim Erstgespräch ansprechen. Ich glaube aber, dass eher weniger klassische Analysen angeboten werden, hatte zumindest den Eindruck. Vielleicht auch aus dem von dir genannten Grund. Aber frag sie das selbst, du kannst ev. auch dort anrufen.

Die Daumen drück ich mit! .

lg
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kathrin38
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Beitrag Mi., 24.04.2013, 23:41

Ich würde die Sigmund Freud Uni nicht empfehlen, es muss sich aber jeder natürlich sein eigenes Bild machen. Hier meine Erfahrung: die Studierenden an der Ambulanz waren sehr nett, beim ersten Mal in der Ambulanz (ohne Termin) muss man einen Fragebogen ausfüllen, beim 2. Mal (mit Termin) muss man wieder einen sehr langen Fragebogen ausfüllen. Der Fragebogen deckt wirklich viele Bereiche ab und wirkt sehr professionell, also habe ich mir erwartet, dass darauf später Bezug genommen wird. Dann gab es das erste persönliche Gespräch mit einer Studierenden. Im Grunde werden wieder zentrale Bereiche abgefragt, die schon im Fragebogen vorgekommen sind, eine 2. Person hört dabei zu. Irgendwie empfand ich das Ganze als etwas unangenehm. Natürlich muss man in der Therapie über die eigenen Probleme/die Krankheit sprechen, aber es wurden in ca. 30 Minuten die gesamte Lebensgeschichte mit allen möglichen tragischen Vorkommnissen abgefragt. Danach wird man einfach nach Hause geschickt (es wird schon gefragt, ob man suizidgefährdet ist). Beim abschließenden Termin gibt es schließlich ein Gespräch mit einem ausgebildeten Psychotherapeuten. Was mich dort sehr geärgert hat: Er hatte keine Ahnung von meiner Geschichte, offensichtlich wurde mit den Fragebogen, an denen ich ca. 1,5 Stunden gesessen bin, gar nichts gemacht, auch die Daten aus dem ersten Gespräch waren nicht weitergegeben worden. Also noch einmal die ganze Geschichte. Was mich auch sehr verwundert hat: Der Therapeut, der auch Professor an der Uni ist, war überhaupt nicht einfühlsam, hat oft auf die Uhr gesehen ("oh, wir haben keine Zeit mehr") und hat sehr sehr pauschale Urteile über mich ausgesprochen, die er zu diesem Zeitpunkt noch nicht aussprechen kann. Das hat mich sehr enttäuscht. Dann habe ich gesagt, dass ich gerne Einzeltherapie hätte und er meinte, ob ich nicht in eine Gruppe will. Ich meinte, eher nein, weil ich damit Probleme habe. Er hat mich aber überredet, in die Gruppe zu gehen, weil es dort schneller Plätze gäbe und man auf Einzelplätze über ein halbes Jahr warten müsste. Wie ich später von Kollegen in der Gruppe erfahren habe, wurden fast alle mit diesem Argument in die Gruppe geschickt. Die Gruppe war dann eine sehr interessante Erfahrung für mich, aber es war keine befriedigende Situation, da keine Personen mit einem ähnlichen Krankheitsbild dort waren und auf so eine Zusammensetzung überhaupt nicht geachtet wurde. Die Gruppe war auch überfüllt (bis zu 15 Personen), was viele gestört hat, aber auf die Kritik wurde nicht eingegangen. Es waren auch sehr viele studentische Beobachter anwesend, was mich nicht wirklich gestört hat, der Nachwuchs muss ja auch Erfahrung sammeln, aber wenn viele krank waren, waren gleich viele Beobachter wie Patienten da. Die Gruppentherapie habe ich dann nach einem dreiviertelten Jahr aufgegeben, weil es mich nicht wirklich weitergebracht hat.

Fazit: Ich bin an die Sigmund Freud Uni, weil ich mir erwartet hatte, dass dort eine genaue Diagnose erstellt und eine auf mich zugeschnittene Therapie empfohlen wird. Leider wurde gar nicht spezifisch auf mich eingegangen und ich habe auch das Gefühl, dass dort eher im Vordergrund steht, den Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten. Ich würde die Uni also nur Leuten empfehlen, die z.B. auf der Suche nach einer günstigen Gruppentherapie sind und keine akuten Krankheitsbilder wie Angststörungen, schwere Depressionen oder Ähnliches haben, sondern z.B. weiteren Depressionen vorbeugen möchten, Beziehungsprobleme haben oder ähnliches und denen es nicht wichtig ist, dass sie Menschen mit einer ähnlichen Situation begegnen.

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Beitrag Sa., 04.05.2013, 09:39

Bei mir hat es geklappt (mein altes Post ist oben), ich mache dort eine Therapie, bin aber schon stabilisiert (durch Kriseninterventionszentrum und stationäre PT) hingegangen.
Die Wartezeit fand ich mühsam (insgesamt 8 Monate), aber meine jetzige Therapie ist eine Bereicherung. (Man muss natürlich das Glück haben, dass man mit dem Therapeuten, der einem zugeteilt wird, zusammenpasst).
Ich denke, man kann auch (wie in meinem Fall) mit schwereren Krankheitsbildern/Problemen/Traumas hingehen und es kann einem geholfen werden.
Allerdings muss man davor -wie gesagt- einigermaßen stabilisiert sein und in Kauf nehmen, dass man - nach Monaten Wartezeit- nach wenigen Stunden erkennt, dass es mit "unerfahrenen" Therapeuten nicht klappt.
Aber einen Versuch ist es wert. Bei mir passt alles bestens.
LG
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(e)
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 10:17

Wenn es finanziell billiger kommt bei Selbstzahlern, würde ich das wohl auch so machen, wenn keine KK bezahlt. Scheint ja auch noch Glückssache zu sein, welchen Therapeuten man erwischt.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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greys
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Beitrag Fr., 18.04.2014, 21:45

Hallo leute,

Hat jmd von euch jetzt schon mehr Erfahrung von dort?
Hab ne Überdosis hinter mir und hab dort nen platz und warte jetzt.
Mir gehts ziemlich schlecht. Bitte schreibt mir.

Alles Liebe
schönen tag noch

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**come on, let's go**

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greys
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Beitrag Mo., 21.04.2014, 17:18

Niemand der Erfahrung dort hat?
schönen tag noch

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**come on, let's go**

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lurchi
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Beitrag So., 06.07.2014, 07:48

@greys

Hallo Greys
ich war auch schon dort....zuerst ohne Anmeldung einen fragebogen ausfüllen...danach ca 1 Monat auf das erstgespräch warten. das erstgespräch kostet jetzt 50 euro. zuerst war ich in einer Gruppentherapie. das hat mir überhaupt nicht zugesagt. ich wollte den wildfremden Personen nicht meine Probleme aufhalsen. die Gruppentherapie kostet 20 euro. die insgesamte Wartezeit betrug ca 3 Monate. dann bekam ich eine einzeltherapie ( 15 euro) . die Therapeutin war wirklich sehr nett, und ich hatte schon am anfang sehr viel vertrauen zu ihr. ich habe trotzdem meine Behandlung dort abgebrochen, weil mir der weg schon viel zu weit war ( ich komme aus den nordöstlichen Niederösterreich). ich kann es die empfehlen, weil die leute dort sehr nett sind. nur bei der Gruppentherapie war mir die Therapeutin unsympatisch... alles gute!!

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la-le-lu
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Beitrag Mi., 16.07.2014, 23:58

hallo greys,

mache derzeit in der ambulanz der SFU meine ambulante therapie. (war davor schon über 2 jahre in der SFU in behandlung) und kann es nur weiter empfehlen. wie die anmeldung dort abläuft wurde ja bereits erklärt. man hat die wahl zwischen gruppen-und einzeltherapie (beides kann man lt. ambulanz leider nicht besuchen). konnte auch angeben, ob mir ein mann oder eine frau als therapeut/in lieber war. sollte die chemie zwischen therapeut und patient nicht stimmen, kann man auch wechseln.

wenn du fragen hast, schreib einfach eine PN.

lg, lalelu


pandas
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Beitrag Do., 17.07.2014, 12:22

Das ist ja gruselig, dass da Studierende bei Therapiegesprächen zuschauen.

Soweit ich weiss, ist es hier so, dass die Therapeuten in Ausbildung erstmal unter sich Therapiegespräche üben und dann dürfen sie selbst Patienten in Therapie nehmen, unter Supervision.
Sobald sie soweit sind, bekommen sie aber den vollen Krankenkassensatz wie ein fertig ausgebildeter Therapeut.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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la-le-lu
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Beitrag Do., 17.07.2014, 15:22

bin schon so lange in der SFU und es kam kein einziges mal vor, dass studierende bei der therapiesitzung zu gesehen haben. die therapeuten sind in ausbildung und unter supervision. wenn ich ehrlich bin, hab ich mit den therapeuten in ausbildung wesentlich bessere erfahrungen gemacht, als mit den fertig ausgebildeten bei denen ich bisher ambulant war.

wer meint bei einem fertig ausgebildeten und "erfahrenen" therapeuten besser aufgehoben zu sein, bitte.

lalelu

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