Psychotherapeutische Institutsambulanz (PIA)

Kliniken u.a. in Deutschland (keine generellen Fragen)
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sternchen 84
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Psychotherapeutische Institutsambulanz (PIA)

Beitrag Mo., 26.05.2008, 09:25

Hallo.

Habe Fragen zur Psychotherapeutischen Institutsambulanz am Krankenhaus (in Plochingen).
Kennt sich damit jemand aus? Was schon mal einer bei so einer PIA?
Was machen die da? Was für Angebote gibt es da?

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Taffi
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Beitrag Mo., 26.05.2008, 12:54

Hallo sternchen,

die PIAs sind bundesweit ähnlich organisiert. Grundsätzlich umfasst das Angebot immer psychotherapeutische Einzelgespräche und die Betreuung durch einen Psychiater (wenn man Medikamente braucht/nimmt). Außerdem gibt es Gruppenangebote, oft auch zusätzliche Einzeltherapien, aus denen man ein Angebot auswählen kann: Gruppengesprächstherapie, Kunsttherapie, Körpertherapie, Ergotherapie, Musiktherapie, ... Diese Angebote sind in Abhängigkeit vom Personal von PIA zu PIA unterschiedlich.
Bei Bedarf gibt es meist auch Sozialdienste (Hilfe bei Behördengängen, Gespräche mit Angehörigen, Hausbesuche u.ä.).

Die PIAs sind übrigens immer an Krankenhäuser angegliedert.

Viele Grüße,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

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sternchen 84
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Beitrag Mo., 26.05.2008, 15:35

Hi Taffi.

Danke für deine Antwort.
Warst du schonmal in so einer "Einrichtung"?
Für wen ist das gedacht? Kann man da auch als "normal Kranker" hin.
Mir wurde gesagt dass es eigentlich für die Leute gedacht ist die aus der stationären Behandlung kommen und nicht für so normale Leute.
Hast du da Erfahrung?

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Taffi
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Beitrag Mo., 26.05.2008, 16:29

Hallo sternchen,

nein, ich selber war da noch nicht, aber eine Freundin von mir. Als ich nach meiner (teil-)stationären Behandlung nicht gleich einen Therapeuten fand, der mich ambulant nachbetreuen konnte, war das mal im Gespräch.

Laut 5. Sozialgesetzbuch § 118 richten sich Psychiatrische Institusambulanzen an Patienten
die wegen Art, Schwere oder Dauer ihrer Erkrankung oder wegen zu großer Entfernung zu geeigneten Ärzten auf die Behandlung durch diese Krankenhäuser angewiesen sind.
Vorrangige Ziele der PIAs sind: Aufnahmen vermeiden, stationäre Behandlung verkürzen, Kontinuität der Behandlung, unzureichend versorgte Patientengruppen erreichen.
Du siehst, die PIAs sind längst nicht nur für Leute gedacht, die gerade stationär behandelt wurden.

Überlegst du gerade, in eine PIA zu gehen? Wurde dir das empfohlen? Vielleicht magst du ein bisschen erzählen...?

Liebe Grüße,
Taffi
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sternchen 84
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Beitrag Mo., 26.05.2008, 19:06

Hi Taffi.

Ich habe am Mittwoch einen Termin bei der Sekretärin der PIA.
Und ich habe Angst davor dass die mir da nicht helfen können oder mich abweisen.

Also ich erzähl mal, is n bissl lang.
Ich bin jetzt schon seit 1 Monat auf der Suche nach einem Therapieplatz, aber überall bin ich abgelehnt worden und bei 3 steh ich auf der Warteliste, die bis zu 1 Jahr dauern kann. Das Problem ist, so lange kann ich nicht mehr warten, ich brauche akut Hilfe, da es jetzt schon so schlimm ist.
Da war ich bei meinem Hausarzt und hab ihn gefragt was ich noch tun kann und da meinte er er gibt mir eine Überweisung zur PIA und da soll ich vorbei gehen und einen Termin ausmachen. Das war letzten Mittwoch. Am Donnerstag (Feiertag) hatte ich dann einen "zusammenbruch", ich habe bei der Telefonseelsorge versucht anzurufen, aber bin nicht durchgekommen und dann bin ich zur Notaufnahme in das besagte Krankenhaus gefahren mit der Überweisung. Die Diensthabende Ärztin kam dann und hat mir einige Fragen gestellt und was ausgefüllt und meinte dann, dass sie mich am liebsten dabehalten würde. Ich habe aber gesagt dass es nicht geht. Dann hat sie halt gemeint was sie denn dann tun kann für mich. Dann hat sie mir jetzt mal Antidepressiva mitgegeben für 8 Tage. Und gemeint dass ich am Freitag bei der Sekretärin anrufen soll und mir einen Termin bei der PIA geben lassen soll.
Und da hat sie dann halt noch angemerkt dass die PIA halt net für so Leute gedacht ist.
Darum bin ich total verunsichert und ich hab auch schon im Internet auf der HP von denen nachgelesen aber für mich steht da nix eindeutiges, bzw. ich versteh das nicht, vielleicht weil ich so verunsichert bin.

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Taffi
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Beitrag Mo., 26.05.2008, 20:49

Liebes sternchen,

schade, dass es dir gerade so schlecht geht. Ganz toll finde ich, dass du bei der Suche nach Hilfe so hartnäckig bist!
sternchen 84 hat geschrieben:Die Diensthabende Ärztin kam dann und hat mir einige Fragen gestellt und was ausgefüllt und meinte dann, dass sie mich am liebsten dabehalten würde. Ich habe aber gesagt dass es nicht geht.
Ja, manchmal ist es echt schwer zu machen, dass man eine stationäre Therapie macht oder wenigstens mal eine Nacht da bleibt, wenn's akut ist. Und gerade auch dafür ist die PIA ja gemacht: dass man nicht in stationäre Therapie geht, aber trotzdem umfassend betreut werden kann. Außerdem findest du ja so schnell gerade keinen Therapeuten. Eigentlich sind das ja (auch) die Voraussetzungen, in eine PIA zu gehen.
Dann hat sie mir jetzt mal Antidepressiva mitgegeben für 8 Tage. Und gemeint dass ich am Freitag bei der Sekretärin anrufen soll und mir einen Termin bei der PIA geben lassen soll.
Ich denke mal, dass sie dich wenigstens wegen der Medikamente noch mal sehen möchte. Acht Tage ein Antidepressivum zu nehmen, reißt halt noch nicht viel. Kann es gar nicht. Aber Nebenwirkungen können durchaus schon auftreten. Und wahrscheinlich werdet ihr auch darüber sprechen, wie es nun mit dir weitergeht.
Und da hat sie dann halt noch angemerkt dass die PIA halt net für so Leute gedacht ist.
Ich glaube, die Ärzte dort haben es am liebsten, wenn sie die Patienten schon kennen. Aber gedacht ist es auch für Menschen wie dich. Ehrlich gesagt kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie dich einfach wieder wegschicken werden.
Du könntest, wenn es mit der PIA wider Erwarten nicht klappen sollte, auch drum bitten, dass sie dir Namen von Therapeuten geben, die für dich möglicherweise geeignet wären. Oft haben die Ärzte und Therapeuten der Krankenhäuser auch Kontakt zu anderen Psychotherapeuten. Manchmal wissen sie, wer wo eine neue Praxis eröffnet und noch keinen festen Patientenkreis hat usw.
Eigentlich glaube ich aber, dass das alles seinen Gang geht mit der PIA *zuversichtlich schau*
ich hab auch schon im Internet auf der HP von denen nachgelesen aber für mich steht da nix eindeutiges, bzw. ich versteh das nicht, vielleicht weil ich so verunsichert bin.
Ich hab da auch mal nachgelesen. Die haben am Anfang ganz schön betont, dass sie sich an ehemalige Patienten richten. Aber weiter unten steht es so, wie es sich (rechtlich) gehört. Die PIAs sind quasi verpflichtet, sich für Menschen, die keinen passenden Therapeuten finden und/oder nicht stationär in eine Klinik zu gehen, zu öffnen.

Konntest du nur letzte Woche nicht bleiben, oder geht das für dich gar nicht? Wenn es dir so schlecht geht, wäre eine stationäre (oder auch teilstationäre) Psychotherapie vielleicht gut für dich?

Alles Gute,
Taffi
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sternchen 84
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Beitrag Di., 27.05.2008, 07:05

Hallo Taffi.

Vielen Dank für deine Unterstützung erst mal, tut gut mit jemanden darüber reden zu können und sich Rat zu holen!

Ich hoffe auch sehr dass es mit der PIA morgen klappt! Wenn sie mich ablehnen wäre das wieder ein harter Schlag für mich.
Ich habe halt auch Angst davor dass die sagen "jetzt hast Medikamente bekommen und damit musst du jetzt leben bis ein Platz frei wird bei einem Therapeuten wo ich auf der Warteliste stehe".
Oder dass die eben sagen dass es mir doch garnicht mehr so schlecht geht. Ich habe halt einfach Angst dass ich wieder mir selbst überlassen werde.

Ich kann allgemein nicht in stationäre Behandlung, wegen der Arbeit. Wir haben im Juni ein großes Fest an dem ich mitorganisieren muss und auch so habe ich an meinem Arbeitsplatz keine Vertretung. Abgesehen von dem Geld das ich brauche (Urlaubs und Weihnachtsgeld richtet sich bei uns nach den Krankheitstagen). Außerdem denke ich mache ich durch die stationäre Behandlung nur wieder mehr kaputt. Die Beziehung zu meinen Eltern, bzw. mein Vater würde das wieder nicht verstehen und die Beziehung zu meinem Freund würde darunter auch nur leiden und ich würde ihn verlieren.
Außerdem ist es ja schön und gut solange man stationär ist, aber wenn man dann wieder in den Alltag gelassen wird bricht alles wieder über einen herein. In der Klinik ist man ja erst mal abgeschottet von all dem. Ich war ja schon mal für 6 Wochen in der Sonnenbergklinik in Stuttgart.

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Taffi
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Beitrag Mi., 28.05.2008, 07:51

Hey sternchen,

magst erzählen, wie es war, wenn du bei der PIA warst?
sternchen 84 hat geschrieben:Ich habe halt einfach Angst dass ich wieder mir selbst überlassen werde.
*nick* Verstehe ich. Als es bei mir mal ganz, ganz schlimm war, dachte ich: "Das können die doch nicht machen und mich warten lassen! Das ist ja unterlassene Hilfeleistung." Hab echt geglaubt, ich überlebe keine weiteren zwei Wochen, wenn mir niemand hilft.
Hast du eigentlich auch mal in der Ärzteliste nach "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" geschaut? Viele Psychiater haben eine psychotherapeutische Zusatzausbildung und sind etwas flexibler mit den Terminen. Bei mir hat's damals auf diese Weise geklappt, Hilfe zu bekommen. Und wenn du ohnehin mit Antidepressiva gut beraten wärst, müsstest du sowieso zu einem Psychiater.
Aber nun mag ich erst einmal abwarten, was du zu berichten hast.
Ich kann allgemein nicht in stationäre Behandlung, wegen der Arbeit. Wir haben im Juni ein großes Fest an dem ich mitorganisieren muss und auch so habe ich an meinem Arbeitsplatz keine Vertretung. Abgesehen von dem Geld das ich brauche (Urlaubs und Weihnachtsgeld richtet sich bei uns nach den Krankheitstagen).
Deine Argumente kann ich gut nachvollziehen. Aber wenn es hart auf hart kommt, solltest du dir die Option mit der Klinik wenigstens in Gedanken offen halten. Es nützt einem kein Job auf der Welt etwas, wenn man nicht mehr in der Lage ist, ihn auszuüben, weil man krank ist und einfach nicht mehr kann, obwohl man will. Ich hoffe, im Zweifelsfall entscheidest du dich für deine Gesundheit, dafür, dass es dir insgesamt besser geht. Es gibt für dich bestimmt auch nicht nur diesen einen Job.
Außerdem denke ich mache ich durch die stationäre Behandlung nur wieder mehr kaputt. Die Beziehung zu meinen Eltern, bzw. mein Vater würde das wieder nicht verstehen und die Beziehung zu meinem Freund würde darunter auch nur leiden und ich würde ihn verlieren.
Oje. Besonders das mit den Eltern kommt mir seltsam bekannt vor. Tut mir leid, dass euer Verhältnis nicht so gut ist, dass du den Anschein erwecken musst, alles wäre in Ordnung, damit es zwischen euch halbwegs funktioniert. Ist echt schlimm, wenn man so tun muss "als ob", damit man vollkommen akzeptiert wird
Außerdem ist es ja schön und gut solange man stationär ist, aber wenn man dann wieder in den Alltag gelassen wird bricht alles wieder über einen herein. In der Klinik ist man ja erst mal abgeschottet von all dem.
Hm, ja. Das stimmt wohl. Aber manchmal ist es ja auch gut, von dem Mist draußen abgeschottet zu sein, damit man sich auf sich selbst konzentrieren kann. Der Übergang in den Alltag ist dann aber wahrscheinlich wirklich schwer. Hattest du dich nach den sechs Wochen Klinik anschließend ambulant weiterhin behandeln lassen?
Außerdem gibt es auch noch Tageskliniken, bei denen man nicht aus dem normalen Leben ganz rausgerissen wird, sondern ab dem Nachmittag und am Wochenende zu Hause ist.

Nun gut, wenn eine (teil-)stationäre Behandlung für dich gerade ohnehin nicht in Frage kommt, will ich jetzt auch gar nicht groß argumentieren, sondern hoffen, dass es mit der PIA klappt

Liebe Grüße,
Taffi
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sternchen 84
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Beitrag Mi., 28.05.2008, 17:41

Hallo Taffi,

so, ich hatte jetzt den Termin in der PIA.
Es war jetzt eigentlich doch so wie ich es mir gedacht habe.

Hatte ein Gespräch mit der Frau Doktor und sie hat mich jetzt nochmal so in etwa das selbe gefragt wie ich letzten Donnerstag schon in der Notfallaufnahme befragt worden bin.
Was mich auch diesmal wieder iritiert hat dass sie gefragt hat ob ich wüsste woher diese Depressionen kommen das weiß ich doch nicht genau, sind halt gerade die ganzen Umstände und vor allem das alleinsein.

Naja, auf jeden Fall habe ich jetzt einen Fragebogen zur Lebensgeschichte mitbekommen, den soll ich in Ruhe mal durcharbeiten und das nächste Mal mitbringen und ich soll so eine Art Tagebuch führen wo ich aufschreibe was mir gut tut, also wo ich mich nicht so deprimiert gefühlt habe. Dann habe ich jetzt ein Rezept bekommen mit Antidepressiva (wo ich ja letzten Do schon 4 Stück zur Probe bekommen habe) und da soll ich die Dosis hoch von 10 mg auf 20 mg setzen. Und dann soll ich nochmal anrufen und mir einen Termin in 2-3 Wo geben lassen, weil die Sekräterin schon weg war.

Das heißt also dass ich für die nächsten Wo doch mir selbst überlassen bin und mit Hilfe der Medikamente klarkommen soll. Ein wenig enttäuscht bin ich jetzt schon
Heißt das dann dass ich mein Leben lang Antidepressiva nehmen muss?

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Taffi
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Beitrag Mi., 28.05.2008, 20:10

Hallo tapferes sternchen,

dass dir die Ärztin einen Fragebogen zur Lebensgeschichte mitgegeben hat und möchte, dass du dir einen neuen Termin holst, klingt für mich jetzt eher so, als würde sie dich eben doch (erst mal) betreuen. Sonst könnte sie dich ja auch zu einem niedergelassenen Arzt schicken, der das mit den Medikamnten regelt... Dafür brauchste die PIA nicht.
Aber dass das anscheinend alles an Unterstützung sein soll, finde ich schon seltsam. Und das ist ja auch nicht das, was du willst. Hast du ihr gesagt, dass du eine Therapie willst und brauchst? Und hast du sie mal gefragt, ob das nun heißt, dass du fest in der PIA bist? Hast du so was wie ein Aufnahmeformular unterschrieben oder so? Weil dann müsste mehr passieren...

Was du auch noch machen könntest, ist, bei deiner Krankenkasse anrufen und nach deren Therapeuten-Liste fragen. Im Telefonbuch, im Ärzteverzeichnis usw. stehen nämlich längst nicht alle. Meinst du, du könntest selbst die Kraft aufbringen oder jemanden finden (Freund, Freundin, Hausarzt, die Sekretärin in der PIA,...), der sich bereit erklärt, solange die Liste abzutelefonieren, bis du einen Therapeuten gefunden hast? Und wie gesagt: Viele Psychiater haben auch eine Psychotherapeuten-Ausbildung.
Ich könnte verstehen, wenn du's tust, aber bitte gib noch nicht resigniert auf, ja?!

Nein, du wirst wohl nicht für immer ein Antidepressivum nehmen müssen. Wichtig wäre aber eine Therapie, damit es dir auch ohne Medis gut geht.

Ganz lieben Gruß,
Taffi
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Beitrag Mi., 28.05.2008, 20:33

Hallo Taffi
Hast du ihr gesagt, dass du eine Therapie willst und brauchst? Und hast du sie mal gefragt, ob das nun heißt, dass du fest in der PIA bist?
Ich habe ihr gesagt dass ich eine Liste von meiner Krankenkasse angefordert habe und die Therapeuten abtelefoniert hatte, aber ohne großen Erfolg und dass mein Hausarzt mich daraufhin überwiesen hat zur PIA, weil ich dringend Hilfe brauche.
Ich hab vor Aufregung garnicht viel gefragt.
Hast du so was wie ein Aufnahmeformular unterschrieben oder so?
Ja, ich habe ein Formular unterschrieben, dass ich denen bescheid sage wenn ich bei einem niedergelassenen Arzt oder Therapeuten behandelt werde, weil die das dann nicht mehr über die Krankenkasse abrechnen können. Und weil es keinen Sinn macht wenn verschiedene Ärzte an mir "rumpfuschen".

Aufgeben tu ich noch nicht liebe Taffi Dank dir jetzt sowieso nicht!
Mich wundert es halt nur dass es jetzt wieder 2-3 Wochen dauert bis es weiter geht. Ich kann mir das nur erklären dass sie warten will wie die Medikamente anschlagen und ob ich dann vielleicht garnix mehr machen will wenn ich damit zufrieden bin.

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Taffi
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Beitrag Do., 29.05.2008, 06:57

Guten Morgen, sternchen
sternchen 84 hat geschrieben:Ich habe ihr gesagt dass ich eine Liste von meiner Krankenkasse angefordert habe und die Therapeuten abtelefoniert hatte
Wow, das hast du schon getan!
Ja, ich habe ein Formular unterschrieben, dass ich denen bescheid sage wenn ich bei einem niedergelassenen Arzt oder Therapeuten behandelt werde, weil die das dann nicht mehr über die Krankenkasse abrechnen können.
*nick* Ja, wenn man in der PIA ist, kann man nicht gleichzeitig zu einem anderen Psychiater oder Therapeuten gehen. Na, das klingt jetzt echt so, als ob die dich dort aufgenommen haben
Aufgeben tu ich noch nicht
Super! Bist eine Kämpferin Klar, man mag nicht ständig kämpfen müssen (sag ich mal so aus meiner eigenen Erfahrung heraus), aber es ist gut, wenn man's kann und macht. Schön, dass du dir selbst wichtig bist und für dich kämpfst. Das sind beste Voraussetzungen, bald nicht mehr so viel kämpfen zu müssen.
Mich wundert es halt nur dass es jetzt wieder 2-3 Wochen dauert bis es weiter geht. Ich kann mir das nur erklären dass sie warten will wie die Medikamente anschlagen und ob ich dann vielleicht garnix mehr machen will wenn ich damit zufrieden bin.
Du, ich finde, das ist eine richtig gute und plausible Erklärung. Ich finde es nur schade, dass sie dir das nicht gesagt hat, weil das ja vielleicht doch etwas mehr Sicherheit gegeben hätte. In meinen schlimmsten Phasen war der nächste Termin ein richtiger Anker, und da war's gut, dass ich wusste, es geht immer wieder ein bisschen weiter.
Könnte auch sein, dass sie ohnehin annimmt, dass du zwischendurch kommst, wenn es wieder ganz unerträglich für dich ist. Immerhin hast du es ja schon mal getan.

Schau mal, du merkst jetzt schon genauer, was sie für dich tun kann und was du brauchst bzw. dir von ihr wünschst. Deswegen könntest du ihr beim nächsten Mal sagen, dass du gern wissen möchtest, wie es genau weitergeht. Oder/und du könntest auch noch diese Woche anrufen und um einen früheren Gesprächstermin bitten, weil du engmaschigere Betreuung zu brauchen meinst. Kann sein, dass sie selbst gar nicht Psychotherapeutin, sondern "nur" Psychiaterin ist. Wäre doch schade, wenn du in zwei bis drei Wochen wieder hingehst und es erst dann feststellst. Traust du dich, dort anzurufen und nachzufragen?

Auf alle Fälle hast du jetzt einen Fuß in der Tür. Es geht vorwärts!

Liebe Grüße,
Taffi
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Beitrag So., 01.06.2008, 10:10

Taffi hat geschrieben: In meinen schlimmsten Phasen war der nächste Termin ein richtiger Anker, und da war's gut, dass ich wusste, es geht immer wieder ein bisschen weiter.
Könnte auch sein, dass sie ohnehin annimmt, dass du zwischendurch kommst, wenn es wieder ganz unerträglich für dich ist. Immerhin hast du es ja schon mal getan.
[...]
Auf alle Fälle hast du jetzt einen Fuß in der Tür. Es geht vorwärts!
Da kann ich nur zustimmen. Wenn du einmal Patient in der PIA bist, geht es im Notfall schneller mit einer evt. notwendigen stationären Aufnahme. Ausserdem hast du dort alles vor Ort: ärztliche Betreuung, Betreuung durch einen Psychiater und auch Psychologische Betreung (die aber meiner Erfahrung nach keine intensive Psychotherapie ersetzt). Evt haen sie in der PIA auch Kontakt zu niedergelassenen Fachärzten und Psychologen, an die sie dich ggf weitervermitteln - und auch da besteht die Chance, dass du als Patient der PIA kürzere Wartezeiten hast, wenn Dringlichkeit besteht.

Schreib mal, wie der Termin gelaufen ist. Alles Gute für dich, du schaffst das:-)

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sternchen 84
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Beitrag Mo., 02.06.2008, 08:04

Guten Morgen Taffi

Ich habe jetzt bei der PIA angerufen und einen Termin für den 19.06.2008 bekommen, also in 3 Wochen. Ging nicht früher. Leider habe ich mich nicht getraut zu fragen, so wie du es vorgeschlagen hast .
Dann bin ich mal gespannt wie es da weiter geht.

Ich danke dir erst mal recht herzlich für deine Hilfe und rege Anteilnahme an dem Beitrag!!! Hast mir wirklich sehr geholfen!!!

@karlei
Danke für den Tipp. Ich kann mich ja dann nach dem Termin nochmal melden und berichten wie es weitergeht.

Liebe Grüße sternchen84

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sternchen 84
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Beitrag So., 22.06.2008, 19:53

Hallo.

So, ich war am Donnerstag beim Termin in der PIA.
Das Gespräch ging ca. 40 Minuten.

Sie hat mich gefragt wie es mir in den letzten Wochen ergangen ist. Ich habe gesagt dass es schwer war bis zu diesem Termin, so lange zu warten. Aber dass ich dank der Tabletten nicht wieder so tief abgestürzt bin.
Dann hat sie sich so die Eckpunkte von dem Fragebogen angeschaut den ich seit dem letzten Besuch ausgefüllt habe.

Dann haben wir uns ein wenig über meine Eltern unterhalten, weil der Kontakt zu ihnen nicht ganz einfach ist (Meine Mutter leidet selbst unter psychischen Problemen).
Sie meinte dass ich mich eventuell an so eine sozial Psychiatrische Einrichtung wenden kann wenn ich selbst überfordert bin oder merke dass meine Mutter überfordert ist. Von denen bekommt man nämlich auch Hilfe und die kommen sogar zu einem nach Hause wenn man da Hilfe braucht.

Dann haben wir mal auf die Liste geschaut, die ich machen sollte, also mit den Dingen die mir gut tun. Da habe ich Sport und schlafen drauf geschrieben habe. Sie meinte nur „Hm, das sind zwei totale Gegensätze“ und so wie es sich anhört gibt es für mich nur Extreme im Leben, also entweder ich bin ganz ausgeschaltet mit dem schlafen oder meine ganze Konzentration ist auf den Sport gerichtet, wo man sich total auspowert, aber ein Dazwischen gibt es für mich nicht. Damit hat sie eigentlich schon recht. Sie meinte dass ich mindestens 2 mal pro Woche Sport machen sollte, das ist so die übliche „Dosis“ womit man den Körper dazu bringt sich besser zu fühlen. Und ich könnte mich nach dem Sport eventuell auch belohnen, wenn es mir schwer viel dahin zu gehen, ich mich aber dennoch aufgerafft habe.

Dann hat sie mir noch ein Paar Fragen zu meinem Partner gestellt. Wie lange wir jetzt zusammen sind, wie gut wir uns verstehen, wie ich meine Zukunft sehe...
Das Problem ist, dass ich eine Fernbeziehung führe und wir uns so ca. alle 2 Wochen sehen.
Nun habe ich wieder eine Hausaufgabe von ihr bekommen und zwar soll ich aufschreiben was meine Befürchtungen sind bei einem Umzug, wenn ich zu ihm hoch ziehen würde, was könnte ich dagegen tun, gegen diese Befürchtungen und was mir der Umzug bringt, was ich gewinnen könnte.
Irgendwie macht mir das Angst. Das klang so, dass ich mir Gedanken machen soll ob es mir wegen der Fernbeziehung, bzw. wegen meinem Freund so schlecht geht. Ich habe halt die Befürchtung dass sie sagt dass ich mich trennen soll und dass es mir dann wieder besser geht. Oder dass sie mir damit klar machen will dass diese Beziehung keinen Sinn macht.

Den nächsten Termin habe ich auch wieder erst in 3 Wochen bekommen weil sie nicht von hier ist und viele Patienten hat.
Ich soll weiter an der Liste mit den Therapeuten bleiben und eventuell noch mal bei denen wo ich auf der Warteliste stehe anrufen und nachfragen.
Bei den Tabletten sollte so langsam eine merkliche Verbesserung auftreten und natürlich soll ich diese so weiternehmen.

Ein wenig bin ich enttäuscht, dass das Gespräch nur so kurz war und der nächste Termin wieder so weit weg ist. Aber ich denke mal sie muss sich erst meine „Geschichte“ durchlesen und dann kann sie besser auf mich eingehen. Jetzt muss ich halt sehen wie ich diese 3 Wochen wieder rumbekomme.

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