Organspende

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Innere_Freiheit
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Beitrag Do., 23.06.2011, 11:12

Hallo einefremde,

in meinen Augen gibt man durch das Spenden eines Organs auch einen Teil seiner eigenen Gesundheit an den Anderen. Dies ist etwas seehr, seehr wertvolles, dann du könntest ja bei der Operation selbst Probleme bekommen, oder in einer späteren Phase deines Lebens selbst Probleme mit der nur noch einen verbleibenden Niere haben.

Wenn nun dieses große Geschenk, dieser Akt der Liebe überhaupt nicht von Anderen gewürdigt wird, warum solltest du das denn tun?


Anderen Leuten, bei denen die Kommunikation in der Beziehung so schlecht ist wie bei euch, wird hier im Forum geraten, sich zu trennen..... also genau das Gegenteil von dem, was du in deiner Selbstopferung zu tun bereit bist.

Und wie würde es dir gehen, wenn eure Beziehung dann in 1 oder 2 Jahren doch zerbricht?
Wenn dein Mann, strotzend vor Gesundheit, dich dann vielleicht sogar verlässt?

Liebe ist, wenn es weit und offen macht
Selbstaufopferung ist es, wenn es sich eng und verkrampft anfühlt.


Liebe Grüße

Innere Freiheit

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Lilly111
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Beitrag Do., 23.06.2011, 11:31

Ich schließe mich Innere Freiheit an. Überdenke diese Entscheidung nochmal. Rückgängig machen kannst du sie später nicht mehr.

Wieso glaubt dein Mann eigentlich er hätte Anspruch auf deine Niere? Bist du sein Eigentum?

Und vor allem stelle dir die Frage: würde dein Mann für dich umgekehrt dasgleiche tun? Würde er für dich mit seiner Gesundheit einstehen?

Lilly
... as stubborn as a mule.

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einefremde
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Beitrag So., 10.07.2011, 21:06

Danke euch für die viele Gedankenanstöße für mich, ich denke noch immer viel darüber nach.
Obwohl die Zeit knapp wird. Morgen früh sollte ich eigentlich ins KH für weitere Untersuchungen.
Ich hoffe ich halte durch und sage den Termin ab, denn ich kann mit seinem Verhalten nicht mehr klarkommen - so traurig das ist.
sofa-held hat geschrieben:@twoface, ich hab mir das gestern auch angesehen, wahrscheinlich auch sensibilisiert durch das Thema hier. Und was mir auffiel, die Frau, die ja nur eine Freundin, aber nicht die Partnerin war, die konnte dieses "Geschenk" richtig gut annehmen. Das war hier in diesem Fall gleich mein großes Fragezeichen. Annehmen muss man offensichtlich auch können.
ein großes Problem bei uns das er eigentlich die Spende nicht wirklich annehmen kann aber dennoch nicht darauf verzichten will.

Bei jedem heftigeren Streit (leider seit Thraderöffnung wieder 2x passiert) läßt er mich wissen das er die Spende nicht mehr will. Am nächsten Tag allerdings tut er so als sei es selbstverständlich das ich die Gemeinheiten vergesse und sofort wieder zur Verfügung stehe. Im Moment ist es so das ich mich wirklich nur mehr ausgenutzt fühle. Leider lasse ich mich dann immer wieder vom Mitleid hinreißen und tue als hätte er mich nicht verletzt.

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Thread-EröffnerIn
einefremde
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Beitrag So., 10.07.2011, 21:14

Innere_Freiheit hat geschrieben:
Wenn nun dieses große Geschenk, dieser Akt der Liebe überhaupt nicht von Anderen gewürdigt wird, warum solltest du das denn tun?


Anderen Leuten, bei denen die Kommunikation in der Beziehung so schlecht ist wie bei euch, wird hier im Forum geraten, sich zu trennen..... also genau das Gegenteil von dem, was du in deiner Selbstopferung zu tun bereit bist.

Und wie würde es dir gehen, wenn eure Beziehung dann in 1 oder 2 Jahren doch zerbricht?


Liebe ist, wenn es weit und offen macht
Selbstaufopferung ist es, wenn es sich eng und verkrampft anfühlt.
Wie sehr recht du hast !!! Danke !
Eigentlich müßten wir uns trennen so wie unsere Ehe verläuft. Wenn ich sage das ich unabhängig von der Nierenspende sehr oft an Trennung denke wird das kaum jemanden verwundern.

....... es fühlt sich eng und verkrampft an, wie ein Ring der sich um meine Brust schnürt und mir die Luft zum atmen nimmt.

Deshalb sollte ich morgen früh standhaft bleiben und den Termin erstmal absagen.... ich hoffe ich habe die Kraft dazu nicht das zu tun was von mir als selbstverständlich erwartet wird.

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Lilly111
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Beitrag Mo., 11.07.2011, 00:33

Hallo einefremde,
einefremde hat geschrieben: Deshalb sollte ich morgen früh standhaft bleiben und den Termin erstmal absagen.... ich hoffe ich habe die Kraft dazu nicht das zu tun was von mir als selbstverständlich erwartet wird.
Nicht du solltest standhaft bleiben, du wirst es. Dir selbst zu liebe.
Du bist kein lebendes Ersatzteillager für deinen Mann. Sorry für die krassen Worte, aber so scheint er dich ja wahrzunehmen.

Alles Gute für morgen und halt uns bitte auf dem Laufenden.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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Thread-EröffnerIn
einefremde
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Beitrag Mo., 11.07.2011, 06:33

Guten Morgen und danke dir Lilly
ich habe eben im KH abgesagt. Nicht das ich mich jetzt wirklich gut fühle aber wie du sagst ich bin kein Ersatzteillager.

lieben Gruß
einefremde

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Iset
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Beitrag Do., 21.07.2011, 08:37

Hallo liebe Fremde,

wie ist es weiter gegangen?

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Thread-EröffnerIn
einefremde
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Beitrag Sa., 06.08.2011, 09:51

Iset hat geschrieben:Hallo liebe Fremde,

wie ist es weiter gegangen?
wie alles weiterging:

Nach einem langen Gespräch mit ihm, apellieren an meine Pflichten und da ich mich nicht ein Leben lang schuldig fühlen wollte - nahm ich dann einen neuen Termin und absolvierte das vorgeschriebende Prozedere an Untersuchungen. Das heißt eine Woche Spitalsaufenthalt wo ich völlig durchleuchtet wurde.
Wobei auch einiges sehr unangenehmes dabei war, aber ich habe es durchgezogen.

Letztendlich kam dann der Bescheid das ich zwar gesund bin, aber die Lage und Beschaffenheit der Spenderniere nicht zur Transplantation geeignet ist ohne mich selbst einem zu hohen Risiko auszusetzen.
Der Vorgang wurde damit nicht empfohlen und abgelehnt.

Eigentlich sollte ich jetzt erleichtert aufatmen, aber dem ist nicht so.
Mein Mann nahm es - zumindest erkennbar - gefasst auf. Habe auch das Gefühl das er kein wirkliches Problem damit hat, so wie er sich alltäglich verhält.
Ausser das er mir beim heimfahren vom Spital geduldig zuhörte, ohne jedoch eine einzige Frage zu meiner Gesundheit zu stellen gab es kein weiteres Gespräch mehr. Noch interessierte ihn der schriftliche Abschlußbericht.
Ich hatte auch eine sehr langes Gespräch mit einer Psychologin was mir sehr gut tat.
Bin aber jetzt in einer tiefen Krise, komme kaum mehr aus meiner Niedergeschlagenheit heraus.
Sein Desinteresse an meiner Gesundheit verletzt mich zutiefst.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 06.08.2011, 15:49

.
Vielleicht schlägt dein Mann jetzt noch vor, die Operation in China vornehmen zu lassen, wo (falls man genug bezahlt) auf den Gesundheitszustand des Spenders keinen Wert gelegt wird.
Wie lange und wie sehr willst du dich eigentlich noch ausnutzen lassen?

Manchmal wird es irgendwann Zeit, der Wahrheit ins Auge zu sehen!


(Entschuldige bitte, dass ich hier etwas barsch reagiere.
Ich kann deine SelbstOpferung kaum mit ansehen.
)



Vielleicht kannst du ja auch mit der Psychologin noch einige Gespräche führen?

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Thread-EröffnerIn
einefremde
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Beitrag Sa., 06.08.2011, 16:10

war wohl ein Fehler hier noch etwas dazu zu schreiben

vergesst das Thema ich steige aus - aus diesem Thrad
solche unsinnigen Bemerkungen wie China habe ich nicht nötig

bitte an den Administrator das Thema schließen , Danke !

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Nico
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 06.08.2011, 16:15

Ich finde es doch toll wenn du es nicht nötig hast, hier zu schreiben bzw. Dich hier einer Diskussion zu stellen, denn dann dürfte ja alles ok sein bei dir und deinem Mann.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 06.08.2011, 16:23

Was hättest du dir denn stattdessen hier im Forum gewünscht?

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Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 06.08.2011, 16:26

eine fremde hat geschrieben:Ich brauche Hilfe, Gedanken, Zuspruch und Anregungen.
dein allererster satz hier.
was ist mit dir geschehen?

übrigens bin ich grad sehr betroffen.
ein kleines, neunmonatiges baby in meiner nachbarschaft hat eine gallengangsatresie und braucht dringend eine leber. ich bin leider nicht kompatibel. ich hätte dem kind so gerne einen teil meiner leber gegeben. meine wäre innert vier wochen wieder nachgewachsen und er hätte chance zum überleben.
nun liegt er da: mehr braun als gelb, aszites, dyspnoeisch, im sterben.

wenn nur schnell ein leberlappen gefunden werden könnte....
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2845

Beitrag Sa., 06.08.2011, 16:28

nochwas: ich bin sehr für lebendspenden. bin mir aber auch sehr bewusst, dass man niemanden zwingen kann. ich stell mir vor, jemand könnte eine meiner nieren brauchen. dann hätte ich nur noch eine, und ich hab zwei kinder.... wäre eine zwangslage für mich.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Ishtar
Helferlein
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Beitrag Sa., 06.08.2011, 16:52

Liebe Fremde,

was Innere Freiheit damit nur zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass es Deinem Mann nicht wichtig zu sein scheint wie es Dir geht! Mehr wollte er mit der China-Aussage nicht sagen.
Und Du sagst doch selbst, dass Dein Mann sich nicht um Dich schert.
Was hält Dich denn noch an Dein Mann, warum trennst Du Dich nicht?
Vielleicht würde es Dir gut tun, wenn du eine Therapie machst, ich kann mir vorstellen, dass es Dich unterstützen würde.

Alles Gute.

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