Probleme bei Epilepsie

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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ericflash
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Probleme bei Epilepsie

Beitrag Mo., 05.10.2009, 18:05

Hallo!
Ich habe zwar selber keine Epilepsie, möchte aber hier für meinen jüngeren Bruder (26) und unsere Familie um Tipps und Hilfe bitten.. In letzter Zeit hat er wieder vermehrt Anfälle und kommt mir immer unglücklicher vor. Er wurde von meinen Elter eigentlich immer überberhütet und hat dies auch jahrelang ein bisschen ausgenutzt. Neben Drogenkonsum und Schlafmangel sind auch ungesunder Lebenswandel sicher ein Grund für die vermehrten Anfälle. Mittlerweile hat er sein Studium geschmissen und sitzt tagelang vorm Fernseher und Computer. Reden hilft auch nichts mehr, ich habe schon öfters vernünftige Gespräche mit Ihm geführt, nach denen er dann eine Woche wieder motiviert war etwas zu verändern, und dann iser er aber gleich wieder in den alten Trott zurückgefallen. Wir wissen nicht mehr was wir tun sollen, und er ist sicher auch nicht glücklich mit der Situation, reagiert aber nur mit Ablehnung und Gereiztheit. Ich muss aber auch noch dazu sagen, dass das Familienverhältnis zwischen den Eltern meinen 3 Brüdern und mir schon seit längerer Zeit durch so manche Vorkommnisse gestört ist. Gibt es eine Möglichkeit eine Therapie zu machen, wobei mein Bruder wahrscheinlich nicht mitgehen wird, da er dies sowieso ablehnt. Er hatte letzte Woche von Krankenhaus aus auch einen Besuch beim Psychiater verschrieben bekommen, will aber nach einer Sitzung nicht mehr hingehen. Gibt es irgendwelche Hilfen die ihn dazu bringen können die Therapie zu machen? Bitte um dringende Hilfe, da unsere Familie zu zerbechen droht.

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ENA
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Beitrag Mo., 05.10.2009, 19:40

Hallo Ericflash!

Ich denke, das er sich nur selber helfen kann. Ihr könnt ihn unterstützen,...aber er ist erwachsen...und zu einer Therapie zwingen kann man ihn nicht, es sei denn, er ist selbst- und fremdgefährdend,...dann könnte man ihn zwar immer noch nicht zwingen seine Ansichten und sein Verhalten zu ändern,...aber er könnte vorübergehend in eine Klinik eingewiesen werden,...was letztlich aber nur etwas bringt, wenn er auch wirklich mitarbeiten und etwas verändern will.

Wohnt denn Dein Bruder noch bei Deinen Eltern?

Warum will er denn nur EINE Sitzung bei einem Psychiater machen?...Warum nicht Zwei, Null oder mehr?

Du schreibst, dass es in Eurer Familie sowieso schon kriselt und Du Sorge hast, dass Deine Familie zerbricht. Ich kenne Eure familiären Hintergründe nicht, will mir daher auch gar kein feststehendes Urteil erlauben, aber vielleicht mal einen Gedanken einbringen, der zum Nachdenken anregt,...vielleicht hilft der ja ein klein wenig weiter:
In der Familientherapie wird gesagt, dass es in Familien einen Symptomträger gibt,...gerade in solchen, wo alles scheinbar nach Außen gut und perfekt aussieht,... . Die größte Angst, dieser Familie ist meistens, dass diese Familie zerbricht bzw. das das, was unter den Teppich gekehrt wird, nicht nach Außen dringt. Vielleicht ist Dein Bruder ein solcher Symptomträger, der diese Last des Familie-zusammenhaltens jetzt nicht mehr aushält und sich das jetzt alles in seinen ganzen Symptomen entläd?...Du schreibst ja selber, dass er Dir als zunehmend unglücklicher vorkommt...!

Nur mal so, als Gedankenanregung!...

Wie schaut es denn eigentlich mit dem Rest Deiner Familie aus? Wäre da jemand bereit, eine Familientherapie zu machen oder gemeinsam mit Deinem Bruder zu einer Suchtberatungsstelle zu gehen?

Was sagt eigentlich der Arzt wegen der Epilepsie? Hat die auch etwas mit dem Drogenkonsum, dem Schlafmangel und der PC- Sucht zu tun? Förderlich ist das wohl dafür nicht.

Kannst Du Dir vorstellen, mal zu einer Suchtberatungsstelle zu gehen? Da gibt es auch Angehörigengruppe, wo Du (oder auch die anderen aus Deiner Familie) Euch wenigstens ein bisschen informieren, austauschen und Hilfe holen könntet.

Wäre da was für Dich an Möglichkeiten und Hilfen dabei?

Viele Grüße und viel Erfolg, ENA!

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ericflash
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Beitrag Mo., 05.10.2009, 23:42

Danke erstmal für die guten Ideen. Das Hauptproblem liegt wohl einfach daran, dass er mittlerweile einfach in diesem Kreis gefangen ist. Auf der einen Seite will er wie jeder andere in seinem Leben auch etwas erreichen, wird aber meistens durch seine Krankheit behindert (Anfälle in Öffentlichkeit etc.). Leider will er sich aber mit diesen Problemen nicht auseinandersetzen und weigert sich in jeder Hinsicht etwas an der Situation zu ändern. Das Problem ist einfach dass keiner mehr so recht weiss, was man noch tun kann. Er war schon bei mehreren Terminen bei der Drogenberatungsstelle bzw. auch beim Psychiater, aber diese sind alle auf freiwilliger Basis. Das nächste Problem ist auch noch dass das Verhältnis zwischen meinen Eltern und Ihm auch immer schlechter wird. Meine Mutter leidet mittlerweile an Schlaflosigkeit und mein Vater ignoriert die ganze Situation. Sie hat letzte Woche schon von Selbstmord gesprochen. Und ja er wohnt noch Zuhause, was dem Ganzen noch extra Probleme erzeugt. Und natürlich ist sein jetziger Lebenswandel äusserst schlecht für seine Krankheit. Wie ich in einem anderen Forum lesen konnte, erzeugt Epilepsie manchmal auch psychische Störungen

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