Religion, Philosophie und Ontogenese

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.

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Themis
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Religion, Philosophie und Ontogenese

Beitrag So., 22.01.2012, 10:21

Liebe Foris,
um nicht den Religions-Atheismus-Thread zu off-topicken, eröffne ich diesen Thread.

Woher kommt der "Wille" zur Religiosität?
Was passiert mit den freien Gedanken der Kinder im Vorschul- und Grundschulalter?

Was wäre, wenn ...
... Kinder keinen Religionsunterricht hätten?
... Kinder sich ihre Meinung frei bilden könnten?
...

Würden Kinder zur einer Religion finden?

Ist es unsere Pflicht, Kindern den Weg in unsere Gesellschaft zu ebnen, indem wir ihnen unsere Überzeugungen und gesellschaftlich anerkannten Dogmen anerziehen?


Gibt es Erfahrungsberichte?

Ich würde mich über eine angeregte Diskussion sehr freuen!

Themis

edit: Gerne können wir auch das Thema "Autoritär und Antiautoritär" dazunehmen! Bedeutet größtmögliche Freiheit der Gedanken gleichzeitig antiautoritäre Erziehung?
Zuletzt geändert von Themis am So., 22.01.2012, 10:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Nico
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Beitrag So., 22.01.2012, 10:25

Gut, dann ziehe ich meine Antwort zu deinem Posting aus dem anderen Thread hier her.

Gespraeche und Diskussionen innerhalb der Familie, na klar, aber laesst du dich durch diese Diskussionen von den ( geligioesen oder spirituellen)Ansichten deiner Kinder ueberzeugen, oder bringst du deine Sichtweise ein und bringst sie ( wie im angesprochenen Alter ueblich) alleine schon dadurch " auf Linie" ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


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Themis
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Beitrag So., 22.01.2012, 10:37

Ich versuche, mit ihnen gemeinsam weiter zu fragen. Meine sind ja nicht mehr so klein und haben erfolgreich unterschiedlichste Phasen des Religionsunterrichts abgeschlossen.
Fazit: Religion ist doof. Hinterfragen und Diskutieren ist cool.

Sicher erzähle ich ihnen meine Sicht der Dinge. So wie sie die ihre erzählen. Dann diskutieren wir über die Hintergründe, vergleichen Weltreligionen etc etc. So wie hier halt, nur daheim .

Ich halte es für wichtig, den Kindern den Blick auf "Wer will und macht was warum" zu fördern.

Was haben Eltern, Lehrer und Pfarrer davon, Kindern eine Religion aufzusschwatzen? Welcher Vor- bzw. Nachteil ergibt sich dadurch für die Kinder?
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Nico
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Beitrag So., 22.01.2012, 10:41

Aha deine sind nicht mehr so klein, meiner auch nicht, aber du hast vorhin von Grundschulalter oder noch davor geschrieben und das fand ich nicht zutreffend. Ab einem gewissen Alter ist das natuerlich absolut wuenschenswert und zielfuehrend.
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candle.
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Beitrag So., 22.01.2012, 10:43

Themis du verfolgst mir da ein völlig falschen Ansatz. Und wenn du so dagegen bist, wundere ich mich schon, dass du dich nicht dafür eingesetzt hast, dass deine Kinder keinen Religionsunterricht machen. Sind deine Kinder getauft?

Unterricht bietet ja nun wirklich die Möglichkeit andere Sichtweisen zu erlangen und sich ggf. frei zu entscheiden, aber bitte welches Kind verzichtet dann auf eine Konfirmation z. B.?

Es ist ja nicht nur Religion, es ist auch Tradition, es geht auch mit soziale Bindungen. Wie wäre es wohl gewesen, wenn du die Kinder aus den Religiongsunterricht genommen hättest?

Ich weiß gerade nicht wie ich den Thread finde, du hättest vielleicht VOR der Geburt der Kinder darüber nachdenken sollen. JETZT ist es doch für dich/ euch schon zu spät.

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Beitrag So., 22.01.2012, 10:46

Gehen wir mal weg von mir und meinen Kids.
Ich stelle mir die Frage:
Wenn ein Kind ohne Religion aufwächst - sucht es danach? Mit 3, 4 oder 5 Jahren? Erst ab 10?

@candle: Ich möchte ja hier nicht mich und meine Kinder diskutieren, sondern der Frage nachgehen, woher, wann und ob überhaupt der Wille zur Religiosität kommt.
Vielleicht gibt es ja kein oder ein Gen dafür, vielleicht eine innere Bereitschaft, Notwendigkeit ... oder gar nichts.

Ich bin ja nur ein Fallbeispiel.
Zuletzt geändert von Themis am So., 22.01.2012, 10:51, insgesamt 1-mal geändert.
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candle.
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Beitrag So., 22.01.2012, 10:50

Na, da es ja schon in der Kinderkrippe Thema sein wird, wird das auch früh beginnen oder ich habe es dann ohne Kindergarten in der Sandkiste mitbekommen, dass manche Kinder anders sind.

Schade, dass wir von dir weggehen.... Das wäre für mich die Grundlage dieser Diskussion...

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Beitrag So., 22.01.2012, 11:00

@candle: Der gesellschaftliche Wert einer Religion (bei uns Christentum) ist ein beträchtlicher. Kirchliche Feste werden schon oder gerade im Kindergarten hoch gehalten.
Das ist ja ein Dilemma: Wie weit geht der Einzelne in der Religion mit, weil es Tradition ist und es dazu gehört? Was steht dahinter? Wie soll und kann man Kinder erziehen, damit sie mündige, selbständig denkende Menschen werden?
Was steckt in den Kindern ohne Manipulation? Was brauchen sie?


Zu viele Gedanken auf einmal.
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candle.
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Beitrag So., 22.01.2012, 11:05

Ich weiß einfach nicht, ob das "gute" Fragen sind, die du da stellst oder ob sie irgendeinen Sinn ergeben?!

Die Antwort wirst du vielleicht in deiner eigenen Familie finden, wenn du ihnen einfach erklärst, das Religion ja so doof ist, dass künftig Ostern und Weihnachten wegfällt. Was denkst du was dann passieren würde?

Ich bin da jetzt ganz bewußt provozierend.
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Ubu
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Beitrag So., 22.01.2012, 11:12

ich wurde glücklicherweise nicht getauft, allerdings ist meine mutter etwas esoterisch z.b sollte ich einer person der es schlecht geht (verwandter) "farben" mit meinen gedanken schicken, naja das hat dann dazu geführt, dass ich bis vor einigen jahren noch unter magischem denken litt ... ich hatte phantasien/tagträume von unfällen oder anderen schlimmen dingen die passieren können und wenn ich nicht die augen zugemacht habe und mir ein schwarzes x vorstellte wäre ich sozusagen schuld an diese unfällen gewesen.

ich bin grundsätzlich dagegen, dass kinder durch ihre eltern oder sonstwen dazu erzogen werden an eine bestimmte religion zu glauben, aber leider geben eltern mit einer beschränkten weltanschauung diese völlig selbstverständlich an ihre kinder weiter und im kindergarten/hort wird dann sogar noch vor dem essen gebetet.

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candle.
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Beitrag So., 22.01.2012, 11:15

Ubu, dann bete ich jetzt mal für dich, dass du keine Partnerin findest, die kirchlich heiraten will.

candle
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Ubu
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Beitrag So., 22.01.2012, 11:21

bete lieber mal dafür, dass ich überhaupt eine partnerin finde die mich sogar heiraten will.


leberblümchen
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Beitrag So., 22.01.2012, 11:34

Woher der Wille zur Religiosität kommt?

Ich würde mich eher fragen, ob es überhaupt denkbar ist, dass Kinder ohne den Willen zur Religiosität aufwachsen. Jeder stellt sich doch die Frage, woher man kommt und wohin man geht. Und jeder hat die Hoffnung, dass sein Leben nicht umsonst ist und dass es Spuren hinterlässt oder irgendwie 'weitergeht'. Und schon ist man dabei, religiöse Gedanken zu haben. Ob man die dann später als erwachsener Mensch beibehält, ist wieder eine andere Frage.

Nun könnten also Eltern, Religionslehrer und Pfarrer dem Kind auf die Frage, woher man kommt und wohin man geht, so was antworten wie: "Das weiß ich nicht. Überleg es dir selbst". Aber das wäre dasselbe, als würde man seinen Kindern kein Essen geben und ihnen sagen, sie sollen selbst überlegen, wie sie die Rüben anbauen. Oder als würde man ihnen nicht das Lesen beibringen, denn alleine schon durch die Auswahl der Literatur werden die Kinder ja beeinflusst.

Es liegt in unserer Kultur, dass wir Menschen das an unsere Kinder weitegeben, was uns wichtig ist - wohl wissend, dass das nicht immer richtig sein muss und dass wir Eltern in unserer Auswahl dessen, was wir den Kindern anbieten - der eine mehr, der andere weniger -, beschränkt sind. Ich gehe davon aus, dass jeder, der Kinder erzieht, weiß, dass er die ultimative Antwort auf religiöse Fragen nicht hat! Er kann den Kindern lediglich mögliche Wege aufzeigen. Wie das für die Erziehung insgesamt gilt. Ob die Kinder diese Wege dann auch gehen, müssen sie selbst entscheiden.



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Themis
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Beitrag So., 22.01.2012, 12:00

candle. hat geschrieben:Ich weiß einfach nicht, ob das "gute" Fragen sind, die du da stellst oder ob sie irgendeinen Sinn ergeben?!
Sinnvolle Antworten wäre gut.
Die Antwort wirst du vielleicht in deiner eigenen Familie finden, wenn du ihnen einfach erklärst, das Religion ja so doof ist, dass künftig Ostern und Weihnachten wegfällt. Was denkst du was dann passieren würde?
Ich glaube, du hast mich bis jetzt gänzlich missverstanden. Warum sollte ich ihnen erklären, dass Religion doof ist?
Ich bin da jetzt ganz bewußt provozierend.
Ähm - wozu? Was willst du erreichen? Ich mag nicht alles nochmal erklären. Lies doch nach, wenn du magst.
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