Corona und Zwischenmenschliches

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4614

Beitrag Di., 17.03.2020, 04:23

Leute...ich leide gerade auch darunter...weil...wenn ich in Panik gerate, dann geht bei mir immer nix. Obwohl ich meine Frau nachwievor sehr attraktiv finde. Mich belastet das sehr... und irgendwie kommt dann noch so ein gewisser Druck dazu...so ein emotionaler...ich will meiner Frau doch zeigen, dass sie begehrenswert ist. Also, ich halte keinen Abstand von ihr wegen Ansteckungsgefahr usw. - wir leben zusammen, wir schlafen zusammen (nur jetzt nicht, da ich nicht schlafen kann)... aber ich bin leicht zu triggern und die Coronazeit jetzt triggert mich sehr... und ich bin im Panikmodus...und ich brauche, um Sex haben zu können, Entspannung. Meine Frau kennt das schon und setzt mich nicht unter Druck...aber ich fühle in mir selbst einen, weil natürlich nimmt es einem auch ein Stück weit Nähe, wenn das fehlt. Es ist jetzt 3 Wochen her, da hatten wir 2 mal hintereinander schönen Sex...aber dann kam eine dermaßen stressige Phase, die meine sexuelle Stimmung gen 0 reduziert hat (nicht nur Corona... da war viel mehr). Als Paar sind wir trotzdem liebevoll miteinander, streicheln und küssen uns auch... aber zu mehr kam es einfach jetzt nicht. Und ich weiß, dass das an mir liegt, weil ich mich unter Stress dem Sex nicht hingeben kann. Und ja, ich empfinde das als Belastung - und ja, ich fang schon nach einer Woche "Abstinenz" an darunter zu leiden.
Und wir sind über 10 Jahre zusammen... wenn die Beziehung noch frisch wäre, würde ich viiiiiiel mehr darunter leiden. Ich versteh dich daher gut, liebe Miss.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Benutzeravatar

Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Di., 17.03.2020, 05:52

Ich seh es so wie Hamna es geschrieben hat, wir gehen beide das Risiko ein, dass wir uns gegenseitig anstecken könnten, wenn einer von uns sich infiziert hätte.

Da ich aber seit Wochen schon krank bin, gab es bei uns keinen Sex. Ich habe keine Lust beim Sex keine Luft zu bekommen und meinem Partner bewusst meine Krankheit anzuhängen. Wäre ich aber angesteckt ohne davon zu wissen und zu merken, dass ich krank bin, hätte ich trotzdem Sex, wenn uns danach wäre, auch wenn Corona gerade eine Ausnahmesituation ist.

Daher kann ich dich auch gut verstehen, Miss.
Entweder also Timm ist dermaßen rücksichtsvoll, oder er möchte einfach keinen Sex und nimmt die Situation als Ausrede her.

Von daher fand ich, solltet ihr darüber sprechen. Natürlich nur, wenn du auch gerade bereit dazu bist.
Wie du geschrieben hast, belastet dich die Mitbewohnersache gegenwärtig, somit klar, dass du keinen Kopf hast, ein vernünftiges, ruhiges Gespräch zu führen.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

Benutzeravatar

Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Di., 17.03.2020, 06:04

Ergänzend muss ich noch hinzufügen, dass Familien die miteinander unter einem Dach leben, sowieso nicht davor geschützt sind, sich gegenseitig anzustecken.

Auch wenn sie keinen Sex miteinander haben, denn auch wenn wir noch so sehr auf Abstand und Hygiene machen, es fast unmöglich ist, nicht doch auf irgendeinem Gegenstand im Haus auf so einen Virus zu stoßen.

Es geht darum andere und andere Familien nicht zu gefährden, oder sich selbst durch andere. Damit erreicht man schon etwas die Ansteckungen nicht in die Höhe schießen zu lassen.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

Benutzeravatar

Tröte
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2844

Beitrag Di., 17.03.2020, 07:34

Miss_Understood hat geschrieben: Mo., 16.03.2020, 19:48
Das heißt, IHR trefft euch auch weiterhin, küsst euch, habt Sex? Und ihr beide habt zur Coronoakrise dann auch die gleiche Meinung, was Sicherheitsmassnahmen und Hygienstandards anbelangt? Habt ihr explizit darüber gesprochen? Wie war das?
ja, wir kuscheln, küssen uns und haben Sex. Die Alternative ist sich gar nicht sehen, denn ehrlich (und deswegen verstehe ich die "auf-Sex-verzichten-Diskussion" gar nicht), auf Sex kommt es dann auch nicht mehr drauf an, wenn man sich so nah ist, dann steckt man sich auch ohne Sex an... :lol:
Abgesehen davon, sind wir jetzt noch nicht so sehr lange zusammen, da fällt ein abstinent leben ja eh schwer ;)

Wir haben dieselben Hygienestandards und uns ist durchaus bewusst, dass wir uns gegenseitig anstecken können (D. hat eine bei ihr lebende Tochter, die aktuell eine Ausbildung macht und mit den Öffis zur Arbeit fahren muss, da ist das Risiko ja auch nochmal anders).

VG
Tröte
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

Werbung


kaja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4532

Beitrag Di., 17.03.2020, 08:52

Ich persönlich, komme auch längere Zeit ohne Sex in einer Beziehung gut klar. Nähe und Verbundenheit lässt sich, für mich, auf so vielen anderen Wegen herstellen und empfinden, da brauche ich jetzt nicht zwingend den Geschlechtsakt für.

Wenn man in einem Haushalt lebt, teilt man immerhin eine Keimflora. Für mich macht es schon einen Unterschied ob es zwei getrennte Haushalte gibt oder nicht. Meine sozialen Kontakte finden nicht mehr persönlich statt, aber wir haben mehrfach am Tag Kontakt über Internet und Telefon. Im Grunde als würden wir uns sehen. Ich werde in der Zeit also nicht vereinsamen und habe davor auch ehrlich gesagt gar keine Angst, obwohl ich mir mein Sozialleben neu erkämpfen musste nach den schlimmen Zeiten der letzten Jahre.
After all this time ? Always.

Benutzeravatar

Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 30
Beiträge: 4944

Beitrag Di., 17.03.2020, 10:40

Blume1973 hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 06:04 Ergänzend muss ich noch hinzufügen, dass Familien die miteinander unter einem Dach leben, sowieso nicht davor geschützt sind, sich gegenseitig anzustecken.

Es geht schon. Ich bewohne zum Beispiel seit zwei Wochen strikt das Schlafzimmer und keinen anderen Raum bzw. jetzt bin ich alleine hier und kann natürlich die ganze Wohnung bewohnen.
Es hat sich niemand angesteckt. Da ich total platt war, war das für mich auch in Ordnung, ich lag eh nur im Bett und war zu nix zu gebrauchen. Also ja, man kann sich aus dem Weg gehen, auch wenn das Einschnitte bedeutet.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

Benutzeravatar

Kaonashi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1244

Beitrag Di., 17.03.2020, 11:09

Mit Isolation oder Einsamkeit habe ich wenig Probleme. Ich lebe seit je her allein. Im Haus bin ich den Menschen am nächsten, mit denen ich im Aufzug fahre (nur weil die Kabine so klein ist; für einen Quickie wäre die Fahrzeit zu kurz ;) ).

Treffen im Freundeskreis oder Familie haben wir letzte Woche noch wie immer gemacht. Künftig, wenn die Restaurants geschlossen haben, geht das nicht mehr, aber es ja nur vorübergehend. Meine Familie sehe ich das nächste Mal an Ostern. Bis dahin treffe ich noch die Arbeitskollegen, solange ich noch arbeiten "darf". Mein Arbeitgeber will die Anzahl der Mitarbeiter, die gleichzeitig im Haus sind, reduzieren, also eventuell gibt es auch Anweisungen, dass man zu anderen Zeiten oder gar nicht mehr kommen soll. Dann vielleicht mehr Heimarbeit.
Aber so grundsätzlich kann ich auch längere Zeiten ganz ohne Menschenkontakt überstehen.
Schade würde ich es finden, wenn mein ehrenamtlicher Helfer nicht mehr kommen würde. Ich habe ihn gefragt, ob er diese Woche kommt, aber die Antwort steht noch aus. Wahrscheinlich klärt er das noch ab. Er ist Rentner und würde damit ja auch schon zur Risikogruppe gehören, ist allerdings körperlich sehr fit und sportlich.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Miss_Understood
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3550

Beitrag Di., 17.03.2020, 11:43

Hamna hat geschrieben: Mo., 16.03.2020, 21:57 Ich treffe mich noch mit meinen Eltern, sonst wohl mit niemandem mehr. Klar gehe ich noch einkaufen, bin also auch einem gewissen Risiko ausgesetzt. Mein Liebster geht arbeiten (Handwerk). Wir haben es nicht besprochen, aber wir gehen genauso miteinander um wie sonst auch, also Küssen, Umarmungen, Sex. Irgendwie ist uns beiden wohl klar und von uns so akzeptiert, dass wenn einer von uns krank wird, der andere es auch wird. (...) Ena, es ist wohl machbar, 2 - 4 Wochen auf Sex zu verzichten, aber was ist in 4 Wochen, da wird das Ganze ja nicht ausgestanden sein? Das kann sich durchaus noch übers Jahr hinziehen.
Danke für deine Zeilen dazu. Meine Überlegungen gehen ja auch dahin, dass - so der Leiter des Robert Koch Instituts eben in einer Pressekonferenz live, ich zitiere - "voraussichtlich geschätzt 50-60% der TrägerInnen des Virus selbst keine Symptome zeigen werden". Er sprach sogar davon, dass auch ohne Symptome eine Immunisierung stattfinden könne. DAS war mir insofern neu, dass ich vorgestern anderswo las, dass das Virus eben auch schnell mutieren würde (Habe jetzt keine Quelle ...). Und in der Impfstoffentwicklung kenne ich mich überhaupt nicht aus. Er meinte auch, dass eine Impfstoffentwicklung frühestens Anfang nächsten Jahres zu erwarten sei, seine derzeitige Einschätzung.

Und dass er für die gesamte Corona Welle(n) einen Zeitraum von zwei Jahren schätze.

Kann ein Ausgehverbot das eindämmen und wie lange? Ich bin sehr sicher, dass ein längerfristiger Zustand wie jetzt erst WIRKLICH in eine wirtschaftlich äußerst problematische Situation führt. Die womöglich AUCH - meine private Angst gerade - daraus resultiert, dass sehr viele Menschen - und nicht nur die älteren, Gefährdeteren - vereinsamen. Ja, ich BIN digital affin, aber das ist ein Behelfskonstrukt.

Insgesamt muss ich hier auch für eine sorgfältige Rhetorik plädieren: redet man von "krank werden" MUSS dies ja ausdifferenziert werden. Es geht um Übertragungsgefahr auf andere; die bleibt ja. WIE hoch die genau genau ist kann ich nicht einschätzen. Man muss eher damit rechnen angesteckt zu werden als NICHT. WIE stark man dann auch erkrankt ist dann NOCHMAL was anderes. DASS sich die Menge an Menschen, die mit Symptomatik erkrankt besser verteilt und es vielleicht dann besser erst in einem Jahr wird, darauf kommt es bekanntlich an, damit das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Was macht diese LANGFRISTIGE, halt genauergesagt nicht absehbar andauernde, ANGST mit einem? In einer Beziehung?

Zurück zum Thema, zum. konkreten im Freundes-, Bekanntenkreis und Haushalt: Ich lese, dass es sein kann, dass jemand bereits nur atmet und dann unmittelbar der ins Gesicht gepustete Atem übertragen könnte über wer hustet und Tröpfchen verteilt, die dann auch auf glatten Oberflächen oder dem Boden landen diese auf meine Hände übertragen werden können und wenn ich mir dann ins Gesicht fasse, dies über Flüssigkeit (was ist mit über die Haut?) übertragen werden könnte. Dass eben Speichel, Husten- und Nasensekret die hauptsächlichen Übertragungs'flüssigkeiten' sind. Dass aber die Körperflüssigkeiten, die bei der Penetration involviert sind (Sperma, Scheidensekret) den Virus NICHT übertragen.

So. Was macht man nun damit? Okay, ausprobieren vielleicht, das Risiko eingehen quasi, aber macht Sex so noch Spaß?

Okay, ich denke an einen länger zurückliegenden Exfreund von mir, der küsste nicht gern - DAS ging zumindest bei mir nicht wirklich lange gut ...

Und ja, jetzt mische ich wieder allgemeinere Überlegungen mit meinem persönlichen Erleben - DAS ist es im Übrigen, was mich auch interessiert - wie kommt man von dem, was bei einem persönlich im Umfeld gerade so abgeht zu einer 'Corona-Theorie' bzw wenigstens Hypothesenbildung - und dem Umgang damit im unmittelbaren Umfeld? Weil ja gerade DAS eben die Dynamik ist, wie 'Menschen' - also du, ich, wir - damit umgehen.

Und ich fürchte, dass man an dieser Stelle über mich herfallen könnte, denn es ginge ja jetzt nicht um den individuellen Spaß und dann sogar noch beim Sex! Und "man kann doch garantiert auch anderwertig 'Spaß haben'" - ja, natürlich - dennoch möchte ich das Thema in diesem Thread, und nicht NUR Sex! - von möglichst vielen Seiten beleuchten dürfen.

Ich bitte auch von Whataboutisms abzusehen, danke.

Wenn DU, Hamna, dich noch mit deinen Eltern triffst, dann ist das ja auch genaugenommen eine interessante Stellungnahme dazu.

Ich denke laut: Das Gefühl sich zu vertrauen geht das einher mit der Überzeugung 'immuner' zu sein? Gibt es da einen Zusammenhang? Oder ist der - zb wenn man ja zusammenwohnt auch irgendwie biochemisch? Keine Ahnung!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

-----
Icon made by @flaticon

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Miss_Understood
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3550

Beitrag Di., 17.03.2020, 11:48

Blume1973 hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 05:52 Da ich aber seit Wochen schon krank bin, gab es bei uns keinen Sex. Ich habe keine Lust beim Sex keine Luft zu bekommen und meinem Partner bewusst meine Krankheit anzuhängen. Wäre ich aber angesteckt ohne davon zu wissen und zu merken, dass ich krank bin, hätte ich trotzdem Sex, wenn uns danach wäre, auch wenn Corona gerade eine Ausnahmesituation ist.
Oh ja, das kann ich auch gut nachvollziehen. Vor knapp fünf Jahren war ich sehr erkältet mit Fieber und da hatte ich auch keine Lust auf Sex und Küssen, zumal mein damaliger Freund selbst schwer chronisch krank war (!!!) und sagte dann zwei Tage vor der geplanten Flugreise den gemeinsamen (ersten) Urlaub ab. DAS war mit ein Todesstoß für unsere Beziehung.
Blume1973 hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 05:52
Daher kann ich dich auch gut verstehen, Miss.
Entweder also Timm ist dermaßen rücksichtsvoll, oder er möchte einfach keinen Sex und nimmt die Situation als Ausrede her.
Das weiß ich allerdings nicht. Und wie das mit 'Ausreden' so ist, sie sind kaum erfragbar. Entweder man ist sich derer nicht bewusst, dann ist so eine Vermutungsäußerung einfach übergriffig oder sie weckt das Bewusstsein vielleicht gar, dann mag man es kaum (vor sich selber auch vielleicht) zugeben, es ist bestenfalls peinlich und beschämend etc. Ich habe den Eindruck, dass SO ein diffiziles Gespräch - extrem viel, fast therapeutisches Fingerspitzengefühl und sehr großes Vertrauen braucht.
Blume1973 hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 05:52
Von daher fand ich, solltet ihr darüber sprechen. Natürlich nur, wenn du auch gerade bereit dazu bist.
Wie du geschrieben hast, belastet dich die Mitbewohnersache gegenwärtig, somit klar, dass du keinen Kopf hast, ein vernünftiges, ruhiges Gespräch zu führen.
Genau. Ich werde mir heute überlegen, wie.

Meine nunmehr Eintagsmitbewohnerin ist eben abgereist.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

-----
Icon made by @flaticon

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Miss_Understood
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3550

Beitrag Di., 17.03.2020, 14:11

Philosophia hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 04:23 Leute...ich leide gerade auch darunter...weil...wenn ich in Panik gerate, dann geht bei mir immer nix. Obwohl ich meine Frau nachwievor sehr attraktiv finde. Mich belastet das sehr... und irgendwie kommt dann noch so ein gewisser Druck dazu...so ein emotionaler...ich will meiner Frau doch zeigen, dass sie begehrenswert ist. Also, ich halte keinen Abstand von ihr wegen Ansteckungsgefahr usw. - wir leben zusammen, wir schlafen zusammen (nur jetzt nicht, da ich nicht schlafen kann)... aber ich bin leicht zu triggern und die Coronazeit jetzt triggert mich sehr... und ich bin im Panikmodus...und ich brauche, um Sex haben zu können, Entspannung. Meine Frau kennt das schon und setzt mich nicht unter Druck...aber ich fühle in mir selbst einen, weil natürlich nimmt es einem auch ein Stück weit Nähe, wenn das fehlt. Es ist jetzt 3 Wochen her, da hatten wir 2 mal hintereinander schönen Sex...aber dann kam eine dermaßen stressige Phase, die meine sexuelle Stimmung gen 0 reduziert hat (nicht nur Corona... da war viel mehr). Als Paar sind wir trotzdem liebevoll miteinander, streicheln und küssen uns auch... aber zu mehr kam es einfach jetzt nicht. Und ich weiß, dass das an mir liegt, weil ich mich unter Stress dem Sex nicht hingeben kann. Und ja, ich empfinde das als Belastung - und ja, ich fang schon nach einer Woche "Abstinenz" an darunter zu leiden.
Und wir sind über 10 Jahre zusammen... wenn die Beziehung noch frisch wäre, würde ich viiiiiiel mehr darunter leiden. Ich versteh dich daher gut, liebe Miss.
Danke für dein Teilen, ich lese deine Sorgen - und ja, dieser Aspekt war mir ja auch noch nicht klar - verständlich, dass in Panik geraten Lust killt - UND dass die Diskrepanz zwischen wollen und Begehren zeigen und nicht können Druck erzeugt.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

-----
Icon made by @flaticon

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Miss_Understood
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3550

Beitrag Di., 17.03.2020, 14:16

kaja hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 08:52 Ich persönlich, komme auch längere Zeit ohne Sex in einer Beziehung gut klar. Nähe und Verbundenheit lässt sich, für mich, auf so vielen anderen Wegen herstellen und empfinden, da brauche ich jetzt nicht zwingend den Geschlechtsakt für.
Ja, das an sich erlebe ich auch so. Wenngleich - was fällt bei dir unter 'Geschlechtsakt'?
Wenn das Nähebedürfnis PLUS die Fähigkeit das auszudrücken sich auf dem gleichen oder ähnlichen Level bewegt und wenn NICHT, darüber gesprochen werden kann und man sich da im möglichen Zwischenraum begegnen möchte. (Ich glaube, das gehört dann eben auch zu 'BeziehungsARBEIT'.) Es gehört für mich da schon aber auch körperlicher Kontakt dazu. Umarmen, Hände halten, streicheln, Küssen. Von DA bis zur Penetration gibt es dann wiederum auch nochmal einige Varianten an körperlicher Nähe.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

-----
Icon made by @flaticon

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Miss_Understood
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3550

Beitrag Di., 17.03.2020, 14:35

Kaonashi hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 11:09 Mit Isolation oder Einsamkeit habe ich wenig Probleme. Ich lebe seit je her allein. Im Haus bin ich den Menschen am nächsten, mit denen ich im Aufzug fahre (nur weil die Kabine so klein ist; für einen Quickie wäre die Fahrzeit zu kurz ;) ).
:lol: :lol: :lol:
Kaonashi hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 11:09 Treffen im Freundeskreis oder Familie haben wir letzte Woche noch wie immer gemacht. Künftig, wenn die Restaurants geschlossen haben, geht das nicht mehr, aber es ja nur vorübergehend. Meine Familie sehe ich das nächste Mal an Ostern.
Und es ist ja keineswegs sicher, dass ab Ostern wieder alles aufgehoben ist. Ganz ehrlich fürchte ich gerade eher das Gegenteil, nämlich echte kontrollierte Ausgangssperren. AUCH weil die Bevölkerung, so mein Stimmungsbild in facebook, gerade förmlich danach ruft.

An sich macht auch DAS mir Angst. Wie sich die Angst potenziert. Und wie diese Angst die Bereitschaft sich führen zu lassen erhöht.

Ich habe eben eine Message von Timm erhalten, ob wir mal heut abend telefonieren sollten. Sonst nix. Statt mich das freut, bin ich drauf und dran, dieser (gefühlt kühlen) Frage einfach mal um die Ohren zu hauen, warum er es einfach nicht macht? Warum er nicht schreibt, dass er mich vermisst und vorbeikommen will? Warum ich also offenbar - und das sogar bei ihm anscheinend zu den "vermeidbaren Kontakten" zähle. Ja, GENAU DAS IST DER PUNKT! Okay, FAKTISCH MUSS Timm keinen Kontakt zu mir halten, das ist schon richtig, schliesslich wohnen wir ja nicht zusammen. Oder arbeiten zusammen. Er selbst war aber auch noch am Wochenende mit zwei Freunden zusammen. Nachdem ich dann abgereist bin. Ich fühle mich tatsächlich behandelt wie eine Aussätzige. Dabei habe ich nicht mal Erkältungsanzeichen!

Diese Krise zeigt jedem einzelnen, wer ist einem "wichtig genug" und ja, eben "unvermeidbar".

Ich, ich bin es KEINEM. Das schmerzt.

DAS erlebe ich auch gerade bei meinem einzig verbliebenen Auftraggeber und auch da weiß ich grad nicht wie ich damit umgehe. Denn ich sah, dass eine nur Quasi-Kollegin meine noch ausstehende 'Arbeit' verrichtet hat. Gleichwohl ausgemacht war, aber mit einem anderen Ansprechpartner, dass ICH das tun solle, heute, ohne Uhrzeit. Und dafür auch schon Vorarbeit geleistet hatte. Okay, jetzt nicht viel, aber da auch SIE diejenige war, die mich nicht zu einer letzte Woche noch stattfindenden Veranstaltung eingeladen hatte, komme ich nicht umhin, da sehr, sehr, sehr misstrauisch zu werden. Bzw. faktisch BIN ich ja schon raus. Obwohl MEINE Mail mit der Frage wie wir damit umgehen von eben jenem Ansprechpartner SO beantwortet wurde, dass ICH es tun soll - und SIE da im CC der Mails war! WTF?!?! Oder hat sie es einfach 'schon wieder' vergessen?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

-----
Icon made by @flaticon

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Miss_Understood
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3550

Beitrag Di., 17.03.2020, 14:45

Tröte hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 07:34 ja, wir kuscheln, küssen uns und haben Sex. Die Alternative ist sich gar nicht sehen, denn ehrlich (und deswegen verstehe ich die "auf-Sex-verzichten-Diskussion" gar nicht), auf Sex kommt es dann auch nicht mehr drauf an, wenn man sich so nah ist, dann steckt man sich auch ohne Sex an... :lol:
Abgesehen davon, sind wir jetzt noch nicht so sehr lange zusammen, da fällt ein abstinent leben ja eh schwer ;)

Wir haben dieselben Hygienestandards und uns ist durchaus bewusst, dass wir uns gegenseitig anstecken können (D. hat eine bei ihr lebende Tochter, die aktuell eine Ausbildung macht und mit den Öffis zur Arbeit fahren muss, da ist das Risiko ja auch nochmal anders).
ja, das ist viel wert, nicht auch noch darüber diskutieren zu müssen.

Aber nehmen wir noch ein Beispiel: meine Eintages-Mitbewohnerin war am Abend noch aus, sie traf sich mit jemand. Jetzt bin ich ja beileibe nicht ihre Mutter und es geht mich nix an, sie zu fragen, mit wem etc. etc. Dass sie zb ein Date mit hier hin bringt, davon dürfte sie Abstand nehmen, das hatte ich in der Zimmerangebotsanzeige auch klar geschrieben, dass ich keine unangekündigten weiteren Gäste möchte. (Bei vorherigen war es so, wenn dann MAL der Freund auch in dieser Stadt hier zu Besuch kommen wollte, hätte ich das gerne vorher abgesprochen und dann war das auch okay so, aber SO groß ist meine Wohnung ja nun auch wieder nicht und ich bin ungerne in der Minderheit in meiner eigenen Wohnung. :lol: ) Ich kann sie maximal bitten, sich die Hände zu waschen, was sie soweit ich das mitbekam eh machte.

Habe ich meinen Türgriff desinfiziert jetzt heute nochmal? NEIN! Ist der Handlauf der Treppe runter ins Erdgeschoss von allen keimfrei benutzt worden? Woher soll ich das wissen! Ja, mein Vermieter wohnt im Haus und ist jetzt wohl gerade über 60, aber soweit ich weiß nicht krank. Aber auch da: ich kann schlicht nicht von allen wissen, wo sie vorher waren. Es geht mich NICHTS an.

Ich habe den BLANKEN Horror vor Szenarien wie sie tatsächlich der Robert Koch Institut Professor andeutete, dass man ja auch digitale Technologie, die es ja bereits gibt (siehe China) eben dazu nutzen kann, die Ausbreitung dahingehend zu verhindern, in dem man die Wege und die Kontakte der Menschen nachvollzieht. Geht ja GANZ einfach. Auch schon in WhatsApp möglich. Ortungsdienst einschalten. Rationell betrachtet IST das eine gute Möglichkeit. Aber da sind wir schnell bei digitaler Ethik. DARF man alles, was man kann? UND: was würde das mit der Bevölkerung machen?

Ja, natürlich sind temporäre mehr oder weniger sinnvolle Maßnahmen von dadurch als "aha, geht doch, wollen wir also immer" Maßnahmen und deren Zweck zu unterscheiden. Schutz ist etwas anderes als dauerhafte totalitäre Überwachung. ABER es fühlte sich erst mal so an. Und JETZT, gerade JETZT fühle ich dies sehr nahe. IST es ja auch. Definitiv näher als sonst. Demnach: vor dieser Dynamik graut mir. Dass jetzt sehr viele förmlich nach Ausgangssperre rufen und man geächtet wird, wenn man Sehnsucht nach realem Kontakt auch nur formuliert.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

-----
Icon made by @flaticon

Benutzeravatar

tabita
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 38
Beiträge: 39

Beitrag Di., 17.03.2020, 15:00

Ich gehe nur noch raus zum Spazieren, und das nur allein und nachts.
So zwei Wochen muss ich nicht einkaufen. Danach werde ich, wenn es noch möglich ist, liefern lassen.
Freunde treffe ich nicht - tue ich aber auch sonst höchst selten.
Hier im Mehrparteienhaus nehme ich Einmalhandschuhe für den Weg durchs Treppenhaus.
Meine meisten Kontakte sind beruflich, aber ich muss bis auf weiteres von zu Hause arbeiten. Wie sehr mich das auf Dauer belastet, kann ich noch nicht einschätzen.
Als Single+ungeküsst seit 10+ Jahren ändert sich da für mich auch nichts. Die Lage bleibt also diesbezüglich schxxx, aber dafür kann Corona nichts. Und selbstverursacht ist doch immer leichter zu ertragen als aufgezwungen.

Ich kenne im Bekanntenkreis niemanden, der das so streng handhabt wie ich.
Aber sowohl ich als auch meine Eltern gehören zu Risikogruppen.
Und ich möchte die Freiheit behalten (bzw. jetzt erst mal schaffen), sie besuchen zu können.

Benutzeravatar

Kaonashi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1244

Beitrag Di., 17.03.2020, 15:29

Miss_Understood hat geschrieben: Di., 17.03.2020, 14:35Ganz ehrlich fürchte ich gerade eher das Gegenteil, nämlich echte kontrollierte Ausgangssperren. AUCH weil die Bevölkerung, so mein Stimmungsbild in facebook, gerade förmlich danach ruft.
Ja, ich finde es ganz schlimm, dass es Leute gibt, die eine Ausgangssperre befürworten oder sogar fordern. Ich bin auch nicht sicher, ob sie es tun, weil sie tatsächlich so viel Panik schieben, oder ob sie es nur tun, weil sie dann andere damit kontrollieren können, oder um sich wichtig zu fühlen, oder weil dann mal was Besonderes in ihrem Leben passieren würde (obwohl ihnen das nach wenigen Tagen wahrscheinlich sehr langweilig werden würde).

Eine Ausgangssperre wäre die maximale Überreaktion. Ich hoffe mal, dass die Politiker vernünftig genug sind, wenigstens das noch zu erkennen, dass das der falsche Weg wäre.

Die jetzigen Maßnahmen sind auch schon übertrieben, aber für ein paar Wochen kann ich es aushalten, zumal ich persönlich ja bisher fast nur Vorteile davon habe. Aber das ist ja nicht für jeden so, manche Existenzen gehen da jetzt auch kaputt.

Diese Krise zeigt jedem einzelnen, wer ist einem "wichtig genug" und ja, eben "unvermeidbar".

Ich, ich bin es KEINEM. Das schmerzt.
Ich bin nicht sicher, ob man das so werten muss. Es kann in der jetzigen Situation ja auch sein, dass jemand den Kontakt vermeidet, weil er einen schützen will, eben gerade weil es ein wichtiger Kontakt ist. Man weiß das nur, wenn man darüber redet.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag