Dauerhafte Freundschaften - warum schaff ich das nicht?

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Insomnia84
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Dauerhafte Freundschaften - warum schaff ich das nicht?

Beitrag So., 02.10.2011, 23:16

Hallo! Ich bin neu hier im Forum und hoffe hier auf den ein oder anderen Tipp zu stoßen

Momentan beschäftigt mich am meisten, dass schon wieder eine sehr gute Freundin von mir, langsam aber sicher, verloren zu gehen scheint...sie war in den letzten 2 Jahren die einzige Person der ich alles anvertraut habe, die wirklich alles weiß und der ich mich sogar näher gefühlt habe, als meinem Partner.

Das blöde ist nur - das ist glaub ich ein Muster. Ich habe meist intensive Beziehungen gehabt, aber sie waren immer nur von kurzer Dauer. Anfangs wars noch nicht so schlimm - vom Babyalter bis (durch Umzug bedingt, also nicht mein Verschulden ) ca. 10 Jahre mit S.P., dann von ca. 11 bis 14 M.B. (da kam mein erster fester Freund), dann von 15-16 M.L. (hauptsächlich durch Umzug bedingt), dann von 16-17 R.Z. (wieder durch Umzug bedingt), von 17-19 K. P. (da weiß ich den Grund des Auseinandergehens bis heute nicht wirklich), eine Freundin ist danach tödlich verunglückt als ich 22 war, doch parallel hatte ich eine andere Schulfreundin die ich durch das Leid des Verlustes auch verloren hab, dann von 21,5 bis 23,5 J.S. deren Freund durch einen Unfall ein Pflegefall wurde während ich mit meinen Zwillingen schwanger war, von 22,5 bis 24,5 eine Arbeitskollegin E.W. die "mehr wurde" aber durch meine Karenz befördert wurde und seither keinen Kontakt mehr "möchte" und schlussendlich meine "aktuelle" Freundin K.H. seit zwei Jahren also von 25-27 - mit der mich mein letzter Sohn, unser Überraschungsei" verbindet... auch sie hat Zwillinge im selben Alter (3) wie wir...

Das ist doch eine Menge denke ich und spiegelt auch mein Leben wieder - viele Umzüge, viele Kindergärten, viele Schulen in allen "Stufen" und viele Schicksalsschläge.

Meine Angst zu Versagen, zu Verlieren, nicht gemocht zu werden, verletzt zu werden, nocheinmal so ausgeliefert zu werden wie bei meiner Hauptverhandlung vor 7,5 Jahren gegen meinen Stiefvater (sexueller Missbrauch) von meiner Mutter, dem letzten Menschen von dem ich dachte "Gefahr" befürchten zu müssen...damals wurde ich aus meiner Familie verstoßen und habe den Kontakt schleichend vor einem Jahr wieder aufgenommen. Gestaltet sich sehr schwierig, es wurde nichts aufgearbeitet und man wartet auf eine Entschuldigung von meiner Seite...

Es ist immer der selbe Ablauf - eine Gemeinsamkeit, Freundschaft entsteht, vertieft sich, alles "perfekte Harmonie", Anlassfall bringt uns zum Streit, ich traue mich meine Meinung nicht zu sagen, fühle mich angegriffen und verraten - müsste doch gerade sie mich kennen, verstehen, unterstützen, schützen - und dann schläft der Kontakt ein und ich traue mich nicht mehr in aufleben zu lassen. Zu groß die Angst vor Zurückweisung...
Ich habe einfach keine Streitkultur glaube ich und ich beziehe immer sofort alles auf meine Person, bin ich doch selbst mein größter (Scharf)Richter.

Ich habe jetzt eigentlich niemanden an den ich mich wenden kann. Von allen Gesprächspartnern habe ich mich abgewendet, weil ich nur noch das Gefühl hatte sie zu nerven. Ich nerv mich ja schon selbst, so von einer Hürde zur nächsten hechtend, aber ich will und kann nicht alleine sein. Ich brauche soziale Kontakte, doch die die Kontakt mit mir wollen empfinde ich als "Energiesauger", die ich laut Psychologin auf Abstand bringen sollte.
Das Problem bei diesen Leuten ist, dass ich mich nicht abgrenzen kann und mehr gebe als ich kann...also saugen sie mich leer und darüber ärgere ich mich dann wieder, weil "sie sowas doch bemerken müssten" und das kostet noch mehr Energie, bla bla bla....

Also, was kann ich bitte tun um langfristigere Beziehungen haben zu können. Es ist als wollte ich Freunde, die der Mensch sein müssen, der ich nicht im Stande bin zu sein und wenn wir dann den Makel aufgedeckt haben (irgendein Streitpunkt), habe ich endlich einen Grund mich wieder zurück zu ziehen von der Abhängigkeit - ja, es ist wirklich fast immer das Gefühl dieses Menschen zu BRAUCHEN. Wie andere Zigaretten brauchen, oder Alkohol...
wahrscheinlich bin ich auch so ein Energiesauger für meine Freundinnen gewesen - sie waren ja auch meine Tankstellen in gewisser Weise, meine Inseln...

Jetzt, nüchtern betrachtet, kommt es mir so vor als würde ich entweder als ein solche missbraucht werden, oder ich nehme zu viel - wie kann ich da bloß ein Gleichgewicht herstellen...wie lernt man mit diesen Ängsten umzugehen...auch auf meine Kinder färbt das natürlich ab - ich will dass das aufhört!!!!

Bitte - danke!!!
Insomnia, schon wieder schlaflos obwohl sooooooooooooooo unendlich müde...

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Ragneda
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Beitrag Mo., 03.10.2011, 09:53

Hallo Insomnia,

Die dauerhaften Freundschaften am Leben zu erhalten ist gar nicht mal so einfach.
Es ist wie in jeder Beziehung, man darf nicht nur nehmen, man muss auch etwas zurück geben, manchmal sogar eine Menge.
Freundschaften müssen gepflegt werden, ja das ist so was wie Arbeit, sie dürfen nicht einschlaffen. Meldet sich jemand lange nicht, dann liegt es höchstwahrscheinlich nicht an Dir, sondern, weil die Person vielleicht selber Probleme hat und gerade eine Krise durchlebt. Warum also nicht selber anrufen, nachfragen und Hilfe anbieten? Um seine Freunde, um die Menschen, die einem was bedeuten muss man kümmern. Es wird erwartet, so wie von deiner Seite, als auch von der Seite deiner Freunde.

Die viele Umzüge, die Du hinter Dir hattest, haben sicher auch eine Rolle gespielt. Ich habe selber mehrmals nicht nur umgezogen, sondern ausgewandert, erst nach Deutschland und dann nach Wien. Und ich muss gestehen, dass die Distanz nach und nach meine damalige Beziehungen zu wunderbaren Menschen leider einschlafen ließ.

Ich gestehe, dass mir es auch schwer fehlt, meine Freundschaften auf Recht zu erhalten. Manchmal ist man depressiv, will niemanden sehen, mal ist man müde, angefressen, in sich gekehrt. Ich sehe mit welcher Leichtigkeit die"Normalos" also Menschen, die unter keinen Depressionen oder Störungen leiden, ihre Freundschaften pflegen.
Ich muss da doppelt so hart arbeiten um meine Freunde nicht zu verlieren. Mich regelrecht zwingen selber Initiative zu ergreifen und nicht nur immer auf einen Anruf warten.
Nicht nur über meine eigene Probleme losplappern, aber auch ein echtes Interesse meinem Gegenüber zeigen. Aktiv an seinen Problemen und Leben teilnehmen. Das ist nicht einfach. Aber wenn man Freunde haben will, muss man um diese Freundschaften auch kämpfen.

Alles Gute.
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Insomnia84
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Beitrag Do., 06.10.2011, 22:32

Ja das ist sicherlich auch eine meiner Hürden - ich bezieh immer alles auf mich, weil ich aus unerfindlichen Gründen massive Schuldgefühle zu haben scheine. Ich muss einfach Schuld sein dass sich jemand nicht mehr meldet, auf die Idee dass derjenige vielleicht einfach keine Zeit hatte, komm ich gar nicht....

Nachdem ich gegrübelt und gegrübelt hab um auf einen Nenner zu kommen, warum ich immer wieder so wichtige Parts meines Lebens verliere, hab ich immer wieder und wieder gedacht "mein Gott, ich würd mich auch nicht mögen"...

Ernsthaft, ich würd mich auch nicht zur Freundin haben wollen. Ich will auch nicht mit mir verheiratet sein, oder meine Mutter...eigentlich frag ich mich warum gerade dieses Spermium es unbedingt schaffen musste...

Die aktuelle Situation mit meiner Freundin macht mich wirklich fix und fertig. So sehr, dass ich meine Therapeutin anrufen möchte wegen einem Termin, obwohl ich eigentlich kein Geld dafür hab und Zeit sowieso nicht. Aber ich kann ohnehin nur daran denken und die ganze Woche ist schon total chaotisch weil ich so daran kiefle.

Was läuft nur schief mit mir...ich hab wirklich gedacht ich wäre ein umgänglicher Mensch und eigentlich bin ich auch gesellig, nicht gern allein. Aber je mehr ich darüber nachdenke...
Ich kann nur mit anderen umgehen solange es zu keinen Konflikten kommt. Es ist diese riesen Angst jemanden zu enttäuschen, zu verlieren oder Fehler zu machen.

Sogar heute am Elternabend im Kindergarten hatte ich das Gefühl von einem Fettnäpfchen ins nächste zu steigen...der blöde Erdboden ist wieder einmal nicht aufgegangen wie erwünscht...wieder bleibt dieses Gefühl mich lächerlich gemacht zu haben und diese Angst "was wohl xy und yz von mir denken könnten". Schon in der Schule waren diese Gedanken mein psychischer Tod. Jeden Tag diesen langen Gang bis zur Klasse absolvieren zu müssen, wo alle entlang der Mauer standen und tuschelten und zeigten...jedesmal "wusste" ich genau dass sie wieder über mich spotten - war ja auch nicht nur einmal dass es öffentlich passierte - aber auf der anderen Seite wurde ich Klassensprecherin und wurde von den meisten Lehrern (glaub ich) geschätzt.

Jetzt hab ich das Gefühl alle meiden mich und dass ich alle nerve mit meinen ewigen Tiefs...aber das ist nun einmal mein Leben, genau so schwer ist es und ich stopfe ja schon unmengen Essen in mich rein um es "runterzuschlucken", aber dadurch wirds auch nicht besser - wieder ein Grund mehr mich zu hassen - und vor allem fällt es auch noch optisch auf, weil ich es leider nicht mal schaffe mich danach zu übergeben...

Klar, Selbsmitleid hilft mir jetzt auch nicht weiter, aber die Therapie hat auch nicht geholfen und unser Alltag kehrt auch wieder ein seit mein Mann wieder vollzeit arbeitet ist meine "Freiheit" wieder weg und ich merke wieder wie mir die Luft zum Atmen fehlt...mich zu entfalten...ein bisschen Raum zu haben für meine Gedanken

Sorry, aber ich hab sonst niemanden mehr dem ich diese Gedanken mitteilen kann...hab sie wiedermal alle vergrault
Toll

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 06.10.2011, 23:53

Insomnia84 hat geschrieben: Was läuft nur schief mit mir...ich hab wirklich gedacht ich wäre ein umgänglicher Mensch und eigentlich bin ich auch gesellig, nicht gern allein.
Hm, das ist ein Denkfehler. Gesellig bedeutet nicht daß eine Person emotional abhängig von der Gesellschaft ist. Es scheint mir weniger so zu sein daß du gesellig bist, sondern daß du vor dem Alleinsein davonläufst und dir dabei die Leute mit denen du dich umgibst dann aufgrund deiner Bedürftigkeit nicht ensprechend kritisch aussuchst (Energievampire haben bei dir leichtes Spiel) und dich dann emotional von einzelnen Leuten und der Beziehung zu diesen abhängig machst.

Dann springt dein ganzes Kopfkino an und du fährst das Ding vollends an die Wand.

Ich denke wo anzusetzen wäre ist der Abhängigkeitsfaktor. Das was du dir von diesen Freundschaften erwartest. Du suchst so ein kuscheliges, entgrenztes Geborgenheitsgefühl von vollkommenem Vertrauen etc, aber Freunde im Erwachsenenalter sind nicht dafür da solche Kinderbefürfnisse zu erfüllen.

Insomnia84 hat geschrieben: Sogar heute am Elternabend im Kindergarten hatte ich das Gefühl von einem Fettnäpfchen ins nächste zu steigen...der blöde Erdboden ist wieder einmal nicht aufgegangen wie erwünscht...wieder bleibt dieses Gefühl mich lächerlich gemacht zu haben und diese Angst "was wohl xy und yz von mir denken könnten". Schon in der Schule waren diese Gedanken mein psychischer Tod. Jeden Tag diesen langen Gang bis zur Klasse absolvieren zu müssen, wo alle entlang der Mauer standen und tuschelten und zeigten...jedesmal "wusste" ich genau dass sie wieder über mich spotten - war ja auch nicht nur einmal dass es öffentlich passierte - aber auf der anderen Seite wurde ich Klassensprecherin und wurde von den meisten Lehrern (glaub ich) geschätzt.
l

Also ich glaube daß Kinder und Teenager so grausam sein können und sich ein Opfer, einen Aussenseiter suchen auf dem sie rumtrampeln und habe sowas auch selbst gesehen. Im Erwachsenenalter ist es aber doch, ausser bei Mobbing im Beruf doch sehr ungewöhnlich. Okay, klar gibt es immer Leute die einen unsympatisch finden. Aber daß sich da ein tuschelnder Mob zusammnrottet findet ziemlich sicher nur in deinem Kopf statt.

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Insomnia84
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 06:10

Interessant dass du Abhängigkeit hier als "Schwerpunkt" angesprochen hast. Ich war schon bei vielen Themen, aber auf das bin ich noch nicht gestoßen.
Dabei ist doch gerade Unabhängigkeit DAS Grundthema bei mir. Ich will alles alleine schaffen, auf niemanden angewiesen sein oder gar Hilfe in Anspruch nehmen - denn ich möchte nicht wieder dastehen, wirklich bedürftig, und keinen Halt finden. Damals habe ich sämtlichen verloren, fast hätte ich mein Leben dafür gehen lassen...der Verrat meiner Mutter in aller Öffentlichkeit (sie hat so ziemlich alles getan um mich vor Gericht beim Missbrauchsprozess zu entblößen um ihren Mann zu schützen) und viele andere Erfahrungen (Scheidung der Eltern - alle haben sich vertschüsst), haben dazu beigetragen dass ich nie wieder dieses Gefühl der Abhängigkeit haben wollte. Dieses bodenlose Loch war so dunkel...
Aber du hast Recht - das ist ein gemeinsamer Nenner - bei allen "Freundschaften" war das ein Thema. Auch dass gerade die Freundschaften so "eng" geworden sind woch ich mich komplett verdreht und verbogen hab für die Menschen, Dinge getan hab die ich sonst nie gedacht hätte und diese Freundschaften mir sehr viel Substanz gekostet haben...

Traurig, dass mir das nicht durch die Therapie aufgezeigt wurde, denn jetzt wo ich weiter darüber nachdenke und das sind ja nur erste Fetzen...diese Angst vor Abhängigkeit sorgt in vielen Bereichen dafür, dass ich mir mein Leben schwerer mache als notwendig. Zum Beispiel auch beim Thema "Kinder" und "Ehemann". Ich habe in vielen Angelegenheiten die Kontrolle an mich gerissen, um vorzubeugen dass ich sie durch jemanden anderen verlieren könnte. Dadurch mute ich mir viel zu viel Verantwortung zu, diese kann ich nicht tragen und daher wohl die Nebendiagnose "Burnout" (wobei ich glaube dass das mittlerweile zur Modediagnose geworden ist...)

Und genau dieses "kuschelige, entgrenztes Geborgenheitsgefühl von vollkommenem Vertrauen" genießen glaub ich viele bei mir. Dass ich so intensiv "mag" und dadurch natürlich den ein oder anderen "Liebesbeweis" unterbreite. Doch wahrscheinlich ist das nur die Anfangseuphorie und dadurch hält es dann nicht... meist gebe ich dann auch mehr als ich sollte und dann hab ich wieder dieses Gefühl des Ausgenutzwerdens und dann ist da wieder so ein Bösewicht der sich selbst wichtiger nimmt...

WOW - das wird noch mehr aufklären glaub ich - DANKE VIELMALS für diesen Denkanstoß!!!

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 08:51

Insomnia84 hat geschrieben: Dabei ist doch gerade Unabhängigkeit DAS Grundthema bei mir. Ich will alles alleine schaffen, auf niemanden angewiesen sein oder gar Hilfe in Anspruch nehmen - denn ich möchte nicht wieder dastehen, wirklich bedürftig, und keinen Halt finden. Damals habe ich sämtlichen verloren, fast hätte ich mein Leben dafür gehen lassen...der Verrat meiner Mutter in aller Öffentlichkeit (sie hat so ziemlich alles getan um mich vor Gericht beim Missbrauchsprozess zu entblößen um ihren Mann zu schützen) und viele andere Erfahrungen (Scheidung der Eltern - alle haben sich vertschüsst), haben dazu beigetragen dass ich nie wieder dieses Gefühl der Abhängigkeit haben wollte. Dieses bodenlose Loch war so dunkel...
Aber du hast Recht - das ist ein gemeinsamer Nenner - bei allen "Freundschaften" war das ein Thema. Auch dass gerade die Freundschaften so "eng" geworden sind woch ich mich komplett verdreht und verbogen hab für die Menschen, Dinge getan hab die ich sonst nie gedacht hätte und diese Freundschaften mir sehr viel Substanz gekostet haben...
Hm, ich denke wenn du wirklich Unabhängigkeit willst wird es dir nichts nutzen, diese irgendwie krampfhaft mit dem Kopf zu erzwingen weil du Angst vor dem hast was das Endergebnis von emotionaler Abhängigkeit sein kann.

Weil indem du dieses Bedürfnis ablehnst und einen inneren Krieg dagegen anzettelst wird es nur noch stärker. Das ist bei allem was man in sich selbst ablehnt so.

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minds
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Beitrag Sa., 18.05.2013, 19:18

Ich habe gerade das Gefuehl, keine neuen Freundschaften schliessen zu koennen bzw. dass ich mit anderen in Kontakt komme, aber dann die anderen kein Interesse an mir haben. Bin mir nun unsicher, woran es liegt. Das ist natuerlich schwierig, wenn man ein Problem loesen will und die Ursachen nicht kennt. Ich bin oft recht negativ, (beschwere mich oft ueber irgendwelche Dinge) und habe viele Selbstzweifel. Nun wollte ich Euch fragen, ob das fuer euch ein Grund ist, jemanden zu meiden....bzw. was fuer euch kriterien sind, warum ihr jemanden meidet bzw. keine freundschaft eingeht.


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Beitrag So., 19.05.2013, 18:07

ich glaube schon, daß "negativ sein" und "sich beschweren" Gründe dafür sind, daß andere Menschen wenig Interesse an dir zeigen. Wenn man jemand kennenlernt, dann, weil man etwas schönes und positives erleben will und nicht negative Dinge erleben möchte. Weil das zieht jeden runter. Wenn man in einem negativen Loch sitzt, strahlt man das auch leider aus. Ich kenn das von mir auch, daß die Menschen dann eher nen Bogen um mich machen und ich mir denk "hallo?? hab ich ne ansteckende Krankheit?" Man muss versuchen, sich da wieder rauszuziehen (leichter gesagt und getan). Was hast du denn für Selbstzweifel?

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RTRV
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Beitrag So., 19.05.2013, 21:07

Meine Thera meinte zu mir, wie man in den Wald schreit so kommt es zurück.

Man braucht sich nicht wundern, wieso man einen Spiegel präsentiert bekommt, wenn man *negativ* drauf ist. Bei mir heißt es gerade, da ich es mir bewusst werde, mache ich den ersten Schritt in die richtige Richtung
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde



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minds
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 07:14

Heisst das, ich sollte dann moeglichst eine positive Ausstrahlung vortaeuschen, um nicht alle meine Freundschaften zu verlieren? Machen das andere?

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 07:41

vortäuschen wird nicht klappen

es ist aber ein immenser Unterschied, ob ich mir selbst immer sage: "es ist ja alles so schlimm!"
oder ob ich mir selbst immer sage: "boah, ich hab es doch richtig gut!"

Im ersten Fall zieht man sich selbst runter, im zweiten hebt sich die Stimmung, das Zufriedenheitsbarometer steigt.

Und das strahlt auch nach außen ganz stark aus.

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minds
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 07:45

ob das glas halb voll oder halb leer ist...haengt doch von der persoenlichkeit ab. und ich moechte, dass jmd mich mit meiner persoenlichkeit mag. und ich bin nun mal grundsaetzlich eher ein negativ denkender mensch.

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 07:48

und ich moechte, dass jmd mich mit meiner persoenlichkeit mag. und ich bin nun mal grundsaetzlich eher ein negativ denkender mensch.
wenn das dein Standpunkt ist und du "so bleiben willst, wie du bist", ohne eine Entwicklung anzustreben, musst du dich aber nicht wundern, dass andere Menschen
lieber mit positiv rüberkommenden Menschen Umgang haben möchten. Jeder sucht sich halt seinen Umgang aus....

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Beitrag Fr., 24.05.2013, 07:54

nein, so ist es auch wieder nicht. ich moechte etwas aendern, ich moechte bald eine Therapie anfangen, aber das war jetzt fuer laengere zeit nicht moeglich. aber irgendwie finde ich es auch traurig, dass nur, weil man negativ drauf ist, die menschen nichts mit einem zu tun haben wollen. eigentlich heisst es doch, dass depressive Phasen deshalb gut sind, dass andere menschen auf einen aufmerksam werden und unterstuetzen, wenn es einem nicht gut geht. das scheint dann wohl doch nicht so zu stimmen.

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Beitrag Fr., 24.05.2013, 08:12

Ich bin sicher, Familie und Freunde kommen mit einer depressiven Phase zurecht -- besonders solange sich der /die Betroffene behandeln lässt.

Depressionen, damit andere Menschen auf dich aufmerksam werden?
Das greift mir als medizinisch-psychologische Genese nicht weit genug.

Vor allem legt es den Fokus auf die anderen: schaut her, ich habe Depressionen, jetzt helft mir mal?

Doch wohl eher andersrum: der Betroffene muss mit professioneller Hilfe die Ursache für die Depressionen herausfinden, sich um medizinisch- psychologische Therapien bemühen, dabei mitarbeiten und dann ggf von Familie und Freunden unterstützt werden. In welcher Form auch immer.


Aber jemand, der immer nur negativ rüberkommt, der nie etwas positiv sieht, der ständig jammert -- Depressionen äußern sich übrigens meist anders!--, mal ganz ehrlich:
wer liebt so einen Umgang??
Selbst innerhalb einer Familie muss ich mir das auf Dauer nicht mehr als unbedingt nötig antun.
Mal eine Schlechtwetterphase ist okay, aber wer mag schon Dauerregen??

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