Dicke Luft mit den Nachbarn

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Dicke Luft mit den Nachbarn

Beitrag Mo., 01.07.2013, 13:01

Liebe Community,

also, ich will gar nicht lange um den heißen Brei herum reden.
Mein Partner hat sich vor einiger Zeit Eigentum zugelegt.
Ansich fand ich die Nachbarschaft ganz nett und hatte schon den Eindruck mich hier wohl fühlen zu können.
Im Juni bin ich dazu gezogen und mir fällt ein Ehepaar (mit Kind) nun recht negativ auf.

Wenn es zum Gespräch kommt, dann wird grundsätzlich über jeden erdenklichen Mist gemotzt.

Wir müssen beispielsweise immer abwechselnd unseren Bereich des Hausflures reinigen.
Sprich: Wir und die gegenüberliegenden Nachbarn.
Bei uns fällt der Eingangsbereich und die Kellertreppe da mit hinein, da wir in der ersten Etage wohnen.
Sie beschwerte sich dann:
"Warum müssen wir eigentlich die Haustür reinigen? Die benutzen doch alle, dann sollten die auch alle säubern."
Mir macht das nichts aus, anderswo muss man den gesamten Hausflur reinigen. Bei uns ist das höchstens eine zwanzig Minuten Arbeit, wenn nicht noch weniger. Das hätte ich auch geantwortet, wenn sie mich darauf angesprochen hätte, aber es war mein Partner den sie darauf ansprach und auch er hat das als gar nicht so schlimm befunden.

Noch ein Beispiel:
Mein Partner und ich haben renoviert (war viel zu tun).
Wir haben zum Beispiel an einem Tag den Boden geklebt, mit speziellem Kleber, den man mit einem speziellen, zackigen Spachtel dünn auftragen musste.
Dabei muss ich sagen, dass wir immer strikt die Mittagspause eingehalten haben, dafür kam es aber ab und an vor, dass wir abends etwas länger gemacht haben.
Einmal waren wir um 20:30 Uhr noch zugange es war nur noch ein kleines Stück und den Kleber hatten wir schon verteilt.
Dann klingelte es und siehe da, der Herr Nachbar stand vor der Tür und fragte ob wir endlich aufhören könnten (wie nett), der Sohnemann müsste schlafen.
"Ja sind gleich fertig ist nur noch ein kleines Stück."
Augendreher: "Gut."

Letztens hat das Paar über uns die Küche renoviert.
Sie haben gestemmt und so weiter ist natürlich dementsprechend laut. Manchmal haben sie von zehn Uhr morgens bis halb eins mittags geochst und bis genau drei Uhr nachmittags mit ihren Arbeiten gewartet.
Da wurde dann zwei Mal geklingelt, einmal stand er vor der Tür einmal sie.
Dann hieß es: "Der Kleine ist wach geworden."
Frage ich mich natürlich wann man dann bitte renovieren soll.
Zwei Stunden am Tag?
Von 10- 12 Uhr und dann warten bis der Sohnemann der Nachbarn wach ist?
Aber dann bitte nur noch von 15 bis 18 Uhr, weil er um 18 Uhr ins Bett muss?
Dazu muss ich sagen, dass sie nicht die einzige Familie mit Kind im Hause sind.
Die andere hat sich jedoch nicht darüber beschwert, obwohl sie über den renovierenden Nachbarn wohnen.

Heute wieder so ein Aktion:
Ich saß auf der Terrasse und habe mir kurz eine geraucht.
Dann kam sie auf die Terrasse.
"Guten Morgen."
Ah ja, da wusste ich schon, es kommt wieder eine Beschwerde.
"Guten Morgen." sage ich.
"Reinigt ihr überhaupt noch den Hausflur?"
"Natürlich."
"Der kam mir letzte Woche aber so dreckig vor."
"Habe ich aber gemacht."
"Na dann."
Ich war versucht zu antworten: "Bastel doch ein paar Flügelchen, damit die Nachbarn, die oben wohnen über die untersten Stufen hinwegfliegen können."
Das habe ich mir aber gespart.
Unten ist natürlich immer etwas schmutziger nach einer Woche, rennt doch jeder durch.
Eben dieses Gefühl, dass nichts gereinigt wird hatte ich als ich damit angefangen habe.

Einmal hatten wir Besuch von weiter weg.
Da wurde es dann (am Wochenende wohlgemerkt) etwas lauter und später (so halb zwei morgens rum), länger nicht gesehen, da hat man sich selbstverständlich viel zu erzählen.
Da wurden wir dann am nächsten Tag schräg angeguckt.

So viel erstmal dazu.
Also ich bin schon jemand der nicht schnell die Fassung verliert, aber irgendwann habe auch ich die Nase gestrichen voll.

Habt ihr Ideen wie ich damit umgehen kann?
"Ein Gedanke ist wie ein Virus, resistent, hochansteckend und die kleinste Saat eines Gedanken kann wachsen. Er kann dich aufbauen oder zerstören."

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Luxbordie
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 13:28

Das 1. was mir da in den Sinn kommt - ignorieren. So lange ihr euch an die Hausregeln haltet ist ja alles ok und ihr braucht euch keine Vorwürfe zu machen.
LG
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 19:44

Nun Luxbordie,
das klingt einfacher als es ist.
Manchmal fühle ich mich wie ein Untermensch muss ich sagen.
Es kommt alles von oben herab und das stört mich doch irgendwie.
Eigentlich möchte ich mich soweit mit den Nachbarn verstehen, dass wir vernünftig miteinander umgehen können. Aber diese ganzen Vorfälle machen mir es schwierig freundlich zu antworten. Es kostet mich jede Menge Energie nicht vor Wut zu platzen.
Man muss sich ja nicht lieben, aber so ein Verhalten stört auch den Frieden der Eigentümer- Gemeinschaft.
Ich bin nur froh, dass ich bei den Eigentümer- Treffen nicht anwesend sein muss, da verhalten sie sich nämlich genauso wie beschrieben.
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Luxbordie
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 19:53

D.h. Ja dann schon mal dass sie bicht nur euch auf dem Kiker haben...
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hawi
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Beitrag Di., 02.07.2013, 08:20

Hallo Xchange!

So was ist ärgerlich, aber ganz vermeiden lässt es sich halt nie.

Umgang damit?
Wenn möglich, nicht allzu hochkochen lassen!
Erst mal schon die eigene Sicht auf so eine Zerrerei nicht!
Möglichkeiten für Ärger gibt es ja reichlich. Den, den du beschreibst, halte ich selber noch für recht harmlos. Immerhin Nachbarn, die dich nicht mit Lärm, Dreck o.ä. zufüllen.
Oder die beleidigen, bedrohen. Oder die irgendwas Gefährliches anstellen. Und noch vieles mehr, das alles sein könnte.

Dann vielleicht auch den Fokus nicht nur auf das eine Paar! Wie sind denn die andern Nachbarn? Habt ihr Kontakte, die ihr pflegt? Wenn ja, dann ließe sich zumindest gemeinsam ja vielleicht etwas über dies eine Paar rumlästern? Ein wenig nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Aber auch der Kontakt zu dem Paar?
Sind beide so nörgelig oder ist nur er es? Finden sich neben den negativern Seiten aus positive? Wer sind sie überhaupt? Hat jemand im Haus besseren Kontakt als du anscheinend grad? Mehr von den Leuten mitzukriegen, erklärt oft auch ihr Verhalten.
Und manches lässt sich vielleicht auch relativieren, mildern, abstellen, je besser man sich kennt, aufeinander einstellt.

Und strategisch, taktisch, vielleicht auch mal nicht verkehrt, einer kleinen Nörgelei sogar zuzustimmen. Die zu reinigende Haustür? Oder ähnliches? Tut ja nicht weh, das vielleicht auch mal gemeinsam lästig zu finden, wenn eurem Nachbarn grad mal danach ist. Das Leben ist hart und ungerecht! Sich darin ein wenig auch mal einig zu sein, tut niemandem weh und kann manchmal ganz hilfreich unter Nachbarn sein. Ein bisschen nörgelnder Klatsch gehört fast immer dazu.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Beitrag Di., 02.07.2013, 09:06

Luxbordie hat geschrieben:D.h. Ja dann schon mal dass sie bicht nur euch auf dem Kiker haben...
So wie es aussieht nicht, das mildert das Ganze schon ein wenig muss ich sagen, aber ärgerlich ist es dennoch. Ich würde gerne verstehen wo das eigentliche Problem liegt.

hawi,

erst einmal Danke für deine Antwort:
Möglichkeiten für Ärger gibt es ja reichlich. Den, den du beschreibst, halte ich selber noch für recht harmlos. Immerhin Nachbarn, die dich nicht mit Lärm, Dreck o.ä. zufüllen.
Oder die beleidigen, bedrohen. Oder die irgendwas Gefährliches anstellen.
Was ich von so manchem Bekannten höre, dagegen ist das schon recht harmlos, da hast du recht. Vielleicht sollte ich mich einfach mal ein bisschen locker machen.
Die Wohngegend ist wunderschön, die Wohnung ist nach viel Schweiß und Arbeit auch hübsch anzusehen, da möchte ich mir ungern meine Freude daran wegen solchen Dingen kaputt machen lassen.
Wie sind denn die andern Nachbarn? Habt ihr Kontakte, die ihr pflegt? Wenn ja, dann ließe sich zumindest gemeinsam ja vielleicht etwas über dies eine Paar rumlästern?
Mit einem Paar verstehen wir uns richtig gut, mit den restlichen Eigentümern haben wir weniger zu tun.
Einmal hatte eine ältere Dame aus dem Haus bei uns geklingelt und gefragt ob ich ihr den Rollator aus dem Keller hochtragen kann. Die bleibt mittlerweile auch gerne mal auf einen Plausch stehen.
Genauso das andere Paar. Mit denen unterhalte ich mich immer ganz nett. Aber Lästermäuler sind das nicht gerade und ich muss sagen, dass ich von Lästerei nicht viel halte.
Das würde ich schließlich auch nicht wollen, dass man sich über mich das Maul zerreißt...
Sind beide so nörgelig oder ist nur er es?
Ich halte beide für nörgelig.
Sie hat sich bis dato genauso häufig über bestimmte Dinge beschwert wie er.
Na ja, könnte dennoch sein, dass er da bei ihr ein bisschen Öl ins Feuer gießt und sie bestärkt.
Er scheint eine sehr charismatische Persönlichkeit zu sein mit großem Einfluss auf sie.
Finden sich neben den negativern Seiten aus positive?
Also derzeit ist die einzige positive Seite für mich, dass sie sehr saubere Menschen sind, die ihre Arbeiten rund ums Haus sehr gewissenhaft erledigen, umso mehr störte es mich ja auch, dass sie mich ansprach ob der Hausflur von uns noch gereinigt würde.
Voriges Mal habe ich ihn gereinigt und irgendwie hat es mich beleidigt als sie nachfragte, bedeutet ja, dass ich unsauber wäre... und das obwohl ich als Reinigungskraft arbeite.
Wer sind sie überhaupt?
Also sie sind türkischer Herkunft und leben nach dem klassischen Beziehungsmodell, was sicherlich auch mit ihrer Herkunft zusammenhängt.
Er geht Vollzeit arbeiten, sie bleibt daheim und ist für Haushalt und Kind verantwortlich.
Wenn die Dienste rund ums Haus fällig sind ist sie diejenige die alles erledigt. Ob es nun fegen ist, Mülltonnen rausfahren ist... ihn habe ich dabei noch nie gesehen. Manchmal bringt er den Müll vor die Tür, das war es dann auch schon...
Am Samstag habe ich SIE weinen sehen. Ich kann mir vorstellen, dass er sehr herrisch ist.
So kommt er mir vor und auch, dass er ein abwertendes Bild von Frauen hat. Wenn ich ihn grüße dann schaut er von oben nach unten abschätzend an mir herab und kriegt seine Zähne nicht auseinander.
Und strategisch, taktisch, vielleicht auch mal nicht verkehrt, einer kleinen Nörgelei sogar zuzustimmen. Die zu reinigende Haustür? Oder ähnliches?
Aber ich mag ja keiner Sache zustimmen, die mich persönlich gar nicht stört. Ich habe vorher wo gewohnt, wo ich jedes Wochenende das gesamte Treppenhaus geputzt habe.
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hawi
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Beitrag Di., 02.07.2013, 09:41

Na ja, bin selber nun auch nicht grad der, der immer viel und intensiv Kontakt zu seinen Nachbarn hat, schon gar nicht der, der von sich auch viel Initiative in diese Richtung entwickelt. Aber auf längere Sicht klappte es bisher meist. Auch mit solchen, die ich zunächst für arg griesgrämig hielt. Nicht dass sich so was immer zu wirklich guten Kontakten entwickeln muss. Aber meist immerhin so, dass nichts groß stört.

Natürlich auch nur ein Klischee, aber grad Leute, die sich so wie dein Nachbar benehmen? Für mich Leute, die wollen, dass andere sie für wichtig halten. Oft auch deshalb, weil sie so bedeutend halt eigentlich nicht sind. Wohl schon etwas herablassend gedacht, gesehen, aber mit tut es nicht weh, ihnen dies Gefühl zu lassen, ein wenig zumindest, wenn sie es denn unbedingt für sich gebrauchen, einfordern.
Kann ja sogar ganz nützlich sein, so ein Wachhund. Natürlich nur in Grenzen. Doch die zeigt so jemandem eine Hausgemeinschaft ja meist. Jedenfalls dann, wenn es keine Gemeinschaft von Wachhunden ist!

LG hawi
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Farinata
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Beitrag Di., 02.07.2013, 10:53

Bisschen locker machen, ist eine sehr gute Idee. Nicht alles gleich so als Angriff auffassen, nicht bei allem gleich innerlich die Krallen ausfahren, stattdessen an die fernöstliche Kampfkunst denken, die den Angriff an sich vorbeigehen lässt, statt zurückzuschlagen.

IHR lasst dabei eure Nerven, dem andern gehts gut, während ihr euch ärgert! Und Sieger gibts ohnehin nicht bei derlei Hakeleien; sie eskalieren nur immer weiter bei jeder giftigen Antwort, und sei sie noch so "gerecht".

Ist nicht leicht, zu dieser Einstellung zu kommen, aber es geht, wenn man es wirklich will.
Bester Gruß,
Farinata

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ch123
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Beitrag Di., 02.07.2013, 12:04

verantwortlich dafür, wie wir uns fühlen sind wir ja immer selber. das was deine nachbarn sagen, oder tun ist ja nur ein auslöser.

du sagst selber; gut freund sein MUSS ja nicht unbedingt und hast auch andere vorzüge der gegend und der nachbarschaft feststellen können. das was "stört" sind also nicht diese nachbarn, sondern das was stört ist dass du dich für einen "untermenschen" hältst.

wie kommt das denn?

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per aspera...
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Beitrag Do., 04.07.2013, 08:33

Je mehr innere Ressentiments du aufbaust, desto schwieriger wird es für dich werden, nicht aggressiv zu reagieren...

Hmmm, türkische Mitbürger mit der traditionellen Rollenverteilung - und der Ehemann dominant und "altmodisch"... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ehefrauen in dieser Konstellation SEHR viel konservativen Wert auf besondere Sauberkeit und das Einhalten von Regeln geben; manchmal gerade so, als müssten sie die "besseren (saubereren, gesetzestreueren) Deutschen" sein...

Ich würde (wenn das möglich ist) ein Kaffeetrinken mit der Ehefrau empfehlen, bei dem du z.B. um ihren Rat fragst, was gute Putzmittel angeht. Geht das nicht, immer mal ein Schwätzchen im Treppenhaus (das du initiierst), in dem es NICHT (nur) um die Reinigung geht: Viele türkische Frauen kochen viel, gerne und gut - vielleicht fragst du sie mal nach einem Rezept für ein besonderes Gericht - weil du z.B. gerne türkisch isst? Nach meiner Erfahrung kommt das gut an, das um Rat gefragt werden = von jemand anderem als dem Mann gebraucht werden... Oder du fragst sie nach ihren Kindern?
Vielleicht erzählst du ihr auch mal von deinen (leichteren) Sorgen und Nöten (à la: "Das Wetter heute macht mir wirklich zu schaffen...") + kriegst so eine Öffnung zu ihr?
Es könnte sein, dass die beiden (oder nur sie) ein wenig eifersüchtig auf eure "offenere" Lebensart sind (oder er empfindet das als provokant...), und das ausdrücken, indem sie über ein dreckiges Treppenhaus sticheln...

Dem Mann gegenüber würde ich mich konsequent höflich/ freundlich-sachlich verhalten - aus dem, was du schreibst, ist bei ihm wohl nicht viel zu drehen...

Eine Fete/ ein Besuch, die/ der erfahrungsgemäß länger gehen + lauter werden wird, würde ich mit einem netten Zettel an den Briefkästen vorher ankündigen + um Verständnis für die Ausnahmesituation (!) bitten.

Wie wäre es jetzt im Sommer mal mit einem Hausfest? Meine Eltern haben das früher in ihrer Mietwohnung 1x im Jahr gemacht: Alle machen ihre Eingangstür auf, und bei jedem gibt es irgendwas zu essen oder zu trinken... oder man grillt auf der Straße oder einem Rasen (Grill-Expertise des türkischen Mannes erbitten + Vegetarisches/ Lamm mitgrillen...). Erfahrungsgemäß kann man dabei eine Menge über seine Nachbarn lernen...

Re. Lärm am Abend: Ich bin da auch sehr empfindlich... und freue mich wirklich über jeden Nachbarn, der pünktlich um 8 mit lauteren Renovierungen Schluss macht (obwohl, glaube ich, bis 10 erlaubt ist? Kann man googlen). Aber auch über sowas könnte man bei einem Hausfest reden: Wenn jemand im Schichtdienst arbeitet, kann es ja sein, dass er erst später Zeit hat... da kann man dann "Toleranzen einbauen"...

LG

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Beitrag Di., 16.07.2013, 10:40

Erstmal vielen Dank für eure Beiträge.
Leider komme ich momentan nicht dazu umfassend zu antworten.
Werde aber schauen, dass ich mir die nächsten Tag dafür Zeit nehme.
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Beitrag Sa., 17.08.2013, 14:33

Hallo,

möchte gerne einen kleinen Zwischenstand mit euch teilen.
Ja, der Spruch "Musik verbindet" entspricht tatsächlich der Wahrheit.
Warum?
Weil ich vor einiger Zeit auf meiner Terrasse mit der Gitarre klimperte.
Meine Nachbarin kam die Stufen aus dem Garten hoch, in dem sie mit ihrem Kleinen
gespielt hatte und hörte wie gebannt zu. So kamen wir dann ins Gespräch, dass
sie Menschen bewundert, die musikalisch seien und dass sie sich ein Leben ohne Musik gar nicht vorstellen könne. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich, über die Musik mit jemanden in Verbindung zu treten, dem ich vorher eher mit Distanz begegnete.

Ich habe mich dann zu ihr in den Garten gesetzt und ihr ein paar eigene Songs vorgespielt. Das hat ihr sehr gut gefallen. Seitdem reden wir häufiger miteinander, letztens auch über unseren Haushalt und Putzmittel weil ich ja als Reinigungskraft unterwegs bin, kamen wir irgendwie drauf.

Also ich denke wenn das so weiter läuft, dann werde ich mich hier wohl doch auf Dauer wohl fühlen.
Ich freue mich, dass sich dieses Verhältnis nun doch so gebessert hat.

Vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge.
Ich habe mich sehr inspiriert davon gefühlt, einfach mal einen Schritt auf meine Nachbarin zuzumachen.

Gruß,
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hawi
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Beitrag So., 18.08.2013, 08:07

Danke fürs Teilen, Mitteilen XChange.

Liest sich gut, freut mich, dass sich das so gut entwickelt.
Mag zwar auch ohne gehen, aber besser und häufig hilfreich, wenn Nachbarschaft gut ist, auch nicht völlig oberflächlich.

Alles Gute weiterhin
hawi
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