Bin ich zu anhänglich oder er zu distanziert?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Assassin
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Beitrag Di., 15.10.2019, 13:13

Liebe candle,
wirklich sicher sein kann ich mir natürlich nicht. Er sollte aber im Normalfall ab Mitte der Woche oder so wieder zu Hause sein und sofern er nicht einen anderen Termin auf den Freitag gelegt hat, sollte es klappen. Ich gehe schon stark davon aus, dass es klappt.

Telefonieren tun wir gar nicht. Er hasst telefonieren und ich bin auch nicht unbedingt so der Mensch dafür, auch wenn es natürlich schon schön wäre ab und zu unter der Woche mal etwas Zeit füreinander zu haben. Aber das finde ich jetzt nicht so dramatisch.
Kannst du WIRKLICH "sonst" mit ihm so glücklich sein wie du es hier beschreibst? Damit will ich dir nichts unterstellen, mich verwundert diese Aussage nur.
[...]
Irgendwie klingt dieses Glücklichsein FÜR MICH nach Wegschieben der unangenehmen Realität, sobald er wieder Zeit für dich hat. In dieser glücklichen Zeit auch in der Hoffnung, dass er sich ändert.
Das meine ich ja damit. Die Zeit MIT ihm ist toll. Da gibt es so gut wie nichts auszusetzen und wir ergänzen uns da auch in unseren Interessen, Wünschen, Ideen wunderbar, ich kann meine ganzen Ideen und Gedanken teilen, wir funktionieren da auf einer Wellenlänge und es ist auch dann ein sehr respektvoller und rücksichtsvoller Umgang.
Selbst wenn er "nur nicht so weit denkt" (was ich persönlich nicht glaube) - du sagst ihm doch, dass dich sein Verhalten belastet und dennoch passiert nichts von seiner Seite. Was muss er da noch denken? Er hört doch was du sagst?! Oder nimmt er dich nicht "für voll"? Nicht ernst? Dann wäre das aber auch kein Zeichen von Liebe und Respekt. Es ist doch das Mindeste in einer guten Beziehung, dass BEIDE Seiten mit ihren Bedürfnissen Gehör finden!?
Das sind genau meine Gedanken. Ich hatte halt bisher Angst, dass ich vll einfach nur zu empfindlich bin oder zu sehr klammer.
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candle.
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Beitrag Di., 15.10.2019, 13:28

Assassin hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 13:13 Das meine ich ja damit. Die Zeit MIT ihm ist toll. Da gibt es so gut wie nichts auszusetzen und wir ergänzen uns da auch in unseren Interessen, Wünschen, Ideen wunderbar, ich kann meine ganzen Ideen und Gedanken teilen, wir funktionieren da auf einer Wellenlänge und es ist auch dann ein sehr respektvoller und rücksichtsvoller Umgang.
Ja ABER : :!!: Das klingt doch alles nach Affäre? :jo:

Ihr lebt ja quasi gar keinen Alltag zusammen. Und das ist es eher für mich! Und da ist dann manches auch wieder nicht so toll am Partner oder der gemeinsamen Zeit in der Alltagsroutine, aber man liebt ihn ja!

Assassin, das kann es doch nicht sein?

candle
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Assassin
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Beitrag Di., 15.10.2019, 13:42

candle. hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 13:28 Ihr lebt ja quasi gar keinen Alltag zusammen. Und das ist es eher für mich!
Das trifft es sehr gut. Ich habe das nie als Affäre betrachtet, weil ich mit sowas nichts zu tun habe und er ja auch am Anfang ganz entsetzt war, dass ich mir nicht sicher war als was er es sieht. Aber das mit dem Alltag ist genau der Punkt. Ich habe halt den Eindruck, er nimmt überhaupt keinen Anteil an meinem Leben.
Und du hast schon recht, dass es das nicht sein kann.

Ich habe halt immer gedacht, dass ich vll einfach zu viel verlange. Zu anhänglich bin, usw. Ich will ihm ja auch Freiheiten lassen. Aber gerade der Freitag hat mir halt nochmal gezeigt, wie extrem er einfach sein Ding durchzieht, vollkommen egal was mit mir ist. Daher ja auch der Beitrag zu diesem Zeitpunkt. Dann wieder da Angst, dass doch anderes dahinter steckt. Ich glaube auch nicht, dass er unsere Beziehung "heiml (in dieser Sekunde sagt mir FB gerade, dass er mir ein Foto gesendet hat.... ich bin gespannt...) -ich " als Affähre betrachtet. Aber wenn Affähre dafür das richtige Wort ist, dann lebt er sie offenbar so.
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candle.
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Beitrag Di., 15.10.2019, 13:46

Assassin hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 13:42 Ich habe halt immer gedacht, dass ich vll einfach zu viel verlange.
Und woher kommt das, dass du SO denkst?

Ein Foto über fratzebuch? Oha! Hoffentlich kann das nicht alle Welt sehen!

candle
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peppermint patty
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Beitrag Di., 15.10.2019, 13:48

Hallo Assassin,

Ich sehe es so: dein Freund lässt dich am langen Arm verhungern, schmeißt dir mal ein paar (Wochenende-) Krümel zu, schließt dich komplett aus seinem sonstigen Leben aus, und du regierst immer wieder unterwürfig/defensiv und fragst dich wieso/weshalb/warum... Vielleicht einfach nur weil er es mit dir machen kann.

Ich hatte mal ne sehr gute Freundin, der ging es sehr ähnlich wie dir. Sie fuhr gelegentlich zu ihrem Freund und dann war der Gartenzaun des Sportvereins wichtiger, den ihr Freund streichen ‚musste‘.
Irgendwann, nach Jahren hat sie sich getrennt. Kurz darauf hatte er eine Freundin aus dem Dorf, mit der er auf einmal die Verbindlichkeit leben konnte, die sich meine Freundin bis dato vergeblich gewünscht hat.

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Assassin
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Beitrag Di., 15.10.2019, 14:15

Nein, keine Sorge. Privat im Messenger. Er ist gerade zurück zu Hause und eine totgeglaubte bzw totgefürchtete Pflanze hat in der Zwischenzeit ausgeschlagen. ^^ Jetzt geht er einkaufen :roll: :lol:

Tja, gute Frage woher das kommt.
Vielleicht zum einen dadurch, dass ich kein schwieriger, aber recht spezieller Mensch bin. Ich habe nicht viele Menschen mit denen ich tatsächlich Spaß haben kann und bin eben auch eher der rationale als emotionale Typ. Bei meinem Freund ist es aber dann anders, da hänge ich emotional sehr drin, mit ihm geht es mir unglaublich gut und da ist mir natürlich bewusst, dass dann das Risiko hoch ist sich zu sehr auf eine Person zu fokussieren und in Folge dessen zu viel zu verlangen. Auch die ersten Beiträge hier gingen ja in diese Richtung.

Dazu kommt, dass ich sehr strikte und etwas antiquierte Moralvorstellungen habe, die längst nicht alle teilen. Auch hier verbürge sich also die Gefahr, dass man vielleicht zu viel von jemandem erwartet.

Ich brauche auch was ihn angeht überhaupt keinen persönlichen Raum. Auch wenn ich sonst ein deutlich einzelgängerischer Mensch bin, empfinde ich ihn praktisch überhaupt nicht als fremde Person. Ich könnte ohne Probleme 24/7 mit ihm zusammen sein. Ironischer Weise geht es ihm da eigentlich ähnlich. Es ist nicht so, dass er mal Zeit für sich haben wollte oder ähnliches, es sind eben nur "Termine" die im Weg sind. Davor/danach sehen wir uns immer, wenn denn räumlich möglich. Auch als wir noch keine Fernbeziehung hatten wollte er mich eigentlich ständig um sich haben und wir haben uns oft abends noch gesehen, auch wenn es nur ein paar Stunden vorm Schlafen und Morgens wieder getrennter Wege gehen war. Mir war das am Anfang beinahe unangenehm, weil ich mich nicht aufdrängen wollte. Vor diesem Hintergrund ist ja auch diese getrennte Wohnung so unsinnig. Er versetzt mich oft, ja, er hat oft keine Zeit, ja, aber wenn er "verfügbar" ist verbringen wir jede freie Minute miteinander und es würde ihm auch gar nichts anderes einfallen. Wir haben uns seit dem wir zusammen sind noch NIE beide in unserer jeweiligen Wohnung aufgehalten. :stupid: Entweder einer war/musste irgendwie weg, oder wir waren zusammen. (Und das entsteht nicht auf mein Drängen! Ich habe ihm gerade am Anfang oft Freiraum angeboten, weil ich verwundert war. Dass er sich mir durch die Termine gezielt entzieht kann ich wirklich ausschließen.)

Jedenfalls führt das eben dazu, dass ich mich selbst kritisch betrachte. Ich weiß wie Personen sein können wenn sie emotional in etwas verstrickt sind und ich möchte nicht so handeln. (:
peppermint patty hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 13:48 Ich hatte mal ne sehr gute Freundin, der ging es sehr ähnlich wie dir. Sie fuhr gelegentlich zu ihrem Freund und dann war der Gartenzaun des Sportvereins wichtiger, den ihr Freund streichen ‚musste‘.
Irgendwann, nach Jahren hat sie sich getrennt. Kurz darauf hatte er eine Freundin aus dem Dorf, mit der er auf einmal die Verbindlichkeit leben konnte, die sich meine Freundin bis dato vergeblich gewünscht hat.
Hallo Peppermint Patty,
das tut natürlich richtig weh! Unglaublich. Aber ja, das mit dem Zaun kommt mir sinngemäß bekannt vor. Es sind eben diese unglaublich merkwürdigen Prioritäten manchmal. Dass es dann mit der nächsten Freundin so anders läuft ist bitter, oder eben auch gut, je nachdem wie man es nimmt. Den Gedanken, dass ich ihm in irgendeiner Form einfach nicht genüge hatte ich ja auch schon geäußert. Auch ihm gegenüber habe ich schon mehrfach gesagt, dass es ja für ihn aus verschiedenen Gründen besser wäre eine andere Freundin zu haben. Die eben nicht so viel Zeit haben will, wo das Kinderproblem wegfällt, der es besser geht, usw... er will davon jedoch nichts wissen. Aber vielleicht hast du recht. Vielleicht will er auch deshalb nichts davon wissen, weil es ja am Ende für ihn funktioniert. Es wundert mich allerdings trotzdem, weil er ein sehr sensibler Mensch ist und ich weiß dass es für ihn zB sehr schwer zu ertragen ist wenn ich zB weine. Man sollte dann aber auch wiederum meinen, dass er mehr Rücksicht nähme was diese Terminverbindlichkeiten angeht... Es ist halt einfach alles verwirrend.
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candle.
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Beitrag Di., 15.10.2019, 14:40

Assassin hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 14:15 Tja, gute Frage woher das kommt.
Vielleicht zum einen dadurch, dass ich kein schwieriger, aber recht spezieller Mensch bin. Ich habe nicht viele Menschen mit denen ich tatsächlich Spaß haben kann und bin eben auch eher der rationale als emotionale Typ. Bei meinem Freund ist es aber dann anders, da hänge ich emotional sehr drin,
Naja, dann bist du doch nicht so rational, sondern emotional. Rational versuchst du dich nur zu verhalten um dir ihn zu erklären. Das ist aber keine Lösung! Und man kann mit Menschen nicht ausschließlich Spaß haben. Das funktioniert nicht!

Woher das kommt? Vielleicht haben es dir deine Eltern vorgelebt?
Dazu kommt, dass ich sehr strikte und etwas antiquierte Moralvorstellungen habe, die längst nicht alle teilen. Auch hier verbürge sich also die Gefahr, dass man vielleicht zu viel von jemandem erwartet.
Welche Moralvorstellungen sollen das denn sein? Eigentlich ist das ja auch in gewissen Rahmen selbstverständlich wie als Beispiel nicht fremd zu gehen. Vielleicht wendest du zu sehr deine Moral anderen gegenüber an, aber selber stehst du für dich da nicht hinter. Meint also, dass du deine Vorstellungen hast, die du an das Gegenüber anpasst, aber ob die nun zu dir passen ist die Frage? Ich drücke mich da sehr quer aus. Man muß schon einen Partner haben, der die gleichen Moralvorstellungen hat dir gegenüber, sonst passt es nicht wie beim Beispiel mit dem Fremdgehen. Deine Moralvorstellung sagt dir, dass das für dich ein "No go" ist, tust es selber auch nicht, aber für den Freund würdest du deine Moralvorstellungen umwerfen, ihn fremdgehen lassen, damit er bei dir bleibt? Da trittst du dann deine eigene Moralvorstellung mit Füßen. Es sei gesagt, dass das gerade ein Beispiel von mir ist!
Ich brauche auch was ihn angeht überhaupt keinen persönlichen Raum.
Das ist ja auch kein Wunder, wenn er nie da ist. Würdet ihr zusammen leben, dann würdest du das vermutlich anders sehen, wenn du tatsächlich ein Einzelgänger bist.
Das sind irgendwie noch Jungmädchenträume, die du da hast.
Wir haben uns seit dem wir zusammen sind noch NIE beide in unserer jeweiligen Wohnung aufgehalten. Entweder einer war/musste irgendwie weg, oder wir waren zusammen. (Und das entsteht nicht auf mein Drängen!)
Es gibt ja noch die Möglichkeit dich an deinem externen Arbeitsplatz zu besuchen um dir mal die Fahrerei zu ersparen. Tut er das?
Als ich in deinem zarten Alter war, habe ich das auch gemacht. Und da war auch genug Energie da mal den Partner einfach so zu besuchen und nachts heim zu fahren nur weil man sich sehen wollte, Schlaf war da überbewertet. :lol:
Jedenfalls führt das eben dazu, dass ich mich selbst kritisch betrachte. Ich weiß wie Personen sein können wenn sie emotional in etwas verstrickt sind und ich möchte nicht so handeln. (:
Aber das tust du doch schon.


Es wundert mich allerdings trotzdem, weil er ein sehr sensibler Mensch ist und ich weiß dass es für ihn zB sehr schwer zu ertragen ist wenn ich zB weine. Man sollte dann aber auch wiederum meinen, dass er mehr Rücksicht nähme was diese Terminverbindlichkeiten angeht...
Naja, sensibel? Das interpretierst du rein. Wenn er das nicht aushalten kann, dann stimmt doch mit ihm schon was nicht! Er kann es nicht deinetwegen aushalten, sondern um seiner selbst willen. Wenn es deinetwegen wäre, dann- wie du richtig schreibst- würde er seine Termine einhalten.

Und du weißt ja sicher auch, dass Tränen auch ein emotionales Druckmittel sein können.

LG candle
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mio
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Beitrag Di., 15.10.2019, 16:15

Assassin hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 14:15 Es ist halt einfach alles verwirrend.
Rechne es doch einfach mal gegeneinander auf:

Wieviel Zeit verbringst Du damit Dich über ihn zu ärgern, von ihm enttäuscht zu sein, Dich über sein Verhalten zu wundern, darüber nachzudenken etc. pp. (also alles was Dir NICHT GUT tut). Und wieviel Zeit verbringt ihr im Vergleich dazu gemeinsam in der dann "alles gut ist" (also die Zeit die Dir gut tut).

Auf mich wirkst Du auch so ein bisschen wie die klassische "Zweitfrau" (wobei ich nicht denke dass er noch eine andere Frau hat, Deine "Konkurenz" ist denke ich anderer Natur), die in seinem Leben dann "geduldet" ist wenn es ihm in den Kram passt (egal warum es sonst nicht passt), aber ansonsten bitte keinen Stress machen soll. Und na ja: Du bist ja auch "pflegeleicht", was also will er mehr? Er hat ja scheinbar alles was er braucht/will. Die die das nicht hat bist Du.

Und dafür ist es echt egal was für ein "Problem" er nun genau hat Deiner Meinung nach, denn faktisch hat nicht er das Problem sondern Du. Du willst das nur nicht so recht einsehen wie mir scheint.

Allein schon die Fragestellung "Bin ich zu anhänglich oder er zu distanziert" lässt tief blicken. Denn einer von Euch muss ja FALSCH sein... Keine gute Basis für eine befriedigende Beziehung wie ich finde.

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Di., 15.10.2019, 16:47

Hoffe er hat nebst wundersamer Spontanheilung der Pflanze und der wahnsinnig wichtigen Info des Einkaufengehens auch nach deinen Befindlichkeiten gefragt...

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spirit-cologne
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Beitrag Di., 15.10.2019, 23:31

Assassin hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 14:15 Ironischer Weise geht es ihm da eigentlich ähnlich. Es ist nicht so, dass er mal Zeit für sich haben wollte oder ähnliches, es sind eben nur "Termine" die im Weg sind. Davor/danach sehen wir uns immer, wenn denn räumlich möglich. Auch als wir noch keine Fernbeziehung hatten wollte er mich eigentlich ständig um sich haben und wir haben uns oft abends noch gesehen, auch wenn es nur ein paar Stunden vorm Schlafen und Morgens wieder getrennter Wege gehen war.
Schon mal darüber nachgedacht, ob er vielleicht Bindungsprobleme hat, aber trotzdem einfach nicht gut allein sein kann und dich als "Überbrückung" zwischen seinen Terminen am Wochendende braucht? Die Woche über hat man ja mit Arbeit und Freizeitaktivitäten genug zu tun, da hat man selten Zeit, um sich einsam zu fühlen, das kommt bei den meisten Menschen vorzugsweise am Wochenende, wenn keiner der Freunde Zeit hat, weil alle irgendwas mit ihrem Partner /ihrer Familie unternehmen. Und für diese Gelegenheiten hat er dann dich, als relativ anspruchslosen, pflegeleichten "Backup"...

Muss nicht so sein, wäre aber möglich (vielleicht sogar, ohne dass es ihm selbst bewusst ist, was er da tut) und würde einiges erklären...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


Kirchenmaus
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Beitrag Mi., 16.10.2019, 07:36

Was mir in deinen Beiträgen auffällt, ist, dass du versuchst, möglichst "pflegeleicht" zu erscheinen. Das Wort hat mio verwendet, es war mir aber auch schon öfter durch den Kopf gegangen.

Natürlich lasse ich ihm seine Privatsphäre, natürlich respektiere ich ihn, natürlich bin ich nicht emotional, ich weine fast nie etc.

War es in deiner Vergangenheit, als Kind, wichtig, "pflegeleicht" zu sein?

Das Verhalten, das du gerade an den Tag legst, kenne ich von mir, wenn ich einen riesigen blinden Fleck habe. Alle anderen sehen dann etwas, was ich nicht erkennen kann.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Assassin
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Beitrag Mi., 16.10.2019, 17:49

Hallo alle zusammen.

candle. hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 14:40
Ich brauche auch was ihn angeht überhaupt keinen persönlichen Raum.
Das ist ja auch kein Wunder, wenn er nie da ist. Würdet ihr zusammen leben, dann würdest du das vermutlich anders sehen, wenn du tatsächlich ein Einzelgänger bist.
Das sind irgendwie noch Jungmädchenträume, die du da hast.
Naja, weiso "Träume"? Es ist ja einfach eine Beobachtung, nicht ein erklärtes Ziel. Und wir haben uns ja bevor es zur Fernbeziehung wurde auch entsprechend regelmäßig gesehen. Es sollte ja auch nur eine Erwähnung sein um zu erklären, warum ich meinem eigenen Eindruck nicht ganz traue. (:

Es gibt ja noch die Möglichkeit dich an deinem externen Arbeitsplatz zu besuchen um dir mal die Fahrerei zu ersparen. Tut er das?
Ja, das tut er in jedem Fall auch. Er hat mich auch im Sommer mal besucht, als mein Dienstort deutlich weiter weg war und ich nicht so einfach übers WE zurück kommen konnte.
Emily_Erdbeer hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 16:47 Hoffe er hat nebst wundersamer Spontanheilung der Pflanze und der wahnsinnig wichtigen Info des Einkaufengehens auch nach deinen Befindlichkeiten gefragt...
Hat er natürlich nicht ^^
Das tut er auch eigentlich so gut wie nie, er geht wohl davon aus das alles halbwegs passt oder es ist ihm eben wirklich egal. kA Er mag solche Fragen umgekehrt auch nicht gerne, weil er findet, dass man darauf nichts vernünftiges antworten kann. (nicht auf mich bezogen, aber wenn zB die Mutter fragt). Man muss ihm zu gute halten, dass er auch gerade ziemlich im Stress ist, weil er nächste Woche Kapitel für seine Doktorarbeit abgeben muss, mit dem er extrem hinterher hängt. Er war dementsprechend nur kurz online, dann eben einkaufen und hat dann daran gearbeitet. Wieder so ein klassisches Beispiel eigentlich. Er hat gute Gründe sich da jetzt nicht groß zu melden, weil er im Stress ist. Aber ich wundere mich eben schon, dass er sich nachdem wie der Do/Fr bzw das WE abgelaufen sind gar nicht fragt, wie es mir geht. - Ich merke selbst, dass wir uns da wiederholen. Ihr habt eure Eindrücke ja bereits genannt und diese sind mir auch sehr deutlich geworden. Letztlich warte ich halt gerade auf den Freitag um mit ihm sprechen zu können.
spirit-cologne hat geschrieben: Di., 15.10.2019, 23:31 Schon mal darüber nachgedacht, ob er vielleicht Bindungsprobleme hat, aber trotzdem einfach nicht gut allein sein kann und dich als "Überbrückung" zwischen seinen Terminen am Wochendende braucht? [...]
Muss nicht so sein, wäre aber möglich (vielleicht sogar, ohne dass es ihm selbst bewusst ist, was er da tut) und würde einiges erklären...
Ja, das habe ich definitiv schon oft. Ungefähr das meinte ich auch mit "emotional verstockt". Die Idee, dass er das selbst nicht realisiert hatte ich allerdings bisher nicht, wobei das natürlich nicht abwegig ist.
Kirchenmaus hat geschrieben: Mi., 16.10.2019, 07:36 Was mir in deinen Beiträgen auffällt, ist, dass du versuchst, möglichst "pflegeleicht" zu erscheinen. [...]
War es in deiner Vergangenheit, als Kind, wichtig, "pflegeleicht" zu sein?
Das ist auf jeden Fall richtig. Ich möchte für meinen Partner ja eine Bereicherung sein und nicht eine Belastung. Natürlich kann man letzteres nie ganz ausschließen und es gehört für mich auch dazu, dass man füreinander da ist (das ist ja gerade der Knackpunkt), aber unterm Strich versuche ich natürlich schon nicht meine Probleme zu seinen zu machen.

Ob das früher wichtig war? Uff, kA. Was bedeutet in dem Kontext wichtig? Von allem was ich weiß war ich tatsächlich immer ein sehr regelorientiertes und eher pflegeleichtes Kind. Zumindest ab einem gewissen Alter. Ich habe immer sehr wenig geschlafen und das war für meine Eltern natürlich sehr anstrengend, aber ich habe ab dem Ater wo man bewusst anfängt zu handeln eigentlich nie groß Probleme gemacht. Ich denke auch weil mir Regeln und ähnliches nicht einfach auferlegt wurden, sondern auch erklärt wurde warum und wozu. Und wenn man das versteht gibt es ja keinen Grund dagegen zu verstoßen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob du das damit meinst.
in war there is poetry, in death release

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peppermint patty
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Beiträge: 1931

Beitrag Mi., 16.10.2019, 18:41

[quote=Assassin post_id=1105856 time=1571244546 user_id=416]

Man muss ihm zu gute halten, dass er auch gerade ziemlich im Stress ist, weil er nächste Woche Kapitel für seine Doktorarbeit abgeben muss, mit dem er extrem hinterher hängt. Er war dementsprechend nur kurz online, dann eben einkaufen und hat dann daran gearbeitet. Wieder so ein klassisches Beispiel eigentlich. Er hat gute Gründe sich da jetzt nicht groß zu melden, weil er im Stress ist.

[quote]

Meiner Auffassung nach gibt es Einwände und Vorwände. Ein Einwand ist, ein Abwegen, ob etwas machbar ist oder nicht, oder wenn, wie es machbar ist. Da kann man miteinander diskutieren. Ein Vorwand ist, eine Sache nicht machen zu wollen und Argumente dafür zu finden, es nicht machen zu müssen.
Mir scheint ihr befindet euch beide! im Bereich der Vorwände. Stress kennt doch letztendlich jeder Berufstätige, mit Hobbies, Freunden, Familie und evtl. weiteren Verpflichtungen. Da gilt es Prioritäten zu setzen. Wenn bei einer Fernbeziehung nicht mal kurze Telefonate oder Nachrichten zwischendrin möglich sind, unabhängig von der zu erledigenden Arbeit die ansteht, spricht das Bände.
Da ich selbst mal eine Fernbeziehung über einen längeren Zeitraum hatte, weiß ich, dass solche Kontakte sehr gut auch in einem stressigem Alltag unterzubringen sind. Ich fand es damals sogar wunderschön solche Momente einzulegen. Selbst ein kurzes „Gute Nacht“ Gespräch oder SMS war ein Moment der Freude.

Was ich an deinem Thread nicht verstehe, du hast doch eindeutig den Wunsch nach (mehr) Beziehung, warum argumentierst du dann hier immer dagegen? Also gegen deine Wünsche und Bedürfnisse? Warum entschuldigst du ihn permanent und zeigst Verständnis, obwohl sein Verhalten oft konträr deiner Wünsche ist? Mein Eindruck dabei ist - meine ich nicht gemein oder so - du stehst deinen Bedürfnissen selbst fast mehr im Weg als dein Freund. So als würdest du dich selbst boykottieren. Warum?

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