Recht auf Beziehung/Freundschaft

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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saffiatou
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Beitrag Do., 09.05.2024, 18:04

Was mir eingefallen ist: ein Lächeln, das öffnet Türen und macht die Begegnung mit dem Gegenüber einfacher.
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Erdbeere02
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Beitrag Do., 09.05.2024, 19:39

Danke für eure Beiträge. Offensichtlich kann man keine passenden Antworten auf meine Fragen geben. Zur Zeit erscheinen mir aber die Anforderungen/Bedingungen, die ihr genannt habt, für mich zu hoch/unerreichbar. Welche Anforderungen meine ich ? Ich darf nicht unsympathisch erscheinen, ich darf keine Angst/Unsicherheit zeigen, ich muß grundsätzlich selbst Menschen ansprechen und nicht darauf warten, angesprochen zu werden. ich darf keinerlei Forderungen stellen, ich darf keinerlei Erwartungen an eine Kontaktaufnahme haben. Und ich muß unendlich viele Menschen ansprechen, die evtl. in Frage kommen.
Ich frage mich nur, wie andere Leute es geschafft haben, Menschen kennenzulernen, obwohl sie diese Anforderungen nicht erfüllen. Und ich frage mich auch, wie ich es vor langer Zeit einmal geschafft habe, Menschen kennenzulernen. Vielleicht hatte ich früher etwas mehr Selbstvertrauen, daß es damals mal geklappt hat. Ich weiß es nicht mehr.

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saffiatou
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Beitrag Do., 09.05.2024, 19:47

Niemand sagt „du darfst nicht“, aber deine Erwartungen sind zu hoch, vor allem wenn du denkst, dass du nichts tun musst und alles von anderen kommt.

Und wenn du nun zurück schreckst, dann machst du es dir meiner Meinung nach zu einfach.

Unsicherheit zeigen ist ok, was du und was andere sympathisch finden ist unterschiedlich. Ich habe etwas das Gefühl, du liest nur selektiv und verstehst vieles falsch.

Ich habe auch geschrieben, dass so etwas geübt werden kann und sollte, dabei müssen eben auch weniger gute Erfahrungen als Lehre weggesteckt werden und nicht als vollkommene Niederlage, das sind sie nicht.
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Sydney-b
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Beitrag Do., 09.05.2024, 20:35

Du bist doch in Gruppentherapie.
Sprich doch dort mal deine Gedanken an und frage die anderen Teilnehmer, wie sie es geschafft haben.

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 11.05.2024, 08:52

Erdbeere02 hat geschrieben: Do., 09.05.2024, 19:39 Ich darf nicht unsympathisch erscheinen,
Das ist logisch, kaum jemand wird jemand Unsympathischen kennenlernen wollen.
Da wird es leichter, wenn man sich gezwungenermaßen langsam kennenlernen muss, weil man z.B. im gleichen Sportverein ist und man sich immer wieder sieht. Da hat man die Chance, dass sich langsam herauskristalilisiert, ob man sich mag oder eben nicht. Und mehr ergibt sich dann doch meist "einfach so".
Wer einem anfangs unsympathisch erschien, kann einem mit der Zeit (vielleicht) sympathisch werden.
Sydney-b hat geschrieben: Do., 09.05.2024, 20:35 Du bist doch in Gruppentherapie.
Sprich doch dort mal deine Gedanken an und frage die anderen Teilnehmer, wie sie es geschafft haben.
Er ist nur in einer Selbsthilfegruppe, in keiner Gruppentherapie.

Aber den Tipp, es einfach dort anzusprechen, finde ich auch gut!

Ich persönlich hätte auch keine Bedenken, wenn es zu Freundschaften innerhalb der Gruppenmitglieder kommen würde, da eben "nur" Selbsthilfe. Betonung auf "kommen würde" und nicht "ich fordere Freundschaft ein". Das klingt bisschen so, als würde Person A vor Person B stehen und sagen: "Ich kenne dich nicht und du mich nicht, aber willst du ab sofort mit mir befreundet sein?". Und so würde das ja nix werden.

Mit wirklicher Gruppentherapie habe ich keine Erfahrung außerhalb Klinik. In der Klinik waren wir untereinander aber trotzdem befreundet und es hat - zumindest bei uns damals - der Therapie nicht geschadet. Die Freundschaften halten zum Teil heute noch.

@Erdbeere02: Ist es möglich, dass bei dir etwas vorliegen könnte wie Autismus? Bitte nicht als Ferndiagnose verstehen! Aber du schreibst einfach sehr "technisch" von dem Thema.

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Erdbeere02
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Beitrag So., 12.05.2024, 17:14

Ist es möglich, dass bei dir etwas vorliegen könnte wie Autismus?
In einer Stunde habe ich die Therap. das auch gefragt, aber sie hat das gleich abgelehnt, das wäre nicht so. Ihrer Ansicht nach liegt eher eine ÄVPS vor.
Und mehr ergibt sich dann doch meist "einfach so".
Da liegt genau das Problem bei mir: Es ergibt sich eben nicht einfach so ! Muß ich den oder diejenige dann irgendwohin einladen ? Was sollte ich konkret sagen oder eben nicht ? Es gibt anscheinend gewisse Spielregeln, auf die man achten sollte, die ich aber nicht kenne. Obwohl es in den letzten Jahren mal zu Treffen/Dates gekommen ist, wurde ich bisher nach kurzer Zeit immer abgewiesen oder nicht mehr angerufen usw. Also muß ich doch grundsätzlich etwas falsch machen/nicht sympathisch genug erscheinen o.ä. Und genau die Gründe dafür wollte ich von meiner Therap. wissen. Die hat sie mir leider nicht genannt, da müßte ich selbst drauf kommen. Ein/e TherapeutIn ist ja unbefangen, der kann bzw. sollte dem Klienten die Wahrheit ins Gesicht sagen, ein/e Freund/in und/oder Bekannte ist ja befangen, der/die wird ja nicht sagen, was mit einem los ist. Und selbst kann ich das eben nicht, deshalb schreibe ich ja hier und treibe weiter hilflos durchs Leben.

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Louna
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Beitrag So., 12.05.2024, 18:15

Also ich treffe oft auf Menschen die mir die Wahrheit ins Gesicht sagen. Das finde ich grundsätzlich gar nicht schlecht, aber verletzt auch manchmal und ich bin sehr introvertiert in der großen weiten Welt und auch recht unscheinbar.

Ich habe aber nicht die Erwartungen jemanden näher kennen zu lernen. In meinem Sportverein habe ich jetzt erst nach vielen Jahren einen näheren Kontakt herstellen können und mir wurde gesagt, ich wurde vorher nicht angesprochen, weil ich "ausstrahle" dass ich das nicht möchte.
In meinem anderen Sportkurs wurde ich jetzt nach einem Jahr angesprochen, aber da habe ich abgelehnt weil ich das nicht mag.

Es ist anders als bei Dir, ja, aber Kontakte können nicht erzwungen werden oder auf Biegen und Brechen ein Kennen lernen arrangiert werden.
Ich finde aber schon dass bei Hobbys die Chance auf nähere Kontakte besteht.
Meine Tiere helfen auch dabei. Da gibt es auch viele Gruppen und Kontakte können sich ergeben wenn gewünscht. Ich wünsche das nicht, aber es ist definitiv möglich.

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diesoderdas
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Beitrag Mo., 13.05.2024, 06:51

Erdbeere02 hat geschrieben: So., 12.05.2024, 17:14
Ist es möglich, dass bei dir etwas vorliegen könnte wie Autismus?
In einer Stunde habe ich die Therap. das auch gefragt, aber sie hat das gleich abgelehnt, das wäre nicht so. Ihrer Ansicht nach liegt eher eine ÄVPS vor.
Hm, ist eben auch die Frage, ob die Therapeutin sich mit Autismus überhaupt auskennt. Ich will keineswegs in die Richtung drängeln, dass du das hast. Kann ich ja gar nicht und kenne mich viel zu wenig aus. Aber wenn du das sogar selbst mal überlegt hast, könntest dich vielleicht auch nochmal speziell drauf testen lassen. Also bei jemandem, der spezialisiert drauf ist.

Erdbeere02 hat geschrieben: So., 12.05.2024, 17:14 Da liegt genau das Problem bei mir: Es ergibt sich eben nicht einfach so ! Muß ich den oder diejenige dann irgendwohin einladen ? Was sollte ich konkret sagen oder eben nicht ? Es gibt anscheinend gewisse Spielregeln, auf die man achten sollte, die ich aber nicht kenne.
Müssen musst du erstmal gar nichts.
Wenn ich z.B. in der Gruppe Sport mache, dann nehme ich einfach an Gesprächen teil und dann sagt irgendwer einfach spontan etwas dazu passendes.
z.B
"heute ist in xy so ein Straßenfest" - "echt? geht ihr hin?" - "mal schauen" - "hm, hab heute auch nichts vor, vielleicht schaue ich auch vorbei, vielleicht sieht man sich ja"

Sowas wäre erstmal völlig drucklos und unverfänglich.

Oder ich erzähle von einem Hobby. Jemand anderes interessiert sich auch dafür. Dann kann man sagen: "Wenn es dich interessiert, schau doch einfach mal vorbei/komm doch einfach mal mit."

Alles einfach ungezwungen.
Ich persönlich finde es nämlich gaaaaaanz schwierig, wenn ich merke, dass jemand verkrampft auf Kontaktsuche aus ist und die Person gefühlt 10 Schritte eines normalen Kennenlernens überspringen möchte und am liebsten mit Sätzen ankäme wie im Kindergarten üblich in Richtung: "Willst du meine Freundin sein?" Sowas geht für mich gar nicht und da würde ich Reißaus nehmen.
Erdbeere02 hat geschrieben: So., 12.05.2024, 17:14 Also muß ich doch grundsätzlich etwas falsch machen/nicht sympathisch genug erscheinen o.ä. Und genau die Gründe dafür wollte ich von meiner Therap. wissen.
Auf mich klingen deine Texte hier so bisschen.... ich suche ein passendes Wort.... vielleicht bisschen leblos.
Verkopft? Unentspannt? Kann das zutreffen?
Nur hilft dir diese Rückmeldung nun schätzungsweise auch nicht wirklich weiter?

Ich glaube ja auch, dass es nicht klappen wird, wenn man vorhat, sich selbst bewusst so zu geben, dass andere einen mögen. Das hat dann eher etwas von Theater spielen, sofern es nicht echt aus einem herauskommt. Und das merken anderen.
An erster Stelle würde ich sehen, dass man mit sich selbst halbwegs gut klarkommt und einfach eine gewisse Offenheit und Unverkrampftheit an den Tag legen kann. Dass man autentisch ist.

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saffiatou
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Beitrag Mo., 13.05.2024, 13:35

Erdbeere02 hat geschrieben: So., 12.05.2024, 17:14 Muß ich den oder diejenige dann irgendwohin einladen ? Was sollte ich konkret sagen oder eben nicht ? Es gibt anscheinend gewisse Spielregeln, auf die man achten sollte, die ich aber nicht kenne.
Du kannst hier doch keine Antworten erwarten über Situationen, die es bisher gar nicht gibt. Niemand kennt den Menschen, die Art und Weise wie Ihr Euch kennengelernt habt... wir sollen da Tipps kommen???
Erdbeere02 hat geschrieben: So., 12.05.2024, 17:14 Obwohl es in den letzten Jahren mal zu Treffen/Dates gekommen ist, wurde ich bisher nach kurzer Zeit immer abgewiesen oder nicht mehr angerufen usw. Also muß ich doch grundsätzlich etwas falsch machen/nicht sympathisch genug erscheinen o.ä.
es kann sein, dass Du zu gezwungen bist, zu angespannt, zu viel willst.... was auch immer, wir sollen wir das sagen? Nur Du kannst es indem Du die Situationen reflektierst erkennen.

Wie hier Du verlangst zu viel von dem anderen, diese Erwartungen können nicht erfüllt werden. Wir können Deine Fragen nicht beantworten und folglich bist Du enttäuscht.... Weil Du nicht weiterkommst.

Vielleicht versuchst Du Dich mal in die andere Person hineinzuversetzen, was sie dazu brachte den Kontakt zu beenden?
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Erdbeere02
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Beitrag Mi., 15.05.2024, 20:04

z.B
"heute ist in xy so ein Straßenfest" - "echt? geht ihr hin?" - "mal schauen" - "hm, hab heute auch nichts vor, vielleicht schaue ich auch vorbei, vielleicht sieht man sich ja"

Sowas wäre erstmal völlig drucklos und unverfänglich.

Oder ich erzähle von einem Hobby. Jemand anderes interessiert sich auch dafür. Dann kann man sagen: "Wenn es dich interessiert, schau doch einfach mal vorbei/komm doch einfach mal mit."

Alles einfach ungezwungen.

Das sind schon gute Beispiele für mein Problem: Solche Vorschläge sind für mich z.Zt. undenkbar selbst auszusprechen, das wäre überhaupt nicht "drucklos, unverfänglich oder ungezwungen". (das meinte ich z.B. mit Einladungen) Solche Äußerungen setzen mich unter Stress, ich müßte dann gewisse Erwartungen erfüllen, die ich sicherlich nicht erfüllen kann (Offenheit, Interesse zeigen, ...). Wenn ein anderer aus der Gruppe das sagt, wäre das auch Stress, aber nicht mehr ganz so groß. Evtl. rührt daher die Ablehnung der anderen aus der Gruppe, aber das sagt mir ja keiner. Wahrscheinlich weil das für die anderen offensichtlich
oder selbstverständlich ist.

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Erdbeere02
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Beitrag So., 19.05.2024, 20:36

Ich möchte noch einen Aspekt ergänzen, und zwar: Wie gehe ich mit diesem Minderwertigkeitsgefühl um ? Wenn ich z.B. sehe, daß es für Arbeitskollegen in meinem Alter kein Problem zu sein scheint, eine neue Freundin/Frau kennenzulernen. Offensichtlich haben wir die vorher genug "geübt", damit es viel schneller bei ihnen klappt. Oder sie sind einfach intelligenter als ich. Ich komme mir absolut unfähig vor in dem Bereich. Soll ich dann das so akzeptieren, daß ich ein verdammter Loser bin und nichts auf die Reihe kriege ? Ich möchte eigentlich nicht den Rest meines Lebens alleine bleiben müssen. Sorry, daß ich jetzt so emotional werde, aber das mußte mal raus. Vielleicht meldet sich noch jemand, danke.

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Sydney-b
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Beitrag So., 19.05.2024, 23:47

Erdbeere02 hat geschrieben: So., 12.05.2024, 17:14 Es gibt anscheinend gewisse Spielregeln, auf die man achten sollte, die ich aber nicht kenne. Obwohl es in den letzten Jahren mal zu Treffen/Dates gekommen ist, wurde ich bisher nach kurzer Zeit immer abgewiesen oder nicht mehr angerufen usw. Also muß ich doch grundsätzlich etwas falsch machen/nicht sympathisch genug erscheinen o.ä. Und genau die Gründe dafür wollte ich von meiner Therap. wissen. Die hat sie mir leider nicht genannt, da müßte ich selbst drauf kommen.
Du hast ja jetzt bereits mehrmals nachgefragt, warum es bei dir und Freundschaften nicht längerfristig klappen würde.
Ich kann dir jetzt nur meinen Eindruck schildern.

Die meisten Fragen/Anforderungen die du hier stellst, entsprechen nicht dem Verhalten/Wissensstand eines erwachsenen Mannes.

Zum Beispiel die Frage, ab welchem Zeitpunkt man wüsste, dass aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft wird…
Nach einer Stunde oder nach einem Tag usw…
So eine Frage würde eher ein dreijähriges Kindergartenkind stellen.
Es würde mit einem anderen Kind aus dem Kindergarten intensiv für eine Stunde spielen und danach fragen/feststellen, ob dieses Kind nun sein bester Freund sei?

Oder um zu deiner Eingangsfrage zu kommen: Eigentlich suchst du keine Freundschaft sondern eine Mama die dich an die Hand nimmt und dir das Leben erklärt und für den Rest ihres Lebens für dich da ist.

Wenn du dich nun also als 50jähriger Mann mit einer anderen Person triffst, dann wird diese nach kurzer Zeit irritiert sein, weil sie sich mit einem Mann unterhalten möchte, der den Wissensstand eines 50jährigen mitbringt.
Diese Person möchte nicht deine Mama sein und dir das Leben in allen Belangen erklären.
Weil so keine Freundschaft auf Augenhöhe entstehen kann.

Du bist völlig ok so wie du bist.
Es macht es halt leider für dich schwierig, eine Freundschaft entstehen zu lassen.

Hast du über dieses Thema nun mal in deiner Gruppe gesprochen?
Die erleben dich ja in Natura und können dir bestimmt ein hilfreiches Feedback geben.
Würde ich dir dringend empfehlen.

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Erdbeere02
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Beitrag Mo., 20.05.2024, 11:57

Danke für dein Statement. Ein oder zwei Fragen hätte ich doch noch dazu: Habe ich überhaupt noch eine Chance, ohne fremde Hilfe mir diese fehlende Erfahrung, bzw. Wissen wie man es richtig macht, nachzuholen oder ist es dafür schon zu spät ? Ist es richtig, daß Beziehungen oder Freundschaften grundsätzlich aus einem gemeinsamen Interesse an einer Sache entstehen und nicht um seiner selbst willen ? D.h. ich kann nicht erwarten, daß jemand einfach so Interesse an mir haben könnte, sondern weil er/sie etwas mit mir zusammen machen möchte ? Oder anders ausgedrückt: man muß immer diesen Umweg nehmen um zum Ziel zu kommen ? Mir ist dieser Mechanismus (wenn man das so nennen kann) noch nicht ganz klar.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 20.05.2024, 14:28

Niemand von uns hat eine Glaskugel und kann in die Zukunft blicken und dir die "Chancen" bestimmen.
Laut deinem Profil bist du 50 und es hat bisher nicht mit Freundschaften geklappt. Wie lange und auf was willst du da warten und warum willst du das ohne Hilfe bewältigen?
Du bist doch in einer Gruppentherapie, warum sprichst du das dort nicht an, das wäre der erste Schritt.

Du wirkst auf mich sehr hilflos und ratlos was Freundschaften anbelangt (und das meine ich nicht als Kritik, einfach als Feststellung).

Mal eine Gegenfrage: Was stellst du dir unter einer Freundschaft vor, was sollte das sein?

Und was meinst du mit "einfach so" an dir Interesse haben? Du bist doch keine leere Hülle.
Eine Freundschaft besteht immer aus irgendwelchen Gemeinsamkeiten, sei es auch "nur" auf der Gesprächsebene. Auf Austausch. Aber meist auch aus Dingen, die man gemeinsam macht, egal ob Sport oder spazieren gehen oder kochen oder Kultur oder Musik oder Lesen oder oder. "Einfach so" sollte denn genau was sein?

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Sydney-b
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Beitrag Mo., 20.05.2024, 23:15

Erdbeere02 hat geschrieben: Mo., 20.05.2024, 11:57 Ist es richtig, daß Beziehungen oder Freundschaften grundsätzlich aus einem gemeinsamen Interesse an einer Sache entstehen und nicht um seiner selbst willen ? D.h. ich kann nicht erwarten, daß jemand einfach so Interesse an mir haben könnte, sondern weil er/sie etwas mit mir zusammen machen möchte ?
Nee, deine Annahme ist nicht ganz stimmig.
Jemand der dich überhaupt nicht kennt, weiß doch gar nichts von deinen Interessen.
Stell dir vor, du sitzt auf einer Bank in der Sonne und genießt die Landschaft.
Plötzlich setzt sich jemand neben dich und schwärmt von der Landschaft und fragt dich, ob es dir dort auch so gut gefällt.
Was machst du dann?
So entstehen Kontakte, man unterhält sich erstmal über allgemeine Themen.
Ob man im Ort wohnt oder die Stadt besucht.
Vielleicht leckst du gerade genüsslich an einem Eis und jemand fragt dich, ob du die Eisdiele empfehlen würdest…
So kann eine Unterhaltung anfangen.
Da du regelmäßig auf dieser Bank sitzt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du dort ständig auf die gleichen Leute triffst.
Je öfters du mit den Leuten redest, umso mehr lernt man sich kennen.
Vielleicht erzählt dir dann diese Person, dass sie am Wochenende regelmäßig mit der örtlichen Wandergruppe zum Wandern geht, oder Kegeln oder was auch immer.
Und falls du Interesse am Wandern hast, kannst du nachfragen.
Ob du da mal mitgehen könntest, weil du noch Anschluss suchst.

Aber wie bereits schon mehrmals erwähnt: Sprich das in deiner Gruppe an.
Diese Leute sehen dich regelmäßig und können dich viel besser einschätzen und unterstützen.
Und wer weiß, vielleicht macht dir jemand aus der Gruppe einen Vorschlag für einen Event, wo du mitgehen könntest.

Aber wenn du das nicht erfragen möchtest, dann wird sich bei dir nichts ändern können.
Du hast nichts zu verlieren, deshalb probiere es aus.
Immer und immer wieder.
Du musst am Ball bleiben, auch wenn du ab und zu nicht zum Ziel kommst und vielleicht sogar auf Ablehnung stoßen solltest.

Nutze die Möglichkeiten der Gruppe sinnvoll.
Deine Einzeltherapie war ja nicht so erfolgreich.
Mach es diesmal anders.

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