Otto-Wagner: Psychotherapiestation Pav. 2

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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Otto-Wagner: Psychotherapiestation Pav. 2

Beitrag So., 19.06.2011, 21:33

Hallo!
Hat von euch jemand Erfahrung mit dem Otto-Wagner-Spital Pav.2 (Psychotherapiestation und Tagesklinik, Pavillion 2 und Pavillion 35)
Ich werde im Juli dortsein und interessiere mich deshalb natürlich dafür .
DANKE,
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Zuletzt geändert von Elfchen am So., 06.10.2013, 08:35, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine realen Namen verwenden. Besten Dank!

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The Universal
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Beitrag Mo., 20.06.2011, 21:38

Ja, leider, aber was willst du wissen?
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haob
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Beitrag Sa., 02.07.2011, 18:32

das angebot ist mittelmässig

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Beitrag Sa., 02.07.2011, 18:56

Danke für eure Antworten! Mit Universal war ich schon in pm-Kontakt und auf Schlimmstes gefasst, hat sich zum Glück nicht bestätigt .
haob, warum fandest du das Angebot mittelmäßig? Wurde dir schon wo besser geholfen? Wenn ja, wo? Ich hab mich auch in Eggenburg und Ybbs beworben, mein Problem waren die Zeitvorgaben: Ich habe Lehrerferien und akute Probleme im März/April entwickelt, wollte unbedingt etwas für die Sommerferien, weil ich so einen längeren Krankenstand und entsprechendes Gerede verhindern konnte. Für's OWS habe ich die Zusage bekommen und bin schon entsprechend nervös...

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haob
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Beitrag So., 03.07.2011, 06:04

Das Personal und das Angebot sind passabel. Die meisten Patienten stammen von OWS-Akutstationen und sind dementsprechend schwer krank. Das kann runterziehen.

Sie haben aber eine 2 Wochen Regel. Das bedeutet, nach 2 Wochen kannst du entscheiden ob du weitermachen oder gehen willst. So gesehen hast du nicht viel zu verlieren.

Die Gegend und die Steinhof Gründe sind im Sommer sehr schön. Natur kann sehr viel helfen. Das allein kann den Versuch wert sein.

Alles Gute.

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The Universal
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Beitrag Mi., 06.07.2011, 15:01

haob hat geschrieben:Sie haben aber eine 2 Wochen Regel.
Das habe ich schon wieder vergessen, so lange ist das bei mir schon her - da war ich in etwa in deinem Alter. Der Pav. 2 war für mich in etwa so, als wenn ich nie dort gewesen wäre, also weder positiv noch negativ.

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bloedekuh
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Beitrag Di., 11.10.2011, 02:27

Hallo!

Vor mehreren Monaten war ich für 2 Tage im Otto Wagner-Spital untergebracht. Ich wollte schnellstmöglich raus da und hatte keine Interesse an einer Therapie. Deshalb nervte ich das Personal und umgekehrt. Sie erfanden ihre üblichen Pseudodiagnosen, ich erzählte auch von einer Krankheit, die bei mir angeblich diagnostiziert worden sein soll. Wurde sie natürlich nie, aber das wurde geschluckt.
Ich sollte sie einfach davon überzeugen, dass ich nicht selbstgefährdend wäre und könnte gehen. Auf gut Deutsch, ich sollte sagen, dass ich keine Suizidgedanken mehr hätte und gut ist. Das habe ich dann auch gemacht. Dass dem nicht so war, versteht sich von selbst. Entweder sind die dort ganz naiv oder sie wollen nicht zugeben, dass sie auch grenzen haben.

Eingewiesen wurde ich vom PSD Notdienst. Irgendwie hoffte ich auf Hilfe, da ich in einer großen Notlage war. Der behandelnde Arzt begriff nicht, dass er mit einer Einweisung meine Abwehrhaltung verstärkte. Dabei spielt es keine rolle, ob es seine Pflicht war oder nicht.

Heute hab ich meine gute Ruhe von Psychiatern, Therapeuten u.ä. Hab nach dem Aufenthalt konsequent behauptet, dass ich die verschriebenen Medikamente nehme. Seitdem bilden sich alle ein, bei mir sei alles in Ordnung. Ich sei nun nicht mehr so depressiv und schaue auch viel besser aus, sei motivierter... So gewann ich wieder meine Freiheit, über mein Leben und Tod selbst zu entscheiden.

Ich habs auch mit Religionen wie Christentum, Islam, und Psychotherapie (gesprächstherapie) versucht. Doch letztendlich kam ich zu der einzig sinnvollen Erkenntnis, dass ich mich entweder durchbeißen oder vernichten muss. Aber das gehört nicht hierher.

Vielleicht gibt es andere Mitglieder mit ähnlichen Erfahrungen?
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The Universal
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Beitrag Mi., 16.11.2011, 17:24

Hallo bloedekuh!
blodekuh hat geschrieben:Sie erfanden ihre üblichen Pseudodiagnosen
Naja, so eine Diagnose stellen sie manchmal schon recht rasch, aber was ich erst lernen musste ist, dass diese Diagnose auch nicht zu 100% stimmen muss. Ich habe in meinem Leben an die 7 Diagnosen gestellt bekommen. Du musst etwas haben, dem man einen Namen geben kann, sonst zahlt die Krankenkasse nicht.
blodekuh hat geschrieben:Entweder sind die dort ganz naiv oder sie wollen nicht zugeben, dass sie auch grenzen haben.
Es hat etwas mit Verantwortung zu tun, aber nicht, weil sie wirklich an dir interessiert sind, sondern weil sie sich sonst strafbar machen, wenn sie einen suizidgefährdeten Patienten einfach wieder gehen lassen (und dieser tut sich etwas an).
blodekuh hat geschrieben:Dabei spielt es keine rolle, ob es seine Pflicht war oder nicht
Doch, sehr wohl, denn du (und deine Abwehrhaltung) bist ihm eigentlich egal. Es ist seine Pflicht.
bloedekuh hat geschrieben:Vielleicht gibt es andere Mitglieder mit ähnlichen Erfahrungen?
Leider nicht, weil ich denen damals (ich war etwa in deinem Alter) geglaubt habe, und mir die Psychiatrie über ein Jahr lang angetan habe. Nach einem Jahr ist es mir noch nicht besser gegangen, und bin erst dann draufgekommen, dass man im Notfall lügen muss, um dort wieder raus zu kommen (wie es viele Patienten machen). In zahlreichen Postings hier im Forum habe ich schon aufs OWS geschimpft, und ich glaube, dass ich Recht habe. Es geht nur darum, dass in der Öffentlichkeit schön propagiert wird, dass es Hilfe bei Depressionen gibt, und sich der Mensch nicht umbringen muss (weil es eben diese Hilfe gibt).
bloedekuh hat geschrieben:dass ich mich entweder durchbeißen oder vernichten muss.
Naja, da will ich dir widersprechen, weil ich auch Beispiele kenne, bei denen eine Therapie sehr wohl eine Erleichterung gebracht hat. Es kommt auf den Menschen und den Problembereich an. Wenn du allerdings schon alles probiert hast, und dann auf diese Erkenntnis stößt, wird sie mit ziemlicher Sicherheit richtig sein.
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bloedekuh
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Beitrag So., 20.11.2011, 22:54

Hi Universal,

Du hast Recht. Aber seine Pflichten sind mir so lang wie breit.
Ein Jahr Psychiatrie? Meinen Respekt hast du. Ich stand nämlich nach 2 Tagen schon draußen. Und das aus der Geschlossenen.

Da ich nicht viel Kraft habe, mußte ich auf Gewalteinsatz verzichten. Jedoch blieb ich grundsätzlich unfreundlich und zynisch. Mit Scheinfluchtversuchen und ständigem Läuten kann man das Personal auch von den häufigen Kaffeepausen abhalten, da reagieren sie sehr empfindlich. Falls sie dann ungemütlich werden, kann man voll Angst fragen, ob noch immer Menschen gefesselt und geschlagen werden, man habe sowas schon in der Zeitung gelesen.

Einen Sinn hatte das bei mir schon: Ich konnte mich am Personal abreagieren. Ich habe sie selbst in eine Situation gebracht, wo extreme nur noch falsch sein können. Reagieren sie mit Gewalt, bestätigen sie meine Vorurteile und andere Patienten sehen das. Tun sie es nicht, behandle ich sie wie den letzten Dreck. Irgendwann würde ihnen der Kragen platzen und sie würden mit Gewalt reagieren. Oder sie lassen mich in Ruhe und behandeln mich nicht.
Die richtige Lösung war also, mich zu entlassen. Das Beratungssgespräch war mir egal, die eigentliche Therapie bestand darin, meine Wut loszuwerden.

"Alles" ist relativ. Ich möchte einfach kein Therapeutenblabla hören. Medikamente habe ich mal 1 Monat genommen, danach selbst abgesetzt. Half nichts.

Sieben Diagnosen? Sie waren wohl bei mind. 7 verschiedenen Ärzten. Oder irgendwer hat später seine Meinung geändert.
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haob
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Beitrag So., 20.11.2011, 23:13

Die Psychiatrie ist eine Institution.

Man kann die Dinge akzeptieren wie sie sind, das Beste daraus machen und dieses Angebot in Anspruch nehmen.

Oder man sucht woanders nach Hilfe u Unterstützung.

Aber sich aufzuregen wie furchtbar alles ist bringt einen wirklich nicht weiter.

Ich habe nach einem Selbstmordversuch über 100 Tage im OWS verbracht.

Es ging mir am Ende dieser Zeit schlechter als am Anfang, also habe ich beschlossen zu gehen. Jetzt bin ich draußen und mache privat Therapie.

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bloedekuh
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Beitrag Mo., 21.11.2011, 00:12

Hi Haob!

Das stimmt, wenn man davon ausgeht, dass der Aufenthalt freiwillig ist. Gegen meinen Willen behandelt mich keiner, solange ich bei Bewußtsein bin. Schon gar nicht mit Methoden, die einer Missionierung sehr ähneln.

Wenn ich die Dinge akzeptieren könnte, wie sie sind, hätte ich auch keine Probleme. Ich kann ja gleich aus meinem Leben das beste machen.

Genau das geht aber nicht. Mein innigster Wunsch wäre, nie geboren worden zu sein, aber meine Existenz ist einfach ein zu großer Widerspruch dazu, um mir das einbilden zu können. Und ein Suizid macht nicht alles ungeschehen, man hinterlässt seine Spuren. Die Welt bleibt nicht stehen, aber man fügt anderen Schmerzen zu, vielleicht, weil sie am Selbstmörder hängen oder weil sie ein schlechtes Gewissen haben.

Also tue ich das, was Sie sagen. Ich mache das beste aus meinem Leben mit einer Depression oder was auch immer. Das Therapeutengeschwätz gibt's auch im Internet. Bei mind. 70 Euro die Stunde erwarte ich mir reproduzierbare Ergebnisse, die mir einer Therapie nicht garantiert. Wenn überhaupt was belegt ist, dann wohl der positive Einfluß einer guten Beziehung zum Therapeuten. Aber eine gute Beziehung gibts auch billiger. Also wird dem Kunden suggeriert, dass die Therapie "Wirksam" sei. Sonst wäre sie ja nicht so teuer. Ich will keine Diskussion darüber lostreten, was "Wirksamkeit" ist.
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ankerleine
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 15:07

Hey ihren lieben Leute,

Mir wurde vor kurzem von meinem Hausarzt angeraten, eine Therapie auf dem Pavillon 2 zu beginnen.

Gibt es hier auch Leute, die aktuellere Erfahrungen mit dieser Einrichtung haben?

LG, die ankerleine

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