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Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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Nena-Marie
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Beitrag Do., 05.04.2012, 18:31

wenn sich der dichte Wald lichtet
sich neue Wege auftun
Verzweiflung schwindet
Ruhe einkehrt
mich jemand so sehr haben möchte
mein Selbstwert wieder steigt
ich mich durch und durch
dazugehörig fühle
so sehr unterstützt werde

dann weiß ich
es hat sich gelohnt
geduldig zu sein

endlich ein Job für mich
ich bin so dankbar
und ich danke auch dir




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Nena-Marie
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Beitrag Mi., 06.06.2012, 23:09

Kindliche Anteile (Gefühle) verstehen (lernen).

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Da tauchen Gefühle auf, die mit dem Jetzt nichts zu tun haben. Sie werden rücksichtslos auf eine Jetzt - Situation projiziert, da ich denke, sie wollen nicht nur, sondern sie müssen irgendwo hin. Sie zerfressen einem, bauen ein eigenes Gefängnis in mir - für mich - auf, bis es nicht mehr auszuhalten ist, und sie regelrecht ungefragt im Jetzt überspringen. Sie passen nicht mit der Gegenwärtigen Situation übereinander, sind völlig überzogen, beinahe schon grenzenlos mächtig. Sie passen nicht mal ins eigene Bild. Sie sind so verletzt, so zurückgeblieben, so zerstört und gepeitscht.

Da sind so viele Anteilen, die sich bereits weiterentwickeln konnten. Ein Anteil kämpft noch, lässt mich zeitweise sogar `zerfallen`. Merke dann wie ich mich innerlich auflöse, und nur noch eine Hülle bin. Diese Gefühle sollen dann meinen Körper verlassen, damit ich im Hier und Jetzt nicht von ihnen gestört werde. Doch das ist ihnen völlig egal. Dissos helfen an dieser Stelle um nicht verrückt zu werden. Meine Gefühle sind dann nicht mehr da, ich bin dann nicht mehr da. Mein Verstand kann zwar noch klare Antworten geben, und diese ohne Seelenschmerzen, doch wird dies dann in mir von einem Menschen erkannt, brechen Tränen weg. Dicke Tränen, und die Disso ist somit sofort beendet. Suche dann nach Schutz und Geborgenheit, die mir so viele Jahre in meinem Leben gefehlt haben.

Wie ein kleines Kind möchte ich dann kuscheln. Sein dürfen mit meinen Gefühlen. Einfach sein. Wenn dieses getröstet werden für die jeweiligen Gefühle - die in Tränen weg brechen - zu kurz war, ist eine erneute Disso notwendig um diese Anteile, die völlig zurückgeblieben sind, auszuhalten zu können. Reichte die Zeit aus, vernehme ich neben dem getröstet werden auch eine Art `kleiner`Heilung. Wobei das Wort klein nicht als klein zu bezeichnen ist. Dieser Heilungsvorgang ist sehr sehr groß, doch durch das erlebte Leid weiß ich nicht, wie viel ich davon noch brauchen werde, um völlig gesund werden zu können.

Als gesund bezeichne ich, wenn meine Anteile auf annähernd gleicher Stufe stehen können. Sich keiner verstecken, oder weinen muss, weil er es noch braucht. Gewisse Anteile sind schon sehr weit gekommen, da hält ein bestimmter Anteil einfach nicht mit. Zeitweise schreit er regelrecht `nehmt mich mit, ich gehöre auch mit dazu`. Wenn ich ihn ignoriere, beginnt eine Selbstkasteiung. Lieber sich selber quälen, als andere Menschen durch die eigenen Gefühle zu verletzen. Mir tut dies so unendlich weh. Habe dann Angst, etwas schönes kaputt zu machen.

Ich weiß nicht, wie weit mein Anteil der Verlustangst, die alle paar Wochen hochkommt, tatsächlich zurückreicht. Manipulation mit dem Wort Liebe war ein großes Thema als Kind. Ich wurde verlassen, und musste mich selber verlassen, um überleben zu können. Vllt habe ich auch Angst mich selber zu verlieren, und es baut sich innerlich von selber auf - wie - mich selber verlassen aus Angst vor Schmerzen, die völlig irrational entstehen (können). Ein kleiner Teil in mir möchte mir den Boden in gewissen Abständen wegreißen. Mein Verstand im Jetzt muss sich nicht mal dagegen wehren, da dieser so schöne und stabile Beziehungsboden nicht weg brechen kann. Von daher glaube ich, dass sich ein Anteil in mir, welcher noch sehr stark unterentwickelt ist, verselbstständigt hat. Das nur dessen Boden weg bricht, und der gemeinsame Beziehungsboden dem sowieso standhalten kann. Dies steht bei mir nie zur Diskussion.

Ich sehe einfach - wie sehr - dieses Kind verletzt wurde. Was für eine gewaltige Angst es aushalten musste, sonst würde es nicht so eine Kraft und Macht über mein ganzes Ich besitzen. Dann denke ich mir wieder - welches tiefe Vertrauen - muss dieser kindliche Anteil in mir haben, dass er sich jetzt getraut mutig aufzusteigen und zu schreien - mich gibt es auch noch `nehmt mich mit`ich mag nicht mehr alleine in dieser Tonne sitzen, und mich verstecken müssen, um nicht zu sterben. Diese Gefühle der Todesangst sind so stark. Wie muss dieses Kind gelitten haben. Wie sehr hatte Mann es gequält. Es sitzt in seiner Tonne im dunkeln, und spürt wie alle anderen Anteile ihm gesund bereits davon rasen. Somit würde dann genau das eintreten, wovor sich dieses Kind versteckt hat, sich am meisten fürchten musste.

Es hat keinen Ton von sich gegeben, um ja nicht entdeckt zu werden. Leben um jeden Preis. Somit würde es sterben, weil, es würde dann endgültig alleine gelassen werden - wovor es sich am meisten gefürchtet hatte. Es hat sich somit abgeschnitten, um nicht dieses Gefühl der Einsamkeit ertragen zu müssen. Andere Anteile hatten es geschützt, indem sie hart an ihrem Leid gearbeitet hatten. Es fühlt sich, als ob es von ihnen nun vergessen wurde. Nun schreit es - nehmt mich mit, ich will nicht alleine sein, ich will nicht sterben oder mich auflösen. Nicht mehr.

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Nena-Marie
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Beitrag Mo., 18.06.2012, 01:33

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Am liebsten würde ich jetzt (heute, wo ich das erste Mal so richtig darüber mit einem Menschen reden konnte) diese Angst packen, regelrecht auf sie warten, und sie an eine Wand klatschen. Ihr in die Augen schauen und sie lauthals anbrüllen "was willst du überhaupt von mir, sag mir doch - warum du mich so quälen musst, im Jetzt“. Rede, oder sei für immer still. Lösen wir es an Ort und Stelle, bis du mich endlich in Ruhe lässt. Ihr laut sagen " das bist nicht du, dass ist Das, was aus dir gemacht wurde!" "Dies entspricht nicht deinem - wahren Ich - Das bist nicht du, also klären wir das auf der Stelle!"

Durch eine gewisse Härte den Tat-sachen nochmals ins Gesicht schauen. Doch nicht um brutal zu diesem Anteil zu sein - der durch Angst geleitet wird, sondern brutal zu der Realität zu stehen. Mit beiden Beinen in sicherer und überzeugter Stellung durch Härte aufzeigen - Er war das - das hat nichts mit "Uns" im Jetzt-sein zu tun. Dieser verdammte Einfluss Das war Er. Das sind nicht Wir. Dich dann mit und in deinen Gefühlen umarmen, dich auffangen, trösten und für dich da sein, und dies solange, bis wir wieder Eins sind.

Ich mag dich aus mehreren Gründen nicht zurücklassen. Ein Grund ist, du gehörst einfach zu mir! Ein weiterer Grund ist - dieser Terror der Angst, die mich zweitweise in regelmäßigen Abständen fast umbringt - soll endlich aufhören. Hörst du? Geh mit, oder wir beide werden mit einer ewigen Spaltung leben müssen. Auf Das habe ich ehrlich gesagt keine Lust. Für Das habe ich nicht so hart an mir gearbeitet. Das nächste Mal, werde ich dich stellen, und danach für dich da sein. Ich will nicht diese `Zeichnung` akzeptieren. So viel Macht werden wir DEM Typen nicht geben. Nie im Leben. Der soll sich mal schön klein halten. Ich hab es satt ein Branding auf meiner Stirn zu tragen. Ich habe dieses Gefühl satt (hin und wieder) diesen Wunsch zu haben, dieses Bedürfniss - ich hänge mir gleich ein Schild um "Vorsicht missbraucht, bitte Abstand halten". "Aber seht gefälligst, dass ich in Zeiten der Angst missbraucht wurde, wenn du wiedermal über mich regierst durch deine Not".

Ich werde mir für Dich (geschändeter, übriggebliebener Anteil) kein Schild umhängen. Nein, sicher nicht. So weit soll es noch kommen. Du kommunizierst durch diese Angstgefühle mit mir. Lieferst mich aus, und in solchen Momenten möchte ich schreien - ich schaff das nicht, ich wurde missbraucht - versteht doch endlich, oder seht doch endlich - wenn ich diese Angst bin, dieser Anteil bin - hilft es mir nur ein Schild umzuhängen - Ich habe doch Angst vor Menschen, warum arbeite ich hier, warum kommuniziere ich mit sehr vielen für mich fremden Menschen Tag für Tag! Versteht denn keiner, dass ich dies im Grunde nicht kann - obwohl ich es tue, und obwohl ich es kann.

Diese Wiedersprüche - klären wir sie beim nächsten Mal! Du zeigst dich, also wenn schon denn schon. Wenn ich dir helfen soll, dann bitte ordentlich. Unser Leben war hart, heute muss es das nicht mehr sein. Da ich dich immer wieder verjagen musste, um deine Emotionen aushalten zu können - um mir kein Schild umhängen zu müssen, kann ich dir - aus Liebe - nur mit Härte begegnen. Sonst wird es niemals aufhören.

Du kannst nichts dafür, und ich auch nicht. Machen wir es gemeinsam. Ich nehme dich mit, lasse dich nicht zurück. Der brutale, harte Weg in ein gemeinsames Jetzt! Du regierst mich, ich verjage dich - So geht das nicht! So kann es nicht funktionieren - so gehe ich jämmerlich zu Grunde. Eine Flucht ist nicht mehr notwendig, dies hast du mir nun gezeigt, mich gelehrt. Also gehen wir gemeinsam weiter, streiten uns zusammen, versöhnen uns im Jetzt. Ehrlich gesagt - passt du nicht in mein jetziges Leben! Ja, hart, doch so fühle ich es nun mal. Mit Liebe kann ich dir erst begegnen - wenn ich dir in die Augen geschaut habe. Daher verdränge mich nicht ganz, wenn du aus Angst aufschreist. Gib mir auch einen Platz - ich weiß - das ist sehr schwer. Weil du wie aus einem 10 Meter tiefen Tauchgang nach oben schnellst um nach Luft zu ringen. ich gebe dir welche von mir ab, wenn du mir eine Gelegenheit dafür gibst. Du musst nicht alleine Atmen, und wieder abtauchen - wenn ich dich verjagen muss, um selber nicht zu ersticken. Tauchen wir ein Stück weit gemeinsam ab, und wieder gemeinsam auf - bis wir alles gemeinsam können. Ich oben, du unten, du oben ich unten. So wird das nichts!

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Nena-Marie
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Beitrag Di., 19.06.2012, 07:07

Nach Dauerpanik in der Arbeit - dann eine Erleichterung. Habe fast aufgegeben, mich fast meinen Emotionen gebeugt - die wieder einmal mich regierten. `Jetzt geh doch, schmeiß alles hin, sag du kannst nicht unter so vielen Menschen arbeiten, sag es bringt dich um`. Horror! Angstschweiß! Zittern! Panik! Häng dir das Schild um, und geh zu Chef! Grausam ist das.

Doch ich bin viel mehr als diese Panik. Da gibt es noch mich als Menschen mit Hirn und Herz. Beides ist da, wir müssen nur noch zusammenfinden können. Es hat mich sehr getroffen, dass andere Mitarbeiter ständig Unterstützung bekommen, und ich völlig alleine stehen gelassen werde mit dem Gedanken `Sie machen das schon`. Sonst auch noch Wünsche?

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