Kollegin schlägt (demente) Bewohnerin zurück

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Malia
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Beitrag Do., 30.05.2019, 10:08

Ich meine die Verantwortung für das, was im Umgang mit Bewohnern passiert.
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Samuel Beckett

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kaja
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Beitrag Do., 30.05.2019, 10:09

Ich habe dir mal den Link für die von mir erwähnte Stiftung ZQP rausgesucht: https://www.pflege-gewalt.de/
Vielleicht bringt es dir etwas das mal mit Profis zu dem Thema zu besprechen.
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Klein-Ida
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Beitrag Do., 30.05.2019, 10:15

Malia hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 10:08 Ich meine die Verantwortung für das, was im Umgang mit Bewohnern passiert
Ja,das ist mir klar.
kaja hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 10:09
Ich habe dir mal den Link für die von mir erwähnte Stiftung ZQP rausgesucht: https://www.pflege-gewalt.de/
Vielleicht bringt es dir etwas das mal mit Profis zu dem Thema zu besprechen.
Danke
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
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shesmovedon
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Beitrag Do., 30.05.2019, 10:27

Ich habe ja auch früher nebenbei im Seniorenheim gejobbt und habe da auch solche Dinge mitbekommen. Wir hatten einen Opa, der hat sich immer mit Händen und Füßen gewehrt gegen diese schlagende Schwester, aber die hat immer nur mit mehr Schlägen darauf reagiert.
Ich war damals halt jung, jobbte nebenbei für etwas Geld in der Pflege, weil wir nun mal nen Seniorenheim im Dorf hatten. Ich traute mich nicht das der Leitung zu melden, aber es hat mich lange Zeit stark belastet.

Ich muss sagen, ich habe eh viele Dinge erlebt, die gar nicht gingen. Zum Beispiel, dass Schwestern bei Beginn der Dienstzeit bei Leuten eintrugen, was sie ihnen über Stunden zu trinken geben...und dann sind sie in der ganzen Dienstzeit nur einmal hingegangen und bekamen die Leute, statt die eingetragenen 600 oder 800 ml, nur 200 ml.
Oder Schwester, die die Leute nicht richtig sauber machten beim Windelwechseln.

Aber ich traute mich nie etwas zu sagen, weil ich immer dachte, dass mir das eh keiner glaubt.

Anscheinend sagte aber wohl doch irgendwann jemand was, denn diese dreckige Schwester und die schlagende Schwester wurden beide gekündigt.

Wünschte mir im Nachhinein, ich hätte mehr Mut gehabt.

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leonidensucher
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Beitrag Do., 30.05.2019, 14:58

Stationsleitung - > PDL -> Heimaufsicht.
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Pianolullaby
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Beitrag Do., 30.05.2019, 20:10

nun, ein Dementer ist nicht wirklich dafür zu verurteilen, ist ein Teil ihrer Krankheit.
Aber eine schlagende Schwester, das ist übergriffig. Das allein sollte genügen,
um Dir zu zeigen, was Du tun müsstest. Sprich mit der 3. Kollegin und geht gemeinsam
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Marzipanschnute
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 08:09

Ich habe auch einmal einen Kollegen gemeldet der einen Patienten zurerst verbal sehr Übergriffig behandelt hat und später auch körperlich wurde.
Ich war studentische Aushilfe und habe wirklich um meinen Job gebangt. Aber meine für mich zuständige PDL (großer Träger) hat mich sehr ernst genommen, ich musste nicht mehr auf die Station und der Kollege wurde unter Aufsicht gestellt.
Mein Gedanke damals galt vor allem dem Patienten, der sich –delirant und geschwächt – gar nicht wehren konnte. Ich dachte die ganze Zeit nur, wenn das mein Großvater wäre und jemand sehen würde, ich würde mir so sehr wünschen dass jemand es meldet und es nicht weiter geschieht.
Liebe Klein–Ida, ich wünsche dir, dass du den Mut aufbringst und dass es einen guten Ausgang für dich nimmt.
Der Job damals war überlebenswichtig für mich aber ich hätte keinen Tag länger dort arbeiten wollen wenn das toleriert worden wäre.
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blade
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 16:01

Was mir aufgefallen ist:

"Die Kollegin strahlt etwas aus, was Demente unreflektiert dazu veranlasst aggressiv zu reagieren/agieren"
Als sie geschlagen wurde, wolltest Du ihr auch beistehen?

Wovor hast Du mehr Angst?
Sie anzuzeigen oder mit ihr zu reden? (zB ihr auch zu sagen, daß sie eine aggressive Ausstrahlung hat....woher kommt die wohl?)
Gefährlich ist beides.
Kompliziert und very doof kann beides werden.

Wovor hast Du mehr Angst?
Da wäre dann der Mut nötig.

Letztlich. Schütze Dich selbst. Die Welt wirst Du nicht retten. Ich auch nicht. Wir? Na mal sehen.
Keine Stellvertreterentscheidungen und Handlungen!!!!
Bleib bei dieser Situation!!!
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Klein-Ida
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Beitrag So., 02.06.2019, 17:02

blade hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 16:01 "Die Kollegin strahlt etwas aus, was Demente unreflektiert dazu veranlasst aggressiv zu reagieren/agieren"
Das habe ich nicht geschrieben

.
blade hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 16:01 Als sie geschlagen wurde, wolltest Du ihr auch beistehen?
Ich habe der Bewohnerin beigestanden, natürlich.
blade hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 16:01
Wovor hast Du mehr Angst?
Sie anzuzeigen oder mit ihr zu reden?
Ich habe ihr sofort gesagt,dass sie keine Bewohner schlagen darf,das schrieb ich schon, die Kollegin hat das aber nicht eingesehen.

Ich habe das inzwischen gemeldet. Dann sollen die Vorgesetzten entscheiden wie es weitergehen soll.
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Mark Twain

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Pianolullaby
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Beitrag So., 02.06.2019, 19:41

gut gemacht
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blade
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Beitrag Mo., 03.06.2019, 08:49

Du hast mich falsch verstanden Klein Ida.
Als Deine Kollegin von der Bewohnerin geschlagen wurde, was auch nicht okay sein kann, wolltest Du da Deine Kollegin schützen?


"Das habe ich nicht geschrieben"

Simmt.

Malia hat es geschrieben, ebenfalls grüner Namenszug, sorry mein Fehler.

Zitat Malia

Demente reagieren auf das, was sie im Gegenüber spüren.
Und wenn sie sich nicht sicher fühlen, werden sie "aggressiv".

Was denkst Du darüber Klein-Ida?
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Klein-Ida
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Beitrag Mo., 03.06.2019, 10:28

blade hat geschrieben: Mo., 03.06.2019, 08:49 Als Deine Kollegin von der Bewohnerin geschlagen wurde, was auch nicht okay sein kann, wolltest Du da Deine Kollegin schützen?
Die Bewohnerin sitzt im Rollstuhl und kann nicht mehr laufen, sie ist auf uns angewiesen. Zwei Kolleginnen waren
bei ihr, ich war dabei ihr Bett zu beziehen und stand auf der anderen Seite des Bettes. Es ging auch alles sehr schnell, das waren nur Sekunden,so schnell kam ich da nicht hin, da hatte sie schon zurück geschlagen, die Kollegin.
Ich konnte verbal nur noch verhindern,dass die Kollegin noch mal zu schlägt.
blade hat geschrieben: Mo., 03.06.2019, 08:49 Demente reagieren auf das, was sie im Gegenüber spüren.
Und wenn sie sich nicht sicher fühlen, werden sie "aggressiv".

Was denkst Du darüber Klein-Ida?
Demente reagieren auf Körpersprache nicht auf Worte, dass ist das was ich gelernt habe.

Blade,du bist schon so lange hier im Forum, dann kannst du doch bestimmt auch richtig zitieren, versuch es wenigstens mal.
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nulla
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Beitrag Mo., 03.06.2019, 10:30

Also da möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben, weil ich ja ein paar Jährchen Erfahrung im Pflegebereich mitbringe und auch einige Jahre ganz konkret mit Demenzpatienten gearbeitet habe. Gleich vorweg, ich war in verschiedenen Einrichtungen und auch in der mobilen Betreuung tätig, und ich weiß von KEINEM EINZIGEN Fall, bei dem Patienten vom Pflegepersonal geschlagen oder misshandelt wurden.

Zu generalisieren, dass sich jede Art von Aggression von Seiten der Demenzpatienten durch professionellen Umgang mit ihnen vermeiden lässt, würde ich jetzt nicht wagen, aber man kann schon viel mit beeinflussen. Leider werden von den Patienten oft ganz kleine Bewegungen, Worte oder Blicke als bedrohlich erlebt, dass man das nicht immer vermeiden kann. Aber man kann daraus lernen, und beim nächsten Mal achtsam sein. Erfahrungsgemäß stimmt es auch, dass manche Personen besonders häufig von den Patienten angegriffen werden, in diesem Fall würde ich den Grund dafür bestimmt bei der Angestellten suchen und nicht beim Patienten.

@ Klein-Ida
Es wäre natürlich ideal, könnte man bei deiner Kollegin direkt ansetzen, also sie dabei unterstützen, diese oder ähnliche Situationen zu reflektieren, möglicherweise auf Fortbildungen zu gehen oder sich von erfahrenen und qualifizierten Kollegen informieren zu lassen, wie die Arbeit mit Demenzkranken auszusehen hätte. Damit wäre der Kollegin geholfen, die ja, wie du beschreibst, selbst in einer schwierigen Situation steckt (Unterbesetzung, etc.), und in Folge den PatientInnen.
Aber ich befürchte, dass das in der Pflegeeinrichtung, in der du arbeitest, schwer umzusetzen wäre.

Was ich selbst bei einer Kollegin von mir recht erfolgreich praktiziert habe, war ihr gewissermaßen "gutem Beispiel voranzugehen", also die Dinge besonders offensichtlich so zu machen, wie sie meinen eigenen Werten entsprachen. Dabei achtete ich darauf, dass sie das alles auch sicher beobachtete. Hat einiges verändert muss ich sagen.
Einmal ist sie aber wirklich zu weit gegangen, da hat sie einer nicht mobilen Bewohnerin in der Nacht die Rufglocke weggenommen, nachdem sie dauergeläutet hatte. Damals habe ich nicht nur sie selbst darauf angesprochen, sondern es auch der Leitung gemeldet, weil das Verhalten für mich nicht tragbar war. Es ist zwar nichts Brauchbares herausgekommen, aber ich habe das nicht für mich behalten können.

Ich glaube, du musst für dich entscheiden, wo deine eigenen Grenzen sind und wenn die Zustände deiner Meinung nach definitiv inakzeptabel sind, dann wirst du die Kollegin melden müssen, um mit deinem Gewissen ins Reine zu kommen. Auch wenn das unbefriedigend für dich ausgehen oder zu Konflikten führen könnte.

Ich halte dir die Daumen!
LG Nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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blade
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Beitrag Di., 04.06.2019, 17:00

verstehe.
die "richtige" Zitiermodalität ist wichtig für Dich.
(das ist sicher keine angeranzte gärende Emotion, nop, sicher nicht)

Tja. Mir ist das schnurz.

Wenn Emotionen über eine unerträgliche Situation ein bestimmtes Ausmaß überschreiten...
dann muß wer geopfert werden. Klar.

Ich bin ja kein Verschwörungstheoretiker, denn sonst würd ich doch glatt behaupten: Das ist es wie das System uns ausarbeitet.

Die Kollegin ist fällig. Klar.
Dann wird alles besser,...verd. jetzt hab ich schon wieder nicht richtig zitiert.

und Beistriche!!! Oh Gott die Beistriche!!!
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Klein-Ida
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Beitrag Di., 04.06.2019, 22:19

blade hat geschrieben: Di., 04.06.2019, 17:00verstehe.
Blade, ich verstehe überhaupt keinen einzigen Satz davon, was du da geschrieben hast, was willst du mir eigentlich

unterstellen? Ich kenne diese Kollegin überhaupt garnicht.

Und dein zitieren ist mir im Grunde genommen egal.

Geht es dir gerade nicht gut???????
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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