Wie geht das, Freundschaft?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.

Insel
Helferlein
Helferlein
anderes/other, 14
Beiträge: 51

Beitrag So., 01.09.2019, 23:40

Erstmal etwas Grundlegendes aus meiner persönlichen Erfahrung: Es ist sehr schwer, echte Freunde zu finden und es braucht viel Zeit, bis sich zwischen zwei Menschen Freundschaft entwickeln kann.
Um aus Bekanntschaften Freundschaften werden zu lassen, muss man sich oft sehen, Dinge zusammen tun, Zeit miteinander verbringen. Je älter man wird, umso schwieriger ist es.
Für den "Anfang" ist es auch enorm hilfreich, wenn man eine positive und "authentische" Ausstrahlung hat, offen ist und sich für den anderen wirklich interessiert.....dazu sollte man Gemeinsamkeiten haben. Dann muss man "am Ball" bleiben, Treffen vereinbaren, zusammen etwas unternehmen, Sport treiben,Hobbies nachgehen,klönen,sich helfen im Alltag. Ob sich aus diesen Aktivitäten dann eine Freundschaft entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab und ist längst nicht sicher.

Ich mag längst nicht alle Menschen, die ich kennenlerne,- ich bin wählerisch.....daher habe ich in den letzten 15 Jahren keine nähere Bindung mit Menschen geschlossen.Ich habe drei Menschen, die ich Freunde nenen würde, mein Mann hat keinen und er ist äußerst kommunikativ und extravertiert.

Versuche in erster Linie Du selbst zu sein, sei offen und ehrlich und wenns geht positiv gestimmt. Das Wichtigste ist die gemeinsame "Wellenlänge" und viel Sympathie.
Wenn Du Dich unsichtbar fühlst, bist Du es auch. Es wäre gut, wenn Du lernst, Dich so zu mögen, wie Du bist.
Versuche selbstsicher auf andere zuzugehen, locker zu sein, dich nicht zu verstellen.....
Eine Anleitung zum Finden guter Freunde gibt es leider nicht. Schade, dass Dein Therapeut Dich nicht in dieser Hinsicht unterstützt.

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Thread-EröffnerIn
Montana
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 44
Beiträge: 3304

Beitrag Mo., 02.09.2019, 12:12

Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt: Kontakte aus der Kindheit und Jugend habe ich nicht. Das sind aber bei vielen die engsten Freunde. In der Jugend hatte man die Möglichkeit, viel Zeit miteinander zu verbringen und die Freundschaft entstehen zu lassen. Aber man kann die Zeit nicht zurückdrehen.

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Salzstreuerin
Forums-Insider
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weiblich/female, 41
Beiträge: 403

Beitrag Mo., 02.09.2019, 12:30

Hallo Montana, ich habe so gut wie keine Kontakte mehr aus Kindheit und Jugend. Ich lebe eher zurückgezogen, doch habe ich auch einiges an Bekanntschaften. Und das immer mit Leuten, mit denen mich gemeinsame Interessen verbinden, was ich mit Leuten aus der Schulzeit eher selten hatte. Aber vielleicht war ich da immer schon etwas exotisch unterwegs.

Wirkliche Freundschaften sind für mich was eher sehr Seltenes und ganz Kostbares, ein Geschenk, das man sich nicht selbst machen kann und das nicht zwingend in jeder Lebensphase gegeben ist - manchmal vielleicht auch nie... Und da ist meiner Erfahrung nach es auch nicht zwingend wichtig, dass man sich häufig trifft oder miteinander redet. Ich habe eine Freundin, die ich meist nur ca. zweimal im Jahr für ein bis zwei Stunden treffe. Und die Gespräche sind dann so nah und von einer gemeinsamen Wellenlänge getragen, wie ich es sonst selten erlebe. Das ist für mich wirklich ein Geschenk, für das ich total dankbar bin...
Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es! :roll:

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Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 30
Beiträge: 4945

Beitrag Mo., 02.09.2019, 15:21

Ich denke auch, dass es immer eine Zeit braucht bis sich aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft entwickelt.
Ich habe dieses Jahr zum Beispiel einen guten Freund hinzugewonnen. Wir kennen uns eigentlich schon seit zwei Jahren, hatten unregelmäßigen Kontakt über WhatsApp nach der Reha. Dann beschlossen wir Anfang des Jahres uns mal auf ne Shisha zu treffen. Und daraus wurden dann immer regelmäßigere Treffen.
Einer muss halt den Anfang machen.
Durch die regelmäßigen Treffen hat sich eine wirklich gute und enge Freundschaft entwickelt und ich wollte ihn nicht mehr missen in meinem Leben.

Wenn dir jemand sympathisch ist durch ein Gespräch: dann frage doch mal, ob ihr euch mal in einem Café, einer Bar, einer Lounge oder wo auch immer, treffen wollt. Im schlimmsten Fall sagt die Person "nein".
Es funktioniert eigentlich nur auf die Weise.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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