Fühle mich dumm...

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Jolanda Jo
Helferlein
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weiblich/female, 79
Beiträge: 40

Beitrag So., 19.07.2020, 08:39

Hallo Lina,

ich spreche auch aus eigener Erfahrung, allerdings passen Begriffe wie "Hochmut" oder "Eitelkeit" da beim besten Willen nicht rein. Ich weiß nur von mir selbst, wie es für mich war, mich vor anderen dumm zu fühlen. Diese Angst, die man selbst für eine Gewissheit hält, die man - gefühlt - immer wieder bestätigt bekommt, sorgt auch für einen mehr oder weniger verzerrten Blick auf sich selbst und die Realität. Ich möchte dir deine Wahrnehmung und Empfindung nicht absprechen. Ich weiß, wie ernst das ist und man in seinen Gefühlen auch gesehen und verstanden werden möchte.
Aber: deine eigene Wahrnehmung fußt auf deiner eigenen Perspektive. Hast du denn mit deinem Freund, seiner Familie oder auch mit Menschen, denen du vertraust, über diese Empfindungen und Ängste gesprochen? Um eine ehrliche Meinung gebeten, wie du wahrgenommen wirst? Um herauszufinden, ob dein Empfinden begründet ist?
Letztendlich wird dein eigene Meinung von und deine persönliche Haltung zu dir selbst immer das Wichtigste sein.
Es ist allerdings auch hilfreich, wenn man jemanden hat, der einem dabei hilft, den Blickwinkel auf sich selbst - und solche von dir geschilderten Situationen - zu ändern. So, dass du selbst ganz anders damit - also auch mit dir selbst - umgehen kannst.
Dass du kein oder kaum Englisch sprichst, heißt nicht, dass du dumm bist. Dass deine Eltern und andere dir einreden wollten, du seist es, macht das noch lange nicht wahr.
Das zu erkennen, zu spüren und zu leben, ist ein langer Weg zur Selbstannahme. Aber der Wichtigste für dich selbst.

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Anti Lope
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weiblich/female, 49
Beiträge: 149

Beitrag So., 19.07.2020, 09:10

56er hat geschrieben: Sa., 18.07.2020, 21:23
Die Haltung zur Gefälligkeit ist stur oder sogar eitel. Also wenn man sich (sprachlich) gut darstellen will,
bzw. Angst davor hat etwas nicht zu können. Das ist ein hochmütiges und stures Denkschema.
Anstatt schlichtweg zu sagen, dass man nicht gut englisch spricht, und keine Rücksichtnahme fordert.
Finde ich auch ziemlich anmaßend und von oben herab :kopfschuettel:

Sich seinen Ängsten zu stellen ist schwer und es braucht für die meisten Menschen schon einiges mehr als ein "be-Ja-hen" seiner Selbst. Vielleicht kommt man da irgendwann mit therapeutischer Hilfe hin, aber das braucht, je nach Ausprägung der Angst, schon auch Zeit.
"Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen."
chinesisches Sprichwort

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Thread-EröffnerIn
LinaMP
Helferlein
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weiblich/female, 37
Beiträge: 129

Beitrag So., 19.07.2020, 12:47

Ich hab vor dem Treffen mit meinem Freund darüber gesprochen. Ich hab ihm von meiner Angst erzählt. Er sagte,sie würden sich schon darüber freuen, wenn icv es einfach versuche und wenn ich was nicht verstehe einfach nachfragen. Für ihn ist es absolut kein Problem, dass ich da Schwierigkeiten habe. Es ist wirklich mein völlig eigenes Problem und der Umgang damit. Diese krasse Selbstabwertung steht in keinem Verhältnis und deshalb versuche ich es sp gut es geht das von meinen Lieben fern zu halten. Ich bin mir dessen auch völlig bewusst.

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