Elternabend: Sexualkunde in der Schule

Hier ist der Platz für Fragen, wenn Du nicht weisst, wie's genau funktioniert..

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Beitrag Di., 10.02.2015, 17:17

blade hat geschrieben:An die Userin namens Thenis

Danke für die Erklärung
Ich bin nicht meine Geschichte

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blade
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Beitrag Di., 10.02.2015, 17:22

ist doch Ehrensache, beim Elternabend. Aufklärung und Sexualkunde in der Schule.
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blade
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Beitrag Di., 10.02.2015, 18:44

Überlege mir gerade einen neuen Thread:

Hamster, männlich, weiblich, ?, gemeinsam im Hamsterrad.
Unzensiert.

Jede Umdrehung in Zeitlupe (Standbild kostet extra)
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stern
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Beitrag Di., 10.02.2015, 20:27

hawi hat geschrieben:
stern hat geschrieben:Und die Kirche kann Schulinhalte (mittelbar) wohl auch etwas steuern, in dem man z.B. Leute die Lehrerlaubnis entzieht (
Da die meisten Schulen (in Deutschland) keine kirchlichen Einrichtungen sind, dürfte diese Art der Einflußnahme wohl eher die Ausnahme sein.
Und wie wird man Religionslehrer?
"Die Missio canonica (auch: kirchliche Beauftragung[1]) ist in der römisch-katholischen Kirche die Beauftragung mit Verkündigungs- und Lehraufgaben; spezifisch insbesondere zum einen der Seelsorgeauftrag für einen Priester, zum anderen die Erlaubnis zur Lehrbeauftragung als katholischer Religionslehrer an Schulen oder als Hochschullehrer an theologischen Fakultäten."
http://de.wikipedia.org/wiki/Missio_canonica
Also insofern hat die Religionsgemeinschaft (über Auswahl des Lehrers) schon Einfluss auf den schulischen Unterricht.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Di., 10.02.2015, 21:00

Sai hat geschrieben:
stern hat geschrieben:bereits ein Personen- und Geschlechterverhältnis von 3:1 kann für eine Übermacht sprechen.
In dem Alter fehlt noch weitgehend die weibliche/männliche Rolle. Sie wird spielerisch gerade mal erst erlernt (deshalb erforschen die Kleinen das ja).
So im Alter von 3 Jahren kennen Kinder ihr Geschlecht angeblich (was Erkundung natürlich nicht ausschließt), allerdings noch nicht ganz konstant. Ist letztlich auch wurscht, denn so oder so: Bei 3:1 liegt eine quantitative Übermacht auch personeller Natur vor, die es wahrscheinlicher machen kann, dass eine Entscheidung nicht mehr wirklich frei getroffen werden kann. Dass jemand nicht schreit (oder meinetwegen schreit) ist nun auch kein sicheres Zeichen, ob Grenzverletzungen vorlagen.
Ich glaube zu 99% pathologisieren sich nicht die Kinder untereinander sondern Erwachsene die Kinder. So wie die Mutter aus meinen 1. Beispiel oder die Geschichte die Hiob gebracht hat
Um Pathologisierung geht es hier nicht... sondern um evtl. Grenzverletzungen. Wenn man so gar kein Problembewusstsein bei quantitativer Übermacht nicht sieht, wirkt das auf mich nicht besonders sensibel. Wenn das nicht nachvollziehbar ist, dann denke man sich 5:1 usw. bis klar wird, wo ein Problem liegen könnte.

Und die Mutter/Schriftstellerin/Journalistin, die Hiob zitierte hat wohl einen realen Sachverhalt bewusst aus dem Kontext gerissen (bei einer Journalistin ist Versehen oder Nichtwissen bzgl. der Vorgehensweise kaum plausibel).
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stern
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Beitrag Di., 10.02.2015, 21:35

Kirchen wehren sich gegen Homosexualität auf dem Lehrplan

Schule sei kein Platz für Indoktrination:
Quelle: Link hawi
Sagt eine Institution, die in ihrem Fachbereich (Religion) sehr wohl (über die kirchliche Unterrichtserlaubnis) Einfluss nimmt, welche Unterrichtsinhalte vermittelt werden: Voraussetzungen zu deren Erteilung u.a.:
"ihre Bereitschaft erklären, den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu erteilen.
in der persönlichen Lebensführung die Grundsätze der katholischen Kirche beachten."

Quelle: http://schulreferat.kirche-bamberg.de/missio-canonica

Ja, der Staat ist hingegen zur Neutralität verpflichtet, was Lehrinhalte angeht (insofern wird etwas gefordert, was ohnehin bereits so festgelegt ist. Der Staat könnte den Sexualkundeunterricht noch nicht einmal nach kirchlichen Gesichtspunkten gestalten). Wenn sich Kirchen auch noch in Lehrpläne einmischen wollen, so ist das eine Einmischung in staatliche Aufgaben (z.B. Sexualerziehung, worüber der Staat/Lehrer Eltern auch zu informieren hat, was Inhalte angeht).

Warum reicht es denn nicht aus, in Religion die Schöpfungsgeschichte (inkl. religiöse Haltung zur Sexualität) zu lehren? Es IST ja NICHT so, dass es dafür keinen Raum gibt, Schülern das nahe zu bringen. Biologen werden hingegen eher etwas zur Evolution, Fortpflanzung, etc. aus Sicht der Biologie erzählen... Was der Schüler für sich selbst als stimmig übernimmt, ist ihm ja überlassen (in der Schule muss er "nur" manches dazu wissen).
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Sai
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Beitrag Di., 10.02.2015, 22:55

stern hat geschrieben:Um Pathologisierung geht es hier nicht... sondern um evtl. Grenzverletzungen.
Es geht um Patalogisierung, Kinder krank machen = Kinder eine psychischer Störung zufügen. Das Nachdenken über anderen Grenzverletzungen die schadlos bleiben wird gerne an arbeitslose Richter oder Gerechtigkeitsfanatiker verschenkt.
Beispiel 1, Sai hat geschrieben:„Wollten die Buben auch, dass Du dich ausziehst? Musstest Du ihre Geschlechtsteile angreifen? Wie lange haben sie dich dazu gezwungen? Die Buben haben dich doch sicher dabei festgehalten und dir wehgetan? Oder haben wir dich so schlecht erzogen, dass Du dich nicht dafür schämst?...
Beispiel 1 zeigt dir wie grenzverletzend pervers-suggestiv eine pathologische Mutter mit ihrem Kind um geht und es krank macht. Mein 1. Beispiel war: „Mami, Heute haben drei Buben...“. Heute = ganze Kindergartenzeit, Keine Aussage über 3 Buben gemeinsam oder hintereinander. Keine Aussage über gewollt/ungewollt. Eine normale Mutter kommt nicht auf die Idee, dass ihr Kind das mit 3 Buben auf einmal macht. Sie fragt da doch zuerst mal: Habt ihr das auch gewollt? Und wie lang war das mit welchen Kind? ...statt dem Kind ihre krankhaften Gedanken einzusuggerieren
stern hat geschrieben:Wenn man so gar kein Problembewusstsein bei quantitativer Übermacht nicht sieht, wirkt das auf mich nicht besonders sensibel. Wenn das nicht nachvollziehbar ist, dann denke man sich 5:1 usw. bis klar wird, wo ein Problem liegen könnte.
Ich habe hier erst kürzlich bezüglich Regeln erklärt (davon kannst du Problembewusstsein bitte nicht ausschließen): Wir haben Kindern gelernt, dass 2 gegen 1 unfair ist - Dass drei gegen eins noch mehr Grenzen verletzen ist ja wohl klar. Ich hoffe das muss ich nicht separat erklären. Allerdings das Verhältnis wie viele Mädchen/Buben 4:0, 0:3, 1:5 tut dabei gar nichts zur Sache weil bei der Neugier/Identitätsfindung gucken sich beide Geschlechter beide Geschlechter an. Wenn den Kleinen mit der Zeit der Unterschied klar ist werden Doktorspiele i. d. R. auch wieder uninteressant. Interessant wird/bleibt es erst (wieder) wenn es verboten wird.
Liebe Grüße Sai

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Beitrag Di., 10.02.2015, 23:06

stern hat geschrieben:Warum reicht es denn nicht aus, in Religion die Schöpfungsgeschichte (inkl. religiöse Haltung zur Sexualität) zu lehren?
Aber da liegt doch die Hutzbe. Der Staat erlaubt Religionen gegen Gesetze zu verstoßen: Z. B. Homosexualität zu verurteilen.

Das Kind erfährt im Religionsunterricht, dass Homosexualität verwerflich ist und im Sexualunterricht erfährt es, dass es nicht verwerflich ist und keiner das Recht drauf hat es als verwerflich zu bezeichnen. Religionen welche Lehren von Ungesetzlichkeiten verbreiten sind nicht weiter als Religionen sondern als gefährliche Sekten zu betrachten ...egal wie viele Mitglieder sie haben.

Und nun kommt mir bitte nicht damit, der Staat hätte sich in seinen Gesetzen an Religionen oder Sekten zu halten.
Liebe Grüße Sai

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stern
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Beitrag Di., 10.02.2015, 23:13

Sai hat geschrieben:Es geht um Patalogisierung, Kinder krank machen = Kinder eine psychischer Störung zufügen. Das Nachdenken über anderen Grenzverletzungen die schadlos bleiben wird gerne an arbeitslose Richter oder Gerechtigkeitsfanatiker verschenkt.
Ein Kind ist doch noch nicht einmal strafmündig. Wenn etwas vor Gericht geht, dann eher wenn Erzieher sich irgendetwas zu Schulden kommen ließen. Grenzverletzungen von Kindern sind eher aus Erziehungsgesichtspunkten nicht unerheblich.

Bei personeller Überzahl liegt auf jeden Fall eine quantitative Übermacht vor, die Abgrenzung erschweren kann. Man nennt das im allgemeinen Sprachgebrauch auch manchmal "Gruppenzwang"... und der kann auch existieren, wenn niemand explizit und direkt/unmittelbar Druck ausübt.

Anstelle Fragen zu stellen kann man ein Kind auch zunächst erzählen lassen, was die offenste Form der Gesprächsführung ist.
Ich habe hier erst kürzlich bezüglich Regeln erklärt (davon kannst du Problembewusstsein bitte nicht ausschließen): Wir haben Kindern gelernt, dass 2 gegen 1 unfair ist - Dass drei gegen eins noch mehr Grenzen verletzen ist ja wohl klar. Ich hoffe das muss ich nicht separat erklären. Allerdings das Verhältnis wie viele Mädchen/Buben 4:0, 0:3, 1:5 tut dabei gar nichts zur Sache weil bei der Neugier/Identitätsfindung gucken sich beide Geschlechter beide Geschlechter an.
Sehe ich nicht so, dass es ausgerechnet bei Doktorspielen gaaaaaaaaaaanz anders ist... wie gesagt: Mir geht es auch weniger um das Geschlechterverhältnis (das spielt aber evtl. auch eine Rolle, weil das andere Geschlecht insofern bedeutsamer sein kann, weil man das nicht bei sich selbst erforschen kann... waaah, wie das klingt). Sondern um die personelle Überzahl, wenn 3 Kinder sich auf ein Kind konzentrieren.

Ich denke auch, Doktorspiele dürften eher etwas ein, das schnell wieder uninteressant wird, wenn die kindliche Neugierde befriedigt wurde. Wenn es sehr häufig vorkommt, ist vielleicht eher sexualisiertes Verhalten anzunehmen (als Mutter/Eltern kann man dann evtl. fachkundiger Hilfe hinzuziehen, wenn man unsicher ist, wie man damit umgeht).
Liebe Grüße
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Sai
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Beitrag Di., 10.02.2015, 23:45

stern hat geschrieben:Sehe ich nicht so, dass es ausgerechnet bei Doktorspielen gaaaaaaaaaaanz anders ist... wie gesagt: Mir geht es auch weniger um das Geschlechterverhältnis (das spielt aber evtl. auch eine Rolle, weil das andere Geschlecht insofern bedeutsamer sein kann, weil man das nicht bei sich selbst erforschen kann... waaah, wie das klingt).
Also Doktorspiele beginnen so mit 2 bis 3 Jahren. Das ist ein Alter an dass du dich nicht einmal zurückerinnern kannst. Kurz zuvor hat sich das Kind noch für den eigenen Kot interessiert. Das mit gaaaaaaaaaaanz anders "weil das andere Geschlecht insofern bedeutsamer sein kann" betrifft meiner Meinung nach eher 6 jährige und älter Kinder.
Liebe Grüße Sai

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Beitrag Di., 10.02.2015, 23:46

Sai hat geschrieben:Das Kind erfährt im Religionsunterricht, dass Homosexualität verwerflich ist und im Sexualunterricht erfährt es, dass es nicht verwerflich ist und keiner das Recht drauf hat es als verwerflich zu bezeichnen.
Nun ab einen gewissen Alter ist man zumindest in der Lage, das im historischen Kontext zu betrachten... ich persönlich erlebe das nicht direkt als Widerspruch, sondern eben als unterschiedliche Lehren. Unschwer könnte zu erkennen sein, dass ich selbst kath. bin, weil ich mich eher darauf beziehe... liegt aber z.T. auch daran dass ich daher nicht so sicher bin, worin sich die evangelische Lehre/Religionsunterricht im Detail unterscheidet.

Ich überlege gerade, wie das bei mir war... also so explizit sagt wohl niemand "also wenn jemand von euch Schülern homosexuell ist, so ist das verwerflich"... aber Genesis, Sodom und Gomorrah, was Sünden sind (usw.) waren durchaus Themen. Und das eigentlich schon recht früh... Grundschule. In einem Alter, wo man vielleicht noch nicht so genau versteht, was damit gemeint ist, z.B. dass man nicht seines Nächsten Frau begehren soll, muss man die Gebote aber schon aufzählen können. Also man bekommt im Zuge dieser Wissensvermittlung durchaus auch normativen Botschaften mit auf den Weg bzw. dass jemand wegen dies oder jenem (nicht gerade zimperlich) bestraft wurde, Sünde ist (Teil der Lehre sind auch Normative).

Nun, darüber streiten sich auch Gelehrte, wie etwas auszulegen ist, aber ich kann nicht behaupten, dass ich in jedem Alter schon genau geblickt habe, was genau gemeint ist (was z.T. wohl auch an der Sprache der Bibel liegt).

Und klar, Religion hat Religionsfreiheit. Nur mir persönlich wird halt teilweise echt etwas schwindelig, wie man manche Sachverhalte hindrehen kann... so als wolle der Staat indoktrinieren aufgrund der Tatsache, dass religiöse Weltanschauungsfragen nicht in alle Fächer (wie in die Sexualerziehung) einziehen.
Liebe Grüße
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 04:42

stern hat geschrieben:Nun ab einen gewissen Alter ist man zumindest in der Lage, das im historischen Kontext zu betrachten...
Religionsfreiheit und nach ihren Lehren zu leben sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wir sprechen hier von Kinder, welche aktuelle Lehren (noch) nicht so wie Erwachsene historisch zuordnen. Insbesondere weil Gesetze nicht erlauben nach „ALLEN“ Religionslehren zu leben. Hier könnte nun eine lange Liste stehen, welche Gesetze verletzt werden würden, wenn Gläubige alle Lehren ihrer Religionen im praktischen Leben umsetzen dürften. Hiervon sind alle großen Weltreligionen betroffen und dazu gehören nicht nur der Dschihad und jene Religionslehren welche die Ehe unter Homosexuellen als Sünde betrachten.

Gesetze richten sich ja schon lange nicht mehr nach religiösen Lehren, sondern nach jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und kulturellen Bewegungen. Wenn Religionen ihre Lehren nicht dahin abändern, dass ein Leben nach ihren Lehren nicht im extremen Widerspruch mit Kultur und Gesetz steht, so ist das Anhalten von Kollisionen zwischen Kinder/Jugend Erziehung und Religionen unvermeidbar. Beispiel: Ein Kind, dass gelernt hat, dass „schwul von Gott nicht gewollt“ ist, wird seine primäre Meinung als Erwachsener kaum ändern.
stern hat geschrieben:Und klar, Religion hat Religionsfreiheit. Nur mir persönlich wird halt teilweise echt etwas schwindelig, wie man manche Sachverhalte hindrehen kann...
Mir auch. Religionsfreiheit hat Grenzen. Du kannst dich weder bei psychischer Erkrankung (Krankmachung deiner Kinder) noch bei Gesetzesverletzung auf Religionsfreiheit berufen.
Zuletzt geändert von Sai am Mi., 11.02.2015, 05:04, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße Sai

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Sai
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 05:00

Die öffentliche Diskussion zur Sexualität von Kindern und Jugendlichen betont die Gefahren und aktiviert bei vielen Erwachsenen einen Schutzreflex. Bei aller Sensibilität, sollte nicht aus dem Blick geraten, dass wir in den letzten 50 Jahren grundlegend unsere Ernährungsgewohnheiten geändert haben. Laut einer Studie der Uniklinik Kopenhagen werden immer mehr Mädchen bereits mit 9 Jahren geschlechtsreif. Außerdem können wir nicht länger übersehen, dass wir in einer sexualisierten Welt leben. Wenn wir unsere Kinder davor behüten wollten, dann müssten wir sie von der Welt wie sie ist inkl. Fernsehen und Internet ausgrenzen.

Der angebliche Segen von Smartphones und Internet:
Kinder sehen Pornos wo sich bei Erwachsen die Zehennägel einrollen. Sie stellen alles ins Netz, sie haben Webcams. sie Filmen und fotografieren sich (nicht nur bekleidet). Sie senden sich Nacktfotos und finden das auch noch cool. Pornographie Gesetze sind ohne Verbot von Computer, Internet und Smartphones wirkungslos. Dadurch ergeben sich neue Notwendigkeiten.

Wenn es uns nicht (mehr) möglich ist etwas zu verhindern, dann sollten wir den schadlosen Umgang damit lehren. Kinder rechtzeitig aufklären, vor Gefahren warnen, ihnen die Wahrheit zu Pornovideos sagen (da haben Kinder und Jugendliche komplett falsche Vorstellungen). Außerdem müssen wir sie darüber aufklären welche Folgen es haben kann alles zu filmen/fotografieren und sich gegenseitig zu senden. 4000 SMS pro Monat sind unter Kindern und Jugendlichen keine Seltenheit. Da alleine mit Verboten durchzudringen ist nicht möglich. Was für Links und Fotos die sich schicken willst du gar nicht wissen. Daher sollte Sexualkunde vor allem respektvollen Umgang lehren. Scheinheilige Kompromisslösungen im Aufklärungsunterricht in der Schule …werden nicht als Resultat in eine gesunde Beziehungsfähigkeit führen.
Liebe Grüße Sai

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Hiob
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 08:10

von Sai: Wenn es uns nicht (mehr) möglich ist etwas zu verhindern, dann sollten wir den schadlosen Umgang damit lehren. Kinder rechtzeitig aufklären, vor Gefahren warnen, ihnen die Wahrheit zu Pornovideos sagen.
Hallo Sai.
Völlig richtig, was du sagst. Mit der ideologischen Frühsexualisierung hat deine Intension nichts zutun. Du siehst das aus der Sicht der Vernunft und des Kinderschutzes. Die ideologische Frühsexualisierung gehört zum Konzept des Gender-Mainstreaming (offiziell auf den Bundesseiten/Brüsselseiten nachlesbar) nutzt deine Sichtweise nur als Vorwand*).

Beispiele, wo gute Absichten und angenehme Worte verwendet werden, strukturelle Gewalt zu erschaffen/zu stabilisieren:

>Überwachung „aus Sicherheitsgründen“, jeder weiß, dass es zur Kontrolle gedacht ist.
>„Reformen“ des Arbeitsmarktes...jeder weiß, dass es die Daumenschrauben anziehen soll.
>„Sparmaßnahmen“ in Griechenland, jeder weiß, dass es die Zinsen der Eigner der Staatsanleihen sichern soll.
>Fracking soll „die Energie-Unabhängigkeit sichern“, jeder weiß, dass die Förderkosten bereits 80$/brl und Ergiebigkeiten z.B. in den USA unrentabel niedrig sind und damit nur eines erreicht werden soll, dass man in Zukunft jedes Trinkwasser aus Flaschen kaufen muss.
>„Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU“ erhöhen, jeder weiß, dass es mehr Konkurrenz und sinkende Löhne schaffen soll.
>Identitätszuordnung im Internet, jeder weiß, dass es die Kontrolle über das Internet verbessern soll.
>Pornoseiten im Netz sperren „zum Schutze der Kinder“, jeder weiß, dass das Internet unter Kontrolle gebracht werden muss, weil es die Machtverhältnisse gefährdet.
>Urheberrechtsverletzungen ahnden, „zum Schutze der Künstlereinkommen“ *lach*...

Kennt ihr das Plakat wo diese Youtubefarben und Symbole verwendet werden und drauf steht „Sozialer Fortschritt in deinem Land leider nicht verfügbar.“

...ich denke, das Schema ist klar. Wobei ich neulich eine befreundete Kinder- und Jugend-Psychotherapeutin auf den derzeit rasanten gesell. Wandel ansprach. Sie meinte „welcher Wandel“? *riesengroße Augen* Vor diesem Hintergrund hat mans natürlich mit Fakten/Tatsachen ein bisschen schwer. Kein Wunder, dass alles, was das Schlimpfiweltbild wackeln lässt, Verschwörungstheorie ist. Früher wars halt Ketzerei. Dennoch werfe ich das niemandem vor, es ist völlig legitim, nur so viel neues aufzunehmen, wie man verkraften kann, mach ich ja auch so.

Viele Grüße
Hiob

*) Kennst du den alten Spruch des Italieners Ignazio Silone: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen, „ich bin der Faschismus“...er wird sagen „ich bin der Antifaschismus“. "

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hawi
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 08:34

stern hat geschrieben:Wenn sich Kirchen auch noch in Lehrpläne einmischen wollen, so ist das eine Einmischung in staatliche Aufgaben
Nicht dass mir in dem Fall, auch in vielen anderen, die Ziele der Kirchen gefallen, dass sie sich einmischen stört mich aber eher nicht.
Wohl auch deshalb seh ich es als Einflußnahme, Mitwirkung einer Interessengruppe neben anderen Interessengruppen. Genau hinsehen muss man, noch dazu wenn sich die christlichen Kirchen verbünden. Nach Mitgliedern repräsentieren sie dann (noch) die Mehrheit der Bevölkerung (in Deutschland). So einfach dran vorbei kommt ein Politiker, der wiedergewählt werden möchte, also nicht.

Wenn Kirchen sich wie in diesem Fall zu Wort melden und behaupten sie seinen gegen Indoktrination an Schulen, behaupten, Aufklärung über u.a. Homosexualität sei Indoktrination?
Zwar ein uralter Hut, immer wieder gern und neu von vielen hervorgekramt, aber besser, richtiger, schöner wird er dadurch nicht.
Nicht allein dies Wort, die gesamte Art?
Kirche macht da genau das, was sie andern vorwirft, agiert populistisch, schürt Ängste, macht Propaganda. Natürlich nicht erst seit heute. Soweit ich sehe, eher in abnehmendem Maß.
Aber dass es abnimmt, liegt wohl weniger an den Kirchen, liegt mehr daran, dass sie in Deutschland kleiner werden, sowohl nach Zahl der Mitglieder als auch in Sachen Meinungsdominanz. Moral und Ethik, ganz so bestimmend wie früher sind die christlichen Kirchen dort halt nicht mehr. Sicher auch für die Kirchen selbst schwer, das einzusehen, damit klar zu kommen.
Pluralität und Vielfalt? Gut konnte Kirche das noch nie (als gelebte Realität jenseits schöner Worte), auch nicht innerhalb der Kirchengemeinschaft. Dass sie sich heute vermehrt gegen andere Gemeinschaften, auch Glaubens-und Nichtglaubensgemeinschaften abgrenzen muss, ohne diese auszugrenzen? Eher was neues für Kirche hier, noch hat sie nicht so recht gelernt, wie das geht, gehen könnte.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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