Warum werden Psychotiker nicht zwangseingewiesen?

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 27.08.2019, 06:52

Lieblingsuli hat geschrieben: Di., 27.08.2019, 06:17 Hoffentlich ist die FAZ seriös genug ;)
Und wo schreibt die FAZ, dass der Täter unter einer Psychose leidet? Nirgends. Es geht überall um Vermutungen. Oder um sich verdichtende Hinweise.

Wo steht also die gesicherte Diagnose? Lass mich raten: Du hast dich, wieder einmal, geirrt? Selbst unter deinem Wikipedialink war davon nicht die Rede.
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Lieblingsuli
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Beitrag Di., 27.08.2019, 07:03

Natürlich ist meine Ferndiagnose laienhaft. Aber nach den beschriebenen Symptomen liegt die Psychose eben nahe.

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stern
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Beitrag Di., 27.08.2019, 07:09

Meine Güte, es wird doch noch ermittelt und ausgewertet... man wird es schon noch erfahren, ob die Presse mit ihren Recherchen einen richtigen Riecher hatte... vorher wird idR nichts Offizielles zum Ermittlungsstand bekannt gegeben.

...wobei es im Fall von Straftaten eh darum geht, NACHTRÄGLICH (für die Vergangenheit) zu begutachten, ob im Zeitpunkt der Tat eine relevante Störung vorlag (die uU Auswirkungen auf die Schuldfähigkeit haben könnte)... UND PROGNOSTISCH, welche Gefahr zukünftig zu erwarten ist. Psychogutachten sind Dokumente, aber bilden jetzt auch nicht immer die ultimative Wahrheit, vgl. Fall Zschäpe: Sonst dürfte es nicht teilweise auch zu sehr unterschiedlichen Gutachten kommen: Keine PS und besondere Schwere der Schuld sowie PS mit eingeschränkter Schuldfähigkeit.
Zuletzt geändert von stern am Di., 27.08.2019, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 27.08.2019, 07:12

Anna-Luisa hat geschrieben: Mo., 26.08.2019, 15:55 Hast du jetzt eine seriöse Quelle bezüglich der angeblichen Psychose des Bahnhoftäters gefunden, Lieblingsuli?
Also nein. Selbstverständlich stellt deine laienhafte Ferndiagnose nur deine Vermutung dar. Das bräuchtest du nicht zu schreiben.

Fakt ist aber: Auch Experten haben noch keine Psychose diagnostiziert. Weder auf Wikipedia noch auf FAZ war von einer festgestellten Psychose die Rede.
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Beitrag Di., 27.08.2019, 07:34

Es soll schon vorgekommen sein, dass auch Experten unterschiedlich geurteilt haben. In Stein gemeißelt ist da gar nichts.

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 27.08.2019, 07:40

Sicher. Aber hier steht, entgegen deiner früh im Thread getätigten Behauptung, absolut nicht fest, dass es sich um eine Psychose handelt.
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stern
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Beitrag Di., 27.08.2019, 15:56

Drogen- und Alkoholkonsum hat die Staatsanwaltschaft mittlerweile ausgeschlossen. Untersuchungen im Hinblick auf Medikamente stehen noch aus:

https://www.augsburger-allgemeine.de/pa ... 54781.html
alternativ: https://www.hessenschau.de/panorama/erm ... n-100.html
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Beitrag Di., 27.08.2019, 16:23

Da frage ich mich doch, warum das so lange dauert.

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Beitrag Di., 27.08.2019, 16:36

Lieblingsuli hat geschrieben: Di., 27.08.2019, 16:23 Da frage ich mich doch, warum das so lange dauert.
Weil nicht jeder so schnell wertet, wie du ;-)
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Beitrag Di., 27.08.2019, 17:25

Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 27.08.2019, 18:50

Lieblingsuli hat geschrieben: Di., 27.08.2019, 17:25 Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

Es geht nicht darum, dich vom Gegenteil zu überzeugen. Egal was diagnostiziert wird. Es bleibt dabei, dass du vorschnell etwas behauptet hast - unabhängig davon, ob es zutrifft. Oder sollten die Experten künftig Lieblingsuli befragen?
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stern
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Beitrag Di., 27.08.2019, 19:34

Es ist nicht unseriös, wenn die Presse (unter Berücksichtigung des Pressekodex) eigene Recherchen anstellt, Leute befragt und die Quelle benennt.

Auch Urteile bilden nicht immer die objektive Wahrheit ab... sondern relevant ist eher, was bewiesen werden kann. Also so kann es Freisprüche geben, weil etwas nicht bewiesen werden konnte. In dubio (bedeutet auch: nicht alles ist zweifelsfrei) pro reo. Also falls man sich einzig von Urteilen objektive Wahrheiten verspricht...

Die Presse berichtete von einer Psychose... das ist auch nicht der einzige Artikel:
Der seit 2006 in der Schweiz lebende Mann, der dort eine Niederlassungsbewilligung hatte und als Beispiel für gelungene Integration galt, war seit Januar wegen psychischer Probleme krank geschrieben. Bei ihm wurde eine schizophrene Psychose diagnostiziert.
...
Verwendete Quellen:

Eigene Recherchen
Spendenaktion "Wir helfen Mutter von 8-Jährigem"
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... ruhe-.html
ankfurt-familie-des-getoeteten-achtjaehr

Könnte höchstens sein, dass schlecht recherchiert würde, aber das ist vielleicht auch nicht in jedem Fall eine sinnvolle Grundhaltung, davon automatisch auszugehen.

Weil ja gerade so getan wird, als ist das alles aus den Fingern gesaugt.
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Maskerade
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Beitrag Di., 27.08.2019, 19:56

Die Presse berichtet von einer Psychose, genau da geht das Problem los. Klar tun sie das, damit ihre Artikel ein echter Reißer werden ! Man kann viel sagen, wenn der Tag lang ist und es können ungesicherte Aussagen ausgesprochen werden, das ist nicht verboten. Es heißt aber noch lange nicht, das alles was sie sagen auch wahr ist. So entstehen Gruppendynamiken aufgrund von Vorurteilen und Halbwissen, oder Möchte- gern- Wissen. Wie viel Unrecht dabei angerichtet wird, Was diesen Menschen fälschlicher Weise angetan wird, darüber spricht niemand.

Es gibt vielleicht Berichte die besagen, dass der Täter über eine von Fachleuten, fundierten Psychose diagnostizierte Psychose hat. Dafür gibt es nämlich Diagnosekriterien, die Journalisten ganz bestimmt nicht stellen dürfen und wenn diese Diagnose fundiert und realistisch sein soll, dann reicht es nicht, zu vermuten, weil vielleicht das ein oder andere Kriterium zutrifft und dann ist eine saubere Diagnose auch nicht innerhalb so kurzer Zeit zu stellen !

Geurteilt sollte also nicht werden, wenn es nicht sicher weiß, das kann für den Betroffenen fatale Folgen haben. Auch wenn sich noch so viele Menschen mit ihren Vorurteilen zusammen tun. Und da wiederhole ich mir gerne:

" Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füge auch keinem anderen zu."
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

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mio
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Beitrag Di., 27.08.2019, 20:13

Maskerade hat geschrieben: Di., 27.08.2019, 19:56 " Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füge auch keinem anderen zu."
Warum DAS manche Menschen nicht zu verstehen scheinen erschließt sich mir bis heute nicht.

Vorverurteilungen sind immer grausam, so oder so. Egal worum es geht.

Ich frage mich manchmal ob die Leute wenn sie schon nicht an den vermeintlichen "Täter" denken (und da habe ich jetzt auch andere Fälle im Kopf, zB. den German Wings Piloten, bei denen es ähnlich lief) wenigstens mal daran denken wie es dessen Angehörigen mit sowas gehen mag?

Mir kommt das manchmal so vor: Hauptsache wir haben einen Schuldigen! Weil DEN braucht es um wieder "gut" schlafen zu können schließlich... Bah.

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stern
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Beitrag Di., 27.08.2019, 20:49

Im Grunde machte die Presse ihren Job: Recherchieren, was nicht veröffentlicht wird (dass die Staatsanwaltschaft sich höchstens eingeschränkt zu laufenden Ermittlungsverfahren äußert, ist normal... die Presse unterliegt diesen Beschränkungen genau nicht, sondern will ja gerade Licht ins Dunkel bringen. Sonderlich reißerisch wirken meinetwegen FAZ, SZ oder auch viele andere Tageszeitungen nicht auf mich. Interesse der Bevölkerung und Anteilnahme besteht ja auch, siehe auch die Gedenkstelle).

Bei Lubitz (Pilot) würde, soweit ich das erinnere, vorwiegend kritisiert, dass man den Namen öffentlich machte... worüber der Presserat schließlich befand, dass das legitim war: https://m.tagesspiegel.de/gesellschaft/ ... 69838.html

Und was die Opfer angeht. Ha, die kämpfen immer noch um Anerkennung und Entschädigung, weil sich der Konzern trotz anfänglicher großer Töne von Spohr eher aus der Verantwortung windet. Und natürlich stellt man sich dann auch die Frage, haben hier Kontrollmechanismen versagt... Piloten haben hohe Anforderungen an die Gesundheit zu erfüllen, aber das konnte "durchrutschen", hmm.. Dass er die Maschine absichtlich zum Absturz brachte und eine psychische Erkrankung hierfür eine Rolle spielte, war aber eigentlich unbestritten.
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