Ehe für Alle

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Eremit
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 22:34

Am Anfang habe ich schon folgende Frage gestellt:
Eremit hat geschrieben:Zuerst sollte man mal die Frage stellen, was die Ehe überhaupt ist bzw. sein soll.
Im Verlauf des Threads hat sich herauskristallisiert, dass die Ehe nichts mit Sex oder sexueller Anziehung oder dem Kinderkriegen oder Liebe zu tun hat (sonst würden viel mehr Menschen gar nicht heiraten dürfen). Dem kann noch hinzugefügt werden, dass es für die Ehe auch nicht notwendig ist, zusammen zu leben (auch das würde zur Annullierung der einen oder anderen Ehe führen). Was also ist die Ehe, wenn sie mit all diesen Dingen nichts zu tun hat? Und warum sollte sie, wenn sie mit all diesen Dingen nichts zu tun hat, nur einem Paar zur Verfügung stehen, welches sich aus einer Frau und einem Mann zusammen setzt?

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Eremit
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 22:42

Sehr hat geschrieben:Ich kenne keinen Moslem, der ein Kind geheiratet hat.
Die gehen damit in unseren Breitengraden ja auch (verständlicherweise) nicht hausieren, aber es gibt solche Fälle, wenn auch wenige. Durch den Zuzug werden es aber mehr werden.
Sehr hat geschrieben:(…) und dennoch, also wenn du könntest, würdest du ein Kind heiraten?
Nein, ich kann der Ehe nichts abgewinnen. Ich ziehe finanzielle Flexibilität vor.
Sehr hat geschrieben:Ich kannte auch Kinder, die heiraten wollten - aber ein Kind denkt doch anders als ein Erwachsener, oder?
Ich habe leider schon genug verheiratete Erwachsene kennen gelernt, die nicht reifer sind als ein durschnittlicher Fünfjähriger. Und das ist keine Übertreibung. Persönliche Reife scheint keine Voraussetzung für die Ehe zu sein, sonst hätten diese nicht heiraten dürfen. Nur das Alter scheint eine Voraussetzung zu sein.

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Sehr
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 22:45

Aber für einige hat die Ehe damit zu tun?

Ich finde jeder sollte heiraten dürfen. Ob Kühlschrank, oder Handy oder Frau oder Mann.

Bei Tieren und Kindern hab ich so meine Bedenken. Da eben viele Erwachsene auch Sex wollen - sogar in der Ehe, sind ja nicht alle sexlos. Und Kinder kriegen pipapo. Sind ja nicht alle Kinder los. Auch wenn es ohne Sex und Kinder geht.
Aber ich verstehe nunmal nicht, warum man Kinder oder Tiere heiraten sollte. Denen kann man sehr wohl schaden.
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Sehr
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 22:49

Eremit, nicht nur Moslems heiraten/teten Kinder, klingt komisch, ist aber so.
Egal woher oder welche Religion - ich bin dafür, dass ich dagegen bin.
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Sehr
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 22:56

Sehr hat geschrieben: Mo., 03.07.2017, 22:34 Ich kenne keinen Moslem, der ein Kind geheiratet hat. Ist das wirklich Religionsbedingt?
Klar gibts das - aber das gibts und gab es überall, unabhängig von Religion und Herkunft.
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Sehr
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 23:03

Das hast du nämlich eventuell vergessen zu zitieren, kein Problem.

https://anthrowiki.at/Kinderheirat#Welt
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Eremit
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 23:06

Sehr hat geschrieben:Eremit, nicht nur Moslems heiraten/teten Kinder, klingt komisch, ist aber so.
Ich weiß, z.B. gibt es auch bei den Hindus Kinderehen. Die islamische Kinderehe habe ich nur aufgeführt, weil diese die häufigste Form der Kinderehe in Deutschland sein dürfte. In Amerika gibt es auch Kinderehen bei Christen, habe ich zumindest mal in einer Dokumentation über christlichen Fundamentalismus in den USA gesehen.
Sehr hat geschrieben:Bei Tieren und Kindern hab ich so meine Bedenken. Da eben viele Erwachsene auch Sex wollen (…)
Erwachsene, die mit Kindern oder Tieren Sex haben wollen, haben ihn, die werden nicht dadurch abgehalten, dass sie das Kind oder Tier nicht heiraten dürfen. Ist die traurige Wahrheit.
Sehr hat geschrieben:Aber ich verstehe nunmal nicht, warum man Kinder oder Tiere heiraten sollte. Denen kann man sehr wohl schaden.
Ist bei Erwachsenen aber auch nicht anders.

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Sehr
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 23:07

Ja und mit Ehe macht es die ganze Sache einfacher.
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Eremit
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Beitrag Mo., 03.07.2017, 23:25

Sehr hat geschrieben:Ja und mit Ehe macht es die ganze Sache einfacher.
Inwiefern?

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Nico
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Beitrag Di., 04.07.2017, 04:54

Eremit hat geschrieben: Mo., 03.07.2017, 22:34 Am Anfang habe ich schon folgende Frage gestellt:
Eremit hat geschrieben:Zuerst sollte man mal die Frage stellen, was die Ehe überhaupt ist bzw. sein soll.
Im Verlauf des Threads hat sich herauskristallisiert, dass die Ehe nichts mit Sex oder sexueller Anziehung oder dem Kinderkriegen oder Liebe zu tun hat (sonst würden viel mehr Menschen gar nicht heiraten dürfen).
Sexuelle Anziehung, Sex,Kinderkriegen und Liebe gibt es meines Wissens alles auch unter nicht verheirateten lieber Eremit also braucht man auch deshalb nicht unbedingt zu heiraten.
Du bist nicht verheiratet und dennoch stellt dir deine Freundin regelmäßig ihre Körperöffnungen zu Verfügung ( um bei deiner Wortwahl zu bleiben) nehme ich an.
Warum wohl ?
Des Geldes wegen ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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stern
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Beitrag Di., 04.07.2017, 06:05

Tränen-reich hat geschrieben: Mo., 03.07.2017, 16:33Mich würde das auch interessieren, weshalb der Mensch "die Ehe" eingeführt hat.
Ich habe das jetzt auch mal nachgelesen. Also lange Zeit war die Ehe eine (rein) kirchliche Angelegenheit: Sakrament der Ehe. Bzw. von gesellschaftlichen Einflüssen der jeweiligen Zeit wird auch schon immer eine Prägung ausgegangen sein. Ich habe mal nachgeschaut, wann sich sozusagen der Staat einschaltete. Die Zivilehe geht auf Bismarck zurück (im Jahr 1874/75). Und das hatte keine finanziellen Gründe (zumindest nicht für Eheschließende... und es ging auch nicht um die Förderung von Familien). Sondern mit der Einführung der verpflichtenden Zivilehe sollte die Macht der Kirchen zurückgedrängt werden (Trennung von Kirche und Staat, sog. Kulturkampf):
Die Rechte der Kirche beschnitt Bismarck ab den frühen 1870er Jahren mittels einiger Reichs- und preußischer Landesgesetze. Auf der einen Seite standen Gesetze, die die Säkularisierung in Preußen und im Deutschen Kaiserreich beförderten. Ihr vorrangiges Ziel war es zwar, die katholische Kirche und deren politischen Arm zu schwächen, sie betrafen aber auch die protestantische Kirche und ihre Geistlichen, indem sie kirchliche Befugnisse – zum Beispiel in Bildung und Eheschließung – zugunsten des Staates beschnitten. Auf der anderen Seite gab es Gesetze, die sich ausschließlich gegen die katholische Kirche richteten. So wurden Klöster verboten und die Zahlung staatlicher Mittel nur an die katholische Kirche ausgesetzt.
(...)
Einführung der allein gültigen Zivilehe

Nach der Bildung drang der Staat in ein weiteres Kompetenzgebiet der katholischen Kirche ein: Erst in Preußen (1874), dann im gesamten Kaiserreich (1875) wurde die Zivilehe als allein gültige Form der Ehe eingeführt. Mit dem preußischen "Brotkorbgesetz" wurden sämtliche staatliche Geldzuwendungen an die katholische Kirche gestoppt, bis die Geistlichen die neuen Gesetze ausdrücklich akzeptierten. Das Klostergesetz verbot alle Orden in Preußen, die nicht ausschließlich mit der Krankenpflege betraut waren. Außerdem wurden das katholische Vereins- und Pressewesen stärker überwacht und der Religionsunterricht mehr kontrolliert.
(...)
Am Ende des "Kulturkampfes" waren mehr als 1800 Priester inhaftiert oder des Landes verwiesen. Kirchenbesitz im Wert von 16 Millionen Goldmark war beschlagnahmt worden.
http://www.bpb.de/politik/hintergrund-a ... turkampfes
oder alternativ:

"Seit 1874: Das Ja-Wort auf dem Standesamt"

http://www.wasistwas.de/archiv-geschich ... esamt.html

Danach legten der Staat (je nach Zeit) die Ehe bzw. deren Sinn unterschiedlich aus. Diskriminierung war ihr aber wohl schon immer immanent. Unter Bismarck betraf es eher die Katholiken. Im Zeit des Nationalsozialismus diente sie auch als Instrument der Rassentrennung und der Bevölkerungsproduktion (für militärische Zwecke und Machtexpansion). Und so müsste man wohl durch verschiedene Zeiten Geschichten gehen, um die Entwicklung nachzuvollziehen.

Seit 2009 ist es nicht mehr Voraussetzung, dass einer kirchlichen Trauung die standesamtliche vorausgeht. Man könnte also auch nur kirchlich heiraten (oder rein standesamtlich). Im ersten Fall dann natürlich ohne staatliche Privilegien. Nun, ich würde sagen, Menschen verbinden damit unterschiedliches. So monetär denkt sicherlich nicht jeder... zumal es dann ja auch einige Pflichten gibt (bzw. es teuer werden kann, insbes. im Scheidungsfall). Die Lebenspartnerschaft war eh bereits z.B. steuer- und erbrechtlich gleichgestellt. Durch die Homoehe wurden insofern keine Vorteile geschaffen. Der wesentliche Unterschied dürfte das Adoptionsrecht (im Vergleich zur Lebenspartnerschaft) betreffen.
Liebe Grüße
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ENA
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Beitrag Di., 04.07.2017, 09:58

Wie gesagt: Soll das Ding einfach anders heißen. Rechtlich verbindliche Lebensgemeinschaft, rechtliche geregelte Lebensgemeinschaft, Lebensgemeinschaft vor dem Staat,...oder wie auch immer. Ich hab grade nicht soviel Zeit, aber vielleicht fällt jemanden noch etwas Passenderes ein, was human klingt und dennoch das bezeichnet, worum es geht.

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stern
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Beitrag Di., 04.07.2017, 12:12

Wieso anders heißen? Ehe (wie bei Heteros) passt doch. Gleiches anders zu bezeichnen macht keinen Sinn. Wäre sonst wieder eine Abstufung.
Liebe Grüße
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Klein-Ida
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Beitrag Di., 04.07.2017, 12:32

Ich wäre für eine eingetragene Lebensgemeinschaft zwischen Frau und Mann. Das gibt es hier in Deutschland nicht. In anderen Ländern ja.
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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Sehr
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Beitrag Di., 04.07.2017, 14:36

Eremit hat geschrieben: Mo., 03.07.2017, 23:25
Sehr hat geschrieben:Ja und mit Ehe macht es die ganze Sache einfacher.
Inwiefern?
Na, siehe andere Posts. Wieso zum Henker sollte man ein Kind heiraten. Welche Vorteile gibts da? Auch finanzielle? Sag mir das mal.
Muss es nicht seine Körperöffnungen herhalten, sowie es in Ehen lt. dir üblich ist. Übrigens auch bei unverheirateten Paaren wird gerammelt. Wieso?
Deine Fragen bringen gar nix ausser dass man sich im Kreis dreht.
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