Traumaexposition - Was hat Euch am besten geholfen?

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 01:49

pseudologia hat geschrieben:@Mr.Mindcontrol:

Danke auch noch für Deine Unterscheidung von direktiv vs. konfrontativ.
Das meine ich nicht. Direktives Vorgehen wird von sehr vielem Psychotherapeuten abgeleht, angeblich weil der Patient dann abhängig werden kann. Der Thera darf sich nicht in das Leben einmischen er darf keine Ratschläge geben, ich kenne mehrer Leute denen das auch so gesagt wird.
pseudologia hat geschrieben: Habe diese Studie bei Schizophrenen im Rahmen von einem Vortrag von Ulrich Schnyder mitbekommen. Im Detail ist sie mir nicht bekannt. Ich gehe davon aus, dass sie auch Neuroleptika nahmen. Aber das weiss ich nicht genau. Es gab aber eine deutliche Besserung. also nicht "keine Verschlimmerung"
Dann sind es die Psychopharmaka die stablilisieren.

pseudologia hat geschrieben: Unter Therapeuten besteht aus meiner Sicht mal auch ein grosses Vermeiden gegenüber dem Thema Trauma. Eben aus dieser Angst heraus, dass jemand dekompensieren könnte. Diese Angst vor der Dekompensation kann jedoch auch als Suggestion wirken, diese also gerade bedingen. Die klassische Panikattacke ist da ja ein schönes Beispiel, diese Angst vor der Angst, die dann eben erst Panik überhaupt auslöst. Alleine schon der Gedanke "Ich verliere den Verstand" kann eben schon ebendies gerade auslösen! Ein Therapeut, der selbst Angst hat, sich Traumamaterial zu stellen, stellt demnach eine massive Suggestion dar, dass dies gefährlich, nicht erwünscht ist! Völlig unabhängig davon, was sonst noch mit dem Patienten los ist.
Na ja wenn Sie deshalb vermeiden würden würden sich wohl nicht so schaden, viele haben einfach keine Ahnung, lösen eine Intrusion aus und wundern sich, dass der Klient da nicht selber wieder raus kommt, da sie den Unterscheid zwischen solcher un einer einfachen unangenehmen Erinnerung nicht kennen. Ist auch klar, wenn in der Intrusion ein selbstschädigendes Verhalten getriggert wird ist der Teufelskreis dann wieder da.
Wegen der Suggestion: Umgekehrt wird ein Schuh draraus, triggert der Psychologe einfach ohne dass der Patient bereit ist, weil dieser Angst hat wiedern in den Teufelskreis kommt ist die Katastrophe vorprogrammiert. Gerade Analytiker triggern so, weil Sie glauben, dass sich das Unbewusste dann wehren würde würden Sie es warnen indem Sie das vorher ankündigen. Solche Therapeuten werfen dann den Patienen vor dass sie selber dafür verantworlich wären weil Sie selber diese Autosuggestionn auf sich verursachen würden. Also, dann wird gesagt "Wenn Du immer denkst, dann", oder Sie machen das selber. Dumm nur dass ich ( und viele andere ) dieses Verhalten durch diese Aufdeckungen nicht abschalten können. Ich kann nicht abslichtlich an etwas NICHT denken. Versuchen Sie man NICHT an einen rosa Elefanten zu denken! Tja genauso verhält es sich bei vielen "Aufdekungen".
Ich war Jahre in eine Depression eingesperrt
Ein Trauma-Thera sollte selber einen sehr kompetenten Eindruck machen, einer der noch nicht mal weiss was ne Intrusion ist sollte da die Finger von lassen.
Ich z.B. hatte in der Jugend jahre lange schwere Derpession eingesperrt und hatte Zwangsgedanken. Für Über 5000 DM im Monat hat kein Therapeut in einer Jugendklinik mir mit Übungen da raus geholfen. Es hiess die Symptome dürfe man nicht angehen weil das alles später wieder kommt sondern man müsse an die Ursachen ran ( so machen analytische Aufdeckung wurden dann zu Zwangsgedanken ). Sobald ich merke ich kriege Depression neige ich dann in Panik zu verfallen, das was wirklich Angst macht ist gar nicht dass die Konfrotation sehr schmerzhaft wird, sondern dass ich dann wieder in so einen Teufelskreis verfalle. Ein Theraüeut der diese Angst nicht ernst nimmt erzeugt auch negative Suggestion ( weil ich ihn dann für inkopetent hakte ). Ich selber denke, dass eine Imaginäre Konfrontationen mir von traumatischen Situationen mir auch sehr helfen könnten, dafür brauch ich aber viel Vertrauen und den festen Glauben an die Kompetenz des Therapeuten, dass er mich dann auch wieder rausholen kann ( was viele Jahre teure Fachleute NICHT konnten ). Ich denke selber ich müsste da noch man rein und den Therapeuten als Coach mitnehmen.
Zuletzt geändert von Mr Mindconrtrol am Mo., 30.12.2013, 01:55, insgesamt 1-mal geändert.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 01:51

Wenn ich ein Wort in diesen Zusammenhang nicht mehr hören kann dann ist das "Selbstverantwortung". Die Therapeuten verlagen dass ich mich drauf einlasse wenn es aber schief geht bin ich ganz und alleine für mich selber verantwortlich, der Thera ist für Kunstfehler ( viele besteiten ja dass Sie Kunstfehler machen könne da nondiretiv) NICHT verantwortich. Im Somatisch-Medizinschen Bereich wäre eine solche alleinige Abgabe der Verantwortung auf den Patienten undenkbar ( z.B. wenn er auf eine Medikament allergisch reagiert würde gesagt: Sie sind es ja der allergisch reagieren ). Was so als tolle humanistische Errungenschaft der Psychotherapie gefeiert wird ist in Wirklichkeit Schutz der Theras vor Kunstfehlerprozessen die es in Psycho-Bereich in der Tat auch kaum gibt gegenüber 10.000den im soamtischen Bereich!
OK, ich denke dass auch mir Konfro sehr gut tun würde , aber nur wenn die Bedingen stimmen, einfach mal so leicht nebenbei triggern un gucken wie ich reagiere halte ich für viel gefährlicher als ne entsprechend strukturierte vorbereitetet krasse Horrokonfrontation.
Wenn Stabi Unsinn wäre wäre auch DBT Unsinn, ach denke ich bei eine wirklich guten Psychotherapie darf nicht bei Konfro stehen bleiben. Ich halte sehr viel von der Schematherapie. Da ist der Thera auch rund um die Uhr telefonisch erreichbar falls es wirklich brennt. Man kan ja auch mit harmloden Konfros wie sozialer Phobie etc anfangen, es muss erst mal Vertrauen aufebaut werden. Und wie gesagt Konffro pur ohne Psachoedukation wie ich konkret damit umgehen soll lehne ich ab.
Es gibt auch VTs die Trauma Therapie mit EMDR und Biofeedback machen:

http://traumareport.wordpress.com/2011/ ... thode-nich

Also da wird dann auch als Sicherung das mit Biofeeback überwacht. Er sagt ja auch normale Psycholgen beherrschen die Behandlungsmethode nicht. Ein Pschologe der da sagt er gehe da nicht rann weil er nicht kompetent sei ist mir viel lieber ale jemand der ebenfalls inkompetent ist das aber ignoriert unkontrolliert "hochholt". Nur sollte so ein inkompetenter Psychothera einen auch weiter verweisen, was aber die meisten nicht machen, da es ihren Stolz verletzen würde.
Auch wenn Konfro gut ist: Das Gefühl vertanden zu werden ist seehr wichtig!
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pandas
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 02:06

Mr Mindconrtrol hat geschrieben:Wenn ich ein Wort in diesen Zusammenhang nicht mehr hören kann dann ist das "Selbstverantwortung". Die Therapeuten verlagen dass ich mich drauf einlasse wenn es aber schief geht bin ich ganz und alleine für mich selber verantwortlich, der Thera ist für Kunstfehler ( viele besteiten ja dass Sie Kunstfehler machen könne da nondiretiv) NICHT verantwortich.
Da ist was dran.

Als ich, da es wiederholt einige heftige, scheinst konfrontativ gedachte, aber nicht von mir eingestimmte Stunden gab, ich mein Gefühlswirrwarr dazu zwischen den Stunden beschrieb (Intrusionen etc.), meinte mein Analytiker in seinem nüchternen Stimm.modus: "Sie sind für ihre Gefühle selbst verantwortlich." Holla, ich gehe doch u.a. in Therapie, weil ich mit meinen Gefühlen nicht klar komme und diese in angenehmere Gefühle wandeln möchte.
Meinen Analytiker scheint es da aber leider mehr um eine Änderung meiner Haltung zu bestimmten Ereignissen zu gehen, indem er diese nach seinen Wertvorstellungen ausdeutet, wozu die Verständnisnahme für die auslösende Person gehört.
Ungünstig an der Psychoanalyse ist wirklich, dass die meisten Therapeuten da mit verdeckten Karten spielen und man sich das selbst zusammenschustern muss, wenn einen was merkwürdig vorkommt oder schlechte Gefühlszustände auslöst.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 10:52

pseudologia hat geschrieben:
candle. hat geschrieben: Aber auch das muss man davon unterscheiden, zum durchauf häufigen Phänomen, dass Patienten zwar wissen, dass sie traumatisiert haben, aber es aus Angst oder Scham nicht erzählen wollen. Da kann es wohl für den Therapeuten weniger kränkend sein, wenn bei späterem Verlauf einfach sagt, dass man sich nicht erinnern könne. Ob das dann wirklich so ist, weiss man dann halt nicht.
Also in diesem Falle wäre es doch angebracht, den Pat. ( Du als Psychologe sprichts von Patienten und nicht wie sonst üblich von "Klienten" fällt mir gerade auf ) erst mal drüber schreiben zu lassen als Hausaufgabe, gerade mit PC kann man ja genau das schreiben was kommt und Dinge die blockiert sind später einfügen. Wichtig ist ja die Kommunizierung, wenn ich drüber rede wird das viel heftiger aktiviert und vor allen riskiere ich, dass der Thera durch komische/respektlose Fragen/Bemerkungen mich triggert und retraumatisiert ( so bei mir geschehen zuletzt ).
Dass Psychotiker durch Exposition psychotisch werden können ist aus der PA bekannt, deshalb ist es heute unter Analytikern weitgehend Konsens dass PA bei solchen Leuten kontraindiziert ist.
Auch meinen die genau das therapeutsich berarbeiten zu können von dem Sie nichts wissen, denn diese Therapie zählt ja daruf ab Unbewusstes ( was der Pat. nicht weiss ) bewusst zu machen.
Hier noch mal nen Text der besagt, dass sogenanntes "Flooding" für Psychotiker ungeeignet ist:

http://www.verhaltenswissenschaft.de/Ps ... sition.htm
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 11:27

Nochmal ein Gedanke: Neuerdings ist ja stablilisiernde Konfrontation angesagt, auch wenn nicht genau geschrieben was da gemacht wird. Ich denke mir mal wie gesagt, dass ist eine Konfrontation mit sekundären Symptomen wie Zwängen und Phobien, diese aber sind tiefenspychogisch ausgedrückt "Projektionen". Nun denke, ich dass wenn man hier komfrontiert und die Angst davor abbaut möglicherweise auch auf das Trauma ansich ne positive Wirkung hat, also diese Konfrontation/Exposition eben auch darauf rückwirkt. Jedenfalls stärkt das das Selbstvertrauen und sollte ein direkte Erinnerungs-Konfrontation später möglich machen.
Ich denke also es gibt tatsächlich den Mittelweg sofort mit bestimmten konfontativen Methoden anzufangen ohne gleich an die ganz harten Sachen zu gehen, wofür seeeehr viel Vertrauen nötig ist.
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 12:04

Hallo, Jenny: vor 5 Jahren hast Du offenbar in einen anderen Forum ja selber Artikel verlinkt, die besagen, dass über Trauma reden nicht unbedingst das Beste ist:

http://www.psychiatriegespraech.de/foru ... =42&t=3651

Nun ja ist Reden nicht das Selbe wie kommunizieren. Ein Täter verbietet einen ja nicht nur drüber zu reden sondern seine Tat weiterzu kommunizieren. Für den Falle dass so ein Redeverbot eben dieses Täterintrojekt verstärkt könnte man doch auch drüber schreiben. Da Reden amssiv als Verstärker wirkt. Für eine Konfrontation/Eposition sollte man m.E. dort "reingehen". Ein Durchkopieren/Verstärkung auf einer andere Ebene ist damit gar nicht nötig.
Es ist m.E. schon wichtig am Ende der Thera drüber reden zu können, nur muss man das nicht von Anfang an gesprächstherapeutisch konfrontieren.
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Jenny Doe
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 17:07

@ Mr Mindconrtrol,

die Texte handeln vom der therapeutischen Methode "Debriefing". Debriefing hat mit Tätern und von ihnen zum Schweigen gezwungen nichts zu tun.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Beitrag Mo., 30.12.2013, 18:25

Ich werd mich meinem Trauma auch stellen, fand die Hinweise und Links hilfreich, danke. Aber das mit der Selbstverantwortung finde ich wichtig, da ich sowieso nicht abhängig sein will.
Lieben Gruß
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pseudologia
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 20:11

Mr Mindconrtrol hat geschrieben: Dann sind es die Psychopharmaka die stablilisieren.
Was Du von der Psychonalyse wohl gelernt hast, ist, nichtfalsifizierbare Theorien aufzustellen :/

Oder anders gesagt: Quatsch. Dieser Faktor wurde in der Studie mit Sicherheit kontrolliert (d.h. die Wirkung der Psychopharmaka mit statistischen Methoden rausgefiltert). Denn egal ob mit oder ohne Medikation. Nach der Exposition waren die Symptome weniger. In dieser Studie.


Ich würde mir von Dir auch wünschen, wenn Du Deine Ausführungen konkretisierst. Du schreibst von "Übungen", "Konfrontationen", "direktivem Vorgehen" und vielen anderen abstrakten Begriffen, unter denen man Verschiedenstes verstehen kann. Ich kann mir darunter nichts konkret vorstellen und es deshalb auch nicht wirklich einordnen. Es würde mir da helfen, wenn Du konkreter wirst und auf solche abstrakte Begriffe möglichst verzichtest.

Aber vielen Dank für das von Dir schon geschilderte. Vieles hast Du auch klar beschrieben.
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schneeweiß
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 20:32

Ich muss vorweg schicken, dass ich mein Traum noch? Nicht aufgearbeitet habe.. Wollte dennoch kurz was dazu sagen.. Ich war auf anraten einer Klinik in einer speziellen Klinik mit Trauma Station.. Die haben dort nach dbt gearbeitet.. War dort 8 Wochen und sollte eigentlich nochmal dort hin gehen allerdings waren meine Erfahrungen dort so schlecht, dass ich nicht mehr hin wollte..

Ich habe es immer als sehr belastend erlebt, dass ich mit niemandem über diese Erlebnisse reden dürfte.. Das war das schweige Gebot, das mir von außen eingetrichtert wurde.. Ich habe das sehr stark verinnerlicht und eigentlich auf alles umgelegt.. Will heißen.. Ich habe in meiner Kindheit und Jugend und im erwachsenenalter bis ca. 31 kaum was von mir erzählt.. Also nichts persönliches.. Keine Gefühle, keine Wünsche, keine Phantasien,.. Etc.. Es schien mir alles gefährlich.. Besser, die anderen wissen zu wenig, als zu viel..
Immer auf der Hut.. Nur nichts verraten über mich.. Poker face.. Nicht der Familie gegenüber, nicht Freundinnen oder Partnern gegenüber oder sonst wem.. Niemandem..

Es war also sehr stark da, dass ich nicht reden durfte..

Auf der Trauma Station WOLLTE ICH REDEN.. ICH WOLLTE, ES LOS WERDEN, DASS KIR JEMAND ZU HÖRT, DASS ICH ENDLICH! NICHT MEHR ALLEIN BIN DAMIT!!!
Diese einakeit hat alles zugeschnürt in mir..

Und dann.. WIEDER EIN REDEVERBOT VON AUSSEN.. Die Therapeuten dort haben mir VERBOTEN, darüber zu reden.
Ich wäre nicht stabil genug.. Es wäre retraumatisierend für mich zu reden.. Das war wie ein Schlag ins Gesicht.
Gut, man kann sagen, wer weiß, was gewesen wäre, wenn sie mich angehört hätten..aber ich kann nur sagen, was das in mir ausgelöst hat.. Es hat mir den Boden unter den Füßen weg gezogen und ich hab mich gefühlt wie die kleine damals.. Ich bin der Überzeugung, dass DAS retraumatisierend für mich war.. Ich hatte dann noch von der Trauma Station aus Kontakt mit meinem Einzeltherapeuten draußen, der hat mich da unterstützt..

Meine Meinung daher :gebt dem Patienten mehr Mitspracherecht und vertrauen.. Nicht Stabilisierung über alles stellen.. Das kann genau in die verkehrte Richtung gehen.. Lg

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(e)
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 20:44

@schneeweiß
Ja, das ist schon seltsam, man geht ja auch in Therapie, um das Ganze zu verarbeiten. Warum dann auf einmal die Theras den Deckel drüberlegen, finde ich auch seltsam. Ich denke, sie haben da einfach auch zu wenig Vertrauen in den Patienten und seine Geschichte, können nicht nachvollziehen, dass der Patient auch gewisse Erfahrungswerte hat, die ihm helfen, und das Leben selbst ihn darauf vorbereitet, dem eigenen Schatten begegnen zu können. Man ist sich in gewisser Weise der beste Therapeut. Die Selbstheilungskräfte sind viel stärker, als die Therapeuten das wahrnehmen. Es gärt im Patienten, er will weiterkommen, sich da rausarbeiten, sich endlich verstehen, das Problem beheben, also alles ganz natürliche Selbstheilungsbedürfnisse, die meiner Meinung nach nicht unterbrochen werden sollten von den Therapeuten.
Lieben Gruß
elana

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Waldschratin
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 20:59

Hallo schneeweiß,
ich hab da was ganz Ähnliches erlebt wie du...
Als ich nach ner Traumatherapie zu suchen anfing,war mein erster Gedanke auch ne Klinik und ich hab auch nen Platz bekommen auf ner Traumastation einer Klinik.
Allerdings haben die auch mit DBT gearbeitet und das alleine ist auch nix Geeignetes für mich.(Weiß ich seitdem...)
Und ich mußte dieselbe Regel des Schweigens über Traumainhalte auch im Einzel und in den Gruppen und überhaupt untereinander einhalten wie du.

Ich bin auch nach 4 Wochen wieder abgehauen dort,auch nach Rücksprache mit meiner ambulanten Thera,weil es mich weitaus mehr retraumatisiert hat,als daß irgendwas Hilfreiches dran gewesen wäre.

Später ist mir aufgegangen,daß DBT ja meist bei Borderline angewendet wird.Die iin der Klinik wohl also auch überwiegend auf Borderline ausgerichtet waren.Und bei Borderline schwingt ja nunmal auch Psychotisches mit.Und da macht es Sinn,sich nicht einfach in Traumainhalte zu stürzen oder zu schnell mit anderen drüber zu reden.
Und deswegen werden die da wohl nicht auf Traumainhalte per se eingehen,sondern weitaus mehr auf Stabilisierung und Gefühlsmanagement lernen abzielen.

Ich bin da anders,brauche demzufolge auch was anderes und hab mir dann nen ambulanten Traumathera gesucht,der`s gewagt hat,mit mir so zu arbeiten.Und das hat geklappt.

Jeder braucht halt was anderes.Gib nicht auf,nach anderen Möglichkeiten für dich zu suchen.

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candle.
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 21:00

Hallo schneeweiß!

Hier finden sich bei dir meiner Meinung nach zwei Themen, die du miteinander vermengst. Einmal das nicht reden dürfen von "außen" verboten, dann aber das nicht reden dürfen als Schutz vor einer möglicherweise heftigen Retraumatisierung. Ich würde das schon etwas trennen als verschiedene Thematiken.
schneeweiß hat geschrieben: Die Therapeuten dort haben mir VERBOTEN, darüber zu reden.
Ich wäre nicht stabil genug.. Es wäre retraumatisierend für mich zu reden.. Das war wie ein Schlag ins Gesicht.
Gut, man kann sagen, wer weiß, was gewesen wäre, wenn sie mich angehört hätten..aber ich kann nur sagen, was das in mir ausgelöst hat.. Es hat mir den Boden unter den Füßen weg gezogen und ich hab mich gefühlt wie die kleine damals.. Ich bin der Überzeugung, dass DAS retraumatisierend für mich war..
Wie war denn deine Selbsteinschätzung? Warst du stabil? Soweit ich aber weiß, ist dieses "Redeverbot" Usus in den Kliniken.

Da ich selber wirklich Schwierigkeiten hatte zu reden in meiner ersten Therapie, frage ich mich wie du es hinbekommen hast aus diesem quasi Muster des Schweigens so schnell aussteigen zu können? Bei mir hat es mindestens ein Jahr gedauert.

candle
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 21:11

Auch bei Borderline gilt Exposition nicht per se als kontraindiziert. Da scheitert es meist daran, dass die selbst gar nicht dran wollen. Ich persönlich halte Redeverbote mal in keiner Weise für sinnvoll. Ein Kriterium der PTBS ist ja gerade das Vermeiden!

Redeverbote triggern wohl viel mehr das Täter-Introjekt und sind so wahrlich retraumatisierend.
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candle.
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Beitrag Mo., 30.12.2013, 21:18

pseudologia hat geschrieben: Ich persönlich halte Redeverbote mal in keiner Weise für sinnvoll. Ein Kriterium der PTBS ist ja gerade das Vermeiden!
Aber pseudologia, das Vermeidungsverhalten hat doch rein gar nichts mit Redeverbot zu tun. Ich wußte ja nicht mal was mit mir los war zu Beginn und habe eher unbewußt vermieden und mich zurückgezogen.
Redeverbote triggern wohl viel mehr das Täter-Introjekt und sind so wahrlich retraumatisierend.
Ich denke, dass das ebenso ein Introjekt ist, das vermeintliche Redeverbot.

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