Positives Denken

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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caro66
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Beitrag Fr., 16.01.2009, 15:34

Hallo Candy26,
Candy26 hat geschrieben:Ich bin immer noch unsicher an vielen Stellen aber ich erwarte auch nicht das sich dass was ich mir Jahrelang angetan habe von einen auf den anderen Tag in wohlgefallen auflöst.
Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg! Es hat bestimmt 1 Jahr gedauert (da war meine 1. Therapie schon 1 Jahr beendet), bis ich gemerkt habe, dass sie mir geholfen hat. Die "emdr", die ich letztes Jahr um diese Zeit beendet habe, ist für mich "das Sahnehäubchen auf dem Cappucino" gewesen. Sie hat all meine Erwartungen getoppt.
Candy26 hat geschrieben:Ich wurde als Kind auch sexuell missbraucht und weiß das ich das nie hätte beeinflussen können, wir waren Opfer ganz klar!
Das hat bei mir leider ziemlich lange gedauert (28 Jahre). Ich glaube, ich brauchte diesen ständig steigenden Leidensdruck, um die Therapien zu machen. Und dass ich mich den Therapien "ausgesetzt" habe, ist durch positives Denken geschehen. Ich bin zwar nicht "geheilt", aber ich bin befreit. Besser geht's doch gar nicht...
Liebe Grüße, Caro

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Candy26
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Beitrag Fr., 16.01.2009, 18:49

Huhu caro66,

ich habe auch eine Therapie hinter mir, ich weiß das sie mir was gebracht hat, zumindest lasse ich die Finger von den Drogen. Das ist mir sehr viel Wert... ich muss mir das immer wieder sagen, das dass ein hartes Stück arbeit war welches ich allein bewältigt habe und jede Menge Gründe habe stolz auf mich zu sein.

Schön das es dir besser geht ich glaube der Weg ist lang, den wir durchlaufen müssen aber ich bin überzeugt er lohnt sich! Jeden Tag an dem es mir ein bisschen besser geht, ist ein wunderbarer Tag!
caro66 hat geschrieben:Das hat bei mir leider ziemlich lange gedauert (28 Jahre). Ich glaube, ich brauchte diesen ständig steigenden Leidensdruck, um die Therapien zu machen. Und dass ich mich den Therapien "ausgesetzt" habe, ist durch positives Denken geschehen. Ich bin zwar nicht "geheilt", aber ich bin befreit. Besser geht's doch gar nicht...
Liebe Grüße, Caro
Das kenne ich ganz gut mit den steigenden Leidensdruck, als ob man sich selbst solange bestraft bis man keine Kraft mehr hat, zumindest ist es bei mir so. Ich werde erstmal keine ambulante Therapie mehr machen, ich konzentriere mich voll und ganz auf das Mentale Training und bin überzeugt mein Leben wird viel einfacher und besser werden. Vielleicht werde ich nochmal eine Psychologin aufsuchen aber das weiß ich nocch nicht, kommt drauf an

Liebe Grüße Candy26

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caro66
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Beitrag So., 18.01.2009, 21:19

Hallo Candy26,
Candy26 hat geschrieben:ich muss mir das immer wieder sagen, das dass ein hartes Stück arbeit war welches ich allein bewältigt habe und jede Menge Gründe habe stolz auf mich zu sein.
Ich sehe es genauso. Niemand kann sich für Dich aus Deinem Sumpf befreien. Das kannst nur Du alleine. Dazu braucht es viel Kraft, die nur von Dir kommen kann. Um Kraft zu haben, muss man positiv denken. Du hast allen Grund, stolz auf Dich zu sein. Niemand, außer Dir, kann nachvollziehen, welche Arbeit Du geleistet hast.
Candy26 hat geschrieben:Das kenne ich ganz gut mit den steigenden Leidensdruck, als ob man sich selbst solange bestraft bis man keine Kraft mehr hat
Das war bei mir leider etwas anders. Ich habe mich mit dem steigenden Leidensdruck nicht selbst bestraft und habe auch nie das Bedürfnis danach gehabt. Ich bin aber aus diesem Gedankenstrudel an die Vergewaltigung nicht mehr herausgekommen. Es gab keinen Tag, an dem ich nicht dran denken musste. Ich habe gemerkt, wie sehr mich das vereinnahmt hat. Geholfen hat mir die Therapie insoweit, dass ich gelernt habe, in eine andere Richtigung zu denken.
Deinen Link "Mentales Training" finde ich sehr wichtig und ich hoffe, viele Leute haben ihn gelesen. Aber auch das kann jeder nur für sich selbst tun. Wenn Du merkst, dass sich für Dich durch das mentale Training vieles zum positiven wendet, kann es doch nur richtig sein, oder?
Liebe Grüße, Caro

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Candy26
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Beitrag So., 18.01.2009, 23:02

Danke für die aufbauenden Worte caro!

Ja ich denke das es momentan das wichtigste ist, mich selbst aus diesen negativen Gedanken zu befreien. Ich merke das es ein hartes Stück Arbeit wird aber ich gebe nicht auf. Ich will endlich "normal" leben können. Nur bin ich sehr ungeduldig, muss mich immer wieder selbst ermahnen, nicht ins alte Verhalten zurück zu fallen. Aber ich geh positiv an die Sache ran

Ich finde es immer wieder faszinierend wenn ich solche Fortschritte bei anderen Menschen lese und sehe, solche wie du für dich geschafft hast! Ich selber kann mir schwer meine eigenen Fortschritte zu gute halten, ich spiele sie meisst runter, nicht gerade das richtige. Eine gute Freundin meinte zu mir, ich hätte wahnsinnig viel erreicht wenn ich bedenke wo ich angefangen habe, sie meinte andere wären daran zu grunde gegangen dann erinner ich mich auch zurück und sehe den steilen Weg welchen ich schon gemeistert habe. Manchmal sind es wohl die kleinen Dinge die zählen und zusammen ergibt das dann eine große Sache!

Liebe Grüße

Candy26

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caro66
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Beitrag Di., 20.01.2009, 16:58

Hallo Candy26,
Candy26 hat geschrieben:Ich will endlich "normal" leben können.
Kommt drauf an, wie Du "normal" definierst. Was empfindet die Gesellschaft als "normal"? Ich merke schon, dass ich in einigen Dingen anders bin als andere Menschen, dass ich anders denke, anders handele. Das liegt wohl daran, dass ich Erfahrungen gemacht habe, die man als nicht normal einstuft und andere Menschen das einfach nicht nachvollziehen können. Sie gehören zum Leben nicht dazu. Diese Erfahrungen - auch wenn sie auf den 1. Blick negativ waren - haben mir die Möglichkeit gegeben, mein jetziges Denken und Handeln zu entwickeln. Durch die jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Erfahrenen habe ich an mir selber Seiten kennengelernt, die mir sonst vielleicht verborgen geblieben worden. Ich empfinde das als positiv.
Candy26 hat geschrieben:Ich selber kann mir schwer meine eigenen Fortschritte zu gute halten, ich spiele sie meisst runter
Ich denke, dass Dir Deine Fortschritte absolut bewusst sind. Du hast sie nur noch nicht verinnerlicht. Irgendwann wirst Du Situationen erleben, in denen Dir selber auffallen wird, dass Du früher (vor Deinen Fortschritten oder Therapien) ganz anders damit umgegangen bist. Dass sich Dein Denken und Handeln verändert hat. Ob Du das als positiv oder negativ empfindest, ist ganz allein Deine Entscheidung. Auf jeden Fall hat sich bei Dir ja schon etwas geändert, sonst würde es Deinen Mitmenschen ja nicht auffallen. Das ist doch sehr positiv.
Candy26 hat geschrieben:sie meinte andere wären daran zu grunde gegangen
Das glaube ich wohl eher nicht. Der Körper hat einen tollen Selbstschutzmechanismus. Es ist unglaublich, welche psychische Belastung ein Mensch aushalten kann.
Candy26 hat geschrieben:Manchmal sind es wohl die kleinen Dinge die zählen und zusammen ergibt das dann eine große Sache!
Für mich persönlich sind es nur die kleinen Dinge, die ein Ganzes draus machen. Ich bin mit klitzekleinen Schritten zu dem Ziel gelangt, das ich mir gesteckt hatte. Und nur das hat für mich gezählt...
Liebe Grüße, Caro

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Candy26
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Beitrag Do., 22.01.2009, 03:04

Hallo Caro,
caro66 hat geschrieben:Kommt drauf an, wie Du "normal" definierst. Was empfindet die Gesellschaft als "normal"? Ich merke schon, dass ich in einigen Dingen anders bin als andere Menschen, dass ich anders denke, anders handele. Das liegt wohl daran, dass ich Erfahrungen gemacht habe, die man als nicht normal einstuft und andere Menschen das einfach nicht nachvollziehen können. Sie gehören zum Leben nicht dazu. Diese Erfahrungen - auch wenn sie auf den 1. Blick negativ waren - haben mir die Möglichkeit gegeben, mein jetziges Denken und Handeln zu entwickeln. Durch die jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Erfahrenen habe ich an mir selber Seiten kennengelernt, die mir sonst vielleicht verborgen geblieben worden. Ich empfinde das als positiv.
Ich erlebe das ganze ähnlich und deshalb habe ich normal in anführung gesetzt, ich glaube so oder so, dass alle Menschen irgendwo auf eine Art und Weise etwas an sich haben was andere wiederum als unnormal empfinden, das kann man eben nicht pauschalisieren. Wir alle haben unser Paket zu schleppen und in wie weit es uns belastet, können wir, wenn wir denn dazu in der Lage sind, selbst bestimmen.
caro66 hat geschrieben:Ich denke, dass Dir Deine Fortschritte absolut bewusst sind. Du hast sie nur noch nicht verinnerlicht. Irgendwann wirst Du Situationen erleben, in denen Dir selber auffallen wird, dass Du früher (vor Deinen Fortschritten oder Therapien) ganz anders damit umgegangen bist. Dass sich Dein Denken und Handeln verändert hat. Ob Du das als positiv oder negativ empfindest, ist ganz allein Deine Entscheidung. Auf jeden Fall hat sich bei Dir ja schon etwas geändert, sonst würde es Deinen Mitmenschen ja nicht auffallen. Das ist doch sehr positiv.
Ich empfinde es auch als positiv und ich kann sagen, dass ich ab und an bemerke, dass ich mich vor der Therapie anders verhalten habe. Aber mein Leben bleibt ja nicht an einen Punkt stehen, manchmal schon wenn ich über Monate nur vor dem Rechner gehockt habe um nicht nachdenken zu müssen dann hatte ich schon das Gefühl... alles war umsonst, doch an guten Tagen wie jetzt, bin ich mir irgendwo schon bewusst das ich was geleistet habe. Nur reicht es mir nicht, ich sehe es lange nicht als genug an. Ich habe auch eine Vorstellung von meinen Leben und genau in diesen Punkt muss ich eben besser auf mich achten und mir immer wieder bewusst machen, dass ich schon eine Menge erreicht habe und das es Schritt für Schritt weiter geht. Dann macht es erst für mich Sinn sonst zieh ich mich nur runter.
caro66 hat geschrieben:Das glaube ich wohl eher nicht. Der Körper hat einen tollen Selbstschutzmechanismus. Es ist unglaublich, welche psychische Belastung ein Mensch aushalten kann.
Wenn das nicht so wäre dann frage ich mich warum es Selbstmörder und Drogentote gibt und warum ungefähr 90 % der Drogenabhängigen wieder rückfällig werden. Ich denke Sie hat recht damit (denn in meinen Fall geht es um Drogenabhängigkeit und gerade nach diesen Satz den du geschrieben hast, merke ich wie stolz ich auf mich bin, wieder so ein schöner Moment). Ich verallgemeinere das nicht und habe es auch nicht so aufgenommen, doch das gibt es nunmal leider oft genug und da hat der Selbsterhaltungstrieb und Schutz doch versagt.

Liebe Grüße Candy

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Stöpsel
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Beitrag Do., 22.01.2009, 23:41

Hallo,

positiv denken, das ist auch ein Thema von mir. Die Therapeutin, mit der ich jetzt immer spreche, findet es ein ganz wichtiges Thema bei mir. Ich denke, sie hat schon recht in meinem Fall. ICh finde es aber schwer. Ich bin früher zwar nie so der große Optimist gewesen, aber der große Pessimist auch nicht. Aber eine Reihe von unglücklichen Lebensumständen und blöde Verkettung von Ereignissen hat mich in den letzten Jahren ziemlich runtergezogen, und der Faden ist auch immer noch nicht abgerissen. Da ist es schwer, positiv zu denken. Aktuell (na ja, nein, eigentlich schon länger, aber nun heftiger) plagen mich verschiedene altersbedingte (?) gesundheitliche Beschwerden, wie soll man da positiv denken? Andererseits glaub ich auch sehr an das Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeiung. Hätte ich in den letzten Jahren positiver gedacht, wäre manches sicher nicht so schlimm gekommen. Von daher geht mein persönlicher Weg da schon mehr in diese Richtung.
Aber ich weiß nicht, ob das für jeden der richtige Weg ist (bzw. es ist die Frage, wie das positive Denken im Detail aussieht). Und ich finde, man darf (und sollte) sich seinen kritischen Blick auch bewahren. Es ist mehr eine Frage des Ausmaßes. Wenn man sich vorher zu sehr auf das negative konzentriert hat, muß man vielleicht erstmal mehr das positive üben, damit man später da ausgewogen ist. Bzw. ist es vielleicht auch gar nicht eine Frage des entweder-oder, sondern ein sowohl-als-auch. Aber ich glaube, das ist schon eine Kunst. Eine optimistische Grundhaltung zu haben und trotzdem Mißstände erkennen und anzugehen (anders als irgendjemand in dem Thread schrieb, glaube ich nach wie vor nicht, daß wir Unglück auf dieser Welt nicht ändern können und hinnehmen müssen. Sicherlich können wir als einzelner nicht alles Unglück ändern, aber wir können einen kleinen Beitrag dazu leisten und wenn das viele tun, passiert doch schon eine Menge)
Übrigens, in meinen Sturm-und-Drang- Zeiten wollte ich mal eine Zeitung/Fernsehen machen, wo nur über positives berichtet wird. Damit meine ich jetzt nicht alles durch eine rosarote Brille zu sehen, aber es gibt doch auch viele positive Ansätze auf der Welt, etwas zu verbessern, über die man einfach mehr berichten müßte (z.B. sowas wie das Programm exit für Aussteiger aus der rechtsradikalen Szene). Da gibt es so viele positive Sachen und kein Mensch kriegt es mit. Aber sowas ändert auch das kollektive Bewußtsein.

Ach ja, und ich glaube schon, daß man positives Denken lernen kann, in der Hinscht glaube ich sehr, was meine Therapeutin sagt. Nur muß man dafür immer wieder was tun.
Gärtnerin hat geschrieben:Und nicht immer vergleichen mit anderen, denen es scheinbar besser geht!
Das finde ich, zumindest für mich, eine sehr schwere Aufgabe. Wenn es allen um mich rum wesentlich besser geht (bei finanziellen Sachen kann man es ja ganz gut einschätzen und wenn man selbst hart an der Existenzgrenze ist...).

Viele Grüße

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 00:06

Hallo der_einsame,
War ein Jahr lang in Therapie, hab auch Medikamente bekommen. Genutzt hat beides nichts. Melancholisch und Probleme mit meinem Selbstbewußtsein hatte ich immer schon. Naja wie auch immer, lange Geschichte halt.
Ja, das geht auch teilweise nicht so schnell. Aber sowohl bei Therapie als auch bei Medikamenten könntest Du es mit anderen versuchen. Zu Medikamenten kann ich aus eigener Erfahrung nichts sagen, aber mit Therapeuten habe ich nun schon einiges an Erfahrung sammeln können. Manchmal ist es wichtig, daß ein Therapeut etwas nur eine Nuance anders sagt, damit man etwas für sich akzeptieren kann. Bloß kann man das vorher gar nicht so genau sagen. Ich hab nun schon mit 2 Therapeuten die Erfahrung gemacht, daß die Art und Weise, wie sie etwas gesagt haben, meine negative Sichtweise verstärkt hat. Das war mir in dem Augenblick gar nicht so genau klar, ich hab nur gemerkt, daß es mir nicht geholfen hat. Und vielleicht wär mir das bis heute nicht so klar gewesen, wenn die Therapeutin, mit der ich jetzt immer spreche, da nicht so ganz anders wäre und so genau mit Ihren AUssagen ins Schwarze getroffen hat.
Ich kann wirklich beim besten Willen nichts positiv finden denn entweder man ist arbeitslos, hat kein Geld und fühlt sich dreckig oder man hat einen Job den man hasst und den ganzen Tag damit zubringen muß. Vom Leben hat man so oder so nichts.
Ja, ich kann mir vorstellen, wie schlimm es ist. Das mit dem arbeitslos sein und kein Geld haben hatte ich jetzt auch solange. Aber ich bin sicher, daß es da auch eine Lösung für Dich gibt, da rauszukommen, man muß nur einen Anfang finden, wo man den Knoten auseinanderdröselt. Und bei der Sache mit der Arbeit ein paar gute Ideen haben, da rauszukommen. Die gibt es bestimmt. Aber ich glaub, da bräuchte man schon Unterstützung an der Seite.
Was für eine Therapie hattest Du denn bisher gemacht? Ich hab mit solchen Problemen mit der Verhaltenstherapie gute Erfahrungen gemacht, weil die eben doch recht konkret ist. In Ö habt ihr ja ein paar mehr Möglichkeiten mit Therapieformen, systemische Therapie ist da bestimmt auch sehr gut. Vielleicht wagst Du es ja nochmal?
Das Problem ist ich habe niemanden. Gerade mal meine Familie und da ist in meiner Kindheit einiges schief gelaufen und das hat mich geprägt. Hat mich sehr scheu und introvertiert gemacht.
Das wird nur besser durch Kontakt mit anderen Menschen. Hast Du mal an eine Selbsthilfegruppe oder Gruppentherapie gedacht?
ich treffe mich schon ab und zu mit ein oder zwei. Ob man Freunde dazusagen kann weiß ich nicht.
ich überrede mich auch immer wieder mit ein paar leuten fußball spielen zu gehen aber es befriedigt mich so gar nicht weil ich da meistens eher unnütz im weg rumstehe.
Mach es weiter! Auch wenn es Dich nicht befriedigt, aber es ist ein Ansatzpunkt, an Deinem Umgang mit sozialen Kontakten was zu verbessern, eben dann am besten, wenn Du Dich irgendwo (Therapie, Selbsthilfegruppe) darüber austauschen kannst

Viele Grüße

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der_einsame
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 03:28

Hallo stöpsel

naja insgesamt bin ich in einer existenziellen sinnkrise gepaart mit depressionen die an manchen tagen stärker sind und an manchen tagen weniger stark sind.
bin vor kurzem 30 geworden. das hat die krise noch verstärkt.

in der therapie ging es eigentlich um selbstbewußtsein, selbstwert usw. war glaub ich so eine systematische therapie.
unteranderem gab sie mir auch als übung menschen im besonderen frauen anzusprechen, kennenlernen, small talk führen usw
sowas kann ich aber nicht und hatte auch nicht das bedürfnis. war immer schon ein einzelgänger und bin meistens eigentlich nicht unglücklich darüber.
ich kann mit menschen einfach nicht so gut und halte eben eher abstand. deswegen würde ich auch nie eine gruppentherapie machen oder ähnliches.
bin ja leider manchmal auch sehr aggressiv, wie ein dampfkessel kurz vorm explodieren.
hab momentan zwei freunde und ein paar bekannte die ich vom stadion kenne mit denen ich abwechselnd was unternehme. ansonst bin ich im fußballstadion, da kenn ich auch ein paar vom sehen und man trascht ein bisserl.
meine emotionale seite ist auf alle fälle völlig kaputt, da hab ich so ziehmlich alles was man nur haben kann.
eine neue therapie kann ich mir nicht leisten und ehrlich gesagt will ich mir nicht nochmal sowas antun, nur damit eine therapeutin mich vollquatscht.
meine negative einstellung zum leben hab ich schon zu lange als dass ich das einfach so ändern könnte. eine therapie kann mir da auch nicht helfen. mein einsiedler leben gehört für mich eben schon zur normalität. mit der einsamkeit könnte ich eben gut leben da ich nichts anderes kenne aber an manchen tagen lauf ich halt nur sinnentleert und deprimiert herum.
antidepressiva krieg ich aber sicher nur wenn ich eine therapie machen somit kann ich die medikamente vergessen. bin zu meiner ärztin irgendwann nicht mehr hingegangen weil die antidepressiva nicht gewirkt haben.

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Thread-EröffnerIn
mikra
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 14:58

Hallo der_einsame!

Mal eine Frage und zwar möchtest Du glücklich werden?
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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caro66
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 12:21

Hallo,mikra

Möchte das nicht jeder? Ich denke schon, dass Glück (oder Glücklich-sein) einen Teil des Lebenssinnes ausmacht. Der 1. Schritt dahin ist wohl der schwierigste.
Und wie man in diesem Thread sieht, arbeiten viele daran, zu positivem Denken zu gelangen.
Liebe Grüße, Caro

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caro66
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 12:45

Hallo Candy,
Candy26 hat geschrieben:Wenn das nicht so wäre dann frage ich mich warum es Selbstmörder und Drogentote gibt und warum ungefähr 90 % der Drogenabhängigen wieder rückfällig werden. Ich denke Sie hat recht damit (denn in meinen Fall geht es um Drogenabhängigkeit und gerade nach diesen Satz den du geschrieben hast, merke ich wie stolz ich auf mich bin, wieder so ein schöner Moment). Ich verallgemeinere das nicht und habe es auch nicht so aufgenommen, doch das gibt es nunmal leider oft genug und da hat der Selbsterhaltungstrieb und Schutz doch versagt.
Ich kann Dir da nicht zustimmen. Sieh' es doch mal so: Bist Du an all den negativen Dingen, die Dir bisher widerfahren sind, gestorben?
Du bist, aus welchem Grund auch immer, zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Leben mit Drogen nicht das Non-Plus-Ultra ist. Die Erkenntnis ist sehr positiv. Und Selbstmörder und Drogentote machen nicht die Mehrzahl der Bevölkerung aus.
Ich habe in meiner (für mich und meine Familie) wohl schwierigsten Phase auch Drogen genommen. Ich bin davon weggekommen und ich weiß, wie schwierig das ist. Es ist nicht die körperliche Abhängigkeit, sondern die viele Jahre währende psychische Abhängigkeit, die einem vorgaukelt, man könne nicht ohne leben. Heute weiß ich, dass man keine Drogen braucht, um ein erfülltes Leben zu führen. Aber auch das hat lange gedauert und ich habe mich vom Gegenteil lange nicht überzeugen lassen wollen.
Die Erkenntnis, die mir am meisten geschmerzt hat, war die, als ich erkennen musste, dass meine damaligen Freunde keine waren. Ich stand plötzlich ganz alleine da. Es hat lange gedauert, bis ich mir einen neuen, einen wirklichen Freundeskreis aufgebaut habe. Diese Freundschaften sind bis heute ein ganz fester Bestandteil meines Lebens.
Liebe Grüße, Caro

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Candy26
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 18:21

Hallo Caro,
caro66 hat geschrieben:Ich kann Dir da nicht zustimmen. Sieh' es doch mal so: Bist Du an all den negativen Dingen, die Dir bisher widerfahren sind, gestorben?
Du bist, aus welchem Grund auch immer, zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Leben mit Drogen nicht das Non-Plus-Ultra ist. Die Erkenntnis ist sehr positiv. Und Selbstmörder und Drogentote machen nicht die Mehrzahl der Bevölkerung aus.
Sie sagte ja, dass andere es nicht überlebt hätten und ich meinte auch, dass ich das nicht verallgemeinere! Ich kann zu meiner Sucht sagen, dass ich mit 12 angefangen Alkohol zu trinken, mit 14 war ich dann bei Hashisch, mit 16 bei Extasy und mit 19 war ich soweit das ich täglich, Speed konsumiert habe, mit 21 bin ich dann in eine stationäre Einrichtung gegangen um mich behandeln zu lassen, ich war dort über 7 Monate und es hat mir geholfen mich von den Drogen fernzuhalten, ich hatte ab und an einen Rückfall nun aber seid über einen Jahr garnicht mehr. Da ich übrigens so früh angefangen habe, habe ich auch Freunde aus meiner Kindheit, um mich herum, die auch ihre Erfahrungen mit Drogen sammelten, zu beiden habe ich heute noch Kontakt, beide sind clean... und wir sind froh das wir einen gesunden Selbsterhaltungstrieb haben und diese schwere Zeit überstanden haben. Ich bin glücklich nicht zu diesen Menschen zu zählen, die das Leben garnicht mehr aushalten und sich dann das Leben nehmen, wobei ich auch sagen muss, das ich oft Gedanken an Selbstmord verschwendete. Mittlerweile ist das nicht mehr so und das ist natürlich wunderbar, mein Leben macht für mich mittlerweile wieder Sinn. Ich werde immer auf mich aufpassen müssen was die Süchte betrifft aber damit kann ich Leben.

Ich wette fast jeder kennt aus seinen Bekanntenkreis einen Selbstmörder, ich weiß mittlerweile von 3 Leuten, die sich irgendwann einfach das Leben genommen haben. Natürlich macht das nicht die Mehrzahl der Bevölkerung aus dann hätten wir einen verdammt schlechten Selbsterhaltungstrieb. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass sich Weltweit jedes Jahr über 1 000 000 Menschen das Leben nehmen... hierzu kann man sagen das, dies eine Dunkelziffer ist. So wenige sind es dann doch nicht, wie ich finde. Aber jeden seine Meinung, ich versuche das wirklich realistisch zu betrachten und man kann es nicht ausschließen und ich bin froh das es mich nicht betrifft.

Zu meinen Freundeskreis zähle ich bisher noch niemanden der nie mit Drogen in Berührung gekommen ist (außer meinen Mann). Es gibt mir schon zu denken nun habe ich aber auch gerade eine schwere Phase hinter mir und weiß garnicht so recht wie ich Leute kennen lernen soll, die ich dann auch wirklich immer mal wieder in meiner Nähe haben will. Ich bin eher ein introvertierter Mensch, dass war ich schon immer außerdem kommen viele Menschen mit meiner Art nicht zurecht. Aber das ist nicht weiter schlimm, mir reicht es wenn ich zwei Bekannte habe und zwei wirkliche Freunde im Endeffekt ist mein Mann meine größte Bezugsperson, wir sind ein Paar aber auch die besten Freunde, wir können über alles reden und uns gegenseitig halten und stüzen. Ich habe nie geglaubt das es so etwas gibt aber ich fühle mich zu ihm Seelenverwandt und ich bin froh ihn an meiner Seite zu haben

Liebe Güße Candy26

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caro66
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Beitrag Mo., 26.01.2009, 21:10

Hallo Candy,
ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch. Für mich persönlich sind die Phasen schlimm, in denen ich die Gegenwart und schon gar nicht die Nähe mir nahestehender Menschen ertragen kann. Ich mag dann auch nicht angefasst werden. Früher war das noch wesentlich ausgeprägter. Ich denke, es ist schwierig für einen Familienangehörigen oder Partner, damit umzugehen.
Trotzdem gibt es nichts wichtigeres, als Menschen um sich herum zu haben, von denen man weiß, dass sie einen so nehmen, wie man ist. Mein Partner hat's nicht gerade einfach mit mir. Wenn ich in einer solchen schwierigen Phase bin, empfindet ich mich für andere Menschen manchmal als Zumutung. Trotzdem läßt er mich mit all meinen Macken und meiner Kompliziertheit zu.
Liebe Grüße, Caro

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Candy26
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Beitrag Di., 27.01.2009, 02:13

Hallo Caro,

ich bin eher das Gegenteil, warum ich so aufbrausend und schnell aggressiv werde weiß ich selber nicht genau, kann sein das es mit meiner Unsicherheit zu tun hat. Mein Mann hat es auch keinesfalls leicht mit mir, kann das ganz gut nachvollziehen. Manchmal wenn er müde von der Arbeit kommt und wirklich fertig ist dann nervt mich das so sehr, dass ich ihn darauf hin noch anschreie oder ihn beleidige. Ich weiß wie sehr er mich liebt und ich glaube oft, es nicht verdient zu haben. Ich schäme mich auch manchmal für meine Ausbrüche, ich behandel ihn dann teilweise sehr dreckig. Meine Launen schwanken ständig von happy bis hin zu total depri.

Ich glaube ich behandel ihn oft so wie mein Vater meine Mutter und uns Kinder damals behandelt hat... ich weiß das es nicht richtig ist und das es an mir liegt, er selber ist ein sehr ruhiger und scheinbar zufriedener Mensch, er verzeiht mir wirklich jeden meiner Ausbrüche und ich habe nicht mal das Gefühl das unsere Beziehung bisher darunter gelitten hat. Ich frag mich dann auch wie er es mit mir aushält. Das ist wirklich krass in einen Moment bin ich noch ganz gut drauf und unterhalte mich normal mit ihm und dann macht er irgendwas, irgendeine nichtigkeit und ich dreh ab und 5 Minuten später verhalte ich mich dann wieder normal... also das ist meineserachtens auch nicht ganz ordentlich im Kopf

liebe Grüße Candy

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