Abrechnung von Zeitüberziehung durch Therapeutin

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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stern
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 09:59

Es hat doch einen Beigeschmack hinterlassen... und zwar einen solchen, dass wegen dem ganzen Getue nun auch überlegt wird, ob überhaupt fortgesetzt wird (was umso verständlicher ist, wen es schon vorab Zweifel gab).
Zuletzt geändert von stern am Sa., 19.11.2016, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
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lisbeth
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:01

isabe hat geschrieben:Meine Vermutung ist, dass es nur vordergründig leichter ist, klein beizugeben: Man scheint das Problem los zu sein. Niemand kann einem etwas vorwerfen; vielleicht fühlt man sich sogar irgendwie moralisch überlegen, auf jeden Fall über jeden Zweifel erhaben: Man selbst hat ja zweifellos alles zur vollsten Zufriedenheit des Anderen gemacht. Rechtfertigen kann man das damit, dass man großzügigerweise kein Fass aufmachen wollte.

Vorbei ist dann allerdings auch die Chance, eine Aussage getroffen zu haben (ein "Statement" abgegeben zu haben) darüber, wie man selbst den Sachverhalt sieht und zu zeigen, dass man sich seiner eigenen Haltung entsprechend verhält und verhalten kann. Dass man sich das zutraut, auch im Konfliktfall aufrecht zu bleiben, selbst wenn Gegenwind kommt.

Das sind sehr wichtige Faktoren bei der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, die nicht zu unterschätzen sind und die dem Menschen seine Freiheit zurückgeben. Es nützt nichts, zum Therapeuten zu gehen, um sich darüber zu beklagen, dass die Anderen (Chef, Eltern, Freunde, Nachbarn, Kollegen) einen nicht ernst nehmen, wenn man an anderer Stelle seine Chancen ungenutzt verstreichen lässt und auf diese Weise immer das Bild vom "Menschen, mit dem man es machen kann" weiterproduziert.
isabe, das mag DEIN Thema in dem Zusammenhang sein. Die moralische Überlegenheit. Die du in deiner Position übrigens deutlich durchscheinen lässt. Bei dem was Stuggi schreibt, kann ich davon nix erkennen. Stuggi hat es angesprochen. Die Therapeutin hat überaus unfähig reagiert. EIne Klärung scheint hier nicht möglich. Und was nun? Ist es in deinen Augen wirklich sinnvoll, dass Stuggi jetzt noch 5 weitere Stunden bei dieser Therapeutin selbst bezahlt, um das zu klären? Um "aufrecht zu bleiben"? Einfahc aussitzen und warten, dass der Mahnbescheid kommt? oder mit dem Gedanken im Hinterkopf leben, dass ein Mahnbescheid kommen könnte?

Und einfach ein Statement abgeben so nach dem Motto "jetzt habe ich ihr aber die Meinung gesagt" - meinst du wirklich, dass das bei dieser Therapeutin durchdringt?

Wir sind hier nicht in freier Wildbahn, sondern im therapeutischen Kontext. Und ich finde, da kann ich erwarten, dass eine Therapeutin in der Lage ist, solche Unstimmigkeiten mit ihren Klienten auf vernünftige und sozial verträgliche Art und Weise zu klären. Ich würde meine Energien nicht an eine solche Therapeutin verschwenden wollen, zumal wenn für mich klar wäre, das hier keine Basis für eine gemeinsame Arbeit mehr vorhanden ist. Denn ich brauche diese Energie für andere Dinge.

WEnn die Therapeutin grundsätzlich konfliktbereit/-fähig wäre, würde ich das auch anders sehen. Aber das kann ich hier nicht erkennen. Und da sehe ich eher die Gefahr, dass das sehr unschön enden kann, weil es eben auch ein Machtungleichgewicht gibt.
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isabe
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:05

Du hast mich nicht verstanden, aber ich möchte nicht mit dir darüber diskutieren. Meine Frage war an Stuggi gerichtet, und meine Antwort ist es ebenso.


kaja
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:05

@stern

Was ein ganz alltäglicher Konflikt ist und nichts mit einer unterentwickelten Persönlichkeit zu tun haben muss.
Ich habe den Eindruck hier wird wieder pathologisiert und Aspekte aufgeblasen die vollkommen normal sind.

Die Therapeutin hat sich vollkommen unprofessionell verhalten, die TE hat das Gespräch gesucht, es war keine Einigung möglich, die TE beschliesst die Therapie zu beenden weil sie sich auch in bereits vorhandenen Zweifeln bestätigt fühlt und beschliesst die 24 Euro zu zahlen um einen Schlussstrich zu ziehen.

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stern
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:08

Was für jeden richtig und wichtig ist, ist doch unterschiedlich... darüber kann man wirklich kaum schreiben. Wenn jemand zur Konfliktvermeidung neigt (das kann ich nicht beurteilen, wurde aber selbst so benannt), kann es schon gut sein, wenn man sich positionieren konnte (hier war es auch so, dass gar nicht alles erwidert werden konnte).
Sicher steckt dahinter auch ein konfliktvermeidendes Verhalten.
-- Quelle: viewtopic.php?f=21&t=38007&start=60

Sie hat doch als (meine) Therapeutin auch gemerkt, wie schwer es mir gefallen ist, das überhaupt anzusprechen und während ich da vor mich hin stammele, fragt sie mich in diesem fordernden Ton, was ich denn nun eigentlich von ihr wolle? Worauf ich nur sagen konnte, dass ich gerne wüsste, mit welchen Rahmenbedingungen ich bei einer Sitzung rechnen müsste. Ich bin gar nicht dazu gekommen, ihr zu sagen, dass es mich stört, dass sie die Rahmenbedingungen vorher nicht klar kommuniziert hat. -- Quelle: viewtopic.php?f=21&t=38007&start=60
Es ist also durchaus nicht so: Gezahlt und alles ist nun gut...
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lisbeth
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:09

isabe hat geschrieben:Du hast mich nicht verstanden, aber ich möchte nicht mit dir darüber diskutieren. Meine Frage war an Stuggi gerichtet, und meine Antwort ist es ebenso.
dann lass es halt bleiben. Konfliktvermeidung ?
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stern
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:09

kaja hat geschrieben:@stern

Was ein ganz alltäglicher Konflikt ist und nichts mit einer unterentwickelten Persönlichkeit zu tun haben muss.
Ich habe den Eindruck hier wird wieder pathologisiert und Aspekte aufgeblasen die vollkommen normal sind.
ich schrieb nichts von unterentwickelter Persönlichkeit und blase auch nichts auf, sondern orientiere mich strikt an dem, was ich lese.

Ich nehme aus dem letzten Posting nicht wahr, dass mit der Zahlung als gut wurde (siehe oben).
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kaja
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:12

Es ist doch natürlich das man sich damit eine Weile beschäftigt, aber keineswegs automatisch krankhaft und lässt schon gar keine (Laien) Rückschlüsse auf eine Persönlichkeitsstörung zu. Das geht zu weit.

Ja, stimmt die nicht entwickelte Persönlichkeit kam von jemand anderem.
Das alles gut sei habe ich wiederum nicht gesagt.
Zuletzt geändert von kaja am Sa., 19.11.2016, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
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isabe
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:13

Interessant ist hier, wie aus meiner Vorstellung, "die eigene Persönlichkeit zu entwickeln", die Unterstellung gemacht wird, die Persönlichkeit sei "unterentwickelt". JEDER Mensch kann JEDERZEIT an seiner Persönlichkeit arbeiten.

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stern
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:30

Es geht doch auch nicht darum, ob etwas krankhaft ist oder nicht...?! Ist das jetzt auch etwas eigenes? Mir ging es zu keiner Zeit darum. Sondern eher darum, wie ein fähiger Therapeut mit wirtschaftlichen Angelegenheiten umgeht (siehe die Empfehlungen des Ärzteblatts), weil das abging... also die Beziehungsgestaltung. Dass man zu Unrecht verlangte Honorarforderungen (die es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist) nicht zu zahlen braucht (mit Begründungen und Links). Und das Konfliktvermeidung (die auch bestätigt wurde) trotzdem einen Beigeschmack hat. Daher würde ein professioneller Therapeut auch nicht so damit umgehen. Wäre die Forderung rechtens würde sie auch nicht so eiern... sondern dann könnte sie das doch darlegen. Annehmbar für den Patienten. Dann würde sie auch nicht auf die Idee kommen nur einen Teil in Rechnung zu stellen. Das stinkt von vorne bis hinten.
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kaja
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 10:34

Sehe ich auch so. Allerdings kann ich nachvollziehen wenn die Konsequenz gezogen wird zu zahlen und die Therapie zu beenden. Ein Konflikt der sich nicht klären lässt, kann dann nur von einer Seite für sich selbst beendet werden. Wie das passiert ist dem Betreffenden überlassen.
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Echolotin
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 12:23

Als Gegenbeispiel mag ich mal folgendes anführen. Ich bin in einer ambulanten Gruppentherapie bei der auch Einzelsitzungen möglich sind. Ein anderer Patient hat sowohl einen Gruppen als auch Einzeltermin ohne pünktliche Absage nicht wahrgenommen. Nach der schriftlichen Vereinbarung ist ein Ausfallhonorar fällig. Dieses wollte er anstandslos zahlen. Die Therapeutin sprach an, ob eine Konfliktvermeidung vorliegt da er nicht mal versucht hat über das Ausfallhonorar zu verhandeln also zu begründen warum es so gekommen ist und ob es ihr möglich wäre darauf zu verzichten.
Mich hat das total überrascht, ich hätte auch bezahlt Vertrag ist Vertrag. Aber sie hat ihm quasi angeboten, dass ein Gespräch eine Einigung auch gerade trotz des Vertrages möglich wäre.
Also kein ich setze alles durch und ansonsten kann derjenige gerne gehen, sondern auch die Bereitschaft zu zeigen, dass trotz bestehenden Vertrages eine zwischenmenschliche Einigung möglich ist. Zugunsten des therapeutischen Prozesses.


kaja
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 12:27

Das ist selbstverständlich möglich. Deckt sich in diesem Fall allerdings überhaupt nicht mit der geschilderten Reaktion der Therapeutin.
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stern
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 12:39

Das ist ja jetzt eh gelaufen, zumindest was die Zahlung angeht.

Was sehr wohl möglich ist (und worum es mir auch ging): dass man sich im Zuge der evtl. Beendigung nochmals positionieren und die Unzufriedenheit auszudrücken kann (ob man noch einen Termin ausmacht oder eine andere Form wählt liegt im eigenen Ermessen). Es muss nicht alles in einer Sitzung durch sein (wenn es um sowas geht, ist das natürlich umso unerfreulicher). Dass es dabei nicht um 24€ geht, sah ich von Anfang an so. Allerdings sehe ich bei Zahlung auch die Diskrepanz, wenn man sich einerseits ungerecht behandelt sieht bzw. auch auf ihrer Seite Fehlverhalten verortet bzw. auf Entschuldigung hofft und andererseits einfach so zahlt.

Wenn man die 24€ nicht gezahlt hätte, wäre es vielleicht auch erledigt gewesen... aber die Zahlungsgeschichte ist gegessen. Was man noch loswerden wollte, kann man evtl. noch in einer anderen Sitzungen oder bei Abbruch mitteilen, um sich zu positionieren. Natürlich kann man alles auf sich beruhen lassen, aber man muss nicht. Ich weiß nicht, was im Moment überwiegt... vielleicht die Unzufriedenheit, vielleicht dass gezahlt wurden und man dann keine Auseinandersetzung mehr hat.
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Broken Wing
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 13:02

@ Echolotin: Finde ich eine super Sache. Aber es ist auch wirklich OK, nicht streiten zu wollen und stattdessen die Strategie zu verfolgen, sich mit verlässlichen Menschen zu umgeben. Das sollte man dann aber konsequent tun, ohne Rücksicht auf Verluste.
Das hat nämlich den Nachteil, dass man schlechten Menschen hilflos ausgeliefert ist. Die haben Riecher für solche Opfer. Insofern wundert es mich nicht, dass die Therapeutin glaubt, Gutes zu tun. Die Opfer werden ihr sicher schon genug Dankbarkeit erwiesen haben.
Zwar hasse ich Konflikte, aber noch mehr hasse ich, dass dumme Menschen durchkommen. Wäre es wenigstens was Gefinkeltes, das mich sprachlos macht, OK. So ein kleiner Hack des Kontos vom Patienten lässt aufhorchen. Doch nicht eine dumme Überziehung bei jemandem, der offensichtlich unachtsam ist oder der nicht auf die Uhr schauen kann.


Sowas ist durchaus Thema einer Psychotherapie, aber sicher nicht bei dieser Dame.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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