Selbsthilfegruppe - das erste Mal.

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Werty
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Selbsthilfegruppe - das erste Mal.

Beitrag Mo., 14.11.2011, 07:58

Guten Morgen liebes Forum.

Ich wollte fragen, ob jemand denn schon Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen bezüglich Angst und Depressionen gesammelt hat?
Morgen wäre wieder ein Termin und ich überlege, dort hinzugehen, da es mir in letzter Zeit alles andere als gut geht wegen meiner Vorgeschichte und ich zudem total ängstlich und zugleich verzweifelt bin..

Jedoch habe ich auch Angst, dorthin zu gehen. Wie wird es ablaufen? Wie werden die Leute sein? Kann eine Selbsthilfegruppe denn wirklich helfen? Wie ist es dort? - Ich mache mir schon wieder zuviele Gedanken und mache mir auch selbst Angst :/

Wäre sehr nett, wenn jemand ein paar Erfahrungen teilen würde

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Leonardo
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Beitrag Mo., 14.11.2011, 09:16

Hallo Werty,
ich habe sehr positive Erfahrungen mit 2 SHG zum Thema "Depression und Ängste" gemacht. Mir hat es sehr gut getan, Menschen zu treffen, die nach wenigen Worten verstehen, was ich fühle, während ich das einem gesunden Menschen mit tausenden Worten nicht klar machen kann.

Bei meinem ersten Mal hatte ich angst davor, dass mich die Schicksale und Stimmungen der anderen herunterziehen würden, aber das ist so gut wie nie passiert. Stattdessen haben wir oft herzhaft gelacht!

Eine Gruppe kann ein gutes Netzwerk sein, was dich auch in Krisen ein Stück weit auffängt.

Außerdem haben wir sehr viel Erfahrungen über Medikamente und über die ortsansässigen Fachärzte oder Therapeuten ausgetauscht und solche auch mal in unsere Gruppe eingeladen.

Also, was hast du zu verlieren? Wenn es dir nicht gefällt, gehst du einfach nicht mehr hin. Probier es doch mal aus.

Viel Erfolg dabei!
Leo

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Werty
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Beitrag Mo., 14.11.2011, 10:06

Danke für die Antwort.

Schön, dass es dir geholfen hat. Du machst mir Mut, dass ich das auch schaffen werde, ich werde es morgen versuchen, obwohl die Angst dennoch da ist, wie es wohl sein wird und auf welche Menschen ich treffen werde. Vor allem fürchte ich mich davor, vor allen offen über meine Probleme und Ängste zu sprechen :/
Zusätzlich erwäge ich einen Besuch beim Psychologen/Therapeuten oder ähnliches. Passt das zusammen?

Jedoch gibt es 2 verschiedene Gruppen in 2 verschiedenen Städten. Die eine Gruppe hat immer den 1. und 2. Dienstag im Monat, die zweite jeden 3. und 4. Mittwoch im Monat.
Jetzt frage ich mich, ist es gut, beide zu besuchen oder sollte ich nur bei einer bleiben?

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Leonardo
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Beitrag Mo., 14.11.2011, 10:57

Hallo Werty,
warum sollten Therapie und SHG sich ausschließen? Ich denke, beides ergänzt sich perfekt!

1 oder 2 Gruppen ist vermutlich Geschmackssache bzw. eine Frage der Zeit, die dir dafür zur Verfügung steht. Ich war einen zeitlang parallel in 2 Gruppen und das war kein Problem.

In der Regel musst du in so einer Gruppe nichts erzählen, was du nicht willst. Viele hören zu Anfang erst mal zu. Das ist völlig okay!

Also, nur Mut!

Liebe Grüße
Leo

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Werty
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Beitrag Di., 15.11.2011, 07:42

Von der Zeit her würde es sich perfekt ausgehen mit den 2 Gruppen, nach dem Schwimmen.

Heute Abend ist es soweit. Ich hoffe nur, dass ich nicht vor dem Gebäude stehe und kurz bevor ich reingehe kneife, weil ich mich dann doch nicht traue :/
Das ist immer so bei mir, in der Früh plane ich den Tag und es scheint alles einfach zu sein, doch wenn es dann soweit ist, überfällt mich die Angst und ich lass es letztenendes doch :(
Früher war ich nicht so, ich war selbstbewusst und kam nicht einfach so in einen Raum, sondern erschien richtig, auch wenn sich das jetzt doof anhört..

Eine Frage hätte ich dann doch noch: Was ist denn nun besser? Psychologe, Psychotherapeut oder doch jemand anderes?

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Leonardo
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Beitrag Di., 15.11.2011, 09:47

Hallo Werty,
na dann drück ich dir mal die Daumen für heute Abend!

Das folgende gilt für Deutschland. Wie es bei euch aussieht, kann ich nicht sagen:
Psychologen brauchen eine Zusatzausbildung, um als Therapeuten arbeiten zu können. Auch Ärzte können eine solche Zusatzausbildung machen. Man unterscheidet dann nach psychologischen bzw. ärztlichen Psychotherapeuten. Und ich denke schon, dass du mal mit einem Therapeuten reden solltest.

Wie es in Österreich aussieht kann dir sicher jemand aus der Selbsthilfegruppe erklären.

Liebe Grüße
Leo

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Pantoffeltierchen
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Beitrag Do., 17.11.2011, 12:03

Und, warst du dort? Wie ist es gelaufen? Für den Fall, dass die Frage bzgl Psychologe/Therapeut noch offen ist: (gilt für Österreich)

-> Psychologe: hat Psychologie studiert.
-> Klinischer und Gesundheitspsychologe: Hat nach dem Psychologiestudium eine Zusatzausbildung gemacht, durch die er Krankheiten diagnostizieren kann/darf
-> Psychotherapeut: kann Psychologe sein, kann aber auch einfach einen sozialen Berufshintergrund haben. Danach jahrelange Ausbildung zum Therapeuten mit viel Selbsterfahrung. Er behandelt psychische Kranke Menschen.
-> Psychotherapeut i.A.u.S.: Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision, dieser Therapeut ist noch jung und "lernt noch", ein erfahrener Psychotherapeut schaut ihm auf die Finger, indem sie die Stunden nachbesprechen. Die Stunden sind billiger, werden aber nicht von der Krankenkasse übernommen.
-> Psychiater: Hat Medizin studiert und verschreibt Medikamente.
-> Ärzte mit PsyIII-Diplom: Haben Medizin studiert (egal welches Fach) und haben eine verkürzte Psychotherapeutenausbildung gemacht.
-> Coach: Kein geschützter Begriff, so kann sich jeder nennen.

So, ich hoffe ich habe jetzt alle Klarheiten beseitigt. Zusammenfassend: Am besten zu einem Psychotherapeut und wenn du Medis brauchst zusätzlich zu einem Psychiater.

hier ein Psychotherapeutenverzeichnis:
www.psyonline.at
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

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Werty
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Beitrag Fr., 18.11.2011, 08:22

Guten Morgen allerseits!

Vielen lieben Dank Pantoffeltierchen

So, ich war an besagtem Abend dort, zahlte 2 Euro an Parkgebühren, ging in das Institut und wanderte dort eine halbe Stunde voller Nervosität durch die Gänge und suchte verzweifelt nach dem Seminarraum. Es brauchte schon Überwindung, überhaupt hineinzugehen, aber ich hab`s geschafft. Und was war dann? Nachdem ich mich dazu aufraffte, jemanden zu fragen, erklärte mir dieser, dass es gar keine Selbsthilfegruppe diesbezüglich gibt, sondern nur für Anonyme Alkoholiker...
Es war ein altes Inserat im Internet, welches ich entdeckt habe. Na toll, alles für nichts und wieder nichts.. Das einzige Gute: Ich hab/hätte mich getraut..

Ach es ist zum Narrischwer`n...

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