Smartphone oder normales Handy?

Fragen, Probleme und Tipps zu PC, Notebook, Internet und anderen technischen Dingen..

kaja
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 10:56

Depressive Verstimmungen bei Entzug des Internets gab es ja bereits lange vor dem Smartphone.
Und das betraf ganz sicher nur Smartphonebesitzer und nicht Menschen die auf jede Form vor Internet verzichten sollten ?

/edit
Keiner in meinem Bekanntenkreis ist jedenfalls zu dumm um offline eine simple Straßenkarte zu lesen. Deshalb wundern mich diese Gerüchte doch sehr. Ich denke es ist wie fast immer beim technische Fortschritt, die Fahrer von Pferdekutschen schimpfen über die Autos usw.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 11:02

Nein, natürlich nicht. Es gab ein 'normales Telefon' - das war alles an 'Kommunikation mit Strom'. Aber der Punkt ist doch: Wenn ich zu Hause am PC sitze, dann bin ich immer genau dann, wenn ich das Haus verlasse, definitiv OFF. (Auch wenn ich mich schon mal bei dem Impuls ertappt habe, in einem bestimmten Moment am liebsten ins Netz gehen zu wollen, um etwas zu erledigen.) Menschen mit smartphone sind faktisch nie offline. Und wenn es nur die krampfhafte Suche nach der nächsten Steckdose ist, die einen beschäftigt...

Dieses 'Erlebnis', ganz bewusst und definitiv für einen bestimmten Tagesabschnitt (immerhin) nicht erreichbar zu sein und niemanden erreichen zu können (abgesehen von Notfällen, die man per Handy kommunizieren kann), kennen Menschen mit Smartphone gar nicht. Und es kauft sich ja niemand so ein Gerät, um es nur alle 14 Tage mal aus der Tasche zu holen; das würde sich ja gar nicht rentieren.


kaja
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 11:09

Also ich habe gar keinen PC und für Internet nur das Smartphone zur Verfügung.
Ein Festnetztelefon gibt es hier auch nicht (haben aber eh die meisten meiner Freunde nicht, weil unrentabel).
Weder suche ich dauernd eine Steckdose, noch surfe ich ständig im Internet, beantworte auch nicht dauernd mails, Telefonate oder sonstige Nachrichten. Und damit bin ich nicht alleine. Wo ist das Problem einfach mal nicht zu reagieren ?

Für mich klingt diese Smartphoneverteufelung ganz oft nach Allgemeinplätzen. Natürlich gibt es Leute die das Gerät übermäßig nutzen, genau wie diejenigen die noch am stationären PC, Notebook, Tablet etc. sitzen. Das ist, wie soziale Netzwerke, ein Produkt das dem Wandel der Zeit entspringt. Informationen verbreiten sich schneller, die Leute sind mobiler, wechseln den Wohnort oder das Land und halten so unkompliziert Kontakt usw. Es ist halt nicht mehr überall wie früher als die ganze Familie noch nah beieinander wohnte und die Freunde den Ort nicht verlassen haben.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 11:18

Ich glaube, das Schlagwort lautet in diesem Zusammenhang 'Versuchung': Wenn du in Bus oder Bahn steigst, siehst du dort mindestens 80% der U50 daddeln. Es klingt natürlich ein bisschen nostalgisch, aber ich frage mich: Was ist SO wichtig, dass man deswegen den eigentlichen Moment des 'Im-Bus-Sitzens' nicht mehr wahrnehmen kann? Nicht, dass das Im-Bus-Sitzen an sich so wertvoll sei, aber wenn die Umwelt nicht mehr wahrgenommen wird, weil sich alles auf den Bildschirm fokussiert, dann fehlt meiner Meinung nach der Bezug zu sich selbst: sich selbst als Individuum, das gerade AUCH analog etwas Bestimmtes tut (nämlich im Bus sitzen).

Das ist meiner Meinung nach dasselbe wie ein Kind mit Pulle im Buggy: Da werden zwei Tätigkeiten miteinander vermischt, die eigentlich nicht zusammengehören: Essen bzw. trinken könnte man besser an einem ruhigen Ort und nicht unterwegs. Dadurch, dass die Mutter vorlebt, dass man zig Sachen parallel tun kann (warum eigentlich; haben wir tatsächlich so wenig Zeit?), werden die eigentlichen Tätigkeiten zu etwas Beliebigen, das jederzeit möglich sein muss. Verzicht undenkbar.

Das heißt doch nicht, dass das Netz oder Smartphones nicht praktisch wären oder dass konkret User Müller zu blöd ist, seine Freizeit sinnvoll zu gestalten. Aber die Versuchung ist da, und ja, ich bin überzeugt davon, dass sehr viele Menschen mit dieser Versuchung nicht umgehen können. Ob das jetzt für denjenigen, der sich mit der Frage der Anschaffung befasst, relevant ist, kann er oder sie nur selbst entscheiden, natürlich.

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kaja
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 11:36

Ich fahre dauernd Bus und Bahn und da ich Strecken die ich zig Mal gefahren bin wirklich in und auswendig kenne und es z.B. in der U-Bahn erst recht nichts zu sehen gibt, stecke ich mir da sehr gerne die Kopfhörer in die Ohren und hänge ein bisschen meinen Gedanken nach oder lese ein Buch.
Auch wenn ich laufe begleitet mich immer Musik.
Eine Ansammlung fremder Menschen nehme ich dann trotzdem durchaus auch noch wahr.
Ob da einer im Bus auf dem Smartphone ein eBook, die Zeitung oder was auch immer liest oder ob er das in Papierform macht ist doch gar kein Unterschied. Und wenn er zur Ablenkung eine Runde Angry Birds spielt bedeutet das auch nicht den Untergang des Abendlandes sondern evtl nur das Sudoku im gerade zu langweilig ist.
Multitasking ist eine Anforderung der Gesellschaft. Das kann man mögen oder nicht, die Fertigkeit wird erwartet.

Ich denke aus Smartphone pro und contra wird eine sinnlose Glaubensfrage gemacht. Es ist nur ein technischer Gegenstand, nicht mehr und nicht weniger. Es wundert mich wieviel Bedeutung einem Telefon/Computer zugemessen wird. Die Analogen Zeiten sind längst vorbei.

/edit
Ich wollte vorhin schreiben das ich mit dem Smartphone gar nicht spiele. Stimmt aber nicht.
In unregelmäßigen Abständen spiele ich mit meiner Mutter (sie ist Anfang 50) eine Runde Quizduell vor dem schlafen gehen oder einfach mal zwischendurch.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 11:46

Aber gerade durch solch eine Aussage "die analogen Zeite sind vorbei" wird ja suggeriert, dass jeder, der kein Smartphone hat, ein Mensch ist, der aus der Zeit gefallen ist, der nicht dazu gehört. DAS ist doch das Problem.

Zwischen meinem Freund Peter Lustig im Bauwagen und jemandem, der pausenlos mit dem Smartphone erreichbar ist, liegen ja Welten. Die Frage, die ich mir stelle, ist nur, wieso sich jemand ein Smartphone kauft, wenn er es eigentlich nicht so oft benutzen will. Es gibt ja Firmen-iPhones, oder wenn mir jemand eines schenken würde, würde ich es halt auch benutzen. Aber die Frage ist, wieso sich jemand für 300-500 Euro so ein Gerät meint kaufen zu müssen. Es muss ja irgendwas 'haben', das einem bei einem Gerät für 50 Euro ganz arg fehlen würde. (Oder halt, die Leute sind so reich, dass sich die Frage gar nicht so sehr stellt, weil es eh wurscht ist, ob auf dem Konto nun 5000 oder 5500 Euro sind.)

Und das 'Etwas' kann ja nur die ständige Verfügbarkeit sein, denn alles Andere könnte ich ja auch von zu Hause erledigen, oder ich könnte andere Menschen nach dem Weg fragen oder ich könnte an der Bushaltestelle auf den Stadtplan schauen.

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 11:59

@ Leberblümchen: Es gibt Menschen, für die ist ein Smartphone ein Hilfsmittel. Beispielsweise, weil sie nicht am Papier lesen können. Da brauchts nicht gleich Sucht oder Reichtum.
Und übrigens glaube ich nicht, dass diese Entzugserscheinungen irgendwas schlechtes an sich haben. Unser Alltag ist eben so eingerichte, dass man das Internet braucht und es ist eine Anpassung der Menschen daran. Wenn es diese Dinge länger nicht mehr gibt, wird sich das wieder ändern. Ich sehe keinen Grund, sich einem Internetentzug zu unterziehen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


kaja
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 12:05

Nein es bedeutet nicht das sich jeder eins kaufen muss, sondern nur das die Pferdekutsche ein Auslaufmodell ist und das zu ignorieren nichts daran geändert hat das Autos fahren.
Wenn ich jemanden neu kennenlerne interessiert mich doch nicht womit er telefoniert.

Warum meint sich jemand einen Computer, ein Fahrrad oder ein Buch kaufen zu müssen ?
Vielleicht hat derjenige einfach Spaß dran, ist technikbegeistert, hat sonst kein Internet oder er findet es optisch ansprechend. Es kauft doch niemand ein Smartphone als Masterplan um andere Menschen auszuschließen.

Was ist so schlimm daran die Verkehrs-App der BVG zu nutzen ? Ich find es praktisch in unbekanntem Gebiet die nächste Haltestelle zu finden, denn auch hier rennt nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Passant rum der dann auch noch Bescheid weiß. Ich kann alles, einen Passanten fragen, auf den Stadtplan in Papierform gucken oder eine App nutzen. Ich verstehe das Problem einfach nicht. Das eine schließt das andere doch nicht aus.

Reich bin ich nun wirklich nicht und habe deshalb auch keine 300-500 Euro in ein Smartphone investiert.
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chaosfee
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 12:09

Es soll hier doch auch nicht um die Verteufelung des Smartphones gehen. Verstehe gar nicht, dass sich manche hier sofort angegriffen fühlen und ihr eigenes Nutzerverhalten rechtfertigen.

Für mich hat der Nichtbesitz eines Smartphones noch einen Aspekt, den ich bei der Nutzung nicht beeinflussen kann: mein Arbeitgeber kommt bei mir nicht auf die Idee, mich in der Mittagspause oder zum feierabend mit Mails zu bombardieren und davon auszugehen, dass ich die lese. Der Großteil meiner ehemaligen Kollegen war leider rund um die Uhr ansprechbar für den Chef. Diese Grenze ist sehr viel schwerer zu ziehen, wenn man technisch erreichbar ist, es aber einfach nicht möchte, als wenn die Möglichkeit schon in der U-Bahn am Morgen die ersten Mails zu beantworten erst gar nicht besteht.
Ich habe es manchmal erlebt, dass Leuten, die kein handy besitzen, mit Bewunderung begegnet wurde. Weil sie sich so frei gemacht haben von dem Druck der ständigen Erreichbarkeit. Ich denke, das wird mit dem Smartphone früher oder später auch passieren.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


kaja
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 12:15

Falls ich mit dem Seitenhieb gemeint sein sollte, ich fühle mich weder angegriffen noch rechtfertige ich mein Nutzerverhalten (wozu auch).
Ich wollte lediglich aufzeigen das nicht jeder Smartphonenutzer nur damit rumspielt, nicht weiß wie man das Ding ausschaltet oder offline nicht mehr zurecht kommt (was man auf die PC Nutzer umlegen kann).

Da ich aber keine Lust habe jetzt wieder sinnlos angegiftet zu werden, verabschiede ich mich an dieser Stelle.
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Nico
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 12:16

leberblümchen hat geschrieben:
Und das 'Etwas' kann ja nur die ständige Verfügbarkeit sein, denn alles Andere könnte ich ja auch von zu Hause erledigen, oder ich könnte andere Menschen nach dem Weg fragen oder ich könnte an der Bushaltestelle auf den Stadtplan schauen.
Kannst du ja gerne wenn du möchtest, du kannst dich auch gerne als etwas besonderes fühlen weil du k e i n Smartphone hast und du kannst auch alle die ein Smartphone haben in eine Schublade stecken und verachten.
Lass dich bloß nicht aufhalten dabei, auch wenn es nix mit der Realität zu tun hat und Smartphone - Verweigerer nicht zwangsläufig die " besseren" Menschen sind.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


leberblümchen
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 12:23

Nico, du versuchst hier vergeblich, etwas auf mich zu projizieren. Da das ein bisschen zu simpel ist, wirkt es leider nicht, sorry. Musst dir deine Stammtischargumentation für jemand anders aufheben; vielleicht hast du ja Glück - ich drück dir die Daumen.

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Nico
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 12:28

Warum kannst du nicht dein Handy nutzen oder ganz darauf verzichten wie es dir beliebt und jedem anderen ebenso s e i n Handy zugestehen ohne ihn abzuwerten ?

Sinds Komplexe oder ist es deine Diagnose ?
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stern
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 12:39

Und das 'Etwas' kann ja nur die ständige Verfügbarkeit sein, denn alles Andere könnte ich ja auch von zu Hause erledigen, oder ich könnte andere Menschen nach dem Weg fragen oder ich könnte an der Bushaltestelle auf den Stadtplan schauen.
Zwar benutze ich dazu ein Navisystem (und kein Smartphone... letztlich aber wurscht, weil die Funktionalität insofern gleich/ähnlich ist), aber die Erfindung von Navigationssystemen empfinde ich als eine der nützlichsten Erfindungen der Menschheit . Wenn man wie ich so gut wie orientierungslos ist. Für mich unbegreiflich, wie man es schaffen kann, mit einer Papierkarte anzukommen (die Möglichkeit, jemanden zu befragen gibt es leider nicht immer... und verlässlich ist das auch nicht immer). Mit Navi kein Problem mehr... Fehlprogrammierungen (auch die gibt es) werfen mich aber schon wieder nahezu vollkommen aus dem Konzept, da die Gehirnzellen, die für Orientierung im Raum zuständig sind, bei mir leider nahezu ausgespart sind. Stadtplan (zu Fuss) kann ich jedoch etwas besser lesen und anwenden. Insofern: Vielleicht ist für manche Dinge wirklich praktisch/nützlich.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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hopelife
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Beitrag Sa., 15.03.2014, 12:44

Stern, das tröstet mich. Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo man von mir verlange, dass ich als Beifahrer diese Papierkarten lesen muss
und ich immer schon vorher ein riesen Panikgefühl hatte, weil ich diese nie lesen konnte..
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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