Wo kann ich mich hinwenden?

[kleineSusi]

Hallo,
Ich bin echt verzweifelt. Seit Monaten bin ich so antriebslos, dass mir mein gesamtes Leben inzwischen vollständig entglitten ist und ich mittlerweile richtige Probleme bekomme.
Ich hab jetzt auch noch Urlaub und halte das nicht aus. Ich kann mich zu nichts aufraffen, mich nicht mehr um mich selbst kümmern. Schaffe es nicht mir etwas zu essen zu machen und trinken vernachlässige ich auch.
Ich weiß, dass das nicht gut ist, aber ich schaffe es einfach nicht, das macht mir Angst, genauso wie das, was passiert, wenn ich so weiter mache. Ich bin kurz davor aus meiner Wohnung zu fliegen.
Ich bin jetzt echt am Überlegen, ob ich mich einweisen lassen soll.
Aber wo kann ich mich da hinwenden?
Kann mir jemand einen Tipp geben?
LG Susi

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[LynnCard]

Hallo liebe Susi

Es wär am besten, wenn Du Dich an Deinen Hausarzt wendest, der kann Dich dann entsprechend überweisen. Bestimmt wird er Dir auch Vorschläge machen, sodass Du auch wählen kannst. Nur Mut!

[Feenya]

Aber wo kann ich mich da hinwenden? 

Hausarzt
Krankenhäuser mit psychiatrische Abteilungen
Ambulanzen in psychiatrischen Kliniken
Fachärzte für Psychiatrie und Neurologie
Psychotherapeuten ( über I-Net-Suchmaschinen, Telefonbuch)
Telefonseelsorge

[Wurstel]

Wurstel

Hallo,
Ich bin echt verzweifelt. Seit Monaten bin ich so antriebslos, dass mir mein gesamtes Leben inzwischen vollständig entglitten ist und ich mittlerweile richtige Probleme bekomme.

Das mit der Antriebslosigkeit kenne ich auch. War bei mir jahrzehntelang dasselbe. Damals habe ich auch meinen Text "Miad" (= Müde) geschrieben.

Vielleicht solltest Du mal ergründen, woher Deine Antriebslosigkeit kommt.

Bei mir war es so, daß meine Eltern mir alles zunichte gemacht haben. Wenn ich auch nur den kleinsten Anflug von Selbständigkeit (also Eigenständigkeit) gezeigt habe, dann wurde das sofort massiv bekämpft. Ich durfte nur so agieren, wie es meine Eltern (vor allem meine Mutter) erlaubten. Malte ich Bilder, dann wurden diese zerrissen, und meine Gedichte und Liedtexte im Ofen verbrannt. Ich wollte damals schon Sänger einer Band werden, aber meine Mutter war da strikt dagegen. Abgesehen davon, daß sie meinte, daß dann die Leute über uns reden und mit dem Finger auf uns zeigen würden, meinte sie, daß mein Beruf ja nicht Maler oder Sänger ist, ich das malen und singen also unterlassen soll; außerdem Nebenbeschäftigungen beim Dienstgeber zu melden wären. Naja, und diese Haltung und der Umstand, daß nichts weitergegangen ist und mein Auszug aus dem Elternhaus von meiner Mutter vereitelt worden ist, führte dann zur Antriebslosigkeit. Ich lebte einfach vor mich hin, mir war alles egal. Ich habe damals festgestellt, daß sich nichts verändert und dachte mir, daß das Leben eben so ist und nicht anders: Statisch vom Anfang bis zum Ende. Daß es auch anders geht, habe ich erst später erfahren.

Mir hilft es jedenfalls sehr, wenn ich in Diskussionsforen poste. Vielleicht ist das auch was für Dich?

Ich hab jetzt auch noch Urlaub und halte das nicht aus. Ich kann mich zu nichts aufraffen, mich nicht mehr um mich selbst kümmern. Schaffe es nicht mir etwas zu essen zu machen und trinken vernachlässige ich auch.

Zum Essen machst Du Dir dann was, wenn Du Hunger hast. Und trinken tust Du dann, wenn Du Durst hast. Keine Sorge, der Körper meldet sich schon, wenn er was braucht.

In meiner Familie gibt es auch das Problem mit den festen Eßzeiten. Ich würde auch lieber dann essen, wenn ich Hunger habe, und nicht, wenn die Uhr 12 schlägt. (Okay, jetzt geht das in Grenzen, weil mein Vater im Krankenhaus liegt.)

Ich weiß, dass das nicht gut ist, aber ich schaffe es einfach nicht, das macht mir Angst, genauso wie das, was passiert, wenn ich so weiter mache.

Mach' Dich nicht selber verrückt. Es kann doch jeder leben wie er will.

Ich bin kurz davor aus meiner Wohnung zu fliegen.

Wieso denn das?

Ich bin jetzt echt am Überlegen, ob ich mich einweisen lassen soll.

Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.

Ich kenne das "einweisen" eigentlich nur in der Form, daß man (zwangs)eingewiesen wird. Ist mir passiert, als ich in der ersten Klasse Gymnasium war, da war ich dann monatelang in einer psychatischen Kinderklinik, das war so eine Art Internat. Und ein Bekannter von mir wird immer wieder mal zwangseingewiesen, wenn er wiedermal durchdreht. Da kriegt er dann gegen seinen Willen irgendwelche Medikamente und Spritzen.

Ich denke, das wäre nicht das Richtige für Dich.


Wurstel

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[hava]

hey susi,

ich habe genau dieselben probleme wie du. bin auch total verzweifelt, spüre die depression gerade wieder aufkommen und weiß nicht wohin mit mir. habe gerade mal wieder keinen job und wohne nur noch 2 wochen zur zwischenmiete in einer fremden wohnung und würde auch am liebsten statt in eine neue wohnung einfach in die klinik gehen.

weiß auch nicht an wen ich mich da wenden soll und wie man das mit der klinik überhaupt angeht. therapeuten und psychiater wollen mir nur medikamente geben und gut ist, aber das ist nicht das, was ich will.
hast du denn mittlerweile einen weg gefunden? und wie hast du das gemacht?
würde mich gerne mit dir darüber austauschen!

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