Verein 'Sowhat' Therapie

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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pow-pow
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Verein "Sowhat" Therapie

Beitrag Mo., 20.04.2015, 15:17

Hallo meine Lieben, ich möchte mich mit einer Frage an euch wenden - die Frage, ob ich eine Essstörung haben könnte beschäftigt mich schon seit Jahren, unter anderem habe ich das Thema auch hier im Forum schon ein Mal angeschnitten.
Vor allem in letzter Zeit haben sich die Symptome - also das unkontrollierte Essen (das sich auch allen Disziplinierungsversuchen entzieht), die Gewichtszunahme, das Schamgefühl deswegen - so verstärkt dass ich zum ersten Mal tatsächlich aktiv geworden bin in diese Richtung. Ich habe den Verein "sowhat" ausfindig gemacht, wo ich ein Beratungsgespräch vereinbart habe. Morgen ist der Termin zur Diagnostik (davon gibt es 2, einer psychotherapeutisch, der andere allgemeinärztlich). Und jetzt bekomme ich kalte Füße: ich habe vereinbart, dass das ganze als "Clearing" abgesetzt wird, die Krankenkasse also nur erfährt, DASS es einen Diagnostiktermin gab. Den allgemeinärztlichen Termin habe ich zunächst ein Mal abgesagt. So kann ich morgen noch allfällige Fragen anschneiden und habe danach noch Zeit zu überdenken ob ich die Therapie antreten möchte oder nicht - was bei mir hauptsächlich davon abhängen wird ob ich mich drüber traue das ganze von der Kasse finanzieren zu lassen - ohne, dass ich deswegen der Diagnostiktermin aus eigener Tasche zahlen muss.

Genau hier liegen nämlich meine Bedenken: zwar sollten solche Informationen ja vertraulich sein und nicht nach außen dringen, aber man weiß ja nie was der Arbeitgeber alles weiß oder herausfinden kann (oft braucht es ja nur eine "gute Begründung" sich die Info zu holen). Außerdem möchte ich eine Lebensversicherung abschließen - gut, es gibt Formen wo keine Fragen zur Gesundheitsgeschichte gestellt werden, da ist aber dann auch die Versicherungssumme entsprechend geringer. Darüber hinaus möchte ich im Herbst eine Ausbildung im Sozialbereich starten.

Wie ihr seht hab ich hier doch noch einigen "Bammel". Wie gescheit ist es, das ganze von der Kasse finanzieren zu lassen - gut, meine damalige Psychotherapie aufgrund meiner Depressionen/Ängste war notwendig, da ich mir sonst heute vermutlich schon lange über nichts mehr Sorgen machen bräuchte/könnte. Da hatte ich diese Wahl nicht. Aber hier kommt noch der Zweifel hinzu - ist es eine Essstörung oder mangelt es mir einfach an Selbstdisziplin?

Darum die Fragen an euch
-) Habt ihr Erfahrung mit "sowhat"?
-) was sagt ihr zur Möglichkeit der Kassenfinanzierung?

Vielen lieben Dank
pow-pow

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Kirschenmädchen
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Beiträge: 34

Beitrag Do., 23.04.2015, 06:25

Hallo!

Also - ich kenne deine Bedenken nur zu gut - ich habe ganz lange überlegt, wie ich das mache, und kann dir nur ein bisschen von meinen Erfahrungen schildern - die allerdings nicht soooo umfassend sind, aber vielleicht hilft es ja ein wenig:

Ich bin 30, leide seit ich 14 bin ca an Essstörungen. Ich war dünn, zu dünn, habe dann mit extremer Sportkompensation angefangen, immerwieder mit Fasten, Essanfällen, die ganze Palette. Momentan ist es so, dass ich zwar gewichtsmäßig normal bin, aber ich hasse meinen Körper, meien Disziplonlosigkeit, dass ich trotzdem esse und neige sehr oft dazu, Abführmittel zu gebrauchen. Nun habe ich mich letzten Sommer nach ewig langem Hadern überwunden, mich zu einer Therapie zu entschließen. Ich war bei einem Erstgespräch, das war gar nichts, dann bei noch einem und beim 3. hat es dann scheinbar gepasst. ICh habe mit ihm auch lange geredet wegen der FInanzierungssache und er - und auch mein Hausarzt, der weiß Bescheid- haben mich beruhigt, dass man das NICHT sehen kann. Ich muss dazu sagen, ich habe momentan eine teilweise Kostenerstattung, also diese 21.- pro Stunde. Wie es so ist, hat es mich genau erwischt, dass ich vor der Bewilligung dank Zufallsystem bei der WGKK zu einer Begutachtung musste, ob das auch gerechtfertigt ist. War total in Panik, aber im Prinzip wrs dann so, dass ich da hin bin, dem uninteressiertem Menschen erzählt hab, dass ich finde, Therapie mache Sinn und er: ok,. dann machens es, die 30 Stunden sind mal von mir aus genehmigt.

Nun ist es so, dass ich merke, dass mir das zwar in Minimalschritten hilft, aber an der ES tut sich nicht so viel. Darum habe ich mich gestern überwunden, und (auch auf Drängen meiner besten Freundin) bei Sowhat angerufen. Ich habe einen Termin kommenden MI erhalten und soweit ich das mitbekommen habe, sieht man auch bei voller Kostenübernahme (die es ja bei Sowhat gibt) nicht, was da abrennt auf der e-Card. Da ich selbst im psychologischen Bereich arbeite, ist mir auch wichtig, dass nicht jeder sofort sehen kann, wo ich bin.... aber das werde ich am MI noch erfragen, genauer.

Lange Rede (sorry) kurzer Sinn - nimm Hilfe an, es ist so wichtig!! Wie wäre es mit einer privat finanzierten Therapie? Wobei ich finde, wenn es gute Institutionen gibt, wo man unterstützt wird - wieso die nicht nutzen. Ich glaube nicht, dass das einsehbar ist außerhalb, so wurde es mir zumindest auch gesagt. Aber wenn du magst, melde ich mich nach meinem Termin nochmal. Bzw was haben sie bei dir gesagt, du bist ja schon viel weiter, wenn du schon bei der Diagnostik bist? Darf ich fragen wie der erste Termin war, nur allgemein, oder auch wiegen, Diagnostik,...?? Hab so Schiss!!

Sonst -wünsch dir viel Mut!

Achso - falls es von Interesse ist - ich bin in der Mödlinger Stelle von Sowhat.


myworld123
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 1

Beitrag Sa., 26.03.2016, 10:48

Hallo,
der Beitrag ist zwar schon lange her, aber ich möchte auch meine Erfahrung zu So what teilen.
Ich habe leider sehr schlechte Erfahrung gemacht, ich wurde nicht ernst genommen, ich habe um einen Kassenplatz gekämpft ohne Erfolg auch auf Anfrage die Therapie selbst zu bezahlen wurde nie eingegangen.
Nach über 15Jahre Essstörung wollte ich etwas ändern 60kg Gewichtsverlust in nicht einmal einem Jahr und habe keine Hilfe bekommen. Noch dazu wurde mir von der Ärztin geraten mich den Weight watchers anzuschließen. Alles hat mich mehr in die Magersucht und Bulemie geworfen als zuvor.

Ich denke ich habe einfach nur Pech gehabt und wenn ich mehr als 60 kg abgenommen hätte, hätte man mich bestimmt eher enst genommen denn dann hätte ich untergewicht gehabt.
Leider bin ich nicht die einzige die diese Probleme bei So what hatte eine Bekannte war übergewichtig und wurde bei so what mit Magersucht entlassen und hat nun untergewicht.

Meine Ärztin hat auch dort angerufen, auf einmal ging etwas bei so what weiter und dann wieder nicht. Privat habe ich Therapeuten gesucht und wurde immer wieder zu So what verwiesen.

Leier, habe große Hoffnung gehabt, dies hat auch mein Vertraun an Ärzte und Therapeuten zerstört.

Sind meine Erfahrungen, ich scheine einfach keine Hilfe zu verdienen. Viel Glück!!
LG

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efeutute
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Beiträge: 16

Beitrag Sa., 26.03.2016, 15:13

auch ich habe leider schlechte erfahrungen mit so what gemacht...
bin leider gerade im stress, aber ich schreibe bei gelegenheit gerne mehr darüber....

grundsätzlich möchte ich aber sagen: wenn man wirklich sein halbes leben an esssstörungen gelitten hat, dann hat man wohl mit einer niedrigfrequenten ambulanten therapie sowieso nicht viele chancen.. da muss man auf jeden fall mal eine stationäre therapie machen, weil es eben nicht nur darum geht, die vielschichtigen ursachen zu bearbeiten, sondern auch darum, sich ein gänzlich neues essverhalten anzutrainieren... und meiner erfahrung nach (ich bin selbst langjährige betroffene und kenne sehr viele menschen mit essstörungen) gelingt das am ehesten in einem stationären setting mit verhältnismäßig strengen essvorschriften...

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