Borderline Störung mit 2 kleinen Kindern

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Kimba12
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Borderline Störung mit 2 kleinen Kindern

Beitrag Fr., 11.03.2016, 20:09

Hallo,

ich bin 26, verheiratet und habe 2 Kinder von je 2 Jahren.

Ich habe nun erfahren, dass ich an Borderline erkrankt bin. Das irgendwas seit Jahren nicht mit mir stimmt, habe ich schon lange gemerkt, wollte es aber nie wahr haben. Oft habe ich mich nicht unter Kontrolle und werde schnell wütend und würde mich am liebsten selbst verletzen damit ich Befriedigung bekomme. MEINEN KINDERN HABE ICH NIE ETWAS GETAN, falls einige von euch das denken sollten oder sich das fragen. Soweit habe ich meine Wut unter kontrolle und bringe die Kinder in ihr Spielzimmer damit ich mich beruhigen kann. Nur ich habe Angst, wenn ich mich ans Jugendamt wende und um Hilfe bitte, dass man mir die Kinder weg nimmt. Ich bange ja so oder so schon um meine Ehe. Mein Mann muss Viel mit mir durch machen. Allein meine kronische Erkrankung am Rücken ist schon eine Belastung. Ich bin 2 mal an der LWS operiert worden und so wie es aussieht, kommt noch eine weitere dazu. Um alles zu erzählen was bei mir los ist und wie ich mich fühle ist es leider zu viel. Nur wenn man mir die Kinder abnehmen würde, wüsste ich nicht, ob ich wirklich mit 180 Sachen vor einem Baum fahre oder mir eine Handvoll Tabletten nehme um mein leid zu beenden. Ohne meine Kinder bin ich nichts und wegen meinen Kindern habe ich mir schon einen Therapeuten gesucht um eine Therapie bald zu starten. Weiß jemand wie das ist mit dem Jugendamt und einer Mama die an Boderline erkrankt ist?

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Myhre
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 20:17

Du kannst beim Jugendamt Unterstützung bekommen,wenn du überfordert sein solltest.
Alleine wegen der Diagnose Borderline nimmt dir keiner die Kinder weg.
Warum auch?Es gibt viele gute Mütter mit Borderline...man ist doch nicht automatisch unfähig gut für Kinder zu sorgen als Borderliner.
Das Jugendamt ist interessiert daran,dass das familiäre Umfeld erhalten bleibt...normalerweise ist das so.
Liebe Grüsse
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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doppelgängerin
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 20:24

Hallo,

ich bin auch Mama.
Ich denke auch nicht, dass das Jugendamt dir die Kinder wegnimmt, wieso auch? Du gehst doch achtsam mit ihnen um!
Und Borderline heißt ja nicht geisteskrank.

Toll, dass Du Dir wegen Deiner Kinder Hilfe geholt hast! Das war auch mein Motivationsgrund für die Therapie...


Aber mal ganz davon abgesehen, gibt es auch andere Möglichkeiten, Dir Hilfe zu holen.
Verschiede Beratungstellen (Lebenshilfe, Diakonie oä) bieten Hilfe an - auch praktische - und Beratung zum Thema psychische Erkrankung und Kindererziehung.
Wenn Du eine bestätigte Diagnose hast, dann gibt es auch (also bei mir in der Stadt) Vereine, die sich für psychisch kranke Mütter stark machen - mit Erziehungshilfe bis hin zu betreutem Wohnen. Schau mal in Ruhe im Netz, ob Du da was findest. Alles Liebe!

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Kimba12
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 20:36

Hallo Myhre,

ich habe schon mehrfach das Jugendamt kontaktiert in der Vergangenheit um Hilfe zu bekommen. Ich hatte für ein halbes Jahr einmal die Woche a 3 Stunden jemanden von den frühen Hilfen da. Das war auch das einzige was das Jugendamt für mich getan hat. Vor kurzem habe ich mich da noch gemeldet, weil ich eben merkte, es stimmt was nicht mit mir, mal abgesehen von meiner kronischen Erkrankung an der LWS, da meinten die zu mir, dafür seien die nicht zuständig. Ich hätte heulen kennen, weil allein Zwillinge ist schon heftig. Nur irgendwann ging es einfach nicht mehr und es erschien mir, dass der Tod besser für mich und meiner Familie ist als weiter zu leben. Ich empfinde mich selber als eine Last für meine Familie und wenn man dann schon Hilfe haben möchte und man rennt gegen einer Wand und das mehrfach. Nur da wusste ich noch nicht das ich an Borderline erkrankt bin. Die Diagnose habe ich erst vor ein paar Tagen bekommen. Die Ängste sind einfach da, obwohl ich weiß, dass es meinen Kindern gut geht und die alles haben, nur nicht die Nähe die sie eigl. bräuchten von ihrer Mama. Oft ist es mir zu viel mit denen zu spielen, dann will ich nur meine Ruhe haben und ganz oft geht es halt wegen den Rücken nicht. Allein schon aus diesem Grund habe ich mich bei dem Jugendamt gemeldet, weil meine Kinder unzufrieden sind. Wäre ich an deren Stelle auch, wenn ich nur zu Hause wäre und Mami nur am weinen ist. Ich kann für meine Ängste nichts. Die sind einfach da und bekomme sie einfach nicht los.

Vielleicht ist das auch eine Antwort auf dein Beitrag Doppelgängerin.

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doppelgängerin
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 20:44

Liebe kimba,

ich kenne das, dass man es manchmal nicht gut schafft, Nähe zu geben. Gut ist, dass Du es erkennst.
Ich bin seit einem halben Jahr in Therapie und die Beziehung zu meinen Kindern in das Hauptthema. Es hat sich dadurch schon viel getan. Ich hätte es nicht geglaubt!
Ich finde, es ist was anderes, ob man im eigenen Kopf um dieses Thema kreiselt, oder darüber konstruktiv spricht und Rückmeldungen bekommt.
Wenn Du mit dem Jugendamt sowieso keine guten Erfahrungen gemacht hast, such Dir doch Alternativen! Die sind vielleicht sogar motivierter und /oder kennen sich mit Deiner Problematik besser aus!


P.S. Darf ich fragen, aus welchem Grund Du dich das erste Mal beim AMt gemeldet hast?

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shelpy76
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 20:50

hallo,
ich habe auch eine schwerwiegende psychische erkrankung und wir werden vom jugendamt sehr gut unterstützt, nächsst woche bekommen beide kinder einen eigenen betreuer und ich hatte bis jetzt eine familienhilfe,
vom kinder wegnehmen, war nie die rede, im gegenteil, die sind recht froh, wenn man kommt bevor es brennt. da kann man vieles aushandeln und auch festlegen, was im fall der fälle (krankenhausaufenhalt) mit den kinder daweil passiert. von einer vorübergehenden kriesenbetreuung bis zum den, dass du ein netzt selber nennst (mutter übernimmt in der zeit betreuung oder sonst ein bekannter), was dann auch ganz gut funktioniert, ich habe zwar auch einen ehemann und sogar einen super tollen, der mit mir alles durchmacht , aber er muss doch auch arbeiten gehen und pflegeurlaub, bekommt er zwar ohne probleme, aber der ist halt auch nur begrenzt, danach springt sofort das netzwerk an, was mit dem jugendamt vereinbart wird .
obwohl ich wirklich schlimme depressionen etc. habe, war vom kinder wegnehmen nie die rede, im gegenteil die sind sehr bemüht, dass alles innerhalb der familie sehr gut läuft,
das mit den kindern nicht spielen können, habe ich leider auch, ich bin oft leider total passiv, obwohl für mich die kinder alles sind. ab und an gelingt es mir aber, was mit den kids zu unternehmen, zb judo gehen ist schon recht regelmässig, was ich machen kann. ab und an schwimmen oder so wohinfahren, aber das ist für mich so erschöpfend, das ich dann mind. 2 tage fast flachliege und da ist es gut eine regelmässige ansprechperson zu haben, wenn es mal absolut nicht geht.
das jungedamt ist nicht so, dass es nur drauf lauert, kinder wegzunehmen, sondern sie helfen den familien, die sich auch helfen lassen. nur musst du deine situation offen darstellen und nichts verschweigen.
erkundige dich mal wegen jugendbetreuer übers jugendamt, da wird mir den kindern was unternommen und du kannst auch ohne schlechten gewissen einfach mall relaxen oder so was machen

lg
shelpy
We lay our souls into your hands and freedom remains.
We stand on wings of hope and our star will rise again

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Kimba12
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 21:03

Ich habe mich da gemeldet, weil ich überfordert bin mit den Kindern und meiner Erkrankung am Rücken. Ich habe Tage, da brauche ich Opiate um irgendwie klar zu kommen.

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Kimba12
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 21:04

shelpy76 hat geschrieben:hallo,
ich habe auch eine schwerwiegende psychische erkrankung und wir werden vom jugendamt sehr gut unterstützt, nächsst woche bekommen beide kinder einen eigenen betreuer und ich hatte bis jetzt eine familienhilfe,
vom kinder wegnehmen, war nie die rede, im gegenteil, die sind recht froh, wenn man kommt bevor es brennt. da kann man vieles aushandeln und auch festlegen, was im fall der fälle (krankenhausaufenhalt) mit den kinder daweil passiert. von einer vorübergehenden kriesenbetreuung bis zum den, dass du ein netzt selber nennst (mutter übernimmt in der zeit betreuung oder sonst ein bekannter), was dann auch ganz gut funktioniert, ich habe zwar auch einen ehemann und sogar einen super tollen, der mit mir alles durchmacht , aber er muss doch auch arbeiten gehen und pflegeurlaub, bekommt er zwar ohne probleme, aber der ist halt auch nur begrenzt, danach springt sofort das netzwerk an, was mit dem jugendamt vereinbart wird .
obwohl ich wirklich schlimme depressionen etc. habe, war vom kinder wegnehmen nie die rede, im gegenteil die sind sehr bemüht, dass alles innerhalb der familie sehr gut läuft,
das mit den kindern nicht spielen können, habe ich leider auch, ich bin oft leider total passiv, obwohl für mich die kinder alles sind. ab und an gelingt es mir aber, was mit den kids zu unternehmen, zb judo gehen ist schon recht regelmässig, was ich machen kann. ab und an schwimmen oder so wohinfahren, aber das ist für mich so erschöpfend, das ich dann mind. 2 tage fast flachliege und da ist es gut eine regelmässige ansprechperson zu haben, wenn es mal absolut nicht geht.
das jungedamt ist nicht so, dass es nur drauf lauert, kinder wegzunehmen, sondern sie helfen den familien, die sich auch helfen lassen. nur musst du deine situation offen darstellen und nichts verschweigen.
erkundige dich mal wegen jugendbetreuer übers jugendamt, da wird mir den kindern was unternommen und du kannst auch ohne schlechten gewissen einfach mall relaxen oder so was machen

lg
shelpy
Ich kann es nur immer wieder versuchen, aber wie gesagt, ich habe was die Hilfe vom Jugendamt angeht nur schlechte und enttäuschende Erfahrungen gemacht.

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feenstaub
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 21:29

Hallo kimba,
ich glaube, Caritas und Diakonie bieten das auch an, dass jemand ab und zu in der Woche vorbeikommt und hilft.
Das ist in deiner Situation nicht viel, aber du solltest jede Hilfe annehmen, die du bekommen kannst.
Ich habe auch Zwillinge, die ersten Jahre sind krass (meine sind jetzt 17 )
Es ist wichtig, dass du zwischendurch zur Ruhe kommen kannst.
Sie können doch mit 3 in die Kita?
VG
feenstaub

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Kimba12
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 21:33

Hallo Feenstaub,

von der Hilfe von der du sprichst, die hatte ich auch schon da 1 mal die Woche für 3 Stunden. Das war ja die einzige Hilfe die ich bekommen habe. Ja das stimmt, die ersten Jahre sind echt heftig. Wann wurde es bei dir besser?

Ich hatte die eigl. für dieses Jahr angemeldet, aber ich habe schlechte Chancen.

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feenstaub
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 21:49

ich glaube, als sie 4 oder 5 waren, wurde es etwas besser und dann eigentlich jedes Jahr etwas mehr.
Wir hatte einen guten Kindergarten, da haben sie viel gelernt, z.B. sich alleine anziehen, was ich selber mit 2en
gar nicht so auf die Reihe bekommen habe. Ich hatte meine in 3 Kindergärten angemeldet. Ich hatte zuerst die Zusage von einem Kindergarten in der Nachbarstadt, dann hat sich aber der hier ortsansässige doch noch gemeldet und sie konnten nachrücken.

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Kimba12
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 21:55

Ja das hoffe ich auch, dass ich die in den Kindergarten bekomme. Das würde mir schon helfen mit dem Rücken, aber auch mit meiner Depression und dem Borderline.

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feenstaub
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 21:57

machst du denn eine Psychotherapie?

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doppelgängerin
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 21:57

Gibt es bei Euch Tagesmütter?
Steht Dir vielleicht eine Haushaltshilfe zu - über die Krankenkasse - die sich auch um die Kinder kümmern kann?

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Kimba12
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Beitrag Fr., 11.03.2016, 22:01

Feenstaub ich habe über nächste Woche einen Termin bei jemanden wo ich hoffentlich eine Therapie machen kann. Ist leider nicht so einfach jemanden zu finden, weil die überlaufen sind.

Doppelgängerin. Tagesmütter gibt es bei uns, zwar noch viele, aber ein paar. Sind auch alle voll. Wir haben bei uns in dem Stadtteil alleine schon 6 Zwillingspärchen. Tagesmütter sind leider auch überrant.

Das weiß ich nicht ob mir eine Haushaltshilfe zu steht. Letztes Jahr hatte ich eine bekommen aufgrund der Operation an der Bandscheibe. 10 % der eingereichten Kosten mussten wir zurück zahlen, also über 600 Euro waren das.

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