Sertralin (Gladem) Nebenwirkungen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Susanna85
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Beitrag Di., 26.01.2016, 15:47

Hallo zusammen,

auch ich hab Sertralin von meinem Arzt verschrieben bekommen. Hab die Tabletten heute abgeholt und mich erstmal
durch den Beipackzettel gelesen. Und muss sagen: Ich bin ziemlich geschockt was da alles so als Nebenwirkungen angegeben wird. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir "Finger weg von dem Zeug", aber andererseits macht mir das Leben schon lange keine Freude mehr...
Ging es jemandem auch so? Bin voll zwiegespalten was ich jetzt tun soll...

Ich weiß natürlich, dass nicht Jeder solche Nebenwirkungen bekommen muss, aber schon allein die Tatsache, was der Wirkstoff alles anrichten kann,sagt mir, dass das erstmal Gift für den menschlichen Organismus darstellt...

Wie habt ihr das gemacht? Den Zettel erst gar nicht gelesen? Augen zu und durch?
Ich bin da leider so sensibilisiert - bekomme die NW schon vom bloßen lesen...

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Candykills
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Beitrag Di., 26.01.2016, 16:14

Ich lese immer nur die Wechselwirkungen und wann man das Zeug nicht nehmen sollte. In die NWs schaue ich erst, wenn ich wirklich (unaufhaltbare) NWs bemerke. Damit fahre ich ganz gut!
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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stern
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Beitrag Di., 26.01.2016, 17:04

Mich haben die Zettel anfangs auch abgehalten. Nun, es ist auch etwas individuell, welches Präparat man (besser bzw. weniger) verträgt... manchmal muss man etwas testen. Ich finde, das wichtigste ist, dass man "langsam" anfängt und langsam steigert... wenn Nebenwirkungen zu dolle werden, dann notfalls noch etwas langsamer als der Arzt empfohlen hat. Im Optimalfall spricht man das natürlich ab. Aber ich sag' mal so: Langsamer anzufangen ist im Normalfall weniger problematisch als zu schnell zu steigern. Gerade bei den SSRI finde ich, dass Serotonin (dessen Spiegel angehoben werden soll) manche unangenehmen Wirkungen haben kann... gerade anfangs. Dann lieber langsam hochdosieren. Damit allein kann man erfahrungsgem. schon einiges an unerwünschten Effekten zumindest etwas in Grenzen halten.
Liebe Grüße
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Lockenkopf
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Beitrag Di., 26.01.2016, 20:51

Mir hat das Medikament gut getan, ganz gleich was auf dem Beipackzettel steht.
Und ich würde es jederzeit wieder einnehmen, sollte ich noch mal depressiv werden.

Zudem kann man Medikamente wechseln welche man nicht verträgt.

Anfangsnebenwirkungen habe ich vermieden, in dem ich mit einer minimalen Dosis begonnen habe. 1/4 Tablette mit einen scharfen Schälmesser geteilt, über 3 Tage. Dann halbe Tablette über 3 Tage, dann 3/4 Tablette über 3 Tage. Und so weiter, bis zum erreichen der vom Arzt verordneten Dosis.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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stern
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Beitrag Di., 26.01.2016, 21:07

Susanna85 hat geschrieben:Ich weiß natürlich, dass nicht Jeder solche Nebenwirkungen bekommen muss, aber schon allein die Tatsache, was der Wirkstoff alles anrichten kann,sagt mir, dass das erstmal Gift für den menschlichen Organismus darstellt...
Gift es insofern nicht, da Serotonin, dessen Spiegel erhöht werden soll, natürlicherweise im Körper vorkommt. Wenn man sich mal etwas informiert, was Serotonin genau bewirkt (insbes. auch eine Überdosierung), so denke ich, gehen einige Anfangsnebenwirkungen unmittelbar darauf zurück... bis ein guter Spiegel erreicht ist. Im Zuge einer etwas unverträglichen Umstellung hatte ich mich mal etwas damit befasst... fand ich jedenfalls ganz aufschlussreich. Zuviel kann sehr unangenehme bis üble Nebenwirkungen haben... und ich denke, das ist anfangs auch temporär der Fall und muss sich dann erst etwas einpendeln. Daher schleicht man i.d.R. auch vorsichtig ein und nimmt nicht gleich die volle Ladung.
Liebe Grüße
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Susanna85
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Beitrag Do., 28.01.2016, 14:28

Danke für eure Tipps!

Ich glaube, es ist echt das beste, die NW erstmal nicht durchzulesen.

Wollte heute eig. anfangen mit dem Sertralin. Jetzt hab ich mir grade die Wechselwirkungen
kurz angeschaut und da steht was vom Pantoprazol. Also man soll mit dem Arzt sprechen, wenn man Medikamente
zur Behandlung von überschüssiger Magensäure nimmt. Na toll, ich nehme Pantoprazol seit ca 1/2 Jahr.
Jetzt weiß ich nicht, ob ich´s trotzdem mal anfangen soll zu nehmen?!
Müsste sonst wieder bis ende nächster Woche warten...

Irgendwas ist halt auch immer

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Candykills
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Beitrag Do., 28.01.2016, 15:29

Also ich nehme auch Pantozol, weil mein Magen sonst einknicken würde bei all den Medis, die ich zu schlucken habe. Ich nehme es halt nicht mit den Antidepressiva und Co. zusammen (das empfiehlt sich grundsätzlich nicht bei Medis, die über den Magen aufgenommen werden). Vielleicht kannst du es einfach deutlich zeitversetzt nehmen? Und es beim nächsten Arztbesuch halt nochmal ansprechen. Wenn ich mich recht erinnere kann es "lediglich" zu einem erhöhten Pantozol kommen, was wohl erstmal nicht so dramatisch ist, außer du nimmst 2 x 40 mg oder so am Tag.
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Susanna85
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Beitrag Sa., 30.01.2016, 09:14

Danke Candykills, das beruhigt mich ein wenig. Ich hab allerdings gelesen, dass durch diese Komi, Sertralin+Pantoprazol, das Sertralin dadurch viel weniger abgebaut werden kann und man somit auch dann weniger dosieren sollte. Weil es sich sogar so stark anreichern kann dass es eine Überdosierung geben könnte.
Ich wollte eh schon länger versuchen vom Panto wegzukommen und nehme das jetzt mal als Anlass...Wielange nimmst du denn schon diese Kombi? Wurde bei dir mal der Sertralinspiegel im Blut kontrolliert?

Liebe Grüsse

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Susanna85
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Beitrag So., 31.01.2016, 12:38

Hab noch eine Frage:

Weiß jemand, ob man die Tablette vierteln darf?
Klappt zwar nicht so gut, weil das manchmal abbröckelt,
aber ich meine schon von einigen gelesen zu haben dass
in der Einschleichphase geviertelt haben...

Eigendlich gehts ja nur um einen möglichen Überzug,
damit sich der Wirkstoff nicht im Magen, sondern erst
im Darm auflöst. Aber das trifft, glaube ich, auf Antidepressiva nicht zu...

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rafiki
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Beitrag So., 31.01.2016, 18:00

Klar darf man sie vierteln, ob das sinnvoll ist, ist ne andere Frage.
Bzgl. Nebenwirkungen: Es muß alles aufgeführt werden, was jemals in zeitlichem Zusammenhang mit der Medi-Einnahme aufgetreten ist, das heißt, es muß sich nicht um einen kausalen (ursächlichen) zum jeweiligen Stoff handeln (sondern kann auch zufällig oder krankheitsbedingt oder durch irgendeinen sonstigen Stoff, Lebensmittel whatever bedingt sein)!
Achtung! Feind liest mit!

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Susanna85
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Beitrag Mo., 01.02.2016, 14:01

Danke dir, rafiki!
Ich nehm jetzt seit 3 Tagen jeweils ne viertel Tabl. und merk trotz der geringen Dosierung schon NW.
Ja das muss man auch bedenken, dass alles an NW aufgelistet werden muss,...
Wobei die meisten Hersteller der AD´s ja aus den USA kommen und die -anscheinend- da viel lockere Gesetzte mit der
Zulassung haben - hab gehört, dass manche Wirkstoffe schon nach 6 Monaten auf den Markt gebracht werden und dann erst echte Feldstudie an der Bevölkerung losgeht, also quasi die Patienten als Versuchskaninchen benutzt werden...

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Whatabout
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Beitrag Sa., 11.02.2023, 17:20

Hallo zusammen,

ich nehme jetzt seit knapp 3 Wochen Sertralin.

Seit der 2. Woche habe ich eigentlich durchgehend Magenprobleme und muss immer plötzlich aufs Klo rennen. Öfter am Tag. Es ist echt unangenehm.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Geht das wieder weg? Oder was kann man dagegen tun?

Hoffe auf schnelle Tipps - es ist echt schon einschränkend :(

Sonst geht es mir wirklich besser und ich würde ungern aufhören müssen.

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alatan
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Beitrag So., 12.02.2023, 01:21

Hört sich nicht nach Magen-, sondern nach Darmproblemen an, was sehr typisch ist für SSRI, da sie das Darmnervensystem stark anregen. Manchmal hilft eine vorübergehende Dosisreduktion und dann langsame Steigerung. Bei manchen Leuten hilft das aber auch nichts, dann kann man nur auf etwas anderes umstellen.

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Sydney-b
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Beitrag Di., 21.02.2023, 13:44

Whatabout hat geschrieben: Sa., 11.02.2023, 17:20 Hallo zusammen,

ich nehme jetzt seit knapp 3 Wochen Sertralin.

Seit der 2. Woche habe ich eigentlich durchgehend Magenprobleme und muss immer plötzlich aufs Klo rennen. Öfter am Tag. Es ist echt unangenehm.

Ist Mittlerweile eine Verbesserung eingetreten?
Dieser Zustand kann sich über viele Wochen ziehen.

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Whatabout
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Beitrag Mi., 22.02.2023, 16:47

Sydney-b hat geschrieben: Di., 21.02.2023, 13:44
Whatabout hat geschrieben: Sa., 11.02.2023, 17:20 Hallo zusammen,

ich nehme jetzt seit knapp 3 Wochen Sertralin.

Seit der 2. Woche habe ich eigentlich durchgehend Magenprobleme und muss immer plötzlich aufs Klo rennen. Öfter am Tag. Es ist echt unangenehm.

Ist Mittlerweile eine Verbesserung eingetreten?
Dieser Zustand kann sich über viele Wochen ziehen.
Danke der Nachfrage - heute war der erste bemerkbar bessere Tag.
Von gut bin ich noch entfernt, aber es wird besser :)

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