Weiche Beine und Herzstolpern

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Tempelritter
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Beitrag So., 09.10.2022, 14:37

Vielen Dank euch beiden! Ich bin zwar nicht sehr optimistisch, lasse mich aber gerne positiv überraschen.

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Tobe
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Beitrag So., 09.10.2022, 23:34

Waldschratin hat geschrieben: Sa., 08.10.2022, 13:36 Länger anhaltendes "Gummigefühl" in den Beinen kann bei mir z.B. mit Dissoziationen zusammenhängen.
Die entstehen schnell nicht nur durch psychische Trigger meiner Traumatisierungen, da reicht auch zu viel an Schmerzen, zu viel an Lärm, an grellem Licht, an allem, was zu viel reizüberflutend ist.
Ich musste auch gleich an dissoziative Bewegungsstörungen denken, als ich den Eingangspost von "Tempelritter" las.
Bei mir fängt dieses Gefühl in den Füßen an und kriecht bis zum Becken hoch. Das fühlt sich beim Gehen bei mir dann so an, wie wenn man betrunken ist. Ein normales Gehen ist in diesem Zustand unmöglich. Ich kann dann nur bewusst die Knie beim Gehen durchstrecken, damit ich nicht stürze und muss mich dann auf das Gehen sehr konzentrieren, damit es noch irgendwie funktioniert.
Manchmal hilft es ein wenig, wenn ich mich dann irgendwo hinsetze und meine Beine feste mit meinen Händen durchknete, oder mir Schmerzen zufüge, was meinem Therapeuten natürlich nicht gefällt.

Auch bei mir sind es sehr unterschiedliche Situationen, in denen dies auftritt. Hauptsächlich Situationen die bei mir Stress auslösen. Z.B. Menschenmengen, Bus oder Straßenbahn fahren, oder auch Siatuationen in denen ich regelrecht krampfhaft versuche meine Emotionen zu kontrollieren. Sehr häufig in oder nach meiner Therapie.
Manchmal passiert dies jedoch auch in Situationen, wo mir ein ensprechender Auslöser aber gar nicht bewusst ist und ich dies dann auch in keinem Zusammenhang stellen kann. Aber auch hier ist mein Therapeut ziemlich sicher, daß es auch da Auslöser gab, die aber noch nicht im Bewusstsein sind. Bei manchen solchen Situationen, wird mir erst sehr viel später bewusst, was es gewesen sein könnte und vieles ist nach wie vor ein Rätsel für mich.

Wenn bei Dir @Tempelritter alle möglichen körperlichen Ursachen wirklich abgeklärt und ausgeschlossen wurden, ist die Ursache wahrscheinlich doch in der Psyche zu suchen.
Ich finde gerade die Ungewissheit sehr belastend. Wenn man jedoch weiß woher es kommt, bzw. was die Auslöser sind, kann man damit umgehen lernen.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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Tempelritter
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 07:54

Tobe hat geschrieben: So., 09.10.2022, 23:34
Waldschratin hat geschrieben: Sa., 08.10.2022, 13:36


Wenn bei Dir @Tempelritter alle möglichen körperlichen Ursachen wirklich abgeklärt und ausgeschlossen wurden, ist die Ursache wahrscheinlich doch in der Psyche zu suchen.
Ich finde gerade die Ungewissheit sehr belastend. Wenn man jedoch weiß woher es kommt, bzw. was die Auslöser sind, kann man damit umgehen lernen.

L.G. Tobe
Angeblich ist körperlich alles in Ordnung. Ich muss das jetzt einfach mal glauben.
Ja, die Ungewissheit ist wirklich sehr belastend, weil ich einfach nicht weiß in welche Richtung ich mich wirklich orientieren soll. Wenn alles von der Psyche ausgeht, dann bringt eine erneute Ärzte-Odysee auch nichts. Ich versuche jetzt täglich Meditations- bzw. Achtsamkeitsübungen in den Alltag zu intergrieren. Vielleicht bringt das ein bisschen was.

Zur Zeit belastet mich der hohe Puls wieder sehr. Gestern 80 beim frühstücken und beim aufstehen in die Küche 130. Vom Treppensteigen nach oben ins Bad ganz zu schweigen. Naja, jetzt geht es erst mal für zwei Stunden in die Arbeit, auf die ich mich eigentlich schon freue, aber vor der Autofahrt graut mir.


Jenny Doe
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 08:16

Hallo Tempelritter
Ja, die Ungewissheit ist wirklich sehr belastend, weil ich einfach nicht weiß in welche Richtung ich mich wirklich orientieren soll.
Für beides offen bleiben, würde ich dir empfehlen.

Es schadet gewiss nicht an psychischen Belastungen zu arbeiten. Wenn sich deine Symptome dadurch bessern, dann weißt du, dass sie eine psychische Ursachen hatten.

Sollte es sich um Impffolgen handeln, dann bleibt dir derzeit nur auf Marburg zu warten. Dort bekommst Du Untersuchungen, die für gewöhnlich in ambulanten Praxen oder Ortkrankenhäusern nicht durchgeführt werden können.
Marburg hat bei Patienten bereits alles Mögliche entdeckt, wie z.B. Autoimmunerkrankungen, die durch die Impfung aktiviert wurden.

Ich hatte ebenfalls mehrere Monate mit Impfkomplikationen zu kämpfen. Ich musste nicht nach Marburg, da bei mir bereits klar war, dass ich seit 2017 ME/CFS habe und die Impfung einen CFS-Crash ausgelöst hat. Bei anderen Patienten wurden derartige Vorerkrankungen erst in Marburg entdeckt.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Tempelritter
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 11:51

Danke für deine Antwort. Ich bleibe auf jeden Fall mal für beide Seiten offen und hoffe, dass ich so bald wie möglich einen Termin in Marburg bekomme, denn das ist meine letzte Möglichkeit um auszuschließen, ob die Symptomatik auch von der Impfung her führt. Wobei ich mir todsicher bin, dass die Herzrythmusstörung von der Impfung gekommen sind.

Heute habe ich zweieinhalb Stunden "gearbeitet", aber habe mich nur mit meinen Kollegen unterhalten und einen Teil meiner 600 ungelesenen E-Mails gelöscht. Die eigentliche Herausforderung bestand aus dem Autofahren, vor allem dem Nachhauseweg, weil ich da immer an der Stelle vorbei komme, an der ich letztes Jahr stehen bleiben musste, weil ich das Gefühl hatte Ohnmächtig zu werden und daraufhin auch noch Schüttelfrost und so bekommen habe. Habe richtig gemerkt wie mir der Schweiß ausgebrochen ist und ich das Gefühl hatte die Kehle würde mir zugeschnürt. Hoffentlich wird das die nächsten Tage besser, wenn ich öfter gefahren bin.

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candle.
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 11:58

Bist du jetzt der Meinung du bist krank durch die Impfung und hast nichts mit der Psyche?

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Jenny Doe
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 12:46

Hallo Tempelritter
Die eigentliche Herausforderung bestand aus dem Autofahren, vor allem dem Nachhauseweg, weil ich da immer an der Stelle vorbei komme, an der ich letztes Jahr stehen bleiben musste, weil ich das Gefühl hatte Ohnmächtig zu werden und daraufhin auch noch Schüttelfrost und so bekommen habe.
Ohmachts-Erfahrungen können ganz schön Angst machen und auch dazu führen, dass man Ängste entwickelt. Deshalb sollte beides abgeklärt werden, sowohl deine Körpersymptome als auch die Psyche, die mit Angst reagiert, weil sie nicht weiß, was mit dem Körper passiert.

Solche Erfahrungen kenne ich selber auch. Als ich erfuhr was ich habe konnte ich mir die Symptome erklären, einen Umgang mit diesen finden und Ängste loslassen.

Von anderen höre ich, dass sie mehr als ein Jahr warten müssen. Hat Marburg gesagt, wie lange es ungefähr dauert, bis du anreisen kannst?
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Tempelritter
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 12:58

candle. hat geschrieben: Mo., 10.10.2022, 11:58 Bist du jetzt der Meinung du bist krank durch die Impfung und hast nichts mit der Psyche?

candle
Nein, ich glaube schon an die Psyche hinsichtlich der schweren Beine und dem hohen Puls, aber die Herzrythmusstörungen schiebe ich auf die Impfung. Das hat auch der Kardiologe nicht ausgeschlossen.

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Tempelritter
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 13:04

Jenny Doe hat geschrieben: Mo., 10.10.2022, 12:46

Von anderen höre ich, dass sie mehr als ein Jahr warten müssen. Hat Marburg gesagt, wie lange es ungefähr dauert, bis du anreisen kannst?
Nein, ich habe nur die Standardmail bekommen, dass so und soviel Leute auf der Warteliste stehen. Ich habe von anderen etwas von 9 und 11 Monaten gehört. Naja, Hauptsache ich komme überhaupt dran...

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candle.
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 13:06

Tempelritter hat geschrieben: Mo., 10.10.2022, 12:58 aber die Herzrythmusstörungen schiebe ich auf die Impfung. Das hat auch der Kardiologe nicht ausgeschlossen.
Hoffentlich wird das gut behandelt.

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Jenny Doe
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 13:32

Tempelritter, ich habe soeben erfahren, dass nun auch die Uniklinik Regensburg unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Salzberger Post-Vac-Sprechstunden anbietet. Vielleicht klappt es dort schneller.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Tempelritter
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 14:27

Jenny Doe hat geschrieben: Mo., 10.10.2022, 13:32 Tempelritter, ich habe soeben erfahren, dass nun auch die Uniklinik Regensburg unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Salzberger Post-Vac-Sprechstunden anbietet. Vielleicht klappt es dort schneller.
Danke für die Info. Hab soeben angerufen, aber es handelt sich dabei leider um eine Falschmeldung. :-(

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Tempelritter
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Beitrag Mo., 10.10.2022, 14:29

candle. hat geschrieben: Mo., 10.10.2022, 13:06
Tempelritter hat geschrieben: Mo., 10.10.2022, 12:58 aber die Herzrythmusstörungen schiebe ich auf die Impfung. Das hat auch der Kardiologe nicht ausgeschlossen.
Hoffentlich wird das gut behandelt.

candle
Ich habe deswegen eine Katheterablation gehabt. Leider ist das Stolpern noch nicht ganz weg, aber besser wie zuvor.


Waldschratin
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Beitrag Di., 11.10.2022, 11:02

Was du im Zweifelsfall auch noch versuchen kannst :
Dich an ein Zentrum für seltene Krankheiten zu wenden.
Regensburg z.B.

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Nena04
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Beitrag Mo., 16.10.2023, 08:54

Wie geht es dir denn mittlerweile? Ich hab deinen Thread gerade gelesen und so gehofft, dass ich am Ende auf ein Update stoße, das sagt, dass es dir besser geht und eine Lösung gefunden wurde. Es ist so belastend und beängstigend, wenn der Körper nicht mehr so funktioniert, wie wir es gewohnt sind. Ich erinnere mich so gut an die Zeit, in der ich Angst vor meinem Herzen hatte, mich nur schwach gefühlt hab, und insgesamt ausgeliefert. All meine körperlichen Symptome waren wie Warnzeichen, dass etwas Schlimmes passieren würde, und ich war dauerhaft geschwächt. Ehrlich gesagt glaube ich, dass enorme Emotionen einen tatsächlich in die Knie zwingen können. Daran musste ich direkt denken.

Dass du ärztliche Unterstützung brauchst, muss ich glaube ich nicht noch einmal sagen. Ich weiß aber auch, dass man vor allem beim Allgemeinmediziner nicht wirklich ernst genommen wird, wenn nichts gefunden wird. Ich hatte das selbst bei meinem EKG. Hatte Herzstolpern ohne Ende, aber weil das EKG gut war, meinte die Ärztin: Herzlichen Glückwunsch, Sie sind gesund!

Ich hätte heulen können. Davon abgesehen, dass ich zum selben Zeitraum eine Therapie angefangen habe, hab ich auf Anraten meiner Mutter auch begonnen Magnesium zu nehmen. Wusste bis dahin auch nicht, dass Magnesium zur Aufrechterhaltung eines gesunden Herz-Kreislauf-Systems beiträgt..
Mittlerweile habe ich nahezu kein Herzstolpern mehr, fühle mich insgesamt stärker, und selbst wenn mein Herz mal stolpert bekomme ich keine Panikattacken mehr, sondern vertraue wieder in mich. Ich hoffe so sehr, dass es dir mittlerweile besser geht! Gib doch gerne mal ein Update

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